Universität trauert um Alt-Rektor Professor Helmut Skowronek


Autor*in: Universität Bielefeld

Im Alter von 87 Jahren ist der ehemalige Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Helmut Skowronek, am 26. Juli in Bielefeld verstorben. Auch nach seiner Emeritierung blieb der Psychologe Skrowonek der Universität als Osteuropa-Beauftragter noch verbunden und betreute die Kooperationen zwischen der Universität Bielefeld und osteuropäischen Hochschulen.

Helmut Skowronek wurde 1971 Professor für Pädagogische Psychologie in Bielefeld und zugleich Gründungsdekan seiner Fakultät, die damals noch die Fächer Pädagogik, Psychologie und Philosophie vereinte. Er war leidenschaftlicher Hochschullehrer und allgemein hochanerkannter Experte für Pädagogische Psychologie. Das von ihm mitentwickelte Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten hat Standards gesetzt.

Von 1983 bis 1989 war Skowronek zunächst Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung, von 1992 bis 1996 dann dritter Rektor der Universität Bielefeld als Nachfolger von Professor Dr. Karl Peter Grotemeyer und Professor Dr. Ernst Mestmäcker.

Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Die Universität ist Helmut Skowronek zu großem Dank verpflichtet. Er hat die schwierige Aufgabe übernommen, nach 23 Jahren Ära Karl-Peter Grotemeyer die Geschicke der Universität zu lenken. In seiner Zeit an der Spitze der Universität, aber auch darüber hinaus, hat er sich mit großem Kampfgeist für die Interessen der Universität eingesetzt und viel für ihr Ansehen im In- und Ausland getan.“

Helmut Skowronek, 1931 in Breslau geboren, hat sich zudem aus tiefer Überzeugung und aufgrund prägender Erlebnisse aus Krieg und Nachkriegszeit für eine polnisch-deutsche Aussöhnung eingesetzt. Als Hochschullehrer und Rektoratsmitglied setzte er sich demgemäß immer für ein Stipendienprogramm an der Universität Bielefeld und allgemein die Förderung von polnischen Studierenden ein. Später richtete er gemeinsam mit seiner Frau aus privaten Mitteln eine Stiftung ein, die mit Stipendien Studierende und Doktoranden aus Polen unterstützt hat. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und Versöhnung war er 1998 mit dem „Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen“ ausgezeichnet worden. 2011 erhielt Skowronek für seine herausragenden Verdienste als Wissenschaftler die Ehrendoktorwürde der Warschauer Hochschule für Sozial- und Kulturwissenschaften.