CeBiTec-Schüler*innen-Akademie: Big Data im Fokus


Autor*in: Universität Bielefeld

Technologien für die Entschlüsselung von Erbgut haben sich in der jüngsten Vergangenheit schnell weiterentwickelt. Mithilfe spezieller Sequenzierverfahren werden riesige Datenmengen generiert. Aus ihnen lassen sich sowohl Funktionsweisen biologischer Prozesse als auch Produktionswege für neue biobasierte Produkte ableiten. Die 8. CeBiTec-Schülerinnen-Akademie bietet Schülerinnen und Schülern aus OWL die Möglichkeit, sich mit diesem innovativen Wissenschafts- und Arbeitsfeld in der Biotechnologie auseinander zu setzen: Die 15 Jugendlichen arbeiten mit Erbgut in Laboren, werten Daten aus, besuchen Vorträge von Forschenden und tauschen sich mit ihnen bei Abendveranstaltungen aus. Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld veranstaltet die Schülerinnen-Akademie vom 19. bis 23. August. Dabei steht die Rolle der Genomsequenzierung und Bioinformatik – somit auch der Umgang mit Big Data – im Fokus.

In der diesjährigen CeBiTec-Schülerinnen-Akademie erforschen die Teilnehmenden die Erbsubstanz von verschiedenen Bodenbakterien. Mithilfe einer neuen Sequenziertechnologie ist es möglich, die gesamte DNA dieser Mikrorganismen in kürzester Zeit zu entschlüsseln. „Bei dieser Oxford Nanopore-Technology wird ein mobiles Gerät verwendet, das kleiner ist als ein Mobiltelefon. Nur wenig Material aus dem Organismus reicht aus, um das Gesamtgenom zu bestimmen“, erklärt Professor Dr. Jörn Kalinowski, Leiter der AG Mikrobielle Genomik und Biotechnologie. Dabei entstehen riesige Datenmengen, deren bioinformatische Auswertung hohe Anforderungen sowohl an die IT-Ausstattung als auch die auswertende Person stellt. „Im CeBiTec arbeitet die Genomik deshalb eng mit der Bioinformatik zusammen. Diese Arbeitsweisen sollen den Jugendlichen in der 8. CeBiTec-Schülerinnen-Akademie vermittelt werden“, ergänzt Professor Dr. Alfred Pühler, Leiter der AG Genomforschung industrieller Mikroorganismen.

Neben den Lerneinheiten soll der Austausch der Jugendlichen untereinander und zu Forschenden zustande kommen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen bei Abendveranstaltungen Gelegenheit, mit Studierenden, Promovierenden sowie Professorinnen und Professoren vom CeBiTec zu sprechen. Zudem findet eine Informationsveranstaltung für die Jugendlichen statt, die über Studienmöglichkeiten an der Universität Bielefeld Auskunft gibt. „Wir freuen uns natürlich, Teilnehmende der CeBiTec-Schüler*innen-Akademie später als Studierende in den Naturwissenschaften oder in der Medizin wiederzusehen“, sagt Professor Dr. Norbert Grotjohann, Leiter des teutolab-biotechnologie, der mit Jörn Kalinowski und Alfred Pühler die Akademie leitet.

Die CeBiTec-Schülerinnen-Akademie „Die Rolle von Genomforschung und Bioinformatik in der Biotechnologie/Synthetischen Biologie“ ist eine Veranstaltung des CeBiTec und wird von der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh finanziell gefördert. Die Bezirksregierung Detmold und das teutolab-biotechnologie vermitteln Kontakt zu den Schulen in Ostwestfalen-Lippe. Für die Teilnahme konnten sich besonders interessierte und begabte Schülerinnen aus der Qualifikationsphase 1 der gymnasialen Oberstufe bewerben.

Das Programm wird von mehreren Arbeitsgruppen des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld in der letzten Sommerferienwoche, vom 19. bis 23. August mit 15 Schülerinnen und Schülern aus Ostwestfalen-Lippe durchgeführt. Die Organisation erfolgt durch das teutolab-biotechnologie der Biologiedidaktik.

Die Teilnehmenden der diesjährigen Schüler*innen-Akademie kommen von folgenden Schulen: Johanneum Wadersloh, Max-Planck-Gymnasium Bielefeld, Peter-August-Böckstiegel Gesamtschule Borgholzhausen-Werther, Kopernikus-Gymnasium Neubeckum, August-Hermann-Francke-Gymnasium Detmold, Privates Liebfrauengymnasium Büren, Gymnasium Harsewinkel, Brackweder Gymnasium, Öffentlich-Stiftisches Gymnasium Bethel, Widukind Gymnasium Enger, Gymnasium Heepen, Evangelisches Gymnasium Werther.

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