• Chronik
  • Aktuell
  • Events
  • Suche
ImpressumDatenschutzKontakt

Aktuell

Suche
Kategorie
Tags

Land genehmigt Modellstudiengang Humanmedizin

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft teilen mit:

Beim Aufbau der neuen Medizinischen Fakultät Ostwestfalen-Lippe (OWL) ist ein weiterer Meilenstein erreicht worden: Die Landesregierung hat den medizinischen Studiengang am Standort Bielefeld genehmigt. „Mit der Genehmigung des Studiengangs Humanmedizin kommt der Aufbau der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld einen entscheidenden Schritt voran: Bereits zum Wintersemester 2021/2022 können nun die ersten 60 Studierenden ihr Studium beginnen. Sie können sich auf ein modernes Medizinstudium in Ostwestfalen-Lippe freuen, in dem ein frühzeitiger Praxisbezug eine große Rolle spielen wird“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann ergänzt: „Der neue Modellstudiengang wird vor allem eine allgemeinmedizinische Ausbildung im Fokus haben. Unser Ziel ist, die Studierenden für das Berufsbild des ‚Hausarztes‘ zu begeistern. Und wenn wir über den sogenannten ‚Klebeeffekt‘ die hausärztliche Versorgung – insbesondere in der Region stärken – freut es mich umso mehr.“

Der Rektor der Universität Bielefeld, Gerhard Sagerer: “Wir freuen uns sehr über die zügige Genehmigung des Studiengangs, mit dem wir neue Akzente in der Ausbildung von Mediziner*innen setzen können. Schon jetzt erwarten wir gespannt die ersten Studierenden, die bei uns eine zukunftsgewandte Ausbildung mit vielen Wahloptionen und hoher Praxisorientierung absolvieren können. Der Studiengang Medizin ist eine Bereicherung für Forschung und Lehre und das Campus-Leben der Universität Bielefeld.”

Der neue Modellstudiengang wird vor allem eine allgemeinmedizinische Ausbildung im Fokus haben, Lehrsituation
Der neue Modellstudiengang wird vor allem eine allgemeinmedizinische Ausbildung im Fokus haben. Foto: Universität Bielefeld/O. Krato

Die Genehmigung ist eine zentrale rechtliche Grundlage für die Einrichtung des Studienganges Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Bielefeld in Ostwestfalen-Lippe als Modellstudiengang. Im Rahmen des Modellstudiengangs, mit dem innovative Ausbildungskonzepte zur Verbesserung der ärztlichen Ausbildung erprobt werden können. So können bereits vor Inkrafttreten der reformierten Ärztlichen Approbationsordnung eine frühzeitige Verknüpfung von wissenschaftlichen und praktischen Lehrinhalten sowie eine Stärkung der wissenschaftlichen Ausbildung im Studium erfolgen. Auch der Bereich der Allgemeinmedizin und der ambulanten Medizin kann auf diese Weise sinnvoll gestärkt werden und die Studierenden sind vom ersten Semester an eng in die ambulante und stationäre Versorgung in der Stadt und im ländlichen Raum eingebunden.

Hintergrund

Im Sommer 2017 hat die Landesregierung die Gründung der Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe der Universität Bielefeld in Bielefeld beschlossen. Seitdem hat die Universität Bielefeld im engen Austausch mit den Ministerien für Kultur und Wissenschaft sowie Arbeit, Gesundheit und Soziales ein entsprechendes Studiengangkonzept erarbeitet. Die Errichtung der Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld ist eine der zentralen Maßnahmen der Landesregierung, um die Zahl der ausgebildeten Medizinerinnen und Mediziner zu erhöhen und langfristig die ärztliche Versorgung auf dem Land zu verbessern. Der Studienbetrieb soll im Wintersemester 2021/2022 mit 60 Studienplätzen starten. Im Endausbau (ab 2025) sollen dann circa 300 Studierende pro Jahr an der Universität Bielefeld ihr Medizinstudium beginnen.

Die Universität Bielefeld schließt bis zum 10. Januar

Die Universität Bielefeld stellt ab 16. Dezember 2020 bis zunächst zum 10. Januar 2021 den Präsenzbetrieb für Studium und Lehre ein. Damit sind die Universitätsgebäude auch für Publikumsverkehr geschlossen. Die Universität schließt sich damit dem bundesweiten Lockdown der Bundesregierung an. Der Universitätsbetrieb wird bis zum 23. Dezember und ab dem 4. Januar weitgehend online stattfinden, die Mitarbeitenden arbeiten in dieser Zeit im Home Office. Von Mittwoch, 23. Dezember 2020 (16 Uhr), bis Montag, 4. Januar 2021 (6 Uhr), gilt dann die komplette Weihnachtsschließung.

Das Land NRW hatte gestern (15.12.2020) durch die aktualisierte Coronaschutzverordnung auch für die Hochschulen bestimmt, dass Präsenzveranstaltungen vor allem im Lehr- und Studienbetrieb in der Regel einzustellen sind. „Wir sind uns als Institution und Arbeitgeber*in der Verantwortung gegenüber den Studierenden und Beschäftigten bewusst und möchten uns dem bundesweiten Grundsatz ‚Wir bleiben zuhause‘ solidarisch anschließen“, heißt es in einer Mail an die Studierenden und Lehrenden.

Die studentischen Arbeitsplätze in der Universität, einschließlich der Arbeitsplätze in der Bibliothek, sind ab 16.12.2020 nicht mehr nutzbar. Die Universitätsbibliothek ist ab dem 16.12.2020 bis zum 23.12.2020, sowie vom 4.1.2021 bis zum 8.1.2021 nur für unbedingt notwendige Ausleihen und Rückgaben im Zusammenhang mit Prüfungen geöffnet. Für die Nutzer*innen der Universitätsbibliothek gelten während der Schließung besondere Ausleihkonditionen. Zum Beispiel können Studierende ausnahmsweise auch präsente (nicht ausleihbare) Literatur aus-leihen (weitere Informationen im Internet: www.ub.uni-bielefeld.de).

Ab 23. Dezember 2020, 16 Uhr, bis 4. Januar 2021, 6 Uhr, ist dann die gesamte Universität Bielefeld mit allen Bereichen, Gebäuden und Einrichtungen in Weihnachtsschließung, also auch physisch komplett geschlossen. Es besteht kein Zugang zum Gebäude X, zur zentralen Universitätshalle, zur Bibliothek, zum Bielefelder IT-Servicezentrum (BITS) sowie zu den Hörsälen, Büro- und Seminarräumen. Auch die Sport- und Schwimmhallen sowie die Parkhäuser bleiben geschlossen. Ein Schließdienst steht nicht zur Verfügung.

Gebäude Z jetzt doppelt so groß

Im Dezember wurde die Erweiterung des Gebäude Z an der Konsequenz fertiggestellt. Im Zuge der Erweiterung wurden die bestehenden zwei Gebäudeteile vergrößert sowie hangaufwärts ein dritter Gebäudeteil hinzugefügt. Dadurch hat sich die nutzbare Fläche des 2018 eingeweihten Bürogebäudes auf jetzt insgesamt rund 5.000 Quadratmeter verdoppelt. Es sind 170 zusätzliche Büroräume mit insgesamt 250 neuen Arbeitsplätzen entstanden. Die Bauzeit für die Gebäudeerweiterung in Modulbauweise betrug 11 Monate.

(mehr …)

500 Stipendien für Studierende in OWL

Mit einem absoluten Rekord beendet die Stiftung Studienfonds OWL das Kalenderjahr 2020. Erstmals seit ihrer Gründung vergibt die Stiftung der fünf staatlichen Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe 500 Stipendien innerhalb eines Förderjahres. Durch die Unterstützung von über 160 privaten Geldgebern, darunter Unternehmen, Stiftungen, Vereine, Service-Clubs und zahlreiche Privatspenderinnen und Privatspender von Warburg bis Lübbecke, können im akademischen Jahr 2020/21 500 Studierende mit einem Stipendium gefördert werden. Damit ist das bereits vor über einem Jahr von der Stiftung selbst gesetzte und zuletzt in einer Kampagne „#wirfür500“ vorangetriebene Ziel erreicht worden.

Insgesamt schüttet die Stiftung Studienfonds OWL damit über 1,7 Millionen Euro an Stipendiengeldern aus. Davon stammen fast eine Million Euro aus privaten Mitteln. Die Stipendien werden hauptsächlich in zwei großen Förderlinien vergeben. 40 Studierende erhalten ein Sozialstipendium in Höhe von 1.800 Euro jährlich, daneben gibt es fünf separate Sonderstipendien für regionale Projektarbeiten. Weitere 455 Studierende erhalten ein Deutschlandstipendium in Höhe von jeweils 3.600 Euro. Letztere werden durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des bundesweiten Programms „Deutschlandstipendium“ zur Hälfte mitfinanziert, so dass sich jede privat eingeworbene Spende dadurch verdoppelt.

„Wir freuen uns und sind dankbar, dass wir Sie in der Region haben“, wendet sich Professor Dr. Jürgen Krahl, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Studienfonds OWL und Präsident der Technischen Hochschule OWL, in einer Videobotschaft an alle Spenderinnen und Spender. Es sei besonders erfreulich, dass es gerade in einem Jahr, das es vielen Studierenden nicht leicht mache, so viele Menschen und Organisationen in Ostwestfalen-Lippe gebe, die die jungen Menschen unterstützen. Zugleich betont er, dass auch viele der Stipendiatinnen und Stipendiaten Gebende seien, dadurch dass ihnen die Stipendien ermöglichten, sich ebenfalls ehrenamtlich zu engagieren und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Feiern in kleiner Runde via Online-Konferenz das 500. Stipendium der Stiftung Studienfonds OWL (von links oben im Uhrzeigersinn): Anke Plogstert, Präsidentin des Soroptimist-Club Detmold-Lippische Rose, Studienfonds-Geschäftsführerin Katja Urhahne, Studienfonds-Vorsitzender und Präsident der TH OWL Prof. Dr. Jürgen Krahl sowie Dr. A. Heinrike Heil, ebenfalls Mitglied im Soroptimist-Club, der das 500. Stipendium finanziert.
Feiern in kleiner Runde via Online-Konferenz das 500. Stipendium der Stiftung Studienfonds OWL (von links oben im Uhrzeigersinn): Anke Plogstert, Präsidentin des Soroptimist-Club Detmold-Lippische Rose, Studienfonds-Geschäftsführerin Katja Urhahne, Studienfonds-Vorsitzender und Präsident der TH OWL Prof. Dr. Jürgen Krahl sowie Dr. A. Heinrike Heil, ebenfalls Mitglied im Soroptimist-Club, der das 500. Stipendium finanziert.
Foto / Screenshot: Stiftung Studienfonds OWL

Zu den Spendern der letzten zehn Stipendien gehören die zwei Gütersloher Privatspenderinnen Dr. Birgit Osterwald und Martha Rehage, die Bröckling Vullhorst Ingenieure GmbH, der Rotary Lemgo-Sternberg sowie die Stiftung Standortsicherung Kreis Lippe, die ihr Engagement ausweitet, und die Sparkasse Bielefeld, die ihr ebenfalls bereits bestehendes Engagement um zwei Stipendien erhöht. Das 500. Stipendium hat der SI Club Detmold-Lippische Rose zugesagt, der ebenfalls seit längerem zum Kreis der Studienfonds-Förderer zählt. Bisher haben die Soroptimistinnen, eine Vereinigung von aktiven Frauen unterschiedlichster Berufssparten, die sich sehr engagiert und ehrenamtlich für soziale Belange in Lippe einsetzen, den Studienfonds OWL mit jährlich zwei Sozialstipendien unterstützt. Nun kommt als drittes Stipendium noch ein Deutschlandstipendium hinzu. „Wir unterstützen die Idee des Studienfonds OWL sehr gerne und fühlen uns gerade in diesen Tagen verpflichtet, unseren Beitrag dazu zu leisten, dass Studierende auf ihrem Weg sowohl finanziell als auch ideell unterstützt werden“, erklärt Anke Plogstert, amtierende Präsidentin des aktiven Clubs, die Ausweitung der Förderung und ergänzt: „Dass unser Beitrag durch die Bundesmittel verdoppelt wird, ist natürlich auch eine tolle Sache und macht das Geben gleich zweimal so sinnvoll.“

Dass die Zielzahl von 500 Stipendien im Förderjahr 2020/21, die sich die Studienfonds-Macherinnen und Macher bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie gesetzt hatten, tatsächlich erreicht wurde, freut alle Beteiligten sehr. „In Zeiten großer Unsicherheit und vieler finanzieller Ängste in allen gesellschaftlichen Bereichen können wir es gar nicht genug anerkennen, dass uns fast alle unsere bisherigen Förderinnen und  Förderer die Treue gehalten und so viele neue hinzugekommen sind,“ bewertet Professor Krahl das Ergebnis. Dies zeige, dass der Studienfonds OWL inzwischen fest in der Region verankert und die Investition in Bildung anerkannt sei.

Dennoch betont er auch, dass die Stiftung noch lange nicht am Ziel der Bemühungen angelangt sei. Denn es werden weiterhin Geldgeberinnen und Geldgeber gesucht, die sich ebenfalls für Studierende in der Region mit der Finanzierung von Stipendien einbringen möchten. Das BMBF stellt den am Studienfonds OWL beteiligten Hochschulen Mittel für 940 Stipendien zur Verfügung. „Es ist also noch Luft nach oben und unsere Geschäftsstelle steht jederzeit gerne für Gespräche bereit“, erklärt Krahl.

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld

  • Professor Dr. Herbert Dawid ist zum Präsidenten der ‚Society for Computational Economics‘ gewählt worden
  • Biologenverband VBIO wählt Professor Karl-Josef Dietz zum neuen Präsidenten
  • Professor Dr. Wolfhard Hansen mit der Golden Commemorative Medal ausgezeichnet
  • Professorin Dr. Katharina Kohse Höinghaus von Bunsengesellschaft ausgezeichnet
  • Dr. Sigrid Nikutta neu im Hochschulrat der Universität Bielefeld
  • Dr. Tobias Hecker und Dr. Jørgen Sneis ins Junge Kolleg aufgenommen
  • Dr. Sigrid Nikutta
    Dr. Sigrid Nikutta (51), Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn AG, ist auf Vorschlag der Auswahlkommission als Nachfolgerin von Dr. h.c. Britta Baron in den Hochschulrat der Universität Bielefeld berufen worden. Ihre Amtszeit hat im November begonnen. Die promovierte Psychologin ist seit Januar 2020 Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende von DB Cargo. Sigrid Nikutta ist zudem stellvertretende Vorsitzende des Senats des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR). Sie hatte 2010 einen Lehrauftrag an der Wilhelm-Büchner-Hochschule Darmstadt inne. 2017 erhielt sie den Berliner Frauenpreis für ihr Engagement bei den Berliner Verkehrsbetrieben BVG, 2012 wurde sie von der Mestemacher-Gruppe als „Managerin des Jahres“ ausgezeichnet. Sie ist in Enger/Ostwestfalen aufgewachsen und hat an der Universität Bielefeld Psychologie mit dem Schwerpunkt Betriebs- und Organisationspsychologie studiert. 2009 erfolgte berufsbegleitend an der Ludwig-Maximilians-Universität München die Promotion in Psychologie. Nach dem Einstieg in die Wirtschaft in einem mittelständischen Unternehmen in Bielefeld, wechselte sie zur Deutschen Bahn, wo sie 14 Jahre an unterschiedlichen Standorten und in verschiedenen Leitungspositionen tätig war. Von 2010 an war Sigrid Nikutta Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und führte die BVG erstmals in die schwarzen Zahlen. Foto: Deutsche Bahn AG/Max Lautenschlaeger
  • Prof. Dr. Herbert Dawid
    Professor Dr. Herbert Dawid (51), ist zum Präsidenten der ‚Society for Computational Economics‘, der internationalen Vereinigung von Ökonomen die mit stark Computer-basierten Methoden arbeiten, gewählt worden. Zu diesen Bereichen gehören beispielsweise numerische Ansätze zur Analyse dynamischer Gleichgewichtsmodelle, Agenten-basierte Simulation, rechnergestützte Ökonometrie und Statistik, Computational Finance oder die Entwicklung von Algorithmen für die Gestaltung automatisierter Märkte. Die Gesellschaft wurde 1995 gegründet und organisiert jedes Jahr die internationale Konferenz zu ‚Computing in Economics and Finance‘ mit rund 400 Teilnehmer*innen – der Veranstaltungsort wechselt zwischen Nordamerika und Europa. Universität Bielefeld/Ph. Ottendoerfer
  • Prof. Dr. Karl-Josef Dietz
    Professor Dr. Karl-Josef Dietz (63), ist neuer Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.). Die Bundesdelegiertenkonferenz des Biologenverbandes wählte ihn im Oktober in sein neues Amt. Der VBIO e. V. ist das gemeinsame Dach für alle, die im Bereich Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin studieren oder tätig sind. Dietz gehört zudem laut aktuellem Ranking „Highly Cited Researchers 2020“ zu den weltweit meistzitierten Wissenschaftler*innen. Professor Dr. Karl-Josef Dietz befasst sich mit der Biochemie und dem Stoffwechsel der Pflanzen. Er geht hauptsächlich der Frage nach, wie sich Pflanzen an Stressfaktoren wie Wassermangel oder Hitze anpassen. Im Ranking des US-Medienkonzerns Thomson Reuters, das im November erschienen ist, sind für ihn 14.107 Zitationen verzeichnet. Dietz ist seit 1997 Professor für Biochemie und Physiologie der Pflanzen an der Universität Bielefeld. Er ist ist Träger des Gay-Lussac Humboldt-Preises (2011). Zurzeit gehört Dietz unter anderem den Vorständen der Internationalen Union der Biowissenschaften (IUBS) und dem Vorstand der Europäischen Gesellschaft für Pflanzenbiologie (FESPB) an und vertritt die deutschen Biowissenschaftler seit 2019 im Executive Committee der IUBS. Foto: Universität Bielefeld
  • Prof'in Dr. Katharina-Kohse-Höinghaus
    Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus (68) wurde im November von der Deutschen Bunsengesellschaft als erster Frau die Walther-Nernst-Denkmünze 2020 verliehen. Die Verleihung erfolgte konkret „in Würdigung ihrer vielfältigen und fruchtbaren Untersuchungen zur Diagnostik von Verbrennungsvorgängen mittels Laserspektroskopie und Massenspektrometrie“. Außerdem würdigte der Präsident der Bunsengesellschaft die erfolgreich praktizierte Verbindung zwischen wissenschaftlich anspruchsvoller Forschung und den Anforderungen eines industriellen Umfeldes der Bielefelder Wissenschaftlerin, die 2007-2008 selbst der Gesellschaft vorstand. 2010 war sie Mitorganisatorin der Jahresversammlung der Bunsengesellschaft an der Universität Bielefeld. Die Walther-Nernst-Denkmünze, benannt nach dem ersten Vorsitzenden von 1905-1908, wird an Personen verliehen, welche die Ziele der angewandten physikalischen Chemie in hervorragender Weise gefördert haben. Außerdem wurde Kohse-Höinghaus kürzlich zum Mitglied des Honorary Board der Fachzeitschrift Physical Chemistry Chemical Physics (PCCP) ernannt. Dem Honorary Board gehören 15 Personen an, davon 7 Nobelpreisträger. Professorin Kohse-Höinghaus ist Senior-Researcherin der Universität Bielefeld und Ehrensenatorin. Sie leitete seit 1994 den Arbeitsbereich Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in hochrangigen wissenschaftlichen Organisationen. Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Wolfhard Hansen (80), Emeritus der Fakultät für Mathematik, ist im September mit der Golden Commemorative Medal (Goldene Gedenkmedaille) ausgezeichnet worden. Die Fakultät für Mathematik und Physik der Prager Karls-Universität (Tschechische Republik) ehrt damit die Leistungen Hansens als einer der „weltweit führenden Experten“ auf dem Gebiet der Analysis und Wahrscheinlichkeitstheorie und seine „bahnbrechenden Beiträge“ zur Potenzialtheorie. Der langjährige Kontakt zur Fakultät und die Besuche seit den siebziger Jahren hätten einen starken Einfluss auf die Forschung der Prager Mathematik bewirkt.



Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste nimmt zum Jahresbeginn 2021 14 neue Stipendiat*innen in ihr Förderprogramm auf. Unter ihnen auch Dr. Tobias Hecker und Dr. Jørgen Sneis von der Universität Bielefeld.

  • Dr. Jorgen Sneis
    Dr. Jørgen Sneis (geb. 1985) ist seit 2017 akademischer Rat a. Z. im Bereich der germanistischen und vergleichenden Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld. Er studierte deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft und Philosophie (B.A.) sowie europäische Literaturen und Kulturen (M.A.) an der Universität Freiburg. Promoviert wurde er 2017 an der Universität Stuttgart. Im Anschluss war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Gutenberg-Institut für Weltliteratur und schriftorientierte Medien an der Universität Mainz tätig. 2019 war er Gastdozent an der Universität Łódź (Polen), 2020 hatte er eine Max-Kade-Gastprofessur an der Michigan State University (USA) inne. Ab 2021 fungiert er auch als Teilprojektleiter im Rahmen des Bielefelder Sonderforschungsbereichs „Praktiken des Vergleichens“, Thema: „Nullmeridian der Literatur? Der Literaturnobelpreis als globaler Vergleichsmaßstab“. Foto: Universität Bielefeld
  • Dr. Tobias Hecker
    Dr. Tobias Hecker (geb. 1984) leitet am Institut für Interdisziplinäre Gewalt und Konfliktforschung der Universität Bielefeld seit 2020 eine Emmy-Noether Nachwuchsgruppe zu Folgen und Prävention von Gewalt gegen Kinder. Er studierte Psychologie an der Philipps-Universität Marburg und der Universität Aaarhus und promovierte an der Universität Konstanz. Als Postdoc an den Universitäten Zürich (2015-2016) und Bielefeld (2016-2020) beschäftige er sich mit Auswirkungen von Trauma, Gewalt und Migration. 2017 wurde Tobias Hecker mit dem Förderpreis der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) ausgezeichnet, 2018 als academics Nachwuchswissenschaftler des Jahres nominiert (Top 10 Platzierung). Foto: Universität Bielefeld

Mit dem Jungen Kolleg unterstützt die Akademie den wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs in NRW. Die Mitglieder erhalten für einen Zeitraum von bis zu vier Jahren ein jährliches Stipendium in Höhe von 10.000 Euro. Die finanzielle Unterstützung schafft Freiraum für die eigene Forschung und Kunst. Darüber hinaus wird den Stipendiatinnen und Stipendiaten die Gelegenheit gegeben, ihre Projekte in interdisziplinären Arbeitsgruppen zu diskutieren und sich und ihre Arbeit den renommierten Mitgliedern der Akademie zu präsentieren.



Bei den Wahlen zum Vorstand des Center for InterAmerican Studies (CIAS) am 16. November wurden für die Gruppe der Professor*innen Prof‘in Dr. Kirsten Kramer (Vergleichende Literaturwissenschaft/ Romanistik, Fakultät für Literatur und Linguistik), Prof. Dr. Wilfried Raussert (North American Literary and Cultural Studies/ InterAmerican Studies, Fakultät für Literatur und Linguistik) und Prof. Dr. Olaf Kaltmeier (Iberoamerikanische Geschichte, Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie) gewählt. Außerdem gehören dem Vorstand jetzt Nadine Pollvogt M.A. (wissenschaftliche Geschäftsführung CALAS, Fakultät für Gschichte, Philosophie und Theologie) als wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Lisa-Marie Maier (Hilfskraft: Social Media-Verantwortliche CIAS, Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie) als Studierende und Alexandra Kenter (Sekretariat InterAmerican Studies, Fakultät für Literatur und Linguistik) als weitere Mitarbeiter*innen an.


An der Technischen Fakultät ist Professor Dr. Ulrich Rückert im September zum neuen Prodekan der Fakultät gewählt worden.

Statement von Rektor Sagerer zu einem Helmholtz-Institut in Bielefeld

Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld:

Wir haben mit großer Freude erfahren, dass das von Wissenschaftler*innen der Universität Bielefeld koordinierte de.NBI-Projekt mit Mitteln des Bundes im Rahmen der Helmholtz-Gemeinschaft über 2021 hinaus verstetigt werden soll. De.NBI steht für „Deutsches Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur”. Die hierfür notwendigen Mittel sind Teil des Haushalts 2021, die der Bundestag am 11. Dezember 2020 verabschiedet hat.

Nun ist es unsere Aufgabe gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich (Helmholtz-Gemeinschaft) in einen wissenschaftlichen Prozess einzutreten, um die Form der Verstetigung hier an der Universität Bielefeld zu konzipieren, zu planen und aufzubauen. Es wird für die deutschen Lebenswissenschaften nachhaltig eine innovative und umfangreiche Infrastruktur zur Analyse und Verarbeitung von großen Datenmengen zur Verfügung gestellt. Für die Universität Bielefeld entsteht ein starker Partner für vielfältige Forschungsaktivitäten, insbesondere in der Medizin, Biologie und Bioinformatik. Für den Wissenschaftsstandort Bielefeld und Ostwestfalen-Lippe wird diese Einrichtung ein neuer Forschungsleuchtturm, der die ganze Region stärkt.

Ich danke allen, die sich für diesen einzigartigen Erfolg stark gemacht haben. Herausheben möchte ich dabei Professor Dr. Alfred Pühler, der seit vielen Jahren auf diesem Feld sehr er-folgreich arbeitet. Er hat de.NBI aufgebaut und erfolgreich koordiniert. Damit hat er die Grundlage für diese Verstetigung gelegt. Mein Dank gilt auch Ralph Brinkhaus, dem Vorsit-zenden des CDU-Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe und Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU im Bundestag. Er hat sich in Berlin mit großem Engagement für das Institut einge-setzt. Herausheben möchte ich auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das der Initiative von Anfang an sehr offen gegenüberstand und uns sehr unterstützt hat.

Weitere Informationen:
• http://www.denbi.de
• https://50jahre.uni-bielefeld.de/2020/02/12/fuenf-millionen-euro-fuer-bioinformatik-netzwerk-de-nbi/
• https://www.ralph-brinkhaus.de/bielefeld-erhaelt-ein-helmholtz-institut/

Gesundheitswissenschaften im Fernstudium

Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld bietet verschiedene berufsbegleitende Fernstudiengänge an. In einer Informationsveranstaltung am 7. Januar 2021 ab 19 Uhr können sich Interessierte über aktuelle Angebote informieren.

Lehrende der Fakultät informieren über die Weiterbildungen Gesundheits- und Personalmanagement, Gesundheits- und Präventionsberatung sowie Case Management und Pflegeberatung. Ebenfalls stellen sie das neue Angebot Digital Health Management für Fach- und Führungskräfte vor.

Berufstätige, die bereits einen ersten Hochschulabschluss haben, können sich im Studiengang Master of Health Administration an der Universität Bielefeld für leitende Tätigkeiten und Führungsaufgaben im Gesundheitswesen qualifizieren. Auch darüber wird während der Veranstaltung Anfang Januar informiert.

Die Informationsveranstaltung findet online statt. Anmeldungen sind telefonisch möglich: 0521/106-4374, -4375, -4376.

Weitere Informationen zu den Studienangeboten und zum Bewerbungsverfahren:
www.uni-bielefeld.de/fag und www.uni-bielefeld.de/mha

Sterne aus dem virtuellen Himmel pflücken

Die Universität Bielefeld will auch in diesen schwierigen Zeiten an der Wunschsternaktion festhalten und Bewohner*innen in Bethel einen Weihnachtswunsch erfüllen. Zwar können die Sterne mit den Wünschen der Menschen nicht am Baum in der Universitätshalle hängen, aber sie können seit heuteonline vom Sternenhimmel auf der Internetseite gepflückt werden.

Pastor Ulrich Pohl, Vorstandsvorsitzender der v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, und Rektor Dr.-Ing. Professor Gerhard Sagerer haben die Wunschsternaktion heute per Videobotschaft eröffnet. Und auch der Chor des Freizeitzentrums „Neue Schmiede“ in Bethel lädt musikalisch zu der Aktion ein.

Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Pastor Ulrich Pohl eröffneten die Wunschsternaktion für digitale Wunschsterne.
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Pastor Ulrich Pohl eröffneten die Wunschsternaktion diesmal für digitale Wunschsterne. Foto: Universität Bielefeld

Mehr als 1.200 Wünsche haben die Bewohner*innen aus Bethel eingereicht. In diesem Jahr müssen wegen der Corona-Pandemie die sonst so beliebten Begegnungen wie gemeinsames Singen und Musizieren oder der Besuch des Weihnachtsmarktes in den Hintergrund treten oder ganz ausfallen. Aber es gibt sie auch weiterhin, beispielsweise wünscht sich eine Gruppe von acht Personen im Alter von 4 bis 17, sportliche Begleitung für ihr Projekt „Tandem-Läufer Brücke“, bei dem die Gruppe einmal wöchentlich laufen geht.

Die Menschen in Bethel freuen sich in diesem Jahr verstärkt über kleine Päckchen mit Geschenken. Gewünscht werden zum Beispiel Arminia-Fan-Artikel oder Bastelmaterial und manche Menschen freuen sich auch über ein Überraschungspaket.

Wer gern Menschen aus Bethel eine Freude bereiten möchte, sucht sich aus der Vielzahl an Wunschsternen den passenden auf der Internetseite aus, die seit dem 25. November frei geschaltet ist. Auf dem Stern ist eine Chiffrenummer notiert, mit der sich der oder die Beschenkte zuordnen lässt.

Das Geschenk kann in der Poststelle der Universität Bielefeld im Raum T7-217 unter Angabe der Chiffre abgeben werden. Das Geschenk wird dann an den richtigen Empfänger oder die richtige Empfängerin weitergeleitet. Die gepackten Pakete können bis zum 10. Dezember auch direkt zur Neuen Schmiede gebracht werden.

Nachhaltiger Einsatz für Chancengerechtigkeit und Vielfalt gewürdigt

Einen weiteren Erfolg verbucht die Universität Bielefeld auf ihrem Weg, strukturell geschlechtergerechter und vielfältiger zu werden. Im Oktober wurde ihr das Total E-Quality Prädikat mit einer Spitzenbewertung verliehen. Da die Universität Bielefeld bereits zum fünften Mal in Folge und damit seit zwölf Jahren Trägerin dieser Auszeichnung ist, bekommt sie zugleich einen Nachhaltigkeitspreis. Das Prädikat erhalten Organisationen, wenn sie sich überzeugend für Chancengerechtigkeit engagieren. Die Universität Bielefeld hat auch zum zweiten Mal den Zusatz „Diversity“ für ihre strategischen Entwicklungen in diesem Bereich erhalten.

Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt werden im gesamten Rektorat und insbe-sondere von zwei Prorektorinnen strategisch vorangetrieben.
Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Das Prädikat zeigt klar, dass wir unserem hohen Anspruch seit vielen Jahren nachkommen: Wir schaffen ausgezeichnete Strukturen für die Weiterentwicklung einer geschlechtergerechten Wissenschafts- und Universitätskultur.“
Professorin Dr. Marie I. Kaiser, Prorektorin für Personalentwicklung und Gleichstellung: „Ich freue mich sehr. Beide Erfolge zeigen, dass Gleichstellungsarbeit an unserer Universität nach-haltig und auf einem sehr hohen Niveau betrieben wird. Das ist Wertschätzung für unsere Arbeit und gleichzeitig ein Ansporn, auch in Zukunft dieses Niveau zu halten.“
Professorin Dr. Angelika Epple, Prorektorin für Internationales und Diversität: „Besonders stolz bin ich auf das Add-On „Diversity“, das wir jetzt wiederholt bekommen haben. Dass wir Diver-sität als wesentliches und gleichermaßen wichtiges Querschnittsthema fördern, ist Teil unserer langfristigen Vision eines vielseitigen, weltoffenen und diskriminierungskritischen Miteinanders.“

Rektor Gerhard Sagerer und die Prorektorinnen Marie Kaiser und Angelika Epple (v.l.) treiben das Thema Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt an der Universität Bielefeld strategisch voran.
Rektor Gerhard Sagerer und die Prorektorinnen Marie Kaiser und Angelika Epple (v.l.) treiben das Thema Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt an der Universität Bielefeld strategisch voran. Collage: Universität Bielefeld

Der Total E-Quality Award wird seit 1997 vom Verein Total E-Quality e.V. in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend an Unternehmen, Or-ganisationen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen vergeben, die auf eine gleichbe-rechtigte Teilhabe von Frauen und Männern auf allen Ebenen hinwirken. Seit 2016 gibt es die Möglichkeit für Hochschulen, den Zusatz „Diversity“ zu erhalten.

Laut Jury trägt die Universität Bielefeld als Best Practice Beispiel dazu bei, dass sich die Chancen für alle gerechter verteilen und sich die Gesellschaft vielfältiger entwickelt. In ihrem universitätsweit gemeinsam entwickelten Gleichstellungskonzept setzt sie sich einen geschlechtergerechten Kulturwandel zum Ziel.

In ihrer Begründung hebt die Jury einige der vorbildlichen Maßnahmen hervor, unter anderem die Bemühungen rund um das Thema Gleichstellung und Gender an der neuen Medizinischen Fakultät, das Pilotprojekt „Genderkompetenz für Mitarbeitende“ sowie das neue Lehrleitbild, das Gleichstellungs- und Genderaspekte berücksichtigt. Die Jury lobt zudem die seit 2018 existierende Diversitätsstrategie der Universität Bielefeld und die erfolgreiche Bewerbung um die Teilnahme am Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“.

Die Universität Bielefeld ist mehrfach als familiengerechte Hochschule re-auditiert, hat in allen DFG-Bewertungen die höchste Stufe erreicht und auch im Gender Report NRW zählt sie zu den führenden Hochschulen in Bezug auf Gleichstellung.

Weitere Informationen: Total E-Quality

Neue Professor*innen an der Universität

In den letzten Monaten haben zahlreiche Professorinnen ihre Tätigkeit an der Universität Bielefeld aufgenommen. Sie lehren und forschen beispielsweise in den Wissenschaftsgebieten Geschichtstheorie, Sportmanagement und Sportsoziologie sowie Mathematische Wirtschaftsforschung. Sechs neue Professor*innen wurden zudem an die neu gegründete Medizinische Fakultät OWL berufen:

  • Juniorprofessorin Dr. Melanie Bangel, Germanistische Sprachdidaktik
  • Professor Dr. Christian G. Bien, Epileptologie am Universitätsklinikum OWL
  • Professorin Dr. Barbara A. Caspers, Verhaltensökologie
  • Juniorprofessorin Dr. Alkistis Elliot-Graves, Wissenschaftsphilosophie
  • Juniorprofessor Dr. Julian Hinz, International Economics
  • Professorin Dr. Alexandra Kaasch, Deutsche und Transnationale Sozialpolitik
  • Professor Dr. Dominik Karos, Wirtschaftstheorie
  • Professor Dr. Sebastian Kuhn, Digitale Medizin
  • Juniorprofessor Dr. Tomasz Makarewicz, Computational Economics
  • Professor Dr. Axel Mayer, Psychologische Methodenlehre
  • Professorin Dr. Christiane Muth, Allgemein- und Familienmedizin
  • Juniorprofessorin Dr. Alexandra-Aurelia Neamtu, Stochastik
  • Professorin Dr. Lisa Regazzoni, Geschichtstheorie
  • Prof. Dr. Sebastian Rehberg, Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • Professorin Dr. Gabi Schierning, Experimentalphysik
  • Juniorprofessorin Dr. Romy Schmidt, Pflanzenbiotechnologie
  • Professor Dr. Michael Siniatchkin, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
  • Professor Dr. Björn Spittau, Anatomie
  • Professor Dr. Joris Verbiest, Astrophysik
  • Professorin Dr. Pamela Wicker, Sportmanagement und Sportsoziologie
  • Professorin Dr. Anna Zahariev, Arbeitsmarktökonomik
  • Juniorprofessorin Dr. Julia Zakkou, Theoretische Philosophie
  • Dr. Friedrich Wenzel Bulst, Honorarprofessor an der Fakultät für Rechtswissenschaft
  • Privatdozent Dr. Tilman Kottke, außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Chemie

Detaillierte Informationen finden sich in der folgenden Bildergalerie.

  • Juniorprof'in Dr. Melanie Bangel
    Professorin Dr. Melanie Bangel (39) ist seit April als Juniorprofessorin für Germanistische Sprachdidaktik mit dem Schwerpunkt Sprachliche Heterogenität in Bielefeld tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des orthographischen Lernens in der Primar- und frühen Sekundarstufe. Sie hat an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Diplom-Sprachheilpädagogik und an der Universität Hamburg Sonderschullehramt mit den Förderschwerpunkten Sprache und Lernen und dem Unterrichtsfach Deutsch studiert. Melanie Bangel promovierte 2017 mit einer qualitativen Studie zum Zugriff auf Wortbildungs-Strukturen beim Lesen in Jahrgang 5. Während und nach ihrer Promotion hat sie unteranderem in zwei DFG-geförderten Interventionsstudien zum schriftstrukturorientierten Lese- und Rechtschreiblernen an der Universität Hamburg gearbeitet. Davor war sie einige Jahre als Sprachtherapeutin tätig.
  • Prof. Dr. Christian Bien
    Professor Dr. Christian G. Bien (53), Chefarzt des Epilepsie-Zentrums Bethel am Krankenhaus Mara, hat im Oktober die W3-Professur „Epileptologie“ am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Nach dem Studium der Medizin in Tübingen und Berlin arbeitete der Epilepsiespezialist in der Universitätsklinik in Bonn. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen der prächirurgischen Epilepsiediagnostik, immunologisch verur-sachter Anfälle und Epilepsien sowie der Neurowissenschaft im Kontext der Epileptologie. Zu-sammen mit der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft leitet er zwei von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte wissenschaftliche Projekte. Prof. Dr. Bien ist Facharzt für Neurologie.
  • Prof'in Dr. Barbara A. Caspers
    Professorin Dr. Barbara A. Caspers (45) ist seit Januar Professorin für Verhaltensökologie an der Fakultät für Biologie. Sie erforscht, wie Tiere mit Hilfe von Gerüchen kommunizieren und welche Rolle Bakterien bei der Entstehung von Gerüchen spielen. Hauptsächlich forscht sie an Vögeln wie Zebrafinken. Barbara Caspers hat in Mainz und Bielefeld Biologie studiert. Für ihre Promotion ist sie an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gegangen und hat in Costa Rica und Panama die Duftstoffe von Fledermäusen erforscht. Promoviert hat sie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahr 2008 ist sie mit einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekt an die Universität Bielefeld gewechselt und hat 2014 ein Freigeist-Fellowship der VolkswagenStiftung bekommen.
  • Juniorprof'in Dr. Alkistis Elliot-Graves
    Juniorprofessorin Dr. Alkistis Elliot-Graves arbeitet seit Oktober als Professorin für Wissenschaftsphilosophie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsgebiete sind die allgemeine Wissenschaftsphilosophie und die Philosophie der angewandten Wissenschaften (besonders der Ökologie und der Klimawissenschaft). Elliot-Graves wuchs in Griechenland auf und studierte in London am University College und an der London School of Economics (Großbritannien). Sie wurde an der Universität von Pennsylvania (USA) promoviert. Sie war als Postdoc am Rotman Insitute of Philosophy an der Western University Ontario (Kanada) und zuletzt als Marie-Skłodowska-Curie-Fellow an der Universität von Helsinki (Finnland) tätig.
  • Juniorprof. Dr. Julian Hinz, Foto: Universität Bielefeld
    Juniorprofessor Dr. Julian Hinz (33) ist seit Oktober Professor für International Economics an die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Er forscht zu internationalem Handel, Migration und angewandter Ökonometrie. Bevor er an die Universität Bielefeld kam, war er Vertretungsprofessor am Institut für Wettbewerbsökonomie (DICE) der Universität Düsseldorf, Postdoc am Institut für Weltwirtschaft in Kiel und Fellow am Kiel Centre for Globalization. In den Jahren 2018 und 2019 war er Max-Weber-Stipendiat am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz (Italien). Seine Promotion in Volkswirtschaftslehre erwarb er an der Paris School of Economics und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne (Frankreich).
  • Prof'in Dr. Alexandra Kaasch
    Professorin Dr. Alexandra Kaasch (43) ist seit Oktober Professorin für Deutsche und Transnationale Sozialpolitik an der Fakultät für Soziologie. Ihre Forschungsinteressen liegen im Überschneidungsbereich von Sozialpolitik und Internationalen Beziehungen und in der transnationalen Mehrebenenpolitik in diversen sozialpolitischen Feldern. Sie ist Herausgeberin der inter-nationalen Zeitschrift „Global Social Policy“. Alexandra Kaasch studierte Politikwissenschaft an den Universitäten in Marburg und Berlin (FU). Sie promovierte und lehrte an der University of Sheffield (Großbritannien) und arbeitete mehrere Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen. Von 2014 bis 2020 lehrte und forschte sie als Juniorprofessorin an der Universität Bielefeld.
  • Prof. Dr. Dominik Karos
    Professor Dr. Dominik Karos (33) ist seit April Professor für Wirtschaftstheorie am Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung. Sein Forschungsschwerpunkt ist Spieltheorie mit besonderem Fokus auf Wahlen, Informationsanhäufung in sozialen Gruppen, sowie strategischer Kommunikation. Dominik Karos studierte Mathematik in Saarbrücken und wurde 2013 an der Maastricht University in den Niederlanden promoviert. Danach war er drei Jahre lang als Career Development Fellow an der University of Oxford in Großbritannien tätig. Ab 2016 arbeitete er als Assistant Professor an der Maastricht University, von wo er 2019 für ein Forschungs-semester an die Tel Aviv University in Israel entsandt wurde.
  • Prof. Dr. Sebastian Kuhn
    Professor Dr. Sebastian Kuhn (45) hat im Oktober seine Professur für digitaler Medizin an der Medizinischen Fakultät OWL angetreten. Link zur Pressemitteilung
  • Prof. Dr. Tomasz Makarewicz
    Juniorprofessor Dr. Tomasz Makarewicz (36) arbeitet seit Oktober als Professor für Computational Economics an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Seine Forschungsgebiete sind unter anderem Verhaltens- und experimentelle Ökonomie sowie Finanzmärkte und Heterogene Agenten Modelle. Tomasz Makarewicz studierte Volkswirtschaftslehre an der Universität Warschau (Polen), an der Central European University (Ungarn) und am Tinbergen-Institut (Niederlande) sowie Philosophie an der Universität Warschau. Er promovierte 2014 an der Universität Amsterdam (Niederlande) und arbeitete dort und an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg als Postdoc. 2019 und 2020 vertrat er den Lehrstuhl Monetäre Makroökonomik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
  • Prof. Dr. Axel Mayer
    Professor Dr. Axel Mayer (36) ist seit September als Professor für Psychologische Methodenlehre an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft tätig. Er entwickelt statistische Modelle weiter und analysiert, wie Hilfsmaßnahmen und ihre Folgen zusammenhängen. Besonders interessieren ihn Modelle, die psychologische Eigenschaften und Veränderungen messen. Er wendet diese Modelle an, um physische und mentale Gesundheit im Alter besser zu verstehen und um die Behandlung von psychischen Problemen zu verbessern. Axel Mayer studierte Psychologie an der Universität Jena und hat dort auch promoviert. Danach arbeitete er an der Universität Gent (Belgien) und zuletzt als Juniorprofessor an der RWTH Aachen.
  • Prof'in Christiane Muth
    Professorin Dr. Christiane Muth (57) hat im Oktober ihre Professur für Allgemein- und Familienmedizin an der Medizinischen Fakultät OWL angetreten. Link zur Pressemitteilung
  • Juniororof'in Dr. Alexandra-Aurelia Neamtu
    Professorin Dr. Alexandra-Aurelia Neamtu (30) hat im April die Juniorprofessur für Stochastik an der Fakultät für Mathematik übernommen. Sie untersucht das Langzeitverhalten stochastischer partieller Differentialgleichungen. Komplizierte Systeme aus den Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften können so modelliert und Vorhersagen zu bestimmten Phä-nomenen getroffen werden. Dazu gehören der Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten auf der Erde, Strömungen und Wellen in einem Ozean oder die Entwicklung eines Aktienkurses. Neamtu hat an der Babes-Bolyai Universität in Cluj-Napoca (Rumänien) studiert und an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im Jahr 2017 promoviert. Sie war als Postdoktorandin an der Technischen Universität München und an der Technischen Universität Berlin tätig.
  • Prof'in Dr. Lisa Regazzoni
    Professorin Dr. Lisa Regazzoni (46) ist seit Juni Professorin für Geschichtstheorie an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Epistemologie (einem Hauptgebiet der Philosophie) historischer Überreste, Medialität der Geschichte und Darstellungsmodi der Vergangenheit. Lisa Regazzoni studierte Philosophie und Geschichte an den Universitäten von Bologna/Italien und Heidelberg und wurde 2006 an der Universität Potsdam in Philosophie promoviert. Nach zahlreichen Fel-lowships in Paris/Frankreich (Centre Alexandre Koyré, Deutsches Historisches Institut Paris, EHESS), in London/Großbritannien (German Historical Institute) und Princeton/USA (Institute for Advanced Study) habilitierte sie 2020 in Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt.
  • Prof. Dr. Sebastian Rehberg
    Prof. Dr. Sebastian Rehberg (42), Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall-, Transfusionsmedizin und Schmerztherapie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), hat Ende September die W3-Professur „Anästhesiologie und Intensivmedizin“ am Universitätsklinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Nach dem Studium in seiner Geburtsstadt Hamburg war er an den Universitätsklinika Schleswig-Holstein, Münster und Greifswald tätig. Außerdem absolvierte er ein zweijähriges Fellowship an der University of Texas, Medical Branch, in Galveston/Texas, USA. Prof. Dr. Rehberg ist Facharzt für Anästhesiologie und führt die Zusatzbezeichnungen Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin und Ärztliches Qualitätsmanagement.
  • Prof'in Dr. Gabi Schierning
    Professorin Dr. Gabi Schierning (41) ist seit September als Professorin für Experimentalphysik an der Fakultät für Physik tätig. In ihrer Forschung untersucht Gabi Schierning das Wechselspiel von Mikrostruktur und elektrischem und thermischem Transport, zum Beispiel in thermo-elektrischen Materialien. Schierning hat an der Universität Erlangen-Nürnberg Werkstoffwissenschaften studiert und dort promoviert. Vor ihrem Wechsel nach Bielefeld leitete sie von 2009 bis 2015 eine Nachwuchsgruppe an der Universität Duisburg-Essen und von 2015 bis 2020 eine Forschungsabteilung am Leibniz Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden. Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat Professorin Gabi Schierning Ende 2019 mit einem ERC Consolidator Grant ausgezeichnet.
  • Juniorprof'in Dr. Romy Schmidt
    Juniorprofessorin Dr. Romy Schmidt (38) ist seit September Professorin für Pflanzenbiotechnologie an der Fakultät für Biologie. Ihre Forschungsvorhaben umfassen die Untersuchung von Genen und molekularen Schaltern, die unter Stressbedingungen wichtig sind, damit die Pflanze überleben kann. Sie untersucht die Stoffwechselwege, die für die Anpassung der Pflanze wichtig sind und ihre Optimierung. Ziel ist es, biotechnologische Ansätze für Nutzpflanzen zu entwickeln und einzusetzen, um langfristig eine verbesserte Toleranz im Rahmen des Klimawandels zu erreichen. Romy Schmidt hat an der Universität Potsdam Biologie studiert. Die Promotion erfolgte am Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam/Golm). An der RWTH Aachen hat sie bis zu ihrem Wechsel nach Bielefeld als Juniorgruppenleiterin gearbeitet.
  • Prof. Dr. Michael Siniatchkin
    Professor Dr. Michael Siniatchkin (49), Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB), hat im Oktober die W3-Professur Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitäts-klinikum OWL der Universität Bielefeld angetreten. Nach dem Studium in Saratow und Moskau in Russland forschte und arbeitete der Mediziner an den Universitätsklinika Kiel, Marburg und Frankfurt a.M. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Verhaltens- und Entwicklungsneurobiologie, Pathophysiologie psychischer Störungen, Entwicklung neuer Therapieverfahren für Kinder, Jugendliche und deren Familien. Prof. Dr. Siniatchkin ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie.
  • Prof. Dr. Stefan Spittau
    Professor Dr. Björn Spittau (41) wurde im Juli als erster Professor an die Medizinische Fakultät OWL auf die Professur für Anatomie berufen. Link zur Pressemitteilung
  • Prof. Dr. Joris Verbiest
    Professor Dr. Joris Verbiest (38) ist seit August Professor für Astrophysik an der Fakultät für Physik. Sein Forschungsfokus liegt auf der Untersuchung von Neutronensternen (auch als Pulsare bekannt). Er untersucht, unter anderem mit dem Radioteleskop „Low Frequency Array“ (LOFAR), wie diese Sterne genutzt werden können, um die Milchstraße sowie außergalaktische Gravitationswellen zu erforschen. Der Belgier hat in Australien promoviert und wechselte danach als Marie-Curie Fellow zum Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Seit 2013 forscht er als Juniorprofessor in Bielefeld und leitet die Arbeitsgruppe Radioastronomie an der Fakultät für Physik.
  • Prof'in Dr. Pamela Wicker
    Professorin Dr.Professorin Dr. Pamela Wicker (41) wurde Mitte Juli 2020 zur Professorin für Sportmanagement und Sportsoziologie an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft ernannt. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Sportorganisationen, gesellschaftliche Bedeutung des Sports, Sportpartizipation/Wohlbefinden/Public Health sowie Sport/Umwelt/Klimanachhaltigkeit. Sie studierte, promovierte und habilitierte sich in Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln. In der Post-Doc-Phase hat sie über-dies als Senior Lecturer an der Griffith University (Australien) gearbeitet. Pamela Wicker (41) wurde Mitte Juli 2020 auf die Professur für Sportmanage-ment und Sportsoziologie an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft berufen. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Sportorganisationen, gesellschaftliche Bedeutung des Sports, Sportpartizipation/Wohlbefinden/Public Health sowie Sport/Umwelt/Klimanachhaltigkeit. Sie studierte, promovierte und habilitierte sich in Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln. In der Post-Doc-Phase hat sie überdies als Senior Lecturer an der Griffith University (Australien) gearbeitet.
  • Professorin Dr. Anna Zaharieva
    Professorin Dr. Anna Zaharieva (38) ist seit Oktober 2020 Professorin für Arbeitsmarktökonomik an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, sie ist auch ein Mitglied des Instituts für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW). Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Arbeitsmärkte. Sie untersucht die Rolle sozialer Netzwerke für Lohnungleichheit, Arbeitslosigkeit und soziale Wohlfahrt. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit den Fragen der Migrations- und Bildungsökonomie. Anna Zaharieva studierte Wirtschaftsmathematik an der Plekhanov Universität in Moskau (Rußland) und an der Universität Konstanz. Anschließend promovierte sie 2010 in Konstanz und kam als Postdoktorandin nach Bielefeld. In den Jahren 2013 bis 2020 war sie an der Universität Bielefeld als Juniorprofessorin tätig.
  • Juniorprof'in Dr. Julia Zakkou
    Juniorprofessorin Dr. Julia Zakkou (37) ist seit Oktober Professorin für Theoretische Philosophie an der Fakultät für Geschichte, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie. Julia Zakkou hat Philosophie und Politikwissenschaft an der Universität Heidelberg studiert. Ihre Promotion hat sie 2015 an der Humboldt-Universität zu Berlin abgeschlossen. Vor ihrer Zeit in Bielefeld war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg und der Freien Universität Berlin sowie Gastprofessorin an der Universität Wien (Österreich). Forschungsaufenthalte haben sie nach Barcelona/Spanien, St. Andrews/Großbritannien und Paris/Frankreich geführt.
  • Dr. Friedrich-Wenzel Bulst, Foto: Universität Bielefeld
    Dr. Friedrich Wenzel Bulst (44) ist im Mai zum Honorarprofessor an der Fakultät für Rechtswissenschaft ernannt worden. Er leitet das Referat „Antitrust: Medien“ in der Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission in Brüssel/Belgien. Seit 2014 hält er als Lehrbeauftragter der Fakultät Veranstaltungen im Wirtschaftsrecht mit einem besonderen Schwerpunkt auf Digitalisierung. Er war nach seinem Jurastudium in Heidelberg, Cambridge/Großbritannien, Singapur und Yale/USA wissenschaftlicher Assistent am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Privatrecht in Hamburg und wurde an der Universität Hamburg promoviert. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt in einer Großkanzlei ist er seit 2007 bei der Europäischen Kommission.
  • PD Dr. Tilmann Kottke
    Privatdozent Dr. Tilman Kottke (46) ist im Juli 2020 zum außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Chemie ernannt worden. Er ist seit 2006 an der Universität Bielefeld und leitet eine Arbeitsgruppe zur Biophysikalischen Chemie und Photochemie. Insbesondere beschäftigt er sich mit der Frage, wie Licht von Organismen als Information wahrgenommen und zur Biokatalyse genutzt werden kann. Kottke hat Chemie in Marburg und London/Großbritannien studiert und 2003 in Regensburg promoviert. Er war als Postdoc am Forschungszentrum Jülich und wurde 2011 in Bielefeld habilitiert. 2015 erhielt er ein Heisenberg-Stipendium der DFG, das er zu Forschungsaufenthalten in den USA und in Finnland nutzte. Seit 2020 ist er Mitglied der Medizinischen Fakultät OWL und arbeitet an der Entwicklung des Curriculums mit.

An der Universität Bielefeld beginnt das Wintersemester

In dieser Woche beginnt an der Universität Bielefeld das Wintersemester 2020/21. Die Erstsemester starten am 2. November ins Studium. Der Semesterstart in dieser besonderen Zeit ist nach wie vor anders, überwiegend digital, aber teilweise auch mit Präsenzformaten. Allerdings kommen derzeit nur kleine, austauschintensive Formate; Laborarbeit sowie Praxisseminare dafür infrage.

„Unser Ziel und unsere Verantwortung sind es, den Studierenden auch unter den Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen“, sagt Professor Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Gleichzeitig muss der Schutz der Gesundheit von Studierenden und Beschäftigten sichergestellt werden – und wir müssen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen: Das Virus darf sich nicht weiter so ausbreiten wie aktuell.“ Dieser Leitlinie folgend, findet im gestarteten Semester die überwiegende Zahl der Lehrveranstaltungen wieder online statt, doch können Studierende auch wieder teilweise vor Ort studieren. Die Prorektorin für Studium und Lehre, Professorin Birgit Lütje-Klose, erklärt dies: „Aus dem Sommersemester haben wir gelernt, welche Veranstaltungen wie umsetzbar sind. Die Lehrenden haben eingeordnet, wofür es digitale Lösungen geben kann und was unbedingt in Präsenz stattfinden muss. Sie haben kreative Ideen entwickelt, wie man mit dieser Situation umgehen kann. Daraus ist ein Mix aus Online-, Hybrid- und Präsenzveranstaltungen entstanden, der jetzt im Wintersemester umgesetzt wird.“ Das seien insbesondere Einführungsveranstaltungen, Tutorien, intensive diskursive Formate, die Praxisbegleitung im Lehramt, Praxisunterricht im Sport und die Labortätigkeiten in den Naturwissenschaften. Die maximale Zahl der Teilnehmenden liegt laut Allgemeinverfügung des Landes NRW bei 50 Personen. Die Grenzen der Teilnehmer*innenzahl werden durch die deutlich reduzierten Platzkapazitäten in den Seminarräumen und Hörsälen gesetzt – es muss ein Mindestabstand von 1,50 Meter sichergestellt sein. Die Bibliothek hat die Öffnungszeiten (ab 2. November: montags bis freitags 8 bis 20 Uhr) und das Angebot an Arbeitsplätzen wieder deutlich ausgeweitet. Die Serviceeinrichtungen stehen – zumindest zeitweise – auch vor Ort wieder zur Verfügung.

Bund und Länder haben am Mittwochabend für den Monat November weitreichende Maßnahmen verkündet, um das massive Infektionsgeschehen in Deutschland einzudämmen. Bielefeld hat zuletzt den Inzidenzwert von 100 Neuinfektionen in sieben Tagen überschritten und gilt bereits seit letzter Woche als Corona-Risikogebiet. Im gesamten Stadtgebiet gelten daher verschärfte Regeln. Auch wenn es aktuell bundes- und landesweit sowie in Bielefeld keine neuen Regelungen für Universitäten gibt, hat sich das Rektorat noch einmal mit den Planungen für das gerade gestartete Wintersemester beschäftigt. „Wir haben diese besorgniserregende Entwicklung selbstverständlich zum Anlass genommen, unser Handeln noch einmal zu prüfen“, so Prorektorin Lütje-Klose. „Die Planungen zur Präsenz vor Ort waren von vornherein vorsichtig. Die Hygieneschutzkonzepte, die für die Präsenzlehre ebenso wie für die Prüfungen entwickelt wurden, haben sich in den vergangenen Wochen bereits als wirksam erwiesen und decken auch die Bedingungen in der aktuellen Lage ab. Daher ist das Rektorat nach intensiver Abwägung zum Ergebnis gekommen, dass die Universität Bielefeld bis auf weiteres an den grundlegenden Planungen für das Wintersemester festhält. Das bedeutet: überwiegend digitale Lehre mit einzelnen Präsenzformaten.“ Es ist bislang kein Fall bekannt, in dem sich eine Person auf dem Campus oder im Rahmen einer Veranstaltung oder Prüfung infiziert hat. Dennoch wurde als zusätzliche Schutzmaßnahme die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung auch auf Lehrveranstaltungen in Seminarräumen und Hörsälen sowie auf alle Studierendenarbeitsplätze ausgedehnt.
Die Entscheidung, ob eine Veranstaltung vor Ort oder digital abgehalten wird, liegt letztlich beim Lehrenden. Alle Lehrenden wurden aufgefordert zu prüfen, ob sie ihre in den kommen-den Tagen und Wochen geplanten Präsenzveranstaltungen durch Online-Angebote ersetzen können. Einige haben bereits Anpassungen für das nun beginnende Wintersemester vorgenommen.

„Vorfahrt“ für die Erstsemester
In diesem Wintersemester begrüßt die Universität Bielefeld rund 4.000 neue Studierende (vorläufige Zahl). „Wir möchten, dass jede*r, die*der sein Studium beginnt, bestmöglich hier ankommen kann“, betont die Prorektorin. Für die Erstsemester beginnt das Studium eine Woche später, am Montag, 2. November. Sie werden von Bielefelds Oberbürgermeister, Rektor und den AStA-Vorsitzenden auf Youtube online im Rahmen einer Sendung von Campus TV begrüßt, die ab 10 Uhr online steht. Das obligatorische Begrüßungsgeschenk, die Tasche mit Uni-Schriftzug, können sie sich in einem Zelt auf der Uni-Wiese abholen. Ein umfangreiches Info-Paket gibt es gebündelt im Internet unter: www.uni-bielefeld.de/studienstart
Viele Fächer haben ein Peer-Mentoring eingeführt: Studierende aus höheren Semestern kümmern sich um Erstsemestergruppen von etwa zehn Personen. In mehreren Zoom-Meetings pro Semester kommen sie zusammen, können ihre Fragen loswerden und auch untereinander zusammenfinden.

Die Studierenden registrieren sich bei jeder Veranstal-tung in der Universität an ihrem Sitzplatz per QR-Code, damit eine spätere Nachverfolgung im Corona-Fall platzgenau möglich wäre.
Die Studierenden registrieren sich bei jeder Veranstal-tung in der Universität an ihrem Sitzplatz per QR-Code, damit eine spätere Nachverfolgung im Corona-Fall platzgenau möglich wäre. Foto: Universität Bielefeld

Gesundheitsschutz, Registrierung und Terminvereinbarung
Für die Studierenden der Universität Bielefeld spielen – zumindest einige – Präsenztermine im Wintersemester wieder eine Rolle und damit auch die neue Online-Registrierung. Das bedeutet, die Studierenden registrieren sich bei jeder Veranstaltung in der Universität an ihrem Sitzplatz per QR-Code, damit eine spätere Nachverfolgung im Corona-Fall platzgenau möglich wäre.
Jede*r Lehrende muss in den Präsenzveranstaltungen die abgestimmten Hygieneschutzkon-zepte umsetzen und die Vorgaben einhalten. Um den Abstand von mindestens 1,50 Meter zwischen den Studierenden einhalten zu können, wurden über 100 Seminarräume mit Einzel-tischen ausgestattet, bestuhlt und für die Kontaktnachverfolgung mit den QR-Codes ausgestattet.
Um Menschenansammlungen, zum Beispiel Warteschlangen vor Serviceeinrichtungen, zu vermeiden, wurde eine neue Terminvereinbarungsoption eingeführt. Über das Personen- und Einrichtungsverzeichnis können Studierende so zum Beispiel einen Termin bei der Zentralen Studienberatung buchen.

Zentrales Ziel: Infektionen vermeiden
An der Universität sollen Infektionen vermieden werden. Das bedeutet für jeden Studieren-den, Mitarbeitende*n oder Gast: 1,50 Meter Abstand halten und Menschenansammlungen vermeiden. In der Uni-Halle und auf den Fluren, in Lehrveranstaltungen und am Studierendenarbeitsplatz müssen Alltagsmasken getragen werden.
„Wir haben eine besondere Verantwortung“, betont Rektor Gerhard Sagerer. „Dass wir dieser bislang so gut gerecht geworden sind, ist dem großen Engagement unserer Lehrenden und Beschäftigten in Technik und Verwaltung zu verdanken. Auf Grundlage ihrer kreativen Konzepte können wir nun in ein Semester starten, das auch in klaren Grenzen einen persönlichen Austausch und studentisches Arbeiten vor Ort ermöglicht. “

Der Semesterstart 2020/21 in Zahlen und Fakten
Zum Wintersemester 2020/21 verzeichnet die Universität Bielefeld rund 4.000 neue Einschreibungen, in etwa so viele wie in den Vorjahren. Die meisten schrieben sich in den Fächern Bildungswissenschaften, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften ein. Hierbei handelt es sich um vorläufige Zahlen; die endgültigen stehen Anfang Dezember fest, denn in einigen Studiengängen laufen noch Nachrückverfahren oder es sind in NC-freien Fächern noch Einschreibungen möglich. Insgesamt studieren in diesem Semester rund 25.000 Menschen an der Universität Bielefeld.
Es gibt einen neuen Interdisziplinären Masterstudiengang: „World Studies: Orders, Politics, Cultures“, der von der Geschichte, der Linguistik und Literaturwissenschaft, der Rechtswissenschaft und der Soziologie gemeinsam getragen wird.

Weitere Informationen:
• Zur Online-Registrierung per QR-Code
• Informationen für Erstsemester im Wintersemester 2020/2021

Universität trauert um Professor Hans-Uwe Otto

Die Universität Bielefeld trauert um ihren ehemaligen Prorektor und Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Uwe Otto. Er starb am 27. Oktober im Alter von 80 Jahren. Otto war von 1989 bis 1992 Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung. Er war Autor von erziehungswissenschaftlichen Standardwerken wie dem Handbuch Soziale Arbeit: Grundlagen der Sozialarbeit und Sozialpädagogik.  

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Alles, was Hans-Uwe Otto tat, tat er mit großer Leidenschaft. Die Universität hat einen herausragenden Wissenschaftler verloren, der sich in Forschung und Lehre wie wenige für soziale Gerechtigkeit und die Belange gesellschaftlich Benachteiligter einsetzte. Wir werden ihn nicht vergessen.“

„Mit Hans-Uwe Otto verliert die Universität, die Fakultät und nicht zuletzt die Soziale Arbeit insgesamt einen herausragenden Wissenschaftler und Impulsgeber. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass die Fakultät und die Erziehungswissenschaft als Disziplin ohne sein Wirken eine andere wären. Wir haben ihm viel zu verdanken. Seiner Familie gilt unser tiefes Mitgefühl“, so Ullrich Bauer, Dekan der Fakultät für Erziehungswissenschaft.

Prof. Dr. Hans-Uwe Otto hat stets darauf hingearbeitet, die Soziale Arbeit zu professionalisieren.
Prof. Dr. Hans-Uwe Otto hat stets darauf hingearbeitet, die Soziale Arbeit zu professionalisieren. Foto: Universität Bielefeld

Hans-Uwe Otto wurde 2008 nach mehr als 30-jähriger Tätigkeit an der Universität Bielefeld pensioniert. Bis zuletzt arbeitete er jedoch weiter als Senior Researcher an Europäischen Forschungsprojekten wie beispielsweise dem EU-Projekt „SocIEtY“ zur Lebensqualität benachteiligter Jugendlicher in Europa und war Sprecher des Bielefelder Center for Education and Capability Research.

Hans-Uwe Otto wurde 1940 in Husum geboren. Nach seinem Studium in Dortmund und Münster promovierte er 1974 an der Universität Bielefeld, im gleichen Jahr trat er eine Professur an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe in Bielefeld an. Seit 1979 war Otto Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik an der Universität Bielefeld. Er war Dekan der Fakultät, damals noch Pädagogik, Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung der Universität von 1989 bis 1992 und kommissarischer Rektor der Pädagogischen Hochschule Halle-Köthen. Er war 1993/94 Vorsitzender des Lenkungsausschusses zum Aufbau des erziehungswissenschaftlichen Fachbereichs und Aufbaubeauftragter für das Zentrum für Schulforschung und Fragen der Lehrerbildung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Hier erhielt er 1994 seine erste Ehrendoktorwürde.

Die Gestaltung der erziehungswissenschaftlichen Studiengänge, die Professionalisierung der „Sozialen Arbeit“ war Otto ein fundamentales Anliegen. Das zeigte sich auch in seinem wissenschaftspolitischen Erfolg beim Aufbau der Erziehungswissenschaft in Ostdeutschland Anfang der 1990er Jahre.

2007 erhielt er die Ehrendoktorwürde der TU Dortmund. 2008 wurde der Bielefelder Erziehungswissenschaftler gleich dreifach geehrt: Von der griechischen Universität loannina und der Staatlichen Universität St. Petersburg erhielt Hans-Uwe Otto weitere Ehrendoktorwürden. Die Deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE) ernannte Otto zum Ehrenmitglied. Ausschlaggebend waren die Verdienste um die Entwicklung der deutschen Erziehungswissenschaft und insbesondere der Sozialpädagogik.

Größter deutschsprachiger Soziologiekongress 2022 in Bielefeld

Der 41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) findet in zwei Jahren an der Universität Bielefeld statt. Das wurde jetzt zum Abschluss des in diesem Jahr ausgetragenen Kongresses bekannt gegeben. Die Konferenz ist der größte Soziologiekongress im deutschsprachigen Raum: Bis zu 2500 Wissenschaftler*innen werden dazu vom 26. bis zum 30. September 2022 an der Universität Bielefeld erwartet. Die rund 200 Vorträge, Workshops und weiteren Veranstaltungen stehen unter dem Gesamtthema „Polarisierte Welten“. Federführend organisiert wird der Kongress von der Fakultät für Soziologie.

(mehr …)

Forum Offene Wissenschaft nur digital

Die Veranstaltungsreihen des Forums Offene Wissenschaft (FOW), die sich immer auf ein bestimmtes Leitthema beziehen, leben von Präsenzvorträgen mit anschließender Publikumsdiskussion in der Universität. Dies ist im Wintersemester 2020/2021 aufgrund der Pandemie-Situation nicht möglich. Das Organisationsteam hat deshalb entschieden, das geplante Vortragsprogramm zum Thema Biotechnologie um ein Jahr zu verschieben. Stattdessen bietet das FOW „Highlights“ der vergangenen Semester. Sie werden ab dem 1. November 2020 bis zum Ende des Jahres jeden Sonntag um 14 Uhr im Campusradio Hertz 87.9 gesendet.

Im Januar und Februar 2021 sollen dann zur gewohnten FOW-Zeit – montags um 18.15 Uhr – Live-Vorträge über die Online-Plattform „Zoom“ gehalten werden, die interessierte Bürger*innen und Studierende kostenfrei hören können. Die Live-Vorträge sollen interdisziplinäre Perspektiven auf die Corona-Pandemie werfen und zugleich auf die jeweils um ein Jahr verschobenen Vortragsreihen der folgenden Semester vorbereiten: Im Sommersemester 2021 geht es um „Protestbewegungen auf dem Prüfstand“. Im Winter 2021/22 dann um das Thema: „Revolutioniert die Biotechnologie unsere Gesellschaft? Chancen, Risiken, Wahrnehmung.“

Homepage des Forums Offene Wissenschaft: Hier gibt es insbesondere Informationen zur Teilnahmemöglichkeit an den Online-Veranstaltungen.

Probestudium Chemie mit Vorträgen und Laboransichten

Mit einer Experimentalshow startet am 10. November das Probestudium Chemie an der Universität Bielefeld. Lehrende der Fakultät für Chemie haben das Format des Probestudiums neu konzipiert und in digitale Lehrformate übertragen. Sie geben interessierten Schülerinnen bis zum 15. Dezember einen Einblick in das Chemiestudium. Anmeldungen von Oberstufenschülerinnen für das digitale Schnupperstudium sind bis zum 22. Oktober möglich.

(mehr …)

Campus Süd: Der aktuelle Stand der Baumaßnahmen

Rund um Morgenbreede und Konsequenz geht die Entwicklung des Campus Süd der Universität Bielefeld sichtbar voran. Verschiedene Maßnahmen zeigen an, dass die Medizinische Fakultät nun auch baulich umgesetzt wird: Aktuell wird die Baustraße zwischen Wertherstraße und Konsequenz errichtet und der Campus Süd an das Fernwärmenetz der Stadt angeschlossen. Die Erweiterung des Gebäudes Z ist kurz vor der Fertigstellung und dem-nächst beginnen Rodungsarbeiten hinter dem Gebäude der Verhaltensforschung. Auf dieser Fläche sollen ab dem kommenden Jahr die nächsten beiden Neubauten R.6 und R.7 für die Medizinische Fakultät entstehen.

Baustellenlogistik
Um die Baustellenlogistik zu erleichtern und Beeinträchtigungen des Verkehrs auf umliegenden Straßen zukünftig so gering wie möglich zu halten, wurde Ende August mit dem Bau der Baustraße zwischen Wertherstraße und Konsequenz begonnen.
Zudem beginnen die Stadtwerke Bielefeld, die Medizinische Fakultät auf dem Campus Süd an das Fernwärmesystem anzuschließen. Dies macht eine temporäre Sperrung der Voltmannstraße zwischen Universitätsstraße und Wertherstraße notwendig. Betroffen ist die Spur Richtung Wertherstraße, die Morgenbreede/Konsequenz bleibt befahrbar.
Beide Maßnahmen sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Die Karte zeigt den Campus Süd der Universität Bielefeld mit allen zukünftigen Gebäuden der Medizinischen Fakultät. Diese sind mit einem "R" und einer fortlaufenden Nummerierung benannt.
Die Karte zeigt den Campus Süd der Universität Bielefeld mit allen zukünftigen Gebäuden der Medizinischen Fakultät. Diese sind mit einem „R“ und einer fortlaufenden Nummerierung benannt.

Neubauten
Neben laufenden, fakultätsübergreifenden Bauprojekten wie dem neuen Hörsaalgebäude und der Erweiterung des Gebäudes Z wurde mit der Auftragsvergabe für das Medizingebäude R.2 im September das erste Neubauprojekt speziell für die Medizin gestartet. Dieses soll bis Ende 2021 abgeschlossen werden. Dem bereits bestehenden Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB, zukünftig R.1 genannt), das die Universität größtenteils angemietet hat und dem neuen Gebäude R.2 direkt daneben sollen insgesamt sieben weitere Baumaßnahmen entlang der Morgenbreede/Konsequenz folgen. Als nächstes sollen ab dem kommenden Jahr die Bauarbeiten zum Medizin-Hörsaal (Gebäude R.6) sowie für ein neues Tierhaus (Gebäude R.7) beginnen.

Rodungsarbeiten
Vorbereitend für die Baumaßnahmen im kommenden Jahr muss die Universität die Bäume hinter dem aktuell von der Verhaltensforschung genutztem Gebäude roden lassen. Die Rodungsarbeiten beginnen im Oktober, sie sollen 3 Wochen dauern. Grundsätzlich ist eine Rodung lediglich in einem gesetzlich festgelegten Zeitraum von Oktober bis Februar möglich. Die Rodungsarbeiten für die Gebäude der Medizinischen Fakultät umfassen insgesamt ca. 800 Bäume und finden in zwei Abschnitten statt. Im Oktober 2020 werden etwa zwei Drittel der Gesamtfläche gerodet, ein weiteres Drittel zu einem späteren Zeitpunkt. Die sogenannten Naturdenkmäler, also die nach dem Naturschutzgesetz als besonders schützenswert definierten Bäume, bleiben dabei erhalten.

Ausgleich für Rodungsflächen
Die Universität hat sich bei der Vorstellung des Standortskonzepts Campus Süd dazu verpflichtet, notwendige Eingriffe in die Natur für die Baumaßnahmen der Medizinischen Fakultät so gering wie möglich zu halten. Daher ist es ihr ein wichtiges Anliegen, Ausgleich für die gerodeten Flächen zu schaffen. Zunächst finanziert die Universität die Herstellungs- und Pflegekosten auf einem rund 6.000 m² großen Offenlandbiotop in Heepen (am Schelpshof). Zudem ist geplant, dass die Universität an die Stadt einen Ausgleichsbetrag zahlt mit dem Zweck der Aufforstung von 28.000 qm. Der Vertrag soll in Kürze abgeschlossen werden. Die Stadt Bielefeld verpflichtet sich darin, das Geld zweckgebunden zur Aufforstung einzusetzen.
Zudem verschenkt die Universität Obstbäume an ihre Beschäftigten. Bei der Aktion haben sich über 1.200 Mitarbeiter*innen bereit erklärt, Bäume in ihren Gärten oder auf Terrassen in und um Bielefeld zu pflanzen. Diese Obstbäume werden noch in diesem Herbst an die Beschäftigten ausgegeben.

Die Medizinische Fakultät
Im Sommer 2017 hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Einrichtung einer Medizinischen Fakultät in Ostwestfalen-Lippe in Bielefeld beschlossen. Ende 2019 wurde das Konzept die Erweiterung des Universitätsstandorts in Bielefeld verabschiedet. Insgesamt sollen entlang Morgenbreede/ Konsequenz rund 31.500 Quadratmeter Hauptnutzfläche für Forschung, Lehre und Büros entstehen. Die Universität schafft damit Platz für geplant 2.000 Studierende und für die Beschäftigten der Medizinischen Fakultät. Die ersten Studierenden sollen bereits im Wintersemester 2021/2022 ihr Studium beginnen.

Weitere Informationen:
• Pressemitteilung vom 11. September 2020: Startschuss für ersten Neubau der Medizinischen Fakultät OWL
• Meldung vom 27. August 2020: Arbeiten für Baustraße beginnen
• Meldung vom 20. Dezember 2019: Standortkonzept für den Campus Süd der Universität Bielefeld steht

Schwerpunktthema Zensur: „Eine Uni – ein Buch“ und mehr

„Möglichst flächendeckend“, soll bis Ende 2021 an der Universität Bielefeld über das stets aktuelle Thema „Zensur“ diskutiert werden, so wünscht es sich der Programmleiter des Zentrums für Ästhetik Dr. Hans-Martin Kruckis: „‘Zensur‘, das ist ein komplexer, schillernder und viel weniger eindeutiger Begriff als es zunächst scheint, ein Begriff, der in einer demokratischen und sich dynamisch entwickelnden Gesellschaft immer wieder neu diskutiert und definiert werden muss.“ Podcasts, Diskussionen, eine Audio-Installation – Kunst und Wissenschaft beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven. Und alle Beschäftigten sind aufgerufen, selbst Vorschläge zur Darstellung des Themas zu machen.

Ein Aspekt von „Zensur“ ist besonders aktuell: Fake News-Erfinder und Verschwörungstheoretiker sind schnell mit dem Zensur-Vorwurf bei der Hand, wenn seriöse Medien es ablehnen, ihre Ansichten zu verbreiten. Kruckis: „Zensur“ ist zum Totschlagargument und zum (oft rechtspopulistischen) Kampfbegriff geworden.“

Logo: eine Uni - ein Buch

„Achtung Zensur!“ – Der Wegweiser durch das Dickicht
Dr. Hans Martin Kruckis: “Es gibt einen großartigen Wegweiser durch das Dickicht um den Begriff: Das Buch „Achtung Zensur! Über Meinungsfreiheit und ihre Grenzen“ der Kasseler Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach.“ Es verschaffe einen fundierten Überblick über die enorme Bandbreite des Phänomens. „Und das Schöne ist dabei, dass es ganz unakademisch daher kommt, spannend zu lesen ist und zugleich äußerst differenziert argumentiert.“ Zu Beginn des Jahres hatte das Zentrum für Ästhetik finanzielle Unterstützung im Programm „Eine Uni – ein Buch“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft eingeworben, um „Achtung Zensur!“ auf allen Ebenen der Universität und in den unterschiedlichsten Formen zu diskutieren. Wegen Corona musste die geplanten Veranstaltungen dazu abgesagt werden.

Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach
Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach

Diskussionsbeiträge im Netz
Manches konnte man aber auch ins Netz transferieren. In einem auf viele Folgen angelegten Podcast in Kooperation mit dem Campusradio Hertz 87,9 äußern sich beispielsweise renommierte Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu unterschiedlichen Aspekten von Zensur. Aber auch mit künstlerischen Mitteln erfolgt die Auseinandersetzung mit dem Thema: Der Klangkünstler Marcus Beuter hat sich in einer Audio-Installation mit dem Umgang deutscher Gerichte und Behörden mit der Gemeinnützigkeit von politischen Vereinigungen wie „Attac“ auseinandergesetzt. Die English Drama Group der Universität Bielefeld bezieht sich in kurzen Videos auf das Thema „Mental Health und Selbstzensur“, und vieles weitere aus Kunst und Wissenschaft soll aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln in den nächsten Monaten folgen. „Dazu gehört auch, mit prominenten Expertinnen und Experten über die Hauptthesen von Roßbachs Buch zu diskutieren – nicht zuletzt mit der Autorin selbst. Und das hoffentlich irgendwann auch wieder in öffentlichen Präsenzveranstaltungen!“, hofft Kruckis.

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer zeigt sich über die Belebung der Debattenkultur an der Universität sehr erfreut: „Ich begrüße es ausdrücklich, dass auch unter Corona-Bedingungen an der Universität Bielefeld gesamtgesellschaftlich wichtige Diskussionen geführt werden, und lade alle ein, sich daran zu beteiligen. Wo Zensur anfängt, ist in vielen Fällen schwieriger zu bestimmen, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Soviel ist für mich aber klar: Für den Wissenschaftsbetrieb ist es essenziell, die Freiheit von Forschung und Lehre immer und ohne Wenn und Aber zu verteidigen!“

Für genügend Exemplare ist gesorgt!
In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Ästhetik hat die Universitätsbibliothek zahlreiche Exemplare von „Achtung Zensur!“ angeschafft und bietet sie sowohl im Universitätshauptgebäude (Bibliothek Linguistik und Literaturwissenschaft) wie im Gebäude X (Soziologie) zur Ausleihe an. In der Bibliothek der Linguistik und Literaturwissenschaft steht dazu eine Vitrine, in der neben „Achtung Zensur!“ weitere Literatur zum Thema ausgestellt ist.

Das Zentrum für Ästhetik freut sich über Wünsche und Ideen zur Belebung der Diskussion und eigene Vorschläge, wie man an das Thema „Zensur“ herangehen könnte. Bis Ende 2021 sei ausreichend Zeit, dass man viele Ideen realisieren könnte, meint Hans-Martin Kruckis.

Informationen und Materialien

Genomforscher Alfred Pühler wird Ehrensenator der Universität Bielefeld

Über ein ganz besonderes Geschenk zum 80. Geburtstag kann sich Professor Dr. Alfred Pühler freuen: Die Universität Bielefeld ehrt seine Verdienste für die Forschung auf dem Gebiet der Biotechnologie und für die Universität mit der Verleihung der Ehrensenatorwürde. Rektor Professor Dr. Ing. Gerhard Sagerer und die stellvertretende Senatsvorsitzende Dr. Beate Lingnau überreichten ihm jetzt die Urkunde.

Darin heißt es: „Die Universität ehrt mit der Ehrensenatorwürde den unermüdlichen Einsatz Alfred Pühlers für sein Fach. Er hat die Genomforschung und die Biotechnologie früh an der Universität Bielefeld verankert und einzigartige Forschungsinfrastrukturen geschaffen, durch die die Universität internationale Sichtbarkeit gewonnen hat.“ Zudem wird hervorgehoben, wie er „mit Ausdauer und Mut“ die Einbindung seines Fachgebiets in Fachverbände und Akademien wie auch den Dialog mit Gesellschaft und Politik betrieben hat.

Rektor Prof. Dr. Gerhard Sagerer und die stellvertretende Senatsvorsitzende Dr. Beate Lingnau überreichten die Urkunde zur Ehrensenatorwürde an Prof. Dr. Alfred Pühler.
Rektor Prof. Dr. Gerhard Sagerer und die stellvertretende Senatsvorsitzende Dr. Beate Lingnau überreichten die Urkunde zur Ehrensenatorwürde an Prof. Dr. Alfred Pühler. Foto: Universität Bielefeld/J. Dieckmann

Der Biologe und Genomforscher Alfred Pühler lehrt und forscht seit 1979 an der Universität Bielefeld und gilt als Pionier auf dem Gebiet der Biotechnologie. Er war von 1992 bis 1994 Prorektor für Forschung. Im Jahr 2000 wurde die Universität Bielefeld durch sein Engagement zu einem der ersten Kompetenzzentren für Bioinformatik und Genomforschung. Von 2004 bis zu seiner Emeritierung 2008 war er Sprecher des von ihm mitgegründeten Centrums für Biotechnologie (CeBiTec). Heute forscht er als Senior Research Professor am CeBiTec und ist Koordinator des 2015 gegründeten Deutschen Netzwerks für Bioinformatik-Infrastruktur (de.NBI), dessen Geschäftsstelle am CeBiTec angesiedelt ist.

Pühlers Rang als Forscher spiegelt sich auch in seinen Mitgliedschaften in drei Akademien der Wissenschaften wider: Seit 1993 ist er Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Im Jahr 1999 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt und seit 2004 gehört er der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften an. Hinzu kommen zahlreiche Gremientätigkeiten nicht nur in den Fachgesellschaften, so beriet er zum Beispiel die Bundesregierung im Wissenschaftsrat und im Bioökonomierat.

Pühler hat sich im öffentlichen Dialog stets für die Akzeptanz der Genomforschung besonders auf dem Gebiet der bakteriellen Genomforschung eingesetzt und den Nutzen für die Landwirtschaft, die Pharmazie und den Umweltschutz herausgestellt. Unter anderem dafür wurde er 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Als Ehrensenatoren werden Personen geehrt, die sich um die Universität in herausragender Weise verdient gemacht haben. Mit ihrem Wirken haben sie die Universität national und international sichtbar gemacht beziehungsweise Bedingungen geschaffen, die dies ermöglichen. Die Ehrung wird durch den Senat verliehen. Pühler ist der 17. Ehrensenator der Universität Bielefeld.

Alle Ehrensenator*innen der Universität Bielefeld

Sperrung der Voltmannstraße wegen Fernwärmearbeiten

Ab kommenden Montag (5.10.) finden in der Voltmannstraße zwischen Universitätsstraße und Morgenbreede Bauarbeiten am Versorgungsnetz statt. Die Voltmannstraße wird dafür in diesem Teilstück von der Universitätsstraße in Richtung Wertherstraße für den Autoverkehr voll gesperrt. Die andere Fahrbahn von der Wertherstraße in Richtung Universitätsstraße ist weiterhin befahrbar. Die Morgenbreede ist während der Baumaßnahmen ausschließlich von der Wertherstraße aus zu erreichen.

Für den Autoverkehr Richtung Wertherstraße sind auf der Voltmannstraße Umleitungen über die Kurt-Schumacher-Straße und den Zehlendorfer Damm ausgeschildert. Autofahrer*innen sollten den Hinweisschildern „U2“ folgen. Für Fußgänger und Radfahrer ist die Baustelle während der gesamten Dauer der Baumaßnahme passierbar. Autofahrer*innen sollten vor Ort die ausgeschilderten Wege nutzen.

Die Baumaßnahme dient der Anbindung der Medizinischen Fakultät an das Fernwärmenetz und wird voraussichtlich Ende 2020 abgeschlossen sein.

Umleitungsbeschreibung. Einschränkungen im Straßenverkehr auf Voltmannstraße und Wertherstraße
Einschränkungen im Straßenverkehr auf Voltmannstraße und Wertherstraße

Parallel zur Baustelle auf der Voltmannstraße kommt es auch auf der Wertherstraße aktuell zu Einschränkungen des Autoverkehrs aufgrund von Bauarbeiten. Hier wurde eine Baustellenampel eingerichtet.
Mehr Informationen

Bielefelder Wissenschaftspreis 2020 für Medizinethikerin Bettina Schöne-Seifert

Der Bielefelder Wissenschaftspreis geht in diesem Jahr an eine Pionierin der modernen Medizinethik, die Münsteraner Professorin für Medizinethik Bettina Schöne-Seifert. Der Preis wird von der Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an den Bielefelder Soziologen Niklas Luhmann alle zwei Jahre vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung des Bielefelder Wissenschaftspreises findet voraussichtlich im Frühsommer 2021 in Bielefeld statt.

Der Vorsitzende der Jury für den Wissenschaftspreis und Rektor der Bielefelder Universität, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, erläutert die Entscheidung der Jury:

„Bis heute hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass sich die Moral von Ärztinnen und Ärzten wesentlich an dem aus der Antike stammenden Hippokratischen Eid bemisst. Dabei hat sich die medizinische Ethik in den letzten Jahrzehnten längst von dieser herkömmlichen Standesethik gelöst. Sie bildet eine vielfach aufgefächerte, hochprofessionelle Disziplin, die wesentlich zur Bewältigung der Probleme der modernen Medizin beiträgt. Frau Schöne-Seifert hat in diesem Prozess in Deutschland eine führende Rolle gespielt.“

Bettina Schöne-Seifert war langjähriges Mitglied des Deutschen Ethikrates und ist bis heute in zahlreichen Akademien und Kommissionen aktiv. Schon während ihres Studiums in Freiburg, Göttingen, Wien (Österreich), Los Angeles (USA) und Washington DC (USA) hat sie sich parallel mit Medizin und Philosophie auseinandergesetzt. Sie ist promovierte Ärztin und zugleich habilitierte Philosophin. In den USA lernte sie aus erster Hand die Diskussionskultur der sich damals gerade entwickelnden biomedizinischen Ethik kennen. Kennzeichnend für diese Ethik sind die Betonung sorgfältiger analytischer Argumentationen, die naturwissenschaftliche Fundierung und ihre liberale, menschenrechtlich geprägte Grundhaltung. Die Preisträgerin hat „dieses Verständnis medizinischer Ethik in Deutschland kenntnisreich und meinungsstark umgesetzt“, heißt es in der Jurybegründung.

„Ihre prägende Bedeutung für die deutsche Medizinethik liegt zum einen in ihren einflussreichen Beiträgen zu praktisch allen Debatten, die in den letzten dreißig Jahren in Deutschland geführt wurden: über Hirntod, Embryonenforschung, Sterbehilfe, Organtransplantation, Neurowissenschaften, dementielle Erkrankungen, Gerechtigkeit im Gesundheitswesen, Impfpflicht und Komplementärmedizin.“

Dabei beziehe Bettina Schöne-Seifert stets klar Position und scheue auch nicht vor öffentlichem Streit zurück, wie ihre engagierte Kritik an der Homöopathie in den letzten Jahren belege.

Zum anderen sei sie eine der führenden Theoretikerinnen des Konzepts der Autonomie von Patientinnen und Patienten in Deutschland. „Ihre Position ist dabei von einer großen Freiheitsliebe und tiefem Misstrauen gegenüber allen paternalistischen Tendenzen in der Medizinethik bestimmt“, so die Jury.

Dass die Preisträgerin sowohl Ärztin als auch Philosophin ist, merke man ihren Veröffentlichungen und öffentlichen Auftritten immer wieder an. Sie schaffe es wie kaum jemand anderes in Deutschland, die Brücke zwischen ganz konkreten Anliegen der medizinethischen Praxis und hoch abstrakten moralphilosophischen Debatten zu schlagen, ohne auf der einen oder anderen Seite Abstriche bei den professionellen Standards machen zu müssen. Dadurch habe die Preisträgerin einen einzigartigen Einfluss sowohl auf die klinische Ethik wie auf die systematische Philosophie.

Ein gutes Bild von der Breite ihrer Überlegungen vermittele auch ihr Lehrbuch „Grundlagen der Medizinethik“. Es stehe für eine weitere herausragende Eigenschaft der Preisträgerin, ihr Bemühen um die Vermittlung medizinethischer Inhalte in der Hochschullehre, an angehende Ärztinnen und Ärzte. Die Jury ist überzeugt, dass mit dem Wissenschaftspreis eine Forscherin geehrt wird, „die nicht nur ausgezeichnete medizinethische Forschungsergebnisse vorzuweisen hat, sondern auch dafür sorgt, dass diese den Menschen unmittelbar zugutekommen.“

Informationen zum Bielefelder Wissenschaftspreis:
Die Jury des Bielefelder Wissenschaftspreises

Der Bielefelder Wissenschaftspreis in Kürze:

  • Seit 2004 verliehen durch die Stiftung der Sparkasse Bielefeld im Gedenken an Niklas Luhmann, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Bielefeld und der Universität Bielefeld.
  • Für die Stiftung der Sparkasse ist der Preis ein wichtiges Element ihres Förderschwerpunktes „Wissenschaft und Forschung“, mit dem sie ihren Beitrag zur Weiterentwicklung des Hochschulstandortes Bielefeld leisten möchte.
  • Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen.
  • Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland, insbesondere aus den Gesellschafts-, Sozial- und Lebenswissenschaften.
  • Über die Preisträger entscheidet eine Jury, die sich aus namhaften Persönlichkeiten zusammensetzt. Den Vorsitz hat Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor Universität Bielefeld). Die weiteren Jurymitglieder sind:
    Prof. em. Dr. Dieter Grimm (Humboldt-Universität zu Berlin), Prof’in em. Dr. Bettina Heintz (Universität Luzern); Prof’in Dr. Ulrike Davy (Universität Bielefeld), Prof’in Dr. Julia Fischer (Universität Göttingen), Dr. Thomas Assheuer (Wochenzeitung „Die Zeit“). Beratende Mitglieder: Pit Clausen (Oberbürgermeister Stadt Bielefeld), Michael Fröhlich (Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Bielefeld und ihrer Stiftung).

Preisträger 2004 bis 2018

Bisherige Preisträger des Bielefelder Wissenschaftspreises waren:
2004 die deutschen Soziologen Renate Mayntz und Fritz W. Scharpf
2006 der amerikanische Rechtsphilosoph Ronald Dworkin
2008 der englische Historiker Quentin Skinner
2010 der deutsche Soziologe Hans Joas
2012 der österreichische Psychologe Josef Perner
2014 die amerikanische Wissenschaftshistorikerin Lorraine Daston
2016 der französische Historiker Pierre Rosanvallon
2018 die deutsche Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger

Die Universität Bielefeld bildet aus

Die Bewerbungsfrist für die Ausbildungsstellen an der Universität Bielefeld für das Ausbildungsjahr 2021 läuft. Ausgeschrieben sind 25 Ausbildungsstellen in 13 unterschiedlichen Ausbildungsberufen. Die Bewerbungsfrist endet, je nach Beruf, am 30. September, 31. Oktober oder 30. November. Die Stellenausschreibungen mit den jeweiligen Anforderungsprofilen sind veröffentlicht unter https://www.uni-bielefeld.de/uni/karriere/stellen-ausbildung-1/.

Aktuell lernen 66 junge Menschen einen Ausbildungsberuf an der Universität Bielefeld. Die Bandbreite reicht von Biologielaborant*in bis Verwaltungsfachangestellter, von Fachinformatiker*in bis Sport- und Fitnesskauffrau*mann.

Ausbildungsberuf Verwaltungsfachangestellte: Sie erledigen in der Universität vielfältige Auf-gaben, wie zum Beispiel Beraten, Organisieren, Projekte begleiten, Urkunden und Bescheini-gungen ausstellen, Akten führen, Daten erhe-ben und auswerten. Foto: Universität Bielefeld
Ausbildungsberuf Verwaltungsfachangestellte: Sie erledigen in der Universität vielfältige Auf-gaben, wie zum Beispiel Beraten, Organisieren, Projekte begleiten, Urkunden und Bescheini-gungen ausstellen, Akten führen, Daten erhe-ben und auswerten. Foto: Universität Bielefeld

Mirja Hartmann vom Dezernat Personal und Organisation betont die Vorteile einer Ausbildung im Öffentlichen Dienst, speziell an der Universität Bielefeld: „Allen Auszubildenden bieten wir neben einem sicheren Ausbildungsplatz und einer Vergütung nach Tarifvertrag auch eine Jahressonderzahlung, Fahrtkostenzuschüsse, die volle Kostenübernahme für das Azubiticket, zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten und diverse Veranstaltungen im Rahmen der Ausbildung wie zum Beispiel Ausbildungsfahrten.“ Auch Praktika im Ausland seien möglich.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Ausbildungsberufen

Zweiter Auszug des Luhmannschen Zettelkastens jetzt online

Teile des Zettelkastens des Soziologen Niklas Luhmann sind jetzt online verfügbar. Der zweite Auszug der ersten Sammlung ist auf den Internetseiten des Niklas-Luhmann-Archivs einsehbar: https://niklas-luhmann-archiv.de. Knapp 3.300 Zettel wurden dafür transkribiert und editiert. Niklas Luhmann (1927-1998), der von 1968 bis 1993 an der Universität Bielefeld forschte und lehrte, ist neben Max Weber der berühmteste und wirkmächtigste deutsche Soziologe des 20. Jahrhunderts.

Knapp 3.300 Zettel wurden transkribiert und editiert. Screen: Universität Bielefeld „Die jetzt online verfügbare Abteilung zeigt beispielhaft die Verknüpfungslogik der Zettelsammlung“, erklärt der Projektkoordinator Johannes Schmidt. „Hier erreicht sie erstmals ihre spezifische Tiefenstruktur.“ Einen thematischen und theoriegeschichtlich bedeutsamen Schwerpunkt bildet die Abteilung „28 Das Wesen der Organisation grundsätzlich“, in der Luhmann seine Lektüreergebnisse der organisationswissenschaftlichen Literatur der späten 1950er und frühen 1960er Jahre versammelt.

Screenshot_2020-09-24 ZK I Zettel 28,10l5c - Niklas Luhmann-Archiv
Knapp 3.300 Zettel wurden transkribiert und editiert. Screen: Universität Bielefeld

Der umfangreiche wissenschaftliche Nachlass Luhmanns, den die Universität Bielefeld 2010 erwerben konnte, lässt den Autor und sein Theoriegebäude diesseits seiner publizierten Werke sichtbar werden. Das Langzeitforschungsprojekt „Niklas Luhmann –  Theorie als Passion“ an der Fakultät für Soziologie, das von der Akademie der Wissenschaften und der Künste Nordrhein-Westfalen gefördert wird, erschließt und ediert den wissenschaftlichen Nachlass Luhmanns. Ein Schwerpunkt liegt in der digitalen Rekonstruktion des 90.000 Notizen umfassenden Zettelkastens.

Weitere Informationen zum Thema:

• Internetportal zum Luhmann-Nachlass geht online (Meldung vom 8. April 2019)
• research_tv-Beitrag über das Forschungsprojekt, das die Aufzeichnungen des Soziologen erschließt („Luhmanns Zettelkasten – Forschungsprojekt zu Niklas Luhmanns Nachlass beginnt“): (Veröffentlicht am 8. Juli 2015)

Zentrum für Deutschland- und Europastudien gehört zu Gewinnerprojekten

Das Zentrum für Deutschland- und Europastudien (ZDES / CGES), das gemeinsam von der Universität Bielefeld und der Staatlichen Universität St. Petersburg betrieben wird, zählt zu den Gewinnerprojekten im Wettbewerb „Brücken für die deutsch-russische Hochschul- und Wissenschaftszusammenarbeit“ und wird für besondere Verdienste in der Wissenschafts- und Bildungszusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland ausgezeichnet.

Die Preisverleihung fand am 15. September im Rahmen der Abschlusskonferenz des „Deutsch-Russischen Themenjahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft“ physisch und virtuell in Berlin und Moskau zugleich statt. Die Ehrung der Gewinner*innen in Berlin übernahmen Andreas Görgen, Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt sowie Sergei Jurjewitsch Netschajew, Botschafter der Russischen Föderation. Dr. Verena Molitor, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin des ZDES in Bielefeld, nahm den Preis in Berlin entgegen.

Dr. Verena Molitor erhielt die Urkunde von Andreas Görgen, Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt (rechts) sowie Sergei Jurjewitsch Netschajew, Botschafter der Russischen Föderation. Foto: DAAD / David Ausserhofer
Dr. Verena Molitor erhielt die Urkunde von Andreas Görgen, Leiter der Abteilung für Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt (rechts) sowie Sergei Jurjewitsch Netschajew, Botschafter der Russischen Föderation. Foto: DAAD / David Ausserhofer

Das Deutsch-Russische Themenjahr 2018 bis 2020, unter Schirmherrschaft von Außenminister Heiko Maas und seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow, stand im Zeichen von Hochschulkooperation und Wissenschaft. Ziel des Themenjahres war es, die langjährigen und vielfältigen Beziehungen in Forschung und Lehre zwischen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Bildungsinstitutionen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und weitere Kooperationen und Forschungsprojekte zu initiieren.

Das Zentrum für Deutschland- und Europastudien (ZDES/CGES) ist ein Kooperationsprojekt der Universität Bielefeld und der Staatlichen Universität St. Petersburg. Es wurde im Jahr 2004 eingerichtet, wird vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts gefördert und hat Büros an beiden Universitäten. Das Zentrum wird in Bielefeld von Professor Dr. Andreas Vasilache geleitet und widmet sich den Deutschland- und Europastudien in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Es fördert die internationale wissenschaftliche Kooperation in den Bereichen von Lehre und Forschung sowie durch Austauschprogramme für Studierende und Wissenschaftler*innen.

  • Weitere Informationen zum ZDES und zum Themenjahr
  • Gewinnerprojekte des Wettbewerbs „Brücken für die deutsch-russische Hochschul- und Wissenschaftszusammenarbeit“:

Magazin des Innovationslabor OWL als Ersatz für Abschlussveranstaltung

Bereits 2017 haben die Hochschulen des Campus OWL das „Innovationslabor OWL“ ins Leben gerufen, um Gründungswillige auf ihrem Weg zum Start-Up zu beraten und zu unterstützen Nun ist die auf drei Jahre befristete Förderung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie NRW und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW ausgelaufen.

In dieser Zeit hat das Labor viele Gründerinnen und Gründer beraten und ein breites Netzwerk gebildet. „Eigentlich war zum feierlichen Abschluss eine große Zusammenkunft aller Innovationslabore aus NRW geplant, diese konnten wir jedoch aufgrund der aktuellen Lage nicht durchführen“, erklärt Dr. Stefanie Pannier von der Fachhochschule (FH) Bielefeld. „Deshalb haben wir uns mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Hochschulen in OWL überlegt, ein Magazin herauszugeben, welches das Vorhaben auf andere Weise würdigt.“

Das Magazin zeigt auf mehr als 80 Seiten, welche Gründungsvorhaben durch das Innovationslabor in den vergangenen drei Jahren unterstützt und umgesetzt werden konnten. Gefördert wurden insgesamt 63 Projekte von Studierenden und Beschäftigten der Technischen Hochschule OWL, der Universität Paderborn, der Universität Bielefeld sowie der FH Bielefeld. Neben vielen spannenden Projekten finden Interessierte hier auch Einblicke in verschiedene Veranstaltungen des Innovationslabors sowie Empfehlungen zu Büchern und Podcasts, die sich um Gründungsthemen drehen.

Das Magazin steht auf der Website www.innovationslaborowl.de als PDF zum Download zur Verfügung. Eine gedruckte Version kann kostenlos per E-Mail an stefanie.pannier@fh-bielefeld.de angefragt werden.

Startschuss für ersten Neubau der Medizinischen Fakultät OWL

Am 8. September hat die Universität Bielefeld die Firma Goldbeck mit dem Bau des Gebäudes R.2 an der Morgenbreede beauftragt. Damit gab sie den Startschuss für den ersten Neubau, der auf dem Campus Bielefeld für die neue Medizinische Fakultät OWL gebaut wird. Nach einer Bauzeit von rund einem Jahr können Anfang 2022 die Wissenschaftler*innen und Beschäftigten der Medizinischen Fakultät OWL einziehen. „Der Neubau R.2 ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung unserer neuen Fakultät. Denn die Medizinische Fakultät wächst und dafür braucht es Platz, den wir mit diesem Gebäude in sehr kurzer Zeit zur Verfügung stellen können“, sagt Kanzler Dr. Stephan Becker.

Die Universität Bielefeld ist Bauherrin des Neubaus, errichtet wird er von einem Totalunternehmer, der das Gebäude nicht nur baut, sondern auch Teile der Planung übernimmt. Der Entwurf stammt von der Universität. Nach einem zehnmonatigen Vergabeverfahren mit drei finalen Angeboten konnte der Auftrag an die Bielefelder Firma Goldbeck vergeben werden.

An dieser Stelle entsteht das Gebäude R.2: Dekanin Prof’in Dr. med Claudia Hornberg, Kanzler Dr. Stephan Becker, Jörg Uwe Goldbeck (geschäftsführender Gesellschafter GOLDBECK), Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Marc Schumann (Verkaufsingenieur GOLDBECK Niederlassung Bielefeld) (v.l.). Foto: Universität Bielefeld/S.Sättele


„Wir freuen uns sehr mit dem Neubau des Gebäudes R.2 die baulichen Voraussetzungen für das Wachstum des Universitätsstandorts in unserer Heimatstadt Bielefeld schaffen zu dürfen. Mit unserer hauseigenen integralen Planung können wir Planungsprozesse und Schnitt-stellen optimieren. Durch unser elementiertes Bauen mit System – mit Bauelementen aus den eigenen Werken – können wir den anspruchsvollen Terminplan der Universität Bielefeld erfüllen“, erklärt Jörg-Uwe Goldbeck, Geschäftsführer der GOLDBECK Holding.

Der Neubau verfügt über fünf Geschosse und teilt sich in einen Bürotrakt für rund 120 Beschäftigte und einen Labortrakt mit 45 Laboren und mit einem Erschließungskern in der Mitte. Die modulare Bauweise ermöglicht eine im Vergleich zu konventioneller Bauweise kurze Bauphase, da viele Elemente bereits vorgefertigt auf der Baustelle ankommen.

Die Büros und Labore in R.2 werden perspektivisch von den Professor*innen der Medizinischen Fakultät genutzt, die sich derzeit in der Ausschreibung befinden, sowie ihren zukünftigen Arbeitsgruppen. Damit deckt das Gebäude den stetig wachsenden Raumbedarf der Fakultät. Die Labore sind so konzipiert, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt an individuelle Bedürfnisse der Forscher*innen angepasst werden können. „Wir sind sehr froh, dass wir den Neuberufenen von Anfang an hervorragende Lehr- und Forschungsbedingungen bieten können. Die bauliche Infrastruktur ermöglicht es, auf die Bedürfnisse der zukünftigen Forscher*innen einzugehen und ist ein wesentlicher Faktor für die Attraktivität des neuen Standorts“, sagt die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät OWL, Professorin Dr. med. Claudia Hornberg.

Nachhaltigkeit hat bei allen Neubaumaßnahmen der Universität einen hohen Stellenwert. R.2 wird deshalb mit einer Photovoltaikanlage sowie einer Dachbegrünung ausgestattet. Um die Sonnenenergie optimal auszunutzen, wird nicht – wie sonst üblich – lediglich das Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, sondern auch Teile der südlichen Fassade.

Im linken Gebäudetrakt werden Labore gebaut, der rechte wird Büros beinhalten. Visualisierung: Goldbeck Nord GmbH

Ein Blick zurück: Im Dezember 2019 stellt die Universität ihr Standortkonzept Campus Süd vor. Das Konzept integriert die Medizinische Fakultät OWL in den bestehenden Campus, südlich des Universitätshauptgebäudes. Neben dem bereits bestehenden Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB, zukünftig R.1 genannt), das die Universität größtenteils angemietet hat, werden sieben weitere Baumaßnahmen entlang der Morgenbreede/Konsequenz realisiert. Insgesamt entstehen rund 31.500 Quadratmeter Hauptnutzfläche für Forschung, Lehre und Büros.

Daten und Fakten:
Baubeginn: Ende 2020 (geplant)
Fertigstellung: Ende 2021 (geplant)
Bruttogrundfläche: rund 7.300 Quadratmeter
Hauptnutzfläche: rund 3.900 Quadratmeter
Bauherrin: Universität Bielefeld
Baukosten: rund 20 Mio. Euro netto
Nutzung: Büros und Labore der Medizinischen Fakultät OWL

Weitere Informationen:
Konzept Campus Süd
R.2 auf dem Bauportal

Intelligente Assistenz in der Ausbildung

Sechs Projekte Projekte zur Weiterentwicklung des Spitzenclusters Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe (it‘s OWL) hat ein unabhängiges Gutachtergremium als Teil einer Ausschreibung des Landes NRW ausgewählt. In den Projekten entwickeln 17 Unternehmen und fünf Forschungseinrichtungen gemeinsam Ansätze und Lösungen für die Produktion der Zukunft. Das Forschungsinstitut CoR-Lab der Universität Bielefeld ist an dem Projekt „Intelligente Assistenz für die technische Ausbildung“ (iAtA) beteiligt.

(mehr …)

Trauer um Alt-Prorektor Professor Wilhelm Raith

Am 30. August 2020 verstarb im Alter von 88 Jahren der Physiker Professor Dr. Wilhelm Raith. Er wurde 1972 als einer der ersten Professoren an die gerade gegründete Fakultät für Physik an der Universität Bielefeld berufen und war von 1983 bis 1990 Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Unter seiner Federführung gelang die Einrichtung des ersten Bielefelder Sonderforschungsbereichs „Polarisation und Korrelation in atomaren Stoßkomplexen“ (SFB 216, zusammen mit der Universität Münster, gefördert 1982 bis 1997), dessen Sprecher er über viele Jahre war.

Prof. Raith erforschte die Wechselwirkung von Elektronen und Positronen mit Atomen und Molekülen. Ein Schwerpunkt lag dabei insbesondere auf den polarisierten Elektronen. „Er war ein international ausgewiesener und hervorragend vernetzter Forscher mit zahlreichen Forschungskooperationen“, beschreibt ihn Professor Dr. Dario Anselmetti, Dekan der Fakultät für Physik. In der Deutschen Physikalischen Gesellschaft war er 1983 bis 1986 Leiter des Fachausschusses „Atomphysik“ und Mitglied des Vorstandsrates.

Prof. Dr. Wilhelm Raith, Foto: Universität Bielefeld

„Wilhelm Raith war ein leidenschaftlicher Lehrer, der seine Begeisterung für die Atom- und Astrophysik mit großem Enthusiasmus an viele Studierende weitergab“, so Anselmetti. Er war Herausgeber vieler Bände des Bergmann-Schaefer „Lehrbuch der Experimentalphysik“ und Autor der 8. und 9. Auflage des Bandes 2 „Elektromagnetismus“.

Hörsaalgebäude Y feiert „Dichtfest“

Ist bei einem neuen Gebäude der Rohbau abgeschlossen und der Dachstuhl steht, wird auf der Baustelle traditionell Richtfest gefeiert. Hat ein Gebäude – wie das neue Hörsaalgebäude der Universität Bielefeld – keinen klassischen Dachstuhl, so bietet das weit weniger bekannte „Dichtfest“ Anlass zum Feiern. Auf der Baustelle an der Konsequenz ist es jetzt soweit: Die hölzerne Deckenkonstruktion des Hörsaalgebäudes ist geschlossen, die provisorische Fassade sorgt für eine witterungsbeständige Hülle und der Innenausbau kann beginnen. Im kommenden Frühjahr soll das Hörsaalgebäude in Betrieb genommen werden.

Da die aktuelle Situation aufgrund der Corona-Pandemie keine feierliche Zusammenkunft in größerem Rahmen zulässt, bedankt sich Kanzler Dr. Stephan Becker bei zwei Mitarbeitern der Holzbaufirma Terhalle stellvertretend für alle am Bau beteiligten Gewerke: „Ich danke Ihnen herzlich für die hervorragende Arbeit, die Sie in den letzten Wochen und Monaten auf der Baustelle des Hörsaalgebäudes geleistet haben, trotz aller Schwierigkeiten wie „Social Distancing“ und Verzögerungen in den Lieferketten. Das gilt auch für alle Ihre Kolleg*innen aus dem Erd- und Rohbau, die heute leider nicht vor Ort sind.“

Eine zügige Fertigstellung des neuen Hörsaalgebäudes ist für die Universität Bielefeld von hoher Bedeutung. Zum einen schafft es Ersatz für das Audimax im Hauptgebäude, das wegen Sanierungsarbeiten für längere Zeit geschlossen bleibt. Zum anderen trägt das Hörsaalgebäude entscheidend dazu bei, den langfristigen Bedarf der Universität Bielefeld an zusätzlichen Lehrflächen zu decken.

Die Dachkonstruktion des neuen Hörsaalgebäudes besteht nahezu vollständig aus Holz. „Insgesamt werden am Hörsaalgebäude Y der Universität Bielefeld über 200 Kubikmeter Brettschichtholz und über 10 Tonnen Stahl verbaut“, erklärt Georg Garming von der Firma Terhalle, die maßgeblich an der Dachkonstruktion des Hörsaalgebäudes beteiligt war. Wie sein Kollege, Geschäftsführer Frank Lewers, ist er überzeugt von dem besonderen Rohstoff Holz: „Bäume produzieren Sauerstoff und binden Kohlenstoff. In verbautem Holz ist jede Menge klimaschädliches CO2 gebunden. Stammt das verbaute Holz wie hier aus nachhaltiger Forstwirtschaft, so lässt sich ein nicht unerheblicher Beitrag zur CO2-Reduktion beziffern.“ Im Fall des Hörsaalgebäudes beträgt die CO2-Reduktion 352 Tonnen, wie ein von der Firma Terhalle eingeholtes Zertifikat der „CO2-Bank“ – eine Initiative der Wald- und Holzwirtschaft – zum Ausdruck bringt.

Das neue Hörsaalgebäude Y an der Konsequenz mit Blick auf das Universitätshauptgebäude. Die Montage der finalen Fassade wird für Oktober erwartet. Foto: Universität Bielefeld

Auch darüber hinaus wurde bei der Planung des Hörsaalgebäudes viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. So konnte der Gewinnerentwurf des Architekturwettbewerbs 2018 neben seiner Wirtschaftlichkeit und Funktionalität mit dem ökologischen Konzept punkten: Die Mischung aus Sichtbeton und Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern soll zu einer angenehmen Atmosphäre und hohen Aufenthaltsqualität im Hörsaalgebäude beitragen. Durch die konsequente Anpassung an die Hanglage wurde der notwendige Bodenaushub minimiert. Auch das komplexe Technikkonzept des Hörsaalgebäudes soll Nachhaltigkeit ermöglichen: Das Gebäude wird über eine Wärmepumpe geheizt und gekühlt, für die Spitzenlastabdeckung steht zusätzlich ein Brennwertkessel zur Verfügung. Der Hörsaal und auch die Seminarräume werden über eine bedarfsabhängige Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung belüftet und gekühlt. Auf dem Dach des Hörsaalgebäudes ist eine Photovoltaikanlage geplant, die die technische Versorgung des Gebäudes maßgeblich unterstützt.

Das zweistöckige Hörsaalgebäude hat eine Hauptnutzfläche von 940 Quadratmetern. Ebenerdig beherbergt es einen großen Hörsaal mit 650 Plätzen. Drei weitere Seminarräume mit je 60 Plätzen im Obergeschoss werden über eine zentrale Treppe gut erreichbar sein. Das Foyer wird zusätzlich Platz für Veranstaltungen bieten. Bauherrin des Hörsaalgebäudes ist die Universität Bielefeld. Die Kosten für das Hörsaalgebäude liegen voraussichtlich bei 13,3 Millionen Euro.

Weiterführende Informationen zum Hörsaalgebäude Y im Bauportal

Studie: 30 Prozent der Menschen erleben Diskriminierung im Arbeitsleben wegen ihrer sexuellen Orientierung

Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und der Universität Bielefeld untersucht die Arbeitsmarktsituation von homo- und bisexuellen sowie trans-, queer und intersexuellen (LGBTQI*) Menschen in Deutschland: Diskriminierung ist immer noch weit verbreitet – Fast ein Drittel der Befragten geht vor Kolleg*innen nicht offen mit ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität um. LGBTQI*-Menschen outen sich häufiger in Branchen, in denen sie vergleichsweise stärker vertreten sind.

Bei der gesellschaftlichen Akzeptanz und juristischen Gleichstellung von Menschen mit verschiedenen sexuellen Orientierungen sowie Menschen mit nicht-binärer Geschlechtsidentität sind in den vergangen 20 Jahren viele Fortschritte erzielt worden. Dennoch sind noch 30 Prozent dieser Menschen mit Diskriminierung im Arbeitsleben konfrontiert. Bei den Trans*-Menschen sind es sogar mehr als 40 Prozent. Dies hat eine Umfrage des Sozio-oekonomischen Panels und der Universität Bielefeld ergeben, die LGBTQI*-Menschen zu ihren Erfahrungen und Erwartungen im Arbeitsumfeld befragt hat.

Lisa de Vries arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Empirische Sozialforschung mit dem Schwerpunkt quantitative Methoden im BMBF-Projekt „Gleichgeschlechtliche Paare – SOEP-LGB“. Foto: Universität Bielefeld

Mit der Studie können bundesweit aussagekräftige Ergebnisse zur Arbeitsmarktsituation von LGBTQI*–Menschen vorgelegt werden. „Bisher wurde die empirische Forschung in Deutschland zu diesem Thema dadurch erschwert, dass die Fallzahlen in bestehenden Befragungen gering waren oder aber entsprechende Informationen in Registerdaten des Arbeitsmarkts fehlten“, berichtet SOEP-Forscherin Mirjam Fischer. Die SOEP-Befragung wurde durch eine Stichprobe an LGBTQI*-Menschen aufgestockt und durch eine Online-Befragung eines Forschungsprojekts der Universität Bielefeld ergänzt. Die Bielefelder Soziologin Lisa de Vries sagt: „Unternehmen sollten ein diskriminierungsarmes Arbeitsumfeld schaffen, damit Arbeitsplätze für diese Zielgruppe attraktiver werden“.

Höher gebildet, oftmals nicht geoutet

Während sich der Erwerbsstatus von LGBTQI*-Menschen weitestgehend mit dem der restlichen Bevölkerung deckt, gibt es deutliche Unterschiede bei der Qualifikation und den Branchen, in denen LGBTQI*-Menschen arbeiten. Der Anteil der Personen mit einer (Fach-)Hochschulreife liegt in den verwendeten Daten mit 60 Prozent unter LGBTQI*-Menschen deutlich über dem der restlichen Bevölkerung gleichen Alters (42 Prozent).

Pressemitteilung des DIW

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld

  • Professorin Katharina Kohse-Höinghaus als „Distinguished Scientist“ geehrt
  • Professor Michael Röckner in die Academia Europaea aufgenommen
  • Professor Wolfgang Greiner in Wissenschaftlichen Beirat in Ungarn berufen
  • Professor Gernot Akemann erneut Mitglied des Wissenschaftlichen Direktoriums des ZiF

Professorin Dr. Kohse-Höinghaus (68) ist von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) ein President’s Distinguished Scientists International Fellowship 2020 verliehen worden. Die Ehrung als „Distinguished Scientist“ erfolgte im Rahmen des „President’s International Fellowship Program“ (PIFI) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (Chinese Academy of Sciences – CAS). Für dieses Programm werden pro Jahr circa 30 herausragende internationale Wissenschaftler*innen ausgewählt. Professorin Kohse-Höinghaus wird in China auf Vortragsreise gehen und Postdocs in ihrem Fachgebiet der Verbrennungschemie betreuen, sobald die Situation eine Reise nach China wieder zulässt. Professorin Kohse-Höinghaus ist Senior-Researcherin und Ehrensenatorin der Universität Bielefeld. Sie leitete seit 1994 den Arbeitsbereich Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in hochrangigen wissenschaftlichen Organisationen. Sie ist unter anderem Trägerin des Chinesischen Staatspreises für internationale Wissenschaftler*innen, des Friendship Award der Volksrepublik China und von Ehrenprofessuren mehrerer chinesischer Universitäten.

Prof’in Dr. Katharina Kohse-Höinghaus
Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Michael Röckner (64), Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld, ist in die Academia Europaea berufen worden. Die Academia Europaea ist eine europäische, nichtstaatliche Vereinigung. Die Mitglieder sind Wissenschaftler und Gelehrte, die sich gemeinsam für die Förderung von Lernen, Bildung und Forschung einsetzen. Sie wurde 1988 gegründet und hat etwa 3800 Mitglieder, darunter führende Experten und zahlreiche Nobelpreisträger aus den Bereichen Physik und Technik, Biowissenschaften und Medizin, Mathematik, Literatur- und Geisteswissenschaften, Sozial- und Kognitionswissenschaften, Wirtschaft und Recht. Röckner ist seit 1994 Professor für Mathematik mit dem Schwerpunkt Stochastische Analysis an der Universität Bielefeld. Er ist Sprecher des Sonderforschungsbereichs zur mathematischen Erforschung des Zufalls an der Universität Bielefeld und war  2017/2018  Präsident der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV).

Prof. Dr. Michael Röckner, Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Wolfgang Greiner (55) ist in den internationalen wissenschaftlichen Beirat des Forschungszentrums für Gesundheitsökonomie (HECON) des universitären Forschungs- und Innovationszentrums (EKIK) an der Universität Óbuda, Ungarn berufen worden. Das primäre Ziel von HECON ist die Entwicklung einer integrierten Forschungs- und Bildungsstrategie für Gesundheitsökonomie und Health Technology Assessment. Wolfgang Greiner lehrt und forscht seit 2005 „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität Bielefeld.

Professor Dr. Gernot Akemann (54), Fakultät für Physik der Universität Bielefeld, ist im Juli vom Rektorat für eine weitere vierjährige Amtszeit zum Mitglied des Wissenschaftlichen Direktoriums des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) ernannt worden. Das Wissenschaftliche Direktorium ist verantwortlich für das wissenschaftliche Programm des ZiF.

Waghalsige Feuersalamander-Larven leben in Bächen

Feuersalamander-Larven, die in Bächen leben, sind risikofreudiger als solche, die in Tümpeln aufzufinden sind. Ebenso hängt von der Größe einer Larve ab, wie risikobereit sie sich verhält. Das haben Biolog*innen der Universität Bielefeld in einer neuen Studie festgestellt. Die Studie gehört zu einem Teilprojekt des Transregio-Sonderforschungsbereichs NC³, das die individuelle Nischenwahl von Feuersalamander-Larven vergleicht. Der Artikel erscheint in der Augustausgabe von „Ethology“, dem ältesten Magazin für Verhaltensbiologie.

„Die Entwicklung, das Aussehen und das Verhalten von Lebewesen sind erheblich beeinflusst von den Umweltbedingungen und den Erfahrungen, die die Lebewesen in frühen Lebensstadien machen“, sagt Professorin Dr. Barbara Caspers aus der Verhaltensökologie der Fakultät für Biologie. „Die Ergebnisse aus der Studie zeigen, dass sich auch die Larven von Feuersalamandern an ihren jeweiligen Lebensort anpassen. Es ist das erste Mal, dass bei solchen Verhaltenstests die Gewässertypen einbezogen wurden, in denen die Larven aufwachsen“, berichtet Caspers. Die Verhaltensforscherin leitet das Teilprojekt A04 des Transregio-Sonderforschungsbereiches (SFB/TRR) NC³.

Unter Leitung von Caspers haben drei Nachwuchsforschende das Verhalten der Feuersalamander-Larven erforscht: die Doktorandin Pia Oswald von der Universität Bielefeld und die Bachelorstudenten Benjamin Tunnat, ebenfalls von der Universität Bielefeld, und Luca Hahn von der Universität Köln. „Wir haben uns die Frage gestellt, wie sich das Risikoverhalten von Feuersalamander-Larven, die in Tümpeln leben, von denen unterscheidet, die in Bächen ihren Lebensraum haben“, sagt Pia Oswald. „Außerdem wollten wir klären, ob die Größe der Larven eine Rolle spielt.“

Wie sich unterschiedliche Lebensräume auswirken

Ein Feuersalamander-Weibchen kann bis zu 70 vollständig entwickelte Larven pro Fortpflanzungsperiode ablegen. Von ihnen wächst jedoch nur ein geringer Anteil zu ausgewachsenen Salamandern heran. „Die Larven sind meist in klaren Quellbächen zu finden, in einigen Fällen auch in Tümpeln“, sagt Oswald. „Tümpel bringen allerdings einige Herausforderungen mit sich. Die Larven sind zum Beispiel starken Temperaturschwankungen und mehr Raubfeinden ausgesetzt. Zudem bringen trockene Sommer, wie wir sie derzeit erleben, das Risiko mit sich, dass das Gewässer austrocknet.“

Um die Daten für die Studie zu erheben, besuchten Oswald und die Studenten in den Frühjahren 2018 und 2019 das Waldgebiet Kottenforst in Bonn. Dort leben zwei Ökotypen von Larven – die einen im Bach, die anderen in Tümpeln. „Der Begriff Ökotyp bezieht sich darauf, dass sich der Unterschied zwischen Bach- und Tümpel-Salamandern auch genetisch zeigt“, sagt Oswald.

  • Die neue Studie zeigt: Larven von Feuersalamandern (oben) zeigen unterschiedliches Verhalten, abhängig von ihrer Größe und Lebensumfeld. Etwa acht bis zwölf Wochen brauchen die Larven, um sich zu Feuersalamander-Lurchen (unten) zu entwickeln. Foto: Universität Bielefeld
  • Prof’in Dr. Barbara Caspers leitet das Teilprojekt A04 des Transregio-Sonderforschungsbereiches (SFB/TRR) NC³. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller
  • Doktorandin Pia Oswald untersuchte auch, ob die Größe der Laven eine Rolle spielt. Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller


Um zu erfahren, ob sich Larven aus Bächen und Tümpeln in ihrer Risikobereitschaft unterscheiden, führten die Forschenden zwei Verhaltenstests mit jeweils 100 Larven durch: 50 Larven aus dem Bach und 50 aus Tümpeln. Sie setzen die Larven in eine Petrischale, deren eine Hälfte verdunkelt war. Im ersten Test 2018 starteten die Larven im Dunkeln und es wurde ermittelt, ob sie das dunkle Versteck verließen und wenn ja, wie lange. Im zweiten Test 2019 starteten die Larven außerhalb der Versteckmöglichkeit, sodass die Larven aktiv in das Versteck schwimmen mussten.

Die Auswertung hat die Biolog*innen überrascht. „In dem ersten Test war die Größe der Larve der ausschlaggebende Faktor für unterschiedliches Verhalten. Größere Larven verließen die Dunkelheit durchschnittlich häufiger und länger als die kleineren Larven. Es spielte in dem Test allerdings keine Rolle, aus welchem Gewässertyp die Larven stammen“, sagt Oswald. „In dem anderen war der erklärende Faktor, aus welchem Gewässertyp die Larven stammen. Die Larven aus dem Bach schwammen seltener in das Versteck und gingen damit ein größeres Risiko ein. Die Größe hatte in diesem Test keinen Einfluss“, sagt Oswald. „Das macht deutlich, dass unterschiedliche Verhaltenstests unterschiedliche Aspekte zum Vorschein bringen.“ Aufbauend auf ihrer Forschung wollen Oswald und ihre Kolleg*innen nun untersuchen, ob die Larven sich an den jeweils anderen Gewässertyp anpassen können. „Was passiert also, wenn wir Larven aus einem Tümpel in einen Bach setzen? Ändern sie ihr Verhalten und werden sie risikofreudiger, indem sie zum Beispiel ihr Umfeld stärker auskundschaften? Oder ist das Verhalten der Larven genetisch bestimmt?“

Der Transregio SFB NC³
Warum wählen Tiere ganz individuell ihren eigenen, unverwechselbaren Platz im Ökosystem, ihre ökologische Nische? Wie passen sie sich an sie an? Wann formen sie ihre Nische selbst? Und wie können wir diese Prozesse verstehen? Das sind die zentralen Fragen des Transregio-Sonderforschungsbereichs (SFB/TRR) 212 mit dem Kurznamen „NC³“. Darin verknüpfen 40 Forschende der Universitäten Bielefeld, Münster und Jena Verhaltensbiologie und Evolutionsforschung mit theoretischer Biologie und Philosophie. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert NC³ seit Januar 2018 für zunächst vier Jahre mit rund 8,5 Millionen Euro. Sprecher ist Verhaltensforscher Professor Dr. Oliver Krüger von der Universität Bielefeld.

Originalveröffentlichung:
Pia Oswald, Benjamin A. Tunnat , Luca G. Hahn & Barbara A. Caspers: There is no place like home: Larval habitat type and size affect risk-taking behaviour in fire salamander larvae. Ethology, https://doi.org/10.1111/eth.13070, erschienen am 18. Juni 2020

Die Corona-Forschung zeigt: Masken helfen

Professorin Dr. Andrea Bräutigam vom Center für Biotechnologie (CeBiTec) hat wissenschaftliche Erkenntnisse zum Tragen von Masken in der Corona-Pandemie zusammengetragen. Was die Biologin zu dieser Recherche antrieb und welche Ergebnisse sie gesammelt hat – drei Fragen an Andrea Bräutigam.

Sie haben wissenschaftliche Informationen zusammen getragen, warum es sinnvoll ist Masken zu tragen, obwohl die aktuellen Infektionszahlen in Deutschland nicht sehr hoch sind. Was hat Sie dazu veranlasst?

Eins vorweg, ich bin weder Epidemiologin noch Virologin, sondern habe den Lehrstuhl für Computational Biology an der Universität Bielefeld. Seit dem Ende der Vorlesungszeit konnte mich intensiver mit der aktuellen SARS-CoV-2 Forschung beschäftigen und die neuere Literatur lesen. Die empfohlenen Maßnahmen „Maske tragen – Abstand halten – Hände waschen“ schränken die Arbeit in Büro und Labor nach wie vor ein, da fragte ich mich als Biologin nach der wissenschaftlichen Grundlage für die Maßnahmen. Unsere Zahlen von Infizierten sind im Moment insgesamt noch niedrig, aber es flammen immer wieder Hot Spots von infizierten Gruppen auf und die Zahlen kriechen leider auch insgesamt langsam wieder aufwärts. Auch in den Ländern um uns herum hören wir Meldungen steigender Zahlen und neuer Hot Spots.

Prof’in Dr. Andrea Bräutigam forscht und lehrt im Bereich Computergestütze Biologie. Foto: Universität Bielefeld

Was weiß die Wissenschaft bisher über die Wirkung des Maskentragens?

Obgleich wir uns erst seit sieben Monaten mit dieser Pandemie auseinander setzen müssen, gibt es schon einige Veröffentlichungen zur Wirkweise von Masken – manche davon allerdings noch in einem Vorveröffentlichungsstadium. Wissenschaftler*innen nennen das auch pre-print; diese Veröffentlichungen wurden noch nicht von anderen Forschenden auf Herz und Nieren geprüft. Laut dieser Veröffentlichungen sind Masken und Abstand wirkungsvolle Waffen gegen das SARS-CoV-2 Virus. Leider ist es so, dass unsere Masken die anderen vor uns schützen. Wir sind daher darauf angewiesen, dass alle um uns herum Maske tragen, um unser eigenes Risiko zu senken. Die eigene Maske ist also ein Zeichen des Respekts und der Fürsorge für die Menschen um uns herum. In dieser Perspektive ist im Wissenschaftsmagazin Science der aktuelle Stand der Forschung erschienen und in einer beeindruckenden Infographik zusammen gefasst.

Was weiß man bisher über asymptomatischen Spreader oder Super-Spreader?

Die SARS-CoV-2 Pandemie wird auch von asymptomatischen Träger*innen verbreitet, die selbst gar nicht merken, dass sie infiziert und möglicherweise infektiös sind. In unterschiedlichen Veröffentlichungen fanden beispielsweise die Wissenschaftler Daniel P. Oran und Eric J. Topal 20 bis 80 Prozent Träger*innen, die ohne oder mit nur sehr wenigen Symptomen das Virus verbreiten können. Xi He und weitere Forschende haben auch herausgefunden, dass präsymptomische Fälle, bei denen die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, das Virus weiter geben können. Diese Menschen sind um uns herum unterwegs und tragen das Virus weiter ohne selbst davon zu wissen. Offenbar gibt es genug solcher Träger*innen, dass sich selbst hier in Deutschland mit seiner hervorragenden Test-Infrastruktur das Virus halten kann. Es kommt zu Superspreader Events, wo eine oder wenige Personen viele andere anstecken. Da es jeden von uns treffen kann, ein asymptomatischer oder präsymptomatischer Superspreader zu werden, müssen wir weiter alle Anstrengung unternehmen, das zu verhindern: Maske tragen – Abstand halten – Hände waschen.

Leider sind die Maßnahmen also gerechtfertigt. Lassen Sie uns alle hoffen, dass wir im Herbst gute Nachrichten über die Impfstoffe in Phase III Testungen hören, so dass wir in 2021 geimpft werden können und unser Leben wieder normaler werden kann. Bis dahin müssen einfache, wenn auch manchmal unangenehme Maßnahmen Schlimmeres verhindern, wenn wir sie alle gemeinsam durchhalten.

Professorin Dr. Andrea Bräutigam ist seit Oktober 2017 Professorin für Biologie, Fachgebiet Computergestützte Biologie an der Universität Bielefeld. Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht die Generierung und Analyse großer Datensätzen („big data“). Sie weist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf folgende Forschungsartikel hin:
• Prather et al.:Reducing transmission of SARS-CoV-2 (Science), DOI: 10.1126/science.abc6197 (
https://science.sciencemag.org/content/368/6498/1422 )
• Oran and Topol: Prevalence of Asymptomatic SARS-CoV-2 Infection (Annals of Internal Medicine), DOI: 10.7326/M20-3012
• He et al. Temporal dynamics in viral shedding and transmissibility of COVID-19 (Nature Medicine) DOI: 10.1038/s41591-020-0869-5

Universität trauert um Professor Dr. Thomas Dierks

Die Universität Bielefeld trauert um den Biochemiker Professor Dr. Thomas Dierks, der am 7. Juli im Alter von 58 Jahren gestorben ist. „Professor Dierks hat sehr bedeutende Beiträge zur Aufklärung seltener Stoffwechselerkrankungen und zur Entwicklung von Behandlungen dieser Erkrankungen geleistet“, sagt der Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer.

Internationale Aufmerksamkeit erlangte der Wissenschaftler durch die Erforschung einer Enzym-Erbkrankheit mit dem Namen MPS IIIE oder – nach dem Entdecker – „Dierks‘sche Krankheit“. Ihre Folgen zeigten sich bei Mäusen im fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten, vor allem Vergesslichkeit, Lern- und Koordinationsschwierigkeiten. 2018 wurden drei Patientenfamilien in Israel entdeckt, die an der im Labor erforschten Krankheit tatsächlich erkrankt waren.

Thomas Dierks war seit 2004 Professor für Biochemie an der Universität Bielefeld und seit 2007 Mitglied im Center for Biotechnology at Bielefeld University (CeBiTec). Von 2011 bis 2013 war er Dekan der Fakultät für Chemie.

„Er verstand es, Studierende für die Biochemie und Forschung zu begeistern und hat sich sehr intensiv und erfolgreich um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gekümmert“, betont die Dekanin der Fakultät für Chemie, Professorin Dr. Adelheid Godt. Für die Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie (GBM) hatte Thomas Dierks eine Junior-GBM Ortsgruppe Bielefeld ins Leben gerufen, sich mit den Mitgliedern getroffen, sie für Forschung begeistert und ermutigt, zu GBM-Tagungen zu fahren.

Der Biochemiker Professor Dr. Thomas Dierks hinterlässt eine große Lücke an der Fakultät für Chemie. Foto: Universität Bielefeld

Thomas Dierks hat Biochemie an der Universität Tübingen und der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert und an der Universität Düsseldorf 1990 promoviert. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen, an der er 2000 habilitierte. Vor seinem Wechsel an die Universität Bielefeld 2004 war er Gruppenleiter am Göttinger Zentrum für Molekulare Biowissenschaften.

PM Dierks‘sche Krankheit

Nachruf auf der Seite der Fakultät für Chemie

Universität Bielefeld sagt Jahresempfang für 2020 ab

Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit aktuell unklaren Entwicklung wird der für den 4. Oktober 2020 geplante Jahresempfang der Universität nicht stattfinden. „Angesichts der bestehende Gefährdung durch das Virus und der geltenden Abstandsregeln ist es für uns undenkbar, 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft in der Universität zu begrüßen“, begründet Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld, die Absage. „Ich bedauere diese vorsorgliche Absage sehr – wir tragen aber auch Verantwortung für unsere Gäste.“ Der Jahresempfang ist die jährliche Akademische Feier der Universität Bielefeld. Er findet traditionell am letzten Freitag vor Beginn des Vorlesungsbetriebs des Wintersemesters statt.

299 Pferdestärken, 75 Tonnen schwer – ein Technikwunder auf der Uni-Baustelle

In wenigen Tagen kommt auf der Universitätsbaustelle ein beeindruckendes Stück Technik zum Einsatz: ein Bagger mit einem gewaltigen, knapp 30 Meter langen Arm, einem Einsatzgewicht von mehr als 75 Tonnen und einem 299 PS starken Motor. Damit lässt der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW) das ehemalige Mensagebäude der Universität Bielefeld abreißen. „Die Greifarme reichen von ihrem Standort, dem alten Frauenparkplatz, über mehrere Geschosse hinweg bis zum Dach der Mensa“, erläutert Ralf Kämmle, Projektleiter des BLB NRW. Mit der Entfernung des Ex-Essbereichs werden erstmals für die Öffentlichkeit Arbeiten im großen Stil an der Universität sichtbar – die Maßnahmen auf einer der größten Baustellen Bielefelds kommen damit in diesen Tagen so richtig in Gang.

Baustelle bei der ehemaligen Mensa
Bauleiterin Sezen Arayan erläutert vor Ort, wie ein großer Langarmbagger die ehemalige Mensa abreißen wird. v.l.n.r.: Frau M. Sc. Sezen Arayan, Bauleiterin der Ed. Züblin AG; Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld; Dipl.-Ing. Ralf Kämmle, Projektleiter Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, Dipl.-Ing. Wolfgang Feldmann, Leiter der Niederlassung Bielefeld des Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Foto: Universität Bielefeld/S. Jonek

Auf dem Gelände der ehemaligen Mensa und des Frauenparkplatzes soll zukünftig ein Entréegebäude mit einer Fläche von rund 14.000 Quadratmetern entstehen und dem Eingangsbereich der Universität ein neues Erscheinungsbild verleihen. In diesem Neubau werden überwiegend Büro- und Seminarräume sowie ein Bereich für die Service-Einrichtungen für die Studierenden errichtet. Die Abrissarbeiten sollen in wenigen Monaten beendet sein. Bisher fanden die meisten Arbeiten des ersten von sechs Bauabschnitten im Innern der Gebäude statt. Der BLB NRW entfernte Schadstoffe und entkernte den Haupttrakt der Universität so weit, dass jetzt nur noch die alte Fassade den Rohbau verhüllt.

Wolfgang Feldmann, der Leiter der zuständigen BLB-Niederlassung, ist zufrieden mit dem aktuellen Baufortschritt: „Ich bin stolz, dass uns mit guter planerischer Vorarbeit unseres Projektteams und aller Beteiligten dieser Projekterfolg gelungen ist – und zuversichtlich, dass wir in diesem Jahr noch weitere derartige Meilensteine erreichen werden.“ Auch seitens der Universität wird der deutliche Fortschritt an der Baustelle begrüßt: „Ich freue mich sehr über die Aussicht, dass die Universität bald ein neues und modernes Gesicht bekommt“, sagt Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld.

Einschränkungen für den Studienbetrieb sind durch die Abrissarbeiten nicht zu erwarten, da sich die Universität Bielefeld aufgrund der Corona Pandemie in einem reduzierten Basisbetrieb befindet und sich daher nur einzelne Beschäftigte und Studierende auf dem Campus aufhalten. Auch für die Anwohner in den angrenzenden Wohngebieten wird sich die Belästigung durch unvermeidlichen Lärm und Staub in Grenzen halten, da die Einhaltung der gesetzlich zulässigen Werte durch regelmäßige Messungen des Generalunternehmers überprüft wird.

Eigentlich hatte der BLB NRW den Abriss der Mensa erst im Herbst 2020 avisiert, doch jetzt können wesentliche bauliche Schritte schon deutlich früher angepeilt werden. So geht es voraussichtlich im Spätherbst in die nächste Phase der Bauarbeiten. Auch dabei wird aufgrund der Größe der Baustelle Spezialgerät zum Einsatz kommen. Der Generalunternehmer wird die Baustelle mit zwei sehr großen und leistungsstarken Drehkränen bestücken und damit zunächst die mehrere Tonnen schweren Fassadenplatten am Bielefelder Universitätshauptgebäude demontieren.
Insgesamt findet der erste Bauabschnitt am Universitätshauptgebäude auf einer Bruttogrundfläche von 75300 Quadratmetern statt und umfasst die Gebäude A, B, K, R, S, J. Es ist der größte Abschnitt bei der Sanierung der Universität. Überwiegend handelt es sich um Flächen, die als Seminar- oder Büroräume genutzt werden. Die bis zu elf oberirdischen und drei unterirdischen Geschosse beinhalten neben den Verkehrsflächen zudem Bereiche für Lager, Archiv, Technik und Sanitär. Verantwortlich für die baulichen Maßnahmen ist die Ed. Züblin AG, ein weltweit agierendes Bauunternehmen mit fast 15.000 Beschäftigten. Der BLB NRW beauftragte das Unternehmen im Sommer 2019 mit der Bauausführung des ersten Bauabschnitts. Der BLB NRW selbst ist Bauherr der Modernisierung des Hauptgebäudes an der Universität Bielefeld.

Über den BLB NRW
Der BLB NRW ist Eigentümer und Vermieter fast aller Immobilien des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit rund 4.300 Gebäuden, einer Mietfläche von etwa 10,4 Millionen Quadratmetern und jährlichen Mieterlösen von rund 1,4 Milliarden Euro verwaltet der BLB NRW eines der größten Immobilienportfolios Europas. Seine Dienstleistung umfasst unter anderem die Bereiche Entwicklung und Planung, Bau und Modernisierung sowie Bewirtschaftung und Verkauf von technisch und architektonisch hoch komplexen Immobilien. Der BLB NRW beschäftigt rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sieben Niederlassungen.

Mehr Informationen

Online-Schüler*innenworkshops in den Ferien

Das Osthushenrich-Zentrum für Hochbegabungsforschung an der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld (OZHB) bietet für die Sommerferien Online-Workshops für alle Schüler*innen ab der siebten Jahrgangsstufe an, die sich für die Erforschung naturwissenschaftlicher und technischer Phänomene interessieren. Durch Demonstrationsexperimente, eigene Forschungsphasen oder selbstständiges Programmieren werden die Teilnehmenden zu einer aktiven Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Themengebieten angeleitet.

Aufgrund der aktuellen Situation stehen Bildungseinrichtungen, wie Schulen und außerschulische Lernorte, vor besonderen Herausforderungen. Das virtuelle Lernen gewinnt somit zunehmend an Bedeutung. „Um in diesen Zeiten zum einen weiterhin anregende Angebote zu ermöglichen und zum anderen interessierte und begabte Schüler*innen ab der siebten Jahrgangsstufe im MINT-Bereich zu fördern, bieten wir in den Sommerferien verschiedene Online-Workshops im OZHB“, erklärt Professor Dr. Claas Wegner, Leiter des Osthushenrich-Zentrums für Hochbegabungsforschung an der Fakultät für Biologie. „Zu unterschiedlichen Themen, wie zum Beispiel Lernen durch Bewegung, Bionik, Meeresbiologie oder das Programmieren von Robotern, werden in den Ferien Tages- und Mehrtagesworkshops generiert, die individuell gebucht werden können.“

Die Workshops sind durch den Einsatz von Live-Übertragungen von Experimenten, virtuelle Führungen durch den Universitäts-Zoo, die Durchführung eigener Versuche oder Krafttraining zu Hause vielseitig gestaltet. Die Workshops werden kostenlos angeboten. Die Teilnehmenden benötigen lediglich einen Computer oder Laptop mit Webcam und Mikrofon sowie einen Internetzugang.

Weitere Informationen und Anmeldungsmöglichkeit

Bei der Anmeldung können Datumswünsche eingetragen werden.

Vier Projekte der digitalen Lehre werden an der Universität Bielefeld gefördert

Einen digitalen, interaktiven Kurs entwickeln, mit dem sich Germanistikstudierende im Selbststudium die deutsche Literaturgeschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart erarbeiten das ist das Ziel des Projektes „KoLiDi – Kollaborative Literaturgeschichte digital und interaktiv“. Es ist eines von vier Projekten an der Universität Bielefeld, die vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft gemeinsam mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) in der Förderlinie „OERContent.nrw“ (Open Education Resources) gefördert werden. Es wird von Dr. Matthias Buschmeier und Prof. Dr. Meinolf Schumacher in Bielefeld geleitet und in Kooperation mit den Universitäten Paderborn und Wuppertal durchgeführt.

„Für die digitale Plattform werden Textpakete digital zu einem Multimediakurs aufbereitet, die dann von studentischen Kleingruppen gemeinsam bearbeitet werden können“, erklärt der Projektleiter Buschmeier. „Angereichert mit Podcasts und kurzen Videosequenzen von Lehrenden ergibt das ein ansprechendes Lernpaket.“ Die Kursmaterialien sind modular zusammengestellt und können je nach Nutzungsszenarien erweitert, kombiniert oder auch im Umfang reduziert werden. Jedes Element des entwickelten Moduls eignet sich zur Selbstlernphase im Umfang eines literaturgeschichtlichen Seminars im Rahmen der germanistischen Studiengänge in den Lehrämtern Haupt-, Real- und Gesamtschule und Gymnasien sowie in fachwissenschaftlichen Studiengängen der Germanistik und Literaturwissenschaften. Das Modul kann auch als Ganzes in die Studiengänge eingebaut werden. Das Projekt geht aus den Reformbemühungen der Bielefelder Germanistik zur Studieneingangsphase im Rahmen des Qualitätspakts Lehre hervor, das Basismodul wurde in den letzten Jahren im Kontext von „richtig.einsteigen“ durchgehend weiter entwickelt. Mit Hilfe der Fördersumme von 500.000 Euro wird es über die nächsten zwei Jahre fertig gestellt.

Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben in der Corona-Krise in kürzester Zeit ein Online-Sommersemester mit einem umfassenden digitalen Lehrangebot auf die Beine gestellt. Um die Hochschulen dabei zu unterstützen, gibt es jetzt Fördergelder vom Land für insgesamt 18 E-Learning-Formate wie zum Beispiel Online-Kurse, Lern-Videos oder virtuelle Labore. Die Konzepte können ab sofort umgesetzt werden, damit die Lehr- und Lerninhalte in das neue Online-Landesportal ORCA.nrw (Open Resources Campus NRW) eingestellt werden können und damit allen Studierenden und Lehrenden in Nordrhein-Westfalen zur Verfügung stehen.

Zusätzlich zu KoLiDi ist die Universität Bielefeld an drei weiteren Projekten beteiligt:
Authentic Englishes.nrw
Das Ziel der zu produzierenden Lehr-/Lernangebote besteht darin, forschungsbasierte Lehre mittels innovativer digitaler Lehr-/Lernmedien im Fach Englisch für die drei Kompetenzbereiche ‚Verstehen‘, ‚Beschreiben‘ und ‚Vermitteln‘ zu ermöglichen.
Konsortialführer: Universität Paderborn
Beteiligt: Universität Bielefeld (Ansprechpartner: Dr. Peter Schildhauer), Universität Münster

DigiMal.nrw
Das Verbundprojekt DigiMal.nrw (Digitale Mathematiklehrerbildung) verfolgt das Ziel, die Qualität der zentralen Lehrveranstaltungen im Lehramtsstudium Mathematik (Mathematische Grundbildung, Schwerpunkt Grundschule & Sonderpädagogik) mit Hilfe von digital gestützten Maßnahmen so zu verbessern, dass für die Studierenden die Zugänge zum Fach und zur Didaktik der Mathematik wirksam erweitert werden.
Konsortialführer: Universität Duisburg-Essen
Beteiligt: Technische Universität Dortmund, Universität Münster, Universität Paderborn, Bergische Universität Wuppertal, Universität Siegen, Universität Köln, Universität Bielefeld (Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Kerstin Tiedemann)

inklud.nrw
„Inklusion digital – Entwicklung einer Online-Lehr-/Lernumgebung für den Einsatz in heterogenitätsorientierten Studiengängen“. Konkret dient „inklud.nrw“ sowohl der Entwicklung inklusionsorientierter Basiskompetenzen, die gemäß dem Lehrerausbildungsgesetz (2016) als Querschnittsaufgabe der Lehrerbildung an allen NRW-Universitäten fachübergreifend curricular zu verankern ist, als auch dem Erwerb von digitalisierungsbezogenen Kompetenzen.
Konsortialführer: Universität Paderborn
Beteiligt: Universität Bielefeld (Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Anna-Maria Kamin), Universität Duisburg-Essen, Universität Siegen

Pressemitteilung des Ministeriums vom 20.05.2020

Die gesellschaftlichen Folgen von regionalen Ungleichheiten

Wie wirken sich regionale Ungleichheiten auf die politische Orientierung und das Verhalten bestimmter Bevölkerungsgruppen aus? Und welche Folgen hat das für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Mit diesen Fragen befasst sich in den nächsten vier Jahren der „SOEP RegioHub“, der neue Leibniz-WissenschaftsCampus der Universität Bielefeld und des Sozio-oekonomischem Panels (SOEP) des Deutsches Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin. Der an der Universität Bielefeld angesiedelte Wissenschaftscampus wurde jetzt von der Leibniz-Gemeinschaft bewilligt. Im Juli 2020 nimmt er seinen Betrieb auf.

Rund 20 Wissenschaftler*innen aus Bielefeld und Berlin kooperieren im SOEP RegioHub. Die Leibniz-Gemeinschaft fördert insgesamt drei neue Leibniz-WissenschaftsCampi, um die Zusammenarbeit von universitärer und außeruniversitärer Forschung zu stärken. „Ich freue mich außerordentlich über die erfolgreiche Einwerbung dieses Kooperationsprojekts“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg, außeruniversitäre Forschung nach Bielefeld zu holen. Wir arbeiten in unterschiedlichen Formaten mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen zusammen. Diese Kooperation mit der Leibniz-Gemeinschaft ist nicht nur eine sehr weitreichende Partnerschaft, sie ist zudem ein wichtiger Baustein für die Entwicklung des Bielefeld Research and Innovation Campus.“

„Das zentrale Anliegen des Wissenschaftscampus ist es, mit Hilfe der seit 1984 erhobenen repräsentativen, längsschnittlichen Haushaltsdaten des SOEP Antworten auf brennende gesellschaftliche Fragen zu finden“, sagt SOEP-Direktor Professor Dr. Stefan Liebig. „Wir freuen uns sehr, dass wir dabei in den nächsten Jahren noch enger als bisher mit der Universität Bielefeld zusammenarbeiten können.“ Dabei gehe es auch darum, junge Forscherinnen und Forscher mit dem Datenschatz des SOEP vertraut zu machen und innovative Forschung aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven zu fördern.

Das SOEP und die Universität Bielefeld kooperieren seit rund zehn Jahren über gemeinsame Professuren, Forschungsprojekte und Promotionen. „Mit dem Leibniz-WissenschaftsCampus vertiefen und verstetigen wir unsere starke Verbindung“, sagt Gerhard Sagerer.

Junior-Prof.’in Dr. Anna Zaharieva ist auf Seiten der Universität Bielefeld Sprecherin des neuen Leibniz-Wissenschaftscampus „SOEP RegioHub“. Foto: Universität Bielefeld
Junior-Prof.’in Dr. Anna Zaharieva ist auf Seiten der Universität Bielefeld Sprecherin des neuen Leibniz-Wissenschaftscampus „SOEP RegioHub“. Foto: Universität Bielefeld

Das neue Forschungsprojekt nutzt und erweitert die Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), der größten und am längsten laufenden multidisziplinären Langzeitstudie in Deutschland. Das SOEP ist am DIW Berlin angesiedelt. „Der SOEP RegioHub at Bielefeld University ist damit die erste Forschungseinrichtung, die sich damit befasst, regionale und räumliche Bezugszahlen zu ermitteln und mit repräsentativen Daten aus Meinungsumfragen zu verbinden“, sagt Juniorprofessorin Dr. Anna Zaharieva von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Bielefeld. Sie ist für die Universität Bielefeld Sprecherin des SOEP RegioHub.

In dem Kooperationsprojekt untersuchen die Wissenschaftler*innen die Unterschiede zwischen den 96 Regionen in Deutschland – zum Beispiel Ostwestfalen, das Ruhrgebiet, Bitterfeld-Wittenberg oder Franken. „Die Regionen in Deutschland entwickeln sich unterschiedlich“, sagt Anna Zaharieva. „Das bedeutet, dass in einigen Regionen die Bevölkerung im Durchschnitt älter ist als andernorts, die Wirtschaft ist schwächer, die Infrastruktur schlechter. Diese regionalen Ungleichheiten beeinflussen, welche Chancen Menschen in den Regionen haben. Abhängig sind diese Chancen zum Beispiel von regional verschiedenen Perspektiven im Arbeitsmarkt und davon, welche Ausbildungseinrichtungen die Region zu bieten hat.“

Prof. Dr. Stefan Liebig ist Direktor des Sozio-oekonomischem Panels und ebenfalls Sprecher des „SOEP RegioHub“. Foto: DIW Berlin/Florian Schuh
Prof. Dr. Stefan Liebig ist Direktor des Sozio-oekonomischem Panels und ebenfalls Sprecher des „SOEP RegioHub“. Foto: DIW Berlin/Florian Schuh


Die Wissenschaftler*innen des neuen Leibniz-WissenschaftsCampus erforschen, wie sich die Unterschiede der Regionen Deutschlands auf politische Einstellungen und die Lebensbedingungen auswirken. „Das hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung“, sagt Stefan Liebig. „Denn wenn wir verstehen, wie sich regionale Ungleichheiten individuell auswirken, können wir nachvollziehen, wie sie gesellschaftliche Konflikte verstärken oder mildern.“

Für den „SOEP RegioHub at Bielefeld University“ arbeiten rund 20 Professor*innen und Nachwuchsforschende aus verschiedenen Disziplinen zusammen: Soziologie, Statistik und Datenwissenschaft, Politikwissenschaft, Gesundheitswissenschaft, Wirtschaftswissenschaften sowie Klinische Psychologie, Entwicklungs- und Sozialpsychologie.


Der neue Leibniz-WissenschaftsCampus heißt mit vollem Namen: „Studying Regional Development Dynamics and their Political Consequences: SOEP RegioHub at Bielefeld University“ (Untersuchung regionaler Entwicklungsdynamiken und ihrer politischen Konsequenzen: SOEP RegioHub an der Universität Bielefeld). Er wird zunächst bis 2024 gefördert, nach erfolgreichem Antrag ist dann eine Bewilligung für weitere vier Jahre möglich. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 900.000 Euro.
Außer dem Leibniz-WissenschaftsCampus des SOEP und der Universität Bielefeld fördert die Leibniz-Gemeinschaft zwei weitere neue WissenschaftsCampi in Bochum und in Saarbrücken. Mit den jetzt geförderten Vorhaben steigt die Gesamtzahl der aktuell laufenden Leibniz-Wissenschafts-Campi auf 25. Mit den Leibniz-WissenschaftsCampi will die Leibniz-Gemeinschaft die Zusammenarbeit von universitärer und außeruniversitärer Forschung stärken. Damit sollen Netzwerke entstehen, um Forschungsbereiche weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld für bestimmte Themen zu stärken.


Weitere Informationen:
• Pressemitteilung der Leibniz-Gemeinschaft: „Zahl der Leibniz-WissenschaftsCampi steigt auf 25“ vom 15.05.2020
• Pressemitteilung zum Bielefeld Research and Innovation Campus (BRIC) vom 30.10.2018
• Das Sozio-oekonomische Panel (SOEP)

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld


• Professor Dr. Thomas Faist in Akademie der Wissenschaft und der Künste NRW gewählt
• Professorin Dr. Doris Schaeffer und Dr. Orkan Okan neu in WHO-Gremium für Gesundheitskompetenz
• Professor Keyvan Bozorgmehr im Lenkungsausschuss für Global Health-Forschung
• Dr. h.c. Jürgen Simm erneut in den Stiftungsrat der Europa-Universität Viadrina berufen

Prof. Dr. Thomas Faist, Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Thomas Faist, Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld, gehört zu den 15 Mitgliedern, die die Akademie der Wissenschaften und der Künste Nordrhein-Westfalen seit heute neu aufgenommen hat. Er ist seit 2004 Professor für Transnationale Beziehungen, Entwicklungs- und Migrationssoziologie an der Universität Bielefeld. Faist hat in Tübingen studiert, erhielt 1992 den PhD-Grad in Politikwissenschaft an der New School for Social Research in New York (USA) und habilitierte sich an der Universität Bremen 1999. Er hatte mehrere Gastprofessuren inne, unter anderem an der Malmö University (Schweden) und an der University of Toronto (Kanada). Die Schwerpunkte seiner Forschung liegen in den Bereichen internationale Migration, Integration ethnischer und nationaler Minderheiten, Staatsbürgerschaft, Sozialpolitik und Entwicklungspolitik. Er ist Mitglied im Rat für Migration. Die feierliche Aufnahme der neuen Mitglieder in die Akademie erfolgt traditionell im Rahmen der Jahresfeier. Die für heute (06.05.2020) geplante Veranstaltung muss aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

  • Prof’in Dr. Doris Schaeffer, Foto: Universität Bielefeld
  • Dr. Orkan Okan, Foto: Universität Bielefeld

Professorin Dr. Doris Schaeffer und Dr. Orkan Okan vom Interdisziplinären Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung (IZGK) der Universität Bielefeld gehören seit Februar dem internationalen Advisory Board an, das eine neue Initiative der Weltgesundheitsorganisation WHO in Europa unterstützen soll. Ziel ist die Erarbeitung eines Europäischen Aktionsplans zur Förderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz für die 53 europäischen Mitgliedstaaten. Beide nahmen an einem ersten internationalen Expert*innentreffen teil, bei dem wesentliche Ziele und Inhalte diskutiert und beraten wurden. Doris Schaeffer ist seit 2018 Seniorprofessorin an der Universität Bielefeld. Sie leitet das Projekt Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland und seit 2019 (gemeinsam mit Professor Dr. Ullrich Bauer) das Interdisziplinäre Zentrum für Gesundheitskompetenzforschung.

Prof. Dr. Kayvan Bozorgmehr, Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr, ist in das Steering Committee der „German Alliance for Global Health Research“ gewählt worden. Das Netzwerk des Bundesforschungsministeriums wurde am 1. Februar als Vernetzungsplattform für Forschung zu globaler Gesundheit ins Leben gerufen. In der konstituierenden Vollversammlung am 20. April haben die ca. 280 Mitglieder insgesamt 17 Wissenschaftler*innen aus dem Bundesgebiet in das erste Steering Committee der Forschungsplattform bis 2022 gewählt. Der interdisziplinäre Lenkungsausschuss ist das Beschlussfassungsgremium der Plattform und gemeinsam mit der Geschäftsstelle an der Charité in Berlin zuständig für die Ausschreibung von Förderprogrammen, der Begutachtung und Auswahl von Forschungsprojekten, und der Stärkung wissenschaftlicher Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene sowie den Austausch mit relevanten gesellschaftlichen Gruppen. Kayvan Bozorgmehr wurde 2019 auf die W3-Professur für Gesundheitswissenschaften mit Schwerpunkt Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung berufen.

Dr. h.c. Hans-Jürgen Simm, ehemaliger Kanzler der Universität Bielefeld, ist für eine weitere Amtszeit in den Stiftungsrat der Stiftung Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) berufen worden. Auf der konstituierenden Sitzung im März wurde er als stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Die Europa-Universität ist seit dem 1. März 2008 eine Stiftungsuniversität. Alle vier Jahre wird ein neuer Stiftungsrat eingesetzt, um die Viadrina in strategischen und grundsätzlichen Angelegenheiten zu beraten. Zu den Aufgaben des Stiftungsrates gehören unter anderem die Ernennung und Entlassung von Präsident*innen sowie Vizepräsident*innen oder die Zustimmung zum Abschluss von Hochschulverträgen und anderen Ziel- und Leistungsvereinbarungen.

Große Bereitschaft, Vorräte und Medikamente in der Krise zu teilen

Wissenschaftler*innen des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) machen in der Corona-Krise einen „bemerkenswerten gesellschaftlichen Zusammenhalt“ aus. Das Institut der Universität Bielefeld veröffentlicht heute (27.04.2020) die Ergebnisse seiner Onlineumfrage zu den gesellschaftlichen Folgen der Epidemie. Demnach sind zwei Drittel der Befragten bereit, Einkäufe für Nachbar*innen zu erledigen. Die Hälfte der Befragten würde Vorräte oder Medikamente teilen. Gleichzeitig belegt die Studie einen hohen Zuspruch zu den politischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus: Etwas mehr als die Hälfte der Befragten sprach sich für härtere Strafen bei Verstößen gegen die Auflagen aus. Mehr als 3000 Personen beteiligten sich in den ersten zwei Wochen der bundesweiten Einschränkungen an der Umfrage.

„Die Ergebnisse legen nahe, dass die Hilfsbereitschaft in der aktuellen Krisenlage höher ist als Menschen gemeinhin annehmen“, sagt Dr. Jonas Rees, der das Team der Studie leitet. „Ein Viertel der Befragten war nicht nur bereit, zu helfen, sondern gab an, dies auch schon ganz konkret getan zu haben. Wir sehen gerade in dieser Krisenzeit einen bemerkenswerten gesellschaftlichen Zusammenhalt.“ Zwei Drittel der Befragten (69 Prozent) waren bereit, Einkäufe für andere Menschen zu erledigen. 50 Prozent der Befragten würden Vorräte oder Medikamente teilen. 16 Prozent der Teilnehmer*innen der Umfrage würden ihren Nachbar*innen Geld spenden, wenn diese sie darum bitten würden. Die Studie zeigt zudem: Die Mehrheit der Befragten unterstützt die politischen Maßnahmen zur Eindämmung der weiteren Ausbreitung des Virus. Gleichzeitig hält die Analyse fest, dass in der Coronakrise der Zuspruch zu autoritären politischen Haltungen hoch ist. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) begrüßt härtere Strafen bei Verstößen gegen die Auflagen. Ein ähnlich hoher Anteil der Befragten (52 Prozent) bejaht die Aussage „Wir sollten dankbar sein für führende Köpfe, die uns sagen, wie wir die Corona-Krise bewältigen“. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) war bereit, während der Coronakrise notfalls auch Grundrechte einzuschränken.

Der Sozialpsychologe Dr. Jonas Rees leitet das Team der Studie zur gesellschaftlichen Wahrnehmung des Umgangs mit der Corona-Pandemie in Deutschland. Foto: Universität Bielefeld

„Unter gewöhnlichen Umständen wären das alles bedenkliche Indizien für autoritäre Orientierungen“, warnt Rees, „Aber wir haben es derzeit nicht mit gewöhnlichen Umständen zu tun – in einer solchen Situation suchen Menschen Orientierung. Auch Verschwörungstheorien verbreiten sich daher jetzt zunehmend, werden aber bisher noch von einer Mehrheit abgelehnt.“ So lehnten 77 Prozent der Befragten die Aussage ab, dass geheime Organisationen während der Corona-Krise großen Einfluss auf politische Entscheidungen hätten – 8 Prozent stimmten ihr aber auch zu.

„Die Studie bestätigt unsere Annahme, dass die Coronakrise bei vielen Menschen zu einer pragmatischen Angepasstheit führt“, sagt Professor Dr. Andreas Zick, Leiter des IKG. „Wenn die Maßnahmen, die zentrale Grundrechte einschränken, längere Zeit anhalten, kann das bei vielen Menschen zunehmend ein Gefühl der Ohnmacht zur Folge haben. Die dann entstehende Ohnmacht macht anfällig für Populismus“, sagt Zick. „Es besteht die Gefahr, dass sich damit autoritäre Einstellungen bei einer großen Zahl von Menschen verstetigen.“ Der Konfliktforscher drängt darauf, die Auswirkungen der Coronakrise auf das zivile und politische Miteinander öffentlich zu thematisieren: „Wir müssen neben den medizinischen und ökonomischen auch intensiver über die gesellschaftlichen Folgen der Krise sprechen.“

Das IKG hatte die Onlineumfrage vor einem Monat gestartet – zu der Zeit, als wegen der Coronakrise bundesweit das Kontaktverbot verhängt wurde. Der Bericht mit den ersten Ergebnissen der Studie ist heute auf der Website des IKG veröffentlicht worden. In den kommenden Wochen folgen die Auswertungen von ausführlichen, offenen Antworten der Befragten sowie die Entwicklungen der Antworten von etwa 1.600 Befragten, die sich an einer zweiten Befragung beteiligten. Zum Studienteam gehören Dr. Jonas Rees, Michael Papendick, Yann Rees, Franziska Wäschle und Professor Dr. Andreas Zick.

Weitere Informationen:
Bericht mit ersten Ergebnissen der Studie

Gutes Corona-Wissen in der Bevölkerung

Die große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland fühlt sich über die Corona-Pandemie gut oder sogar sehr gut informiert. Das ergibt eine repräsentative Befragung von 1.000 Personen ab 16 Jahren, die im Auftrag des Interdisziplinären Zentrums für Gesundheitskompetenzforschung der Universität Bielefeld und des Department of Public Health and Education der Hertie School of Governance in Berlin vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt wurde.

Schwerpunkt der Befragung war die „Gesundheitskompetenz“ der Bürger*innen, worunter ihre Einschätzung verstanden wird, wie gut es gelingt, die Informationen zur Corona-Pandemie zu finden, zu verstehen und auf dieser Basis Konsequenzen für das eigene Verhalten zu ziehen. Die insgesamt positive Einschätzung der Bevölkerung ist nach Ansicht des Forschungsteams auf die Entscheidungen der politischen Akteur*innen und die Maßnahmen der behördlichen Einrichtungen zurückzuführen, die insgesamt als verständlich und nützlich wahrgenommen werden.

Wie die Studie zeigt, fühlen sich 29 Prozent der Befragten sehr gut informiert, weitere 61 Prozent gut. Lediglich neun Prozent halten sich für weniger gut informiert, nur ein Prozent der Bevölkerung für gar nicht gut. Annähernd 90 Prozent beurteilen es als einfach oder sehr einfach, im Internet Informationen über Verhaltensweisen zu finden, die helfen, einer Infektion mit dem Coronavirus vorzubeugen oder die Anweisungen der eigenen Ärzt*innen, Apotheker*innen oder von Pflegekräften zu Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus zu verstehen.

Das Forschungsteam war von diesem positiven Ergebnis überrascht, weil bisherige Untersu-chungen ergeben hatten, dass über die Hälfte der Bevölkerung grundsätzlich große Schwierigkeiten hat, die nötigen Informationen über gesundheitliche Vorbeugung und den Umgang mit Krankheiten zu finden und richtig einzuordnen. „Über das Krankheitsbild von Corona ha-ben die Menschen aber offenbar so viele Informationen und über die Beschlüsse von Bund und Ländern so viele konkrete Verhaltensanweisungen erhalten, dass sie sich sicher fühlen“, so der Koordinator des Forschungsteams Dr. Orkan Okan von der Universität Bielefeld. Die Ergebnisse dieser Studie müssten vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass Informationen zum Coronavirus den Lebensalltag gegenwärtig sozial und digital vollumfänglich durchdringen und eine hohe Alltagsrelevanz besitzen.

Allerdings kommt die Studie auch zu einem problematischen Befund: Eine Mehrheit der Bevölkerung (56 Prozent der Befragten) fühlt sich in der gegenwärtigen Krise durch die Vielfalt an Informationen zum Thema COVID-19 verunsichert und weiß nicht mehr genau, welchen Infor-mationen sie trauen sollen. Die Verunsicherung ist in der jungen Bevölkerung verbreiteter als unter Älteren: Personen unter 45 Jahren empfinden zu 14 Prozent große Verunsicherung, weitere 47 Prozent sind etwas verunsichert. Ab 60-Jährige sind dagegen zu sieben Prozent sehr und zu 39 Prozent etwas verunsichert, welchen Informationen sie im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie trauen sollen.

Der Forschungsbericht kann frei verwendet werden.

Kontakt:
Dr. Orkan Okan, Universität Bielefeld
E-Mail: orkan.okan@uni-bielefeld.de

Neue Professorinnen und Professoren an der Universität Bielefeld

Im Wintersemester 2019/2020 haben 13 Professor*innen ihre Tätigkeit an der Universität Bielefeld aufgenommen. Sie lehren und forschen beispielsweise in den Wissenschaftsgebieten Computational Data Science, Digital History und Geschichte des Mittelalters.

Prof. Dr. Andrés Acher
Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Andrés Acher wurde im November 2019 als Professor für Sachunterricht mit Schwerpunkt Naturwissenschaftliche Bildung in der Fakultät für Biologie ernannt. Seine Forschung fokussiert sich auf die Modellierung als wissenschaftliche Praxis aus der er Erkenntnisse für Lehre und Lernen ableitet. Andrés Acher war Mitglied in vier europäischen und einer US-amerikanischen Forschungsgruppe, unter anderem an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg, am King‘s College London und an der Northwestern University in Illinois/USA. Er nahm an einer Reihe von nationalen und internationalen schulbasierten Projekten mit Schülerinnen und Lehrerinnen vom Kindergarten bis zur Mittelschule teil. Seine Forschung wurde von der EU, der National Science Foundation (USA), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem argentinischen Bildungsministerium und dem italienischen Kulturministerium gefördert.

Prof. Dr. Gergely Endrödi,
Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Gergely Endrödi (36) ist im März zum Professor für Theoretische Physik an der Fakultät für Physik ernannt worden. In seiner Forschung untersucht Gergely Endrödi die Physik von mikroskopischen Elementarteilchen mit Hilfe numerischer Gittersimulationen. Insbesondere beschäftigt er sich mit der Wechselwirkung zwischen Quarks und Gluonen unter extremen Bedingungen, die zum Beispiel im frühen Universum direkt nach dem Urknall herrschten oder die das Zentrum eines massiven Neutronensterns charakterisieren. Professor Enrödi hat an der Eötvös Universität Budapest (Ungarn) Physik studiert und promoviert. Vor seinem Wechsel nach Bielefeld war er von 2010 bis 2015 als Postdoktorand an der Universität Regensburg und von 2016 bis 2020 als Emmy Noether-Nachwuchsgruppenleiter an der Goethe-Universität Frankfurt tätig.

Prof. Dr. Matthias Erbar
Foto: Universität Bielefeld/M.-D. Müller

Professor Dr. Matthias Erbar (36) ist seit März Professor für Mathematik, insbesondere Analysis, an der Fakultät für Mathematik. Seine Forschungsinteressen liegen an den Berührungspunkten von Analysis, Stochastik und Geometrie. Insbesondere untersucht er interagierende Teilchensysteme und die zugehörigen partiellen Differentialgleichungen sowie die Geometrie und Analysis auf singulären Strukturen. Matthias Erbar studierte Mathematik und Physik an den Universitäten Bonn und Paris VI/Frankreich und wurde 2013 an der Universität Bonn promoviert. Nach Postdoc-Stationen am Mathematical Science Research Institute in Berkeley (USA) und an der Scuola Normale Superiore in Pisa (Italien), kehrte er nach Bonn zurück, wo er sich 2019 habilitierte.

Prof. Dr. Manuel Förster
Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Manuel Förster (34) ist seit März Juniorprofessor für mikroökonomische Theorie, insbesondere Spieltheorie, am Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW). Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Informationsökonomik und der sozialen und ökonomischen Netzwerke. Dabei interessieren ihn insbesondere die Kommunikation von In-formationen, etwa zwischen informierten Experten und Entscheidungsträgern, sowie die strategische Bildung von Netzwerken. Manuel Förster hat Wirtschaftsmathematik an der Universität Bielefeld und der Universität Auckland (Neuseeland) studiert und sich 2014 an der Universität Paris 1 (Frankreich) und der Universität Louvain (Belgien) in Volkswirtschaftslehre promoviert. Anschließend war er an der Universität Saint-Louis – Brüssel (Belgien) und an der Universität Hamburg tätig.

Juniorprof. Dr. Stephan Hammer
Foto: Universität Bielefeld

Juniorprofessor Dr. Stephan Hammer (38) ist im Dezember 2019 als Juniorprofessor für Organische Chemie und Biokatalyse an der Fakultät für Chemie ernannt worden. Sein Forschungs-schwerpunkt liegt im Design und der Laborevolution von neuen Enzymfunktionen. Insbesondere geht es darum, Biokatalysatoren für herausfordernde und bisher ungelöste chemische Transformationen zu entwickeln und zu beschreiben. Stephan Hammer absolvierte vor seinem Studium eine Ausbildung zum Chemielaborant bei der BASF SE, studierte Chemie an der Philipps-Universität Marburg sowie der University of Cambridge (Großbritannien) und promovierte im Bereich Biokatalyse an der Universität Stuttgart. Ab 2015 war er als Postdoktorand in der Gruppe von Professor Dr. Frances Arnold (Nobelpreis für Chemie 2018) am California Institute of Technology (Pasadena, USA) beschäftigt. Vor seinem Wechsel an die Universität Bielefeld wurde Stephan Hammer in das Emmy Noether- Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) aufgenommen.

Prof‘ in Dr. Jutta M. Hartmann
Foto: Universität Bielefeld

Professorin Dr. Jutta M. Hartmann (44) ist seit Dezember 2019 Professorin für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Ihre Forschungs-schwerpunkte liegen in der empirischen Untersuchung und theoretischen Modellierung der Strukturen von verschiedenen Sprachen. Die Faszination liegt für sie darin herauszufinden, in welcher Weise sich unterschiedliche Sprachen in ihrer Grammatik ähneln, um so die Sprachfähigkeit des Menschen besser verstehen zu können. Jutta M. Hartmann studierte an der Universität Tübingen, promovierte 2008 an der Universität Tilburg (Niederlande) und habilitierte sich 2016 an der Universität Tübingen. Nach einer Vertretungsprofessur an der Universität Stuttgart war sie zuletzt am Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in Mannheim in einem sprachvergleichenden Projekt als Projektleiterin und Forscherin tätig.

Prof‘ in Dr. Lotta König
Foto: Universität Bielefeld

Professorin Dr. Lotta König (36) ist seit Oktober 2019 zunächst in Vertretung cum spe und seit Ende des Jahres als Professorin für die Didaktik englischsprachiger Literaturen und Kulturen an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft in Bielefeld tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich des kritischen kulturellen Lernens, dem Fremdsprachenerwerb an außerschulischen Lernorten, in Konzepten von Sprachmittlung und diversitätssensibler Literaturdidaktik. Sie hat an der Georg-August-Universität Göttingen Englisch und Französisch auf Lehramt studiert und zu Gender-Reflexion mit Literatur im Englischunterricht promoviert. Mehrmonatige Auslandsaufenthalte in Kanada, der Türkei und Frankreich haben ihr Interesse an Sprachen als Schlüssel zu Kulturen geprägt. Nach der Promotion war Lotta König als Referendarin und Lehrerin an zwei Gesamtschulen und als Postdoktorandin in den Didaktik-Arbeitsbereichen der Anglistik und Romanistik in Göttingen tätig.


Prof. Dr. Sakari Lemola
Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Sakari Lemola, ist seit Januar als Professor für Entwicklungspsychologie und Entwicklungspsychopathologie an der Fakultät für Psychologie und Sportwissenschaft tätig. Er erforscht die Rolle von Risiko- und Schutzfaktoren für die Entwicklung von Wohlbefinden und psychischer Gesundheit. Er interessiert sich besonders für die Rolle des Schlafes für eine positive Entwicklung in verschiedenen Lebensphasen sowie für Schutzfaktoren bei Belastungen in der Prä- und frühen Postnatalzeit, beispielsweise bei Frühgeburten. Sakari Lemola studierte Psychologie an der Universität Bern (Schweiz) und promovierte und habilitierte sich anschließend an der Universität Basel (Schweiz). Dazwischen arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Helsinki (Finnland). Zuletzt war er Associate Professor an der University of Warwick (Großbritannien).

Prof. Dr. John Rauthmann
Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. John Rauthmann (32) leitet seit Februar die Arbeitsgruppe „Differentielle Psychologie, Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik“. Er forscht zu dynamischen Wechselwirkungen zwischen Personen- und Umweltmerkmalen: wie Menschen ihr Leben strukturieren und sich ihre Nischen schaffen, die wiederum ihre Persönlichkeit beeinflussen können. Dabei möchte er solche Wechselwirkungen multi-methodisch im Labor (zum Beispiel mit Sensoren, Virtual Reality) und Feld (zum Beispiel mit Smartphone-Apps) einfangen. Hier interessiert ihn, wie man zuverlässig Zustände und Eigenschaften von Personen aus sensorba-sierten Messungen herausfiltern kann. Rauthmann hat Psychologie an der Universität Innsbruck/Österreich studiert, an der Humboldt-Universität Berlin promoviert wie habilitiert und arbeitete dann als Assistant Professor an der Wake Forest University in North Carolina (USA) und zuletzt als Professor an der Universität zu Lübeck.



Juniorprof. Dr. Michael Römer
Foto: Universität Bielefeld

Juniorprofessor Dr. Michael Römer wurde im Dezember 2019 zum Juniorprofessor für Decision Analytics an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ernannt. Seine Nachwuchsgruppe, die Ansätze zur Kombination von mathematischer Optimierung und maschinellem Lernen für komplexe Planungsprobleme unter Unsicherheit untersucht, wird durch das NRW-Rückkehrprogramm gefördert. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf netzwerkbasierten Optimierungsmodellen, die er erfolgreich zur Personaleinsatzplanung, in der Logistik und im Gesundheitswesen angewendet hat. Michael Römer begann seine wissenschaftliche Laufbahn mit einem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Pader-born. Er promovierte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2017 bis 2019 war er Postdoctoral Fellow am IVADO-Institut / Polytechnique Montréal (Kanada) sowie durch die DFG geförderter Visiting Postdoc an der Rotman School of Management an der University of Toronto (Kanada).

Prof. Dr. Alexander Schönhuth
Foto: Universität Bielefeld/ M.-D. Müller

Professor Dr. Alexander Schönhuth (48) ist seit Januar als Professor für Biomedical Data Science an der Technischen Fakultät tätig. Ein besonderer Schwerpunkt seiner Arbeit ist der Ein-satz von künstlicher Intelligenz zur Erforschung von Krankheiten, die dem Menschen unverstanden bleiben. Die Grundmotivation ist, biomedizinische Anwendungsbereiche zu erschließen, und basierend auf diesen Erkenntnissen Krankheiten besser zu verstehen und sie gezielter und individueller behandeln zu können. Alexander Schönhuth studierte reine Mathematik und promovierte 2006 in Angewandter Mathematik an der Universität zu Köln. Nach Aufenthalten an der Simon Fraser University in Kanada und der University of California at Berkeley (USA) bis 2010, führte ihn sein Weg ans Centrum Wiskunde & Informatica in Amsterdam, dem nationalen niederländischen Forschungszentrum für Mathematik und Informatik. Dort leitete er seine Arbeitsgruppe in der Life Sciences and Health Abteilung bis Ende 2019. Parallel war er Professor für Genome Data Science an der Universität von Utrecht (Niederlande).

Prof’in Dr. Silke Schwandt
Foto: Universität Bielefeld/Ph. Ottendoerfer

Professorin Dr. Silke Schwandt (39) ist seit Januar Professorin für Digital History und Ge-schichte des Mittelalters an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der Digital History, der Digitalisierung von geisteswissenschaftlichen Praktiken sowie der Vermittlung von Daten-Kompetenzen in den Geisteswissenschaften. Außerdem arbeitet sie zur spätmittelalterlichen englischen Rechtsgeschichte. Silke Schwandt studierte Geschichte, Latein und evangelische Theologie in Bielefeld und wurde 2010 an der Goethe-Universität Frankfurt promoviert. Gegenwärtig leitet sie das Informationsinfrastrukturprojekt im SFB 1288 “Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern” mit dem Titel “Dateninfrastruktur und Digital Humanities”.

Prof’in Dr. Julia Settinieri Foto: Universität Bielefeld

Professorin Dr. Julia Settinieri forscht und lehrt seit März als Professorin für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Ihre Ar-beitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Sprachdiagnostik mehrsprachiger Kinder, Aus-spracheerwerb und -didaktik, Durchgängige Sprachbildung im Kontext der Lehrerbildung sowie Forschungsmethodologie. Julia Settinieri hat Germanistik, Romanistik, Deutsch als Fremdsprache und Français Langue Etrangère an den Universitäten Passau, Aix-en-Provence (Frankreich) und Bonn studiert, 2007 an der Universität Bielefeld im Fachbereich Deutsch als Fremd- und Zweitsprache promoviert und wurde 2013 als Professorin für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache an die Universität Paderborn berufen, von wo sie nun nach Bielefeld zurückgekehrt ist.

Dr. Stefan Gorißen
Foto: Universität Bielefeld

Dr. Stefan Gorißen (59) ist im Januar zum außerplanmäßigen Professor an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie ernannt worden. Er hat Geschichtswissenschaft, Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Bonn und Bielefeld studiert und 1997 im Fach Geschichtswissenschaft promoviert. Seit 1992 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie und seit 2009 Studiendekan der Abteilung Geschichtswissenschaft. Seine aktuellen Forschungen betreffen die rheinische und westfälische Regionalgeschichte.


Dr. Alexander Sczyrba
Foto: Universität Bielefeld

Dr. Alexander Sczyrba (47) ist im November 2019 zum außerplanmäßigen Professor an der Technischen Fakultät ernannt worden. Er leitet seit 2011 die Arbeitsgruppe “Computational Metagenomics”. Alexander Sczyrba hat an der Universität Bielefeld Naturwissenschaftliche Informatik studiert und hier 2007 promoviert. Er war Gastwissenschaftler an der Rockefeller Universität in New York (USA) und als Postdoc am DOE Joint Genome Institute in Berkeley (USA). Seine Forschungsgebiete sind die Metagenomik und die Einzelzellgenomik, die zur Untersuchung der mikrobiellen „dunklen Materie“ genutzt werden können. Am „Bielefeld Institute for Bioinformatics Infrastructure” (BIBI) leitet er die Bioinformatik-Cloud, die im Rahmen des de.NBI Netzwerks eine Cloud-Infrastruktur für die Analyse von großen Datenmengen aus den Lebenswissenschaften zur Verfügung stellt.


Honorarprof. Dr. Hans-Georg Bollweg
Foto: Universität Bielefeld

Dr. Hans-Georg Bollweg (61) ist seit Januar Honorarprofessor an der Fakultät für Rechtswissenschaft. Er ist Ministerialrat im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz und seit 2009 Lehrbeauftragter an der Universität Bielefeld. Hans-Georg Bollweg hat in Bielefeld studiert und promoviert. Seit 1991 arbeitet er in verschiedenen Positionen im Bundesministerium der Justiz, seit mehr als 20 Jahren als Leiter des Referats „Schadensersatzrecht, Luftverkehrsrecht“. Er ist Mitglied des Gouverneursrats und des Ständigen Ausschusses des Internationalen Instituts zur Vereinheitlichung des Privatrechts (UNIDROIT) in Rom (Italien) und war Berater der chinesischen Regierung bei der Schaffung des Haftpflichtgesetzes.

Tagesaktuelle Schätzungen zur Ausbreitung von COVID-19

Auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite kann sich jedermann tagesaktuell darüber informieren, wie stark sich die COVID-19-Epidemie in Deutschland und anderswo auf der Welt ausbreitet. Hierzu schätzen Wissenschaftler der Technischen Universität Ilmenau in Kooperation mit Gesundheitswissenschaftlern der Universität Bielefeld die Reproduktionszahl. Das ist die Anzahl der Personen, die ein Infizierter im Mittel ansteckt. Diese erlaubt Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der angeordneten Maßnahmen sowie auf den weiteren Verlauf der Epidemie im Sinne eines Monitorings und stellt damit unter anderem ein wichtiges Werkzeug für die politischen Entscheidungsträger dar.

Seit das Coronavirus Europa erreicht hat, haben Webseiten mit Grafiken zu seiner Ausbreitung eine große Anziehungskraft entwickelt. In zahllosen Beiträgen werden Daten analysiert und interpretiert. Jetzt, da Maßnahmen ergriffen wurden, um die Ausbreitung der Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) zu verlangsamen, stellt sich die Frage nach deren Wirkung. Mehr noch, werden die Maßnahmen zukünftig wieder gelockert, so muss man aufpassen, dass die Epidemie nicht wieder unkontrolliert ausbricht.

Prof. Dr. Alexander Krämer

Hierfür stellen nun Wissenschaftler um Professor Dr. Thomas Hotz vom Institut für Mathematik der Technischen Universität Ilmenau ein Werkzeug zur Verfügung. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit Professor Dr. Alexander Krämer von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld. Im Internet haben sie ein sogenanntes Dashboard erstellt, das für Deutschland und seine Bundesländer [1] Daten des Robert Koch-Instituts sowie für die gesamte Welt [2] Daten der Johns Hopkins University auswertet. Die Analyse schätzt den zeitlichen Verlauf der Reproduktionszahl. „Diese Zahl gibt an, wie viele Personen ein Infizierter bei gleichbleibenden Bedingungen im Mittel anstecken würde.” erläutert Prof. Hotz. „Ist diese größer als Eins, so werden mehr Personen angesteckt als aktuell infiziert sind und die Fallzahlen wachsen exponentiell an; ist sie hingegen kleiner als Eins, so endet die Epidemie früher oder später, sofern keine neuen Fälle von außen ins Land gelangen. Damit ist sie ein geeignetes Maß für die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Epidemie.”

Die Datenanalyse zeigt deutlich die Wirkung der in Deutschland getroffenen Maßnahmen (siehe Abbildung) Seit den Schulschließungen um den 16. März sinkt die Reproduktionszahl und beträgt jetzt seit Einführung der Maßnahmen am 23. März etwa Eins. Dies bedeutet, dass sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit kaum beschleunigen wird, solange die Maßnahmen in Kraft bleiben. „Doch was passiert, wenn die Maßnahmen gelockert werden?” fragt Prof. Krämer. „Dann muss man kontinuierlich überwachen, wie sich die Reproduktionszahl entwickelt. Und genau das ermöglicht unsere Webseite.” In der interdisziplinären Arbeitsgruppe tragen die Bielefelder Wissenschaftler aus epidemiologischer und ge-sundheitswissenschaftlicher Sicht bei. Sie haben z.B. für das Modell zur Schätzung der Reproduktions-zahl die zugrunde liegenden epidemiologischen Parameter wie Inkubationszeit, Dauer der infektiösen Periode und andere beigetragen und gemeinsam abgestimmt.

Entwicklung der Reproduktionszahl für Deutschland im Verlauf der Zeit
Quelle: Prof. Thomas Hotz/Prof. Alexander Krämer
Datenquelle: Robert Koch-Institut (RKI), dl-de/by-2-0,
https://npgeo-corona-npgeo-de.hub.arcgis.com/datasets/dd4580c810204019a7b8eb3e0b329dd6_0

Link zur deutschen Webseite:
[1] https://stochastik-tu-ilmenau.github.io/COVID-19/germany
Link zur englisch-sprachigen Webseite:
[2] https://stochastik-tu-ilmenau.github.io/COVID-19/

A new website tracking the COVID-19 epidemic which is updated daily allows everyone to stay informed about the speed of epidemic spread in Germany and the rest of the world. To this end, scientists of Technische Universität Ilmenau cooperate with public health scientists of Universität Bielefeld to estimate the reproduction number, i.e. the mean number of people one infectious person will in turn infect. It allows to quantify the impact of the countermeasures that have been imposed, and also to continuously track the epidemic‘s progress over time. As such it is an important tool for policymakers.

Since the coronavirus has reached Europe, websites featuring charts which show the spread of the Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) have attracted much public attention. In numerous articles data are analysed and interpreted. Now that countermeasures to slow the spread have been adopted in many countries, the pressing questions revolve around the efficiency of these measures. Even more importantly, when the countermeasures are to be loosened one has to ensure that the epidemic remains under control.

This is what the online tool developed by scientists around Prof. Thomas Hotz from the Institute for Mathematics at the Technische Universität Ilmenau accomplishes. Developed in close collaboration with Prof. Alexander Krämer from the School of Public Health at Bielefeld University, they created an interactive dashboard, which processes data from Johns Hopkins University for the entire world [1] and data provided by the Robert Koch-Institut for Germany as well as its federal states [2]. The analysis estimates the evolution of the reproduction number over time. “This number represents the average number of people one infectious person would infect if conditions remained the same”. explains Prof. Hotz. “A reproduction number larger than one means more people getting the disease than current cases, resulting in exponential growth; on the contrary, a value smaller than one indicates that the disease will eventually come to an end, at least as long as there are no new cases being imported from other countries. This number is therefore an appropriate measure for the speed with which the disease is currently spreading”.

The results clearly show the impact of the measures imposed by the German government (see figure): beginning with the closure of schools around March 16 the reproduction number has been declining, and with the stricter measures starting on March 23 this number has been approaching the critical value one. This means that no significant acceleration of the disease is to be expected given that the current mitigations stay in effect. “But what is going to happen, if we lift some of the restrictions?” wonders Prof. Krämer. “In this case we have to continuously track the development of the reproduction number – which is exactly what our tool enables us to”.

Figure: Evolution of the reproduction number for Germany over time. Data source: Johns Hopkins University.

[1] English website: https://stochastik-tu-ilmenau.github.io/COVID-19/
[2] German website: https://stochastik-tu-ilmenau.github.io/COVID-19/germany

Universität Bielefeld hilft mit Desinfektionsmittel und Schutzkleidung

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hilft die Universität Bielefeld vor Ort. In den Laboren der Chemie wird jetzt dringend benötigtes Desinfektionsmittel hergestellt – die Fakultät für Chemie kann bis zu 2.000 Liter produzieren. Außerdem gibt die Universität Schutzkleidung ab.

Der Dekan der Fakultät für Chemie, Professor Dr. Thorsten Glaser, hatte der Universitätsleitung mitgeteilt, dass es möglich wäre, mit den Lagerbeständen der Fakultät bis zu 2.000 Liter Desinfektionsmittel herzustellen. Aufgrund der besonderen Lage hatte die zuständige Behörde (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) eine Allgemeinverfügung herausgegeben, wonach nun auch die Universität Desinfektionsmittel zur Abgabe an berufliche Verwender herstellen darf. Gestern (30.03.2020) wurden von acht Mitarbeitenden 500 Liter in den Chemielaboren hergestellt, die heute (31.03.2020) in Fünf-Liter-Kanister an die Feuerwehr Bielefeld gegeben wurden. Vergangene Woche wurden bereits 225 Liter produziert. Die Feuerwehr verteilt das Desinfektionsmittel im Auftrag des Krisenstabs der Bezirksregierung Detmold an die Kliniken. Die Universität wird außerdem Schutzausrüstung abgeben, etwa 100 Schutzanzüge sowie zirka 100 Schutzmasken unterschiedlicher Art, die sonst im Arbeits- und Gesundheitsschutz oder in der Biotechnologie zum Einsatz kommt.

Universität trauert um den ehemaligen Dezernenten Helmut Schomborg

Im Alter von 82 Jahren ist der ehemalige Leiter des Dezernates für Zentrale Dienste Helmut Schomborg am 14. März gestorben. Helmut Schomborg war 43 Jahre im Öffentlichen Dienst tätig und gehörte der Universität von 1972 bis zu seiner Verabschiedung 2001 an.

Helmut Schomborg

Der gebürtige Osnabrücker übernahm 1974 die Leitung der Beschaffungsabteilung. Zu den wichtigen Aufgaben der folgenden Jahre gehörte der Einkauf der wissenschaftlichen Ersteinrichtung der im Aufbau befindlichen Universität. Am 1. April 1981 wurde Helmut Schomborg die Leitung des Dezernats Z übertragen. Der Beamte war damit zuständig für die zentralen Dienste der Hochschule, die Verwaltungsorganisation und die Fortbildung des Personals sowie für Umweltschutz und Abfallwirtschaft. Er gehörte zu den dienstältesten Dezernenten der Universität.

Digitale und virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen

Die Arbeit an konkreten Patientenfällen ist wichtiger Bestandteil der Ausbildung im Gesundheitsbereich. Im neuen Verbundforschungsprojekt „Digitale und virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“ (DiViFaG) entwickelt die Universität Bielefeld (Medienpädagogik und Medizin) in Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld (Wirtschaft und Gesundheit), der Hochschule Osnabrück (Pflegewissenschaft) und der Hochschule Emden/Leer (Informatik) ein didaktisches und technisches Konzept , mit dem die Lehre durch digitale Medien unterstützt werden kann. Konkret werden dabei circa zehn „eSzenarien“ zur problemorientierten Fallarbeit entwickelt. Diese simulieren mithilfe digitaler Technologien, wie der virtuellen Realtität (VR), beispielsweise die Kommunikation mit Patientinnen und Patienten oder die Vorbereitung von Infusionen.

„Das Projekt ermöglicht somit ein ortsunabhängiges, selbstbestimmtes Lernen im Praxis- und Trainingsbereich für Studierende in Gesundheitsberufen“, erklärt Konsortialführerin Prof. Dr. Annette Nauerth vom der FH Bielefeld. Außerdem unterstützt die Fallarbeit die interprofesionelle Kooperation zwischen Medizin und Pflege, da die Fallszenarien von Studierenden beider Fachdisziplinen gemeinsam bearbeitet werden können.

Die entwickelten eSzenarien werden für Studiengänge der Gesundheitsberufe (Pflege in Bielefeld und Osnabrück sowie Medizin in Bielefeld) hochschul(typ)übergreifend erprobt und evaluiert. Dadurch werden die Potenziale von digital unterstütztem fallbasiertem Lernen umfassend untersucht. Auch wird im Projekt erforscht, ob sich virtuelle Simulationen als Prüfungsformat eignen.
Das interprofessionell, interdisziplinär und hochschulübergreifend entwickelte fachdidaktische Konzept wird zukünftig als Open Educational Ressource (OER) zur Verfügung gestellt. Zudem erfolgt eine Kooperation mit hochschuldidaktischen Weiterbildungseinrichtungen sowie verschiedenen Fachgesellschaften.

Kickoff-Treffen der Verbundpartner des Projektes „Digitale und virtuell unterstützte Fallarbeit in den Gesundheitsberufen“. Foto: Fachhochschule Bielefeld

Im Teilprojekt der Universität Bielefeld arbeiten Prof. Dr. Anna-Maria Kamin und Melanie Wilde an der mediendidaktischen Planung und Umsetzung der eSzenarien. Unter Federführung von PD Dr. Karim Gawad erfolgt die Implementation der digital unterstützten Fallarbeit in den Studiengang Medizin.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie „Forschung zur digitalen Hochschulbildung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Förderlinie nimmt die derzeitige E-Learning-Praxis der Hochschulen in den Fokus und beschäftigt sich mit dem Potenzial, das die Nutzung digitaler Medien in der Hochschulbildung bietet.

1,2 Millionen Euro für die Integration von Geflüchteten an der Universität Bielefeld

Die Universität Bielefeld kann auch in den nächsten Jahren ihre Integrationsarbeit für Studienbewerber*innen und Studierende mit Fluchthintergrund fortsetzen. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) des Landes Nordrhein-Westfalen fördert die Arbeit der Universität ab sofort bis Ende 2022 mit mehr als 1,2 Millionen Euro. Das Geld stammt aus dem Programm „NRWege ins Studium – Integration von Flüchtlingen an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen“, das der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) koordiniert.

„Mit diesem Geld kann beispielsweise die Clearingstelle für Geflüchtete der Universität ihre Beratung für Studienbewerber*innen mit Fluchthintergrund fortsetzen“, erklärt die Prorektorin für Internationales und Diversität, Professorin Dr. Angelika Epple. Pro Jahr berät die Clea-ringstelle zirka 600 hochqualifizierte Geflüchtete zu Bewerbung und Studium und beantwortet mehr als 1000 Mailanfragen.

Auch die studienvorbereitenden, knapp halbjährigen Deutsch-Intensivkurse werden fortgeführt. Geflüchtete Studienbewerberinnen, die jetzt in der Region Ostwestfalen-Lippe leben, erhalten die Möglichkeit sich sprachlich intensiv auf ein Studium vorzubereiten und die obligatorische Deutschprüfung zum Hochschulzugang (TestDaF) abzulegen. „Diese fehlt vielen oftmals als einzige Voraussetzung zur Aufnahme oder Weiterführung eines Fachstudiums“, erläutert Heike Brandl, zuständige Abteilungsleiterin im International Office. Seit 2016 werden pro Semester 40 bis 60 Teilnehmerinnen aufgenommen, die mindestens bereits Deutschkenntnisse auf dem Niveau B1 nachgewiesen haben.

Die Fördermittel werden zudem für studienbegleitende und berufsvorbereitende Angebote genutzt. Diese sind wie in den vergangenen Jahren für alle internationalen Studierenden der Hochschule geöffnet. Internationale und geflüchtete Studierende, die sich bereits im Fach-studium befinden, erhalten so eine dem Student Life Cycle angepasste Studienorientierung und -begleitung. Die Angebote sind auf die besonderen Studienvoraussetzungen der internationalen und geflüchteten Studierenden abgestimmt. Sie sollen den Studieneinstieg erleichtern und dazu beitragen, die Studienerfolgschancen an der Universität zu erhöhen. Mit Hilfe zielgruppenspezifischer berufsorientierender Angebote können sich die Programmteilneh-mer*innen auch berufliche Perspektiven für eine persönliche Zukunft in Deutschland aufbauen.

Zudem setzt die Universität Bielefeld die Zusammenarbeit mit den Partnerhochschulen im Rahmen des „Campus OWL“ fort. Die beteiligten Hochschulen der Region Ostwestfalen-Lippe (Fachhochschule und Universität Bielefeld, Universität Paderborn, technische Hochschule OWL und Musikhochschule Detmold) stehen in regelmäßigem Austausch hinsichtlich aller Fragen rund um Information und Betreuung von Geflüchteten.

Weitere Informationen:
Angebote auf der Homepage für Geflüchtete
Pressemitteilung des DAAD und des MKW

For the next few years, Bielefeld University can continue its work to integrate students and study applicants with a refugee background. The Ministry of Culture and Science (MKW) in the state of North Rhine-Westphalia (NRW) is making more than 1.2 million euro available to fund the work of the university from now until the end of 2022. The money comes from the programme ‘NRWege ins Studium – Integration von Flüchtlingen an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen’ [Ways to study in NRW – Integration of refugees in universities in North Rhine-Westphalia] that is being coordinated by the German Academic Exchange Service (DAAD).

‘With this money, we can, for example, carry on counselling study applicants with a refugee background at the university’s clearing centre for refugees,’ explains the Vice-rector for International Affairs und Diversity, Professor Dr Angelika Epple. Every year, the clearing centre counsels about 600 highly qualified refugees on study applications and study courses and answers more than 1,000 email queries.

The intensive German course to prepare students that lasts about half a year will also be continued. Refugee study applicants who now live in the East Westphalia-Lippe region are given the opportunity to take an intensive course to get their German up to the necessary standard to study and prepare for the obligatory German-language examination to gain access to university (TestDaF). ‘This is often the only precondition that is lacking for commencing or continuing professional studies,’ explains Heike Brandl, the head of department responsible for this at the International Office. Since 2016, from 40 to 60 participants with a confirmed knowledge of German on the B1 level have been admitted to the course each semester.

The funding will also be used for study-course-related and career-preparatory courses. As in previous years, these are open to all international students at the university. International and refugee students who are already engaged in professional studies can attend study orientation and study-related courses adjusted to the student life cycle. The courses are tailored to fit the specific study backgrounds of international and refugee students. They should make it easier to start studying and increase the probability of completing studies successfully.  With the help of target-group-specific career-oriented courses, participants can also build up career perspectives for their personal future in Germany.  

In addition, Bielefeld University is continuing its cooperation with other universities in the ‘Campus OWL’ initiative. The universities in the East Westphalia-Lippe region (Bielefeld University of Applied Sciences, Bielefeld University, Paderborn University, the OWL University of Applied Sciences and Arts, and the Detmold University of Music) exchange information regularly on all issues regarding refugees and their care.

Further information:
• Services on the Homepage für Geflüchtete [homepage for refugees)
• Pressemitteilung DAAD and MKW press releases on NRWege Leichttürme

Entwarnung nach Unwetter

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für Bielefeld inzwischen die Unwetterwarnstufe herabgesetzt und warnt nur noch vor markantem Wetter (Stufe 2). Angesichts dieser aktuellen Wetterlage für Bielefeld hat die Hochschulleitung beschlossen, ab 12 Uhr den normalen Hochschulbetrieb wieder aufzunehmen.
Mitarbeitende und Studierende werden gebeten, die Wetterlage bei der Planung der Wege heute zu berücksichtigen und in der Nähe von Gebäuden und Bäumen auf lose Bauteile oder Äste zu achten.

Universität trauert um Ehrenbürger Walter Stich

Der langjährige Regierungspräsident des Regierungsbezirks Detmold, Walter Stich, ist am 1. Februar im Alter von 89 Jahren verstorben. Stich war der Universität Bielefeld auf vielfältige Weise verbunden und unterstützte sie in seiner Zeit als Regierungspräsident unter anderem als Vorsitzender des Kuratoriums der Universitätsgesellschaft.

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Walter Stich hat sich in herausragender Weise um die Integration der Universität in die Region verdient gemacht. In seiner Zeit als Regierungspräsident hat er die Entwicklung der Universität nach Kräften gefördert und war kompetenter Ansprechpartner.“ Die Universität Bielefeld ehrte Walter Stich dafür 2000 und ernannte ihn zum Ehrenbürger der Universität. Von 1988 bis 2000 war er Vorsitzender des Kuratoriums der Universitätsgesellschaft.

Regierungspräsident a.D. Walter Stich bei der Verleihung der Ehrenbürgerwürde im Jahr 2000. Foto: Universität Bielefeld

Walter Stich war 16 Jahre Regierungspräsident in Ostwestfalen-Lippe: von 1979 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1995. Er galt als Motor und Moderator des Regionalbewusstseins. „Ostwestfalen-Lippe kann nur dann eine positive wirtschaftliche Entwicklung nehmen, wenn eine gemeinsame Identität und ein gemeinsames Handeln der Verantwortlichen in den heimischen Kommunen sichergestellt ist“ – diese Überzeugung prägte Stichs Wirken als Regierungspräsident.

Das vielfältige ehrenamtliche Engagement Walter Stichs wurde 1984 mit der Verleihung des „Bundesverdienstkreuzes am Bande“ und 1994 mit der Verleihung des „Großen Bundesverdienstkreuzes“ gewürdigt. Am 30. August 2019 erhielt Walter Stich den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

Weitere Informationen auf der Internetseite der Bezirksregierung Detmold.

Professor Dr. Otthein Rammstedt gestorben

Die Universität trauert um ihren emeritierten Soziologieprofessor und Simmelexperten Professor Dr. Otthein Rammstedt. Er starb am 27. Januar im Alter von 82 Jahren in Mannheim.

(mehr …)

Datenlage verbessern, Gesundheitsversorgung fördern

Das Regionalbüro Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen neuen Bericht zur Datenlage von Gesundheit und Gesundheitsversorgung von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten in der Europäischen Region veröffentlicht. Die Erkenntnisse sollen den 53 Mitgliedsstaaten der WHO Region helfen, die Datenlage durch internationale Abstimmungsprozesse und nationale Maßnahmen zu verbessern. Die von der WHO in Auftrag gegebene Studie entstand unter der Leitung von Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr, Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld und Forschungsgruppenleiter am Universitätsklinikum Heidelberg.

„Verlässliche Daten zur Gesundheit und Gesundheitsversorgung einer Bevölkerung sind essentiell um gesundheitspolitische Maßnahmen auf einer wissenschaftlich fundierten Basis zu planen“, sagt Kayvan Bozorgmehr, Professor für Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung. „Für Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete ist die Datenlage jedoch oft lückenhaft. Dies führt dazu, dass soziale Ungleichheiten und wichtige Erkrankungsmuster unerkannt bleiben. In unserer Studie fassen wir die Erkenntnisse zur Datenlage in der WHO Region Europa zusammen und leiten wichtige Handlungsoptionen zur Verbesserung der Datenlage ab.“

In einer umfassenden Literaturrecherche untersuchten die Forschenden die Datenquellen und Ergebnisse von über 700 Studien, welche in dem Zeitraum zwischen 2000 und 2018 Daten über die Gesundheitslage von Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten in den Mitglieds-staaten des WHO Regionalbüros Europa berichten. „Unsere Studie zeigt, dass lediglich 25 der 53 Mitgliedstaaten der WHO Region routinemäßig Daten zur Gesundheit und Gesundheitsversorgung bei Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten erheben und berichten”, sagt Louise Biddle, federführende Ko-Autorin und Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Heidelberg.

„Nur wenige Länder haben integrierte Datenerhebungssysteme und bevölkerungsbasierte Register, die Aussagen auf einer nationalen Ebene erlauben. Viel häufiger sind fragmentierte Systeme, die auf meldepflichtigen Erkrankungen oder Krankenakten basieren. “Zudem würden bestehende Möglichkeiten zur Verbesserung der Datenlage nicht ausgeschöpft. „Durch migrationssensible Bevölkerungsbefragungen sowie gezielte Verknüpfung verschiedener Datenbanken können auch Länder ohne einheitliche, bevölkerungsbasierte Register die Datensituation verbessern“, stellt Rosa Jahn, Ko-Autorin und Wissenschaftlerin am Universitätsklinikum Heidelberg, zusammenfassend fest.

„Unser Bericht stellt jedoch nicht nur eine wichtige Bestandsaufnahme dar“, so Kayvan Bozorgmehr. „Die Studie soll zudem politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bei Reformbemühungen unterstützen. Sie können aus den Ergebnissen Handlungsoptionen zur Verbesserung der Datengrundlage für Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete ableiten. Diese Optionen beinhalten Definitionen der jeweiligen Bevölkerungsgruppen, bessere Koordination und Steuerung der routinemäßigen Datenerhebungen, regelmäßige Analysen der Datenlage, die Ausweitung bestehender Datenerhebungssysteme auf Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchtete und die Förderung des Austauschs von Erfahrungen und Expertise zwischen den Mitgliedsstaaten bezüglich der Datenerhebungssysteme in ihrem jeweiligen Gesundheitssystem. “ Diesen Prozess begleitet das Programm „Migration und Gesundheit“ “ im Regionalbüro der Direktion der WHO Region Europa. „Der Bericht ist eine Schlüsselpublikation und Teil unserer übergreifenden Aufgabe, Entscheidungsträger über wissenschaftliche Evidenz zu Migration und öffentlicher Gesundheit zu informieren“, erklärt Santino Severoni, WHO Sonderberater für Migration und Gesundheit und Leiter des Programms. 

Außerdem sei es erforderlich, den Missbrauch von Gesundheitsdaten für politische und behördliche Zwecke außerhalb des Gesundheitssektors vorzubeugen, so die Forscherinnen und Forscher. Dabei schreiben sie der WHO eine besondere Rolle zu, um koordinative Aufgaben im Rahmen ihres Mandats für Gesundheitsthemen im System der Vereinten Nationen wahrzunehmen.

Der Bericht erschien im Rahmen des „Health Evidence Network“ (HEN), einem Informationsdienst für gesundheitspolitische Entscheidungsträger in der Europäischen Region der WHO, welcher Entscheidungsträger bei der Verwendung von neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen im Entscheidungsprozess im Licht der nationalen Gegebenheiten unterstützt. Ziel der HEN Berichte ist es, die Zusammenhänge zwischen wissenschaftlicher Evidenz, Gesundheitspolitik und Verbesserung der öffentlichen Gesundheit zu stärken.

Weitere Informationen:

  • Volltext des Berichts (in englischer Sprache): “What is the evidence on availability and integration of refugee and migrant health data in health information systems in the WHO European Region? (2019)
  • Health Evidence Network (HEN) der WHO Europa Region
  • Weitere Projekte an der AG Bevölkerungsmedizin und Versorgungsforschung zur Datenlage im Kontext Migration und Gesundheit

The WHO Regional Office for Europe has commissioned a new report reviewing evidence on the availability and integration of data for health and health care among refugees and migrants in health information systems across the WHO European Region. Results are in-tended to support the 53 Member States by informing national policies and international cooperation activities to improve refugee and migrant data. The research was conducted under the leadership of Professor Dr. Kayvan Bozorgmehr, Department of Population Medicine and Health Services Research and research group leader at the University Hospital Heidelberg.

Prof. Dr. Kayvan Bozorgmehr Photo: Bielefeld University

“Reliable, population-based data on health and health care are essential for evidence-based planning of required services and policies,” says Kayvan Bozorgmehr, Professor for Population Medicine and Health Services Research. “However, many gaps in the evidence-base exist for refugees and migrants. This means that social inequities and important morbidities are missed. Our study summarizes currently available evidence on the data situation among countries of the WHO European region and deduces important policy options to improve the current situation.”

The aim of the report is to analyze the availability and integration of data on health and health care among refugees and migrants in the 53 Member States of the WHO European Region. In a comprehensive literature review, researchers examined data sources and results of over 700 studies, published between 2000 and 2018, reporting health data for refugees and migrants in Member States.

„Our study shows that only 25 of the 53 Member States routinely collect and report data on health and health care among refugees and migrants,” says Louise Biddle, co-author of the report and researcher at the University Hospital Heidelberg. “Few countries have integrated data collection systems and population-based registers which allow for meaningful results at a national level. Fragmented systems based on notifiable illnesses or on medical records are much more common.” Furthermore, existing options to improve the data situation are not sufficiently utilized. “Expanding migration-sensitive health monitoring surveys, as well as providing options for targeted data linkage among existing data collection systems could improve the data situation, even in those countries without population-based registers,” concludes Rosa Jahn, co-author and researcher at the University Hospital Heidelberg.

“The aim of the report was not just to capture the status quo,” says Kayvan Bozorgmehr.  “The report is intended to support political decision-makers by deducting relevant and practicable policy options from the evidence to improve the data situation for refugees and migrants. These options include the harmonization of population group definitions, improved coordination and governance of routine data collection, regular analysis of available evidence, the inclusion of refugees and migrants in existing data collection systems, as well the exchange of experiences and expertise on data collection systems between Member States.”  The Migration and Health programme at the Office of the Regional Director in the WHO European Region facilitates this process. “The report is a key publication and part of our broader work to inform policymakers with evidence on public health issues related to migration,” explains Santino Severoni, WHO Special Advisor for Migration and Health and head of the programme.

Finally, the report highlights the necessity of preventing the misuse of health data for political and bureaucratic purposes outside of the health sector. In this matter, it ascribes particu-lar importance to the WHO to take on a coordinating role as part of their mandate for health issues in the multi-lateral system of the United Nations.

The report was published as part of the „Health Evidence Network“ (HEN), an information service for public health decision-makers in the WHO European Region, which supports public health decision-makers to use the best available evidence in their own decision-making in consideration of their national contexts. The HEN reports aim to strengthen links between evidence, health policies and improvements in public health.

Further Information:
•    Full-text of the report: “What is the evidence on availability and integration of refugee and migrant health data in health information systems in the WHO European Region? (2019)
•    Health Evidence Network (HEN) of the WHO European Region
•    Migration and Health programme, WHO European Region
•    Further projects in the department for population medicine and health services research in the context of migration and health

Bundespräsident Steinmeier zu Gast bei der Stiftung Studienfonds OWL

„Schon seit einigen Jahren gibt mir mein Stipendium finanzielle Sicherheit und ermöglicht mir spannende Erfahrungen und wichtige Kontakte. Aber dass ich die Möglichkeit bekomme, mit dem Bundespräsidenten genau darüber zu sprechen, ist ein unvergessliches Erlebnis“, freut sich Teresa Steinmann über die besondere Ehre, die der engagierten Psychologie-Studentin der Universität Bielefeld und Stipendiatin der Stiftung Studienfonds OWL zuteilwurde.

Am Freitag war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Gast bei der Stiftung Studienfonds OWL. Die Arbeit der regional agierenden Stiftung ist für ihn kein Neuland: Im Jahr 2016 übernahm er, damals noch als Bundesaußenminister, die Schirmherrschaft für das 10-jährige Jubiläum und unterstützte die groß angelegte Image-Kampagne des Studienfonds OWL.

Der aktuelle Stiftungsvorsitzende Professor Dr. Jürgen Krahl, zugleich Präsident der Technischen Hochschule OWL, begrüßte den Bundespräsidenten und den Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW Karl-Josef Laumann. Es gab zunächst ein Gespräch in kleinem Kreis, an dem auch Teresa Steinmann teilnehmen durfte. „Es freut uns sehr, dass sich der Bundespräsident vor Ort über unsere Stiftungsarbeit informiert, die den Studierenden aller Campus OWL-Hochschulen zu Gute kommt“, erläutert Krahl. „Es gibt derzeit keine bessere Investition in die Zukunft der Jugend, als in ihre Bildung! Beim Deutschlandstipendium wird jeder Euro durch Bundesmittel verdoppelt. Das ist für viele Privatpersonen ein wichtiges Argument, um sich durch Spenden oder Stiftungen beim Studienfonds OWL zu engagieren.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit (v. l.): Prof. Dr. Thomas Grosse (Rektor Hochschule für Musik Detmold), Minister Karl-Josef Laumann, Katja Urhahne (Geschäftsführerin Stiftung Studienfonds OWL), Jannis Stadtmann (Alumnus Stiftung Studienfonds OWL), Teresa Steinmann (Stipendiatin Stiftung Studienfonds OWL), Prof. Dr. Jürgen Krahl (Vorsitzender Stiftung Studienfonds OWL, Präsident TH OWL), Prof. Dr. Martin Egelhaaf (Prorektor Universität Bielefeld), Prof. Dr. René Fahr (Vizepräsident Universität Paderborn). Foto: Technische Hochschule OWL, Dirk Schelpmeier

Rund 50 ausgewählte Stipendiatinnen, Stipendiaten und Förderer duften bei diesem besonderen Besuch dabei sein. Viele von ihnen konnten mit dem Bundespräsidenten ins Gespräch kommen. Von Seiten der Förderer waren Vertreterinnen und Vertreter anderer Stiftungen, von Unternehmen sowie Privatspender anwesend, die allesamt Stipendien des Studienfonds OWL finanzieren. Die Gründe für das Engagement der Förderer sind vielfältig – Unternehmen suchen Kontakt zu den Fachkräften von morgen, Bürgerstiftungen fördern Kinder ihrer Stadt und Privatpersonen möchten von dem selbst Erreichten etwas zurückgeben. „Man sollte nicht unterschätzen, was in den letzten 20 bis 30 Jahren hier in Ostwestfalen-Lippe passiert ist,“ lobte der gebürtige Lipper die Erfolge in seiner Heimat. Der Bundespräsident hob hervor, dass die Stiftung Studienfonds zweimal bundesweit für ihre erfolgreiche Arbeit ausgezeichnet wurde: „Einfach grandios, was daraus in den letzten dreizehn Jahren geworden ist“.

In den Gesprächen wurden sowohl die Chancen, die ein Stipendium den jungen Studierenden bietet, als auch die Herausforderungen, die mit dem Aufbau einer Stipendienkultur in Deutschland verbunden sind, erörtert. Die Stiftung Studienfonds OWL fördert bereits im 14. Jahr Studierende per Stipendium. Im Studienjahr 2019/20 werden über 400 Stipendien im Rahmen des Deutschlandstipendienprogramms vergeben, bei denen überdurchschnittliche Schul- und Studienleistungen sowie soziales Engagement belohnt werden. In diesem Programm ist die Hälfte von privater Seite finanziert und wird von Stiftungen, Unternehmen, Vereinen und Privatpersonen aus der Region Ostwestfalen-Lippe zur Verfügung gestellt. Die andere Hälfte wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) bezuschusst. Darüber hinaus vergibt der Studienfonds OWL 28 Sozialstipendien an Studierende in besonderen persönlichen und finanziellen Notlagen. Insgesamt schüttet die Stiftung Studienfonds OWL im laufenden Förderjahr über 1,5 Millionen Euro an Stipendienmitteln aus.

Wenn der Mensch auf Künstliche Intelligenz trifft

Künstliche Intelligenz versucht, die menschliche Problemlösefähigkeit nachzubilden. Doch „denkende“ technische Systeme sind nicht automatisch in der Lage, sich in Menschen hineinzuversetzen und der Situation angemessen mit ihnen zu interagieren. Vor zwölf Jahren sind Forschende der Universität Bielefeld mit dem Exzellenzcluster CITEC angetreten, Technologie zu entwickeln, die sich an den Menschen anpasst. Auf der CITEC-Konferenz 2019 am 24. und 25. Oktober stellen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ergebnisse ihrer Arbeit vor und diskutieren, wie sie ihren Ansatz der Kognitiven Interaktionstechnologie in Zukunft weiterentwickeln. Der Titel der Konferenz im CITEC-Gebäude: „Cognitive Interaction Technology meets AI“ (Kognitive Interaktionstechnologie trifft Künstliche Intelligenz). Die bekannten Robotikforscher Professor Dr. Hiroshi Ishiguro aus Japan und Professor Dr. Giulio Sandini aus Italien halten die Keynote-Vorträge. Beide Vorträge sind öffentlich.

Professor Dr. Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka spricht in seinem Keynote-Vortrag am ersten Tag der Konferenz (24. Oktober) ab 14 Uhr über „Studies on Interactive Robots” (Untersuchungen zu Interaktiven Robotern). Die Universität Osaka ist strategischer Partner von CITEC. Ishiguro entwickelt Roboter, die Menschen möglichst ähnlich sehen. Der Keynote-Vortrag am zweiten Tag (25. Oktober) beginnt um 9 Uhr und trägt den Titel „From Humanoid Robots to Anthropomorphic Minds“ (Von humanoiden Robotern zum menschenähnlichen Verstand). Der Referent Professor Dr. Giulio Sandini ist Direktor des Italian Institute of Technology (IIT) und hat dort mit anderen Forschenden den kleinkindartigen Roboter „iCub“ entwickelt. Während für die Teilnahme an der Gesamtkonferenz eine Registrierung erforderlich war, können Interessierte die beiden Keynote-Vorträge im Hörsaal des CITEC-Gebäudes ohne Anmeldung besuchen.

In den rund 20 Vorträgen der Konferenz geht es zum Beispiel um die Großforschungsprojekte des Exzellenzclusters CITEC, darunter die „fürsorgliche“ Wohnung mit Servicerobotern oder die virtuelle Trainingsumgebung ICSpace, die etwa Sportlerinnen und Sportler beim Bewegungstraining unterstützt. Auch werden Projekte der strategischen Partnerschaften des Exzellenzclusters CITEC vorgestellt. So haben CITEC-Forschende in Projekten mit den v. Bodel-schwingschen Stiftungen Bethel den virtuellen Assistenten und Tagesbegleiter „Billie“ entwickelt. In weiteren Vorträgen erzählen zwei CITEC-Wissenschaftlerinnen, wie die Zeit am Exzel-lenzcluster ihre Forschung bis heute beeinflusst.

Der CITEC-Koordinator Prof. Dr. Helge Ritter spricht auf der Konferenz darüber, wie die in Bielefeld geprägte Kognitive Interaktionstechnologie die Forschung zu Künstlicher Intelligenz bereichert.
Foto: CITEC/Universität Bielefeld

Den Auftaktvortrag der Konferenz halten der CITEC-Koordinator Professor Dr. Helge Ritter und seine Stellvertreterin Professorin Dr. Britta Wrede am 24. Oktober um 9.05 Uhr. Sie gehen darauf ein, wie Kognitive Interaktionstechnologie die Forschung an Künstlicher Intelligenz (KI) bereichern kann. „Künstliche Intelligenz wird uns häufig gewissermaßen körperlos über PCs und Smartphones vermittelt“, sagt Helge Ritter. „Wir Menschen sind aber vor allem gewohnt, dass sich unser Interaktionspartner mit seinem Körper mit uns im selben Raum befindet. Unser Ansatz befasst sich mit solchen natürlichen Situationen und geht davon aus, dass wir ver-stehen können, was dabei im Denken eines Menschen vor sich geht. Diese Erkenntnisse übertragen wir auf technische Systeme wie Roboter oder Dialogassistenten.“ Dabei macht sich die CITEC-Forschung Methoden aus der KI-Forschung zunutze, etwa das überwachte Lernen oder Deep Learning.

Diskussion zum Einfluss von Technologie auf das Menschenbild
Technologieeinsatz und die Gewöhnung an technische Systeme beeinflussen die Einstellungen und das Verhalten von Menschen. Über dieses Thema sprechen unter anderem die beiden Keynote-Referenten bei der Podiumsdiskussion „The Other Intelligence: How Will Technology Change our Concept of the Human Being?“ (Die andere Intelligenz: Wie Technologie unser Menschenbild verändert) am 24. Oktober ab 16.30 Uhr. Wie die Keynote-Vorträge ist auch die Podiumsdiskussion öffentlich.

Auf dem Vorprogramm der CITEC-Konferenz 2019 steht ein „Science Cinema spezial“ mit Hiroshi Ishiguro am Mittwoch, 23. Oktober, ab 19 Uhr im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld. Präsentiert wird der japanische Spielfilm „Sayōnara“, gefolgt von einem Gespräch von Hiroshi Ishiguro und Helge Ritter. Das Science-Fiction-Drama gilt als erster Spielfilm mit einem Androiden als Schauspieler.

Der Exzellenzcluster CITEC hat seine Arbeit im November 2007 aufgenommen. Ende Oktober läuft die Förderung des Exzellenzclusters aus. Als Institut der Universität Bielefeld setzt CITEC auch in Zukunft seine Forschung zu intelligenten technischen Systemen fort, die sich an Menschen anpassen und sie so zu Hause und im Beruf unterstützen.

Weitere Informationen:
• Programm der Konferenz
• „Science Cinema spezial“ mit Professor Dr. Hiroshi Ishiguro

Artificial intelligence attempts to emulate human problem-solving abilities. That said, “thinking” technical systems are not automatically able to put themselves in other people’s shoes and interact with them according to the particularities of the situation. With the establishment of the Cluster of Excellence Cognitive Interaction Technology 12 years ago, researchers began working on developing technology that adapts to the human user. At the 2019 CITEC Conference from 24–25 October 2019, re-searchers will present the fruits of their research and discuss how their approaches can contribute to future advancements in the field of cognitive interaction technology. The conference, which will be held at the CITEC Building, is called “Cognitive Interaction Technology Meets AI.” Renowned robotics researchers Professor Dr. Hiroshi Ishiguro from Japan and Dr. Guilio Sandini of Italy will deliver the keynote lectures. Both talks will be open to the public.

On the first day of the conference (24 October, at 2:00pm) Professor Dr. Hiroshi Ishiguro of Osaka University will give his keynote lecture titled “Studies on Interactive Robots.” Osaka University is a strategic partner of CITEC. Ishiguro develops humanoid robots that resemble humans to a remarkable degree. On the second day of the conference (25 October, at 9:05 am), Professor Dr. Giulio Sandini will deliver a talk titled “From Humanoid Robots to Anthropomorphic Minds.” At the Italian Institute of Technology, where Dr. Sandini also serves as director, he and his colleagues have developed a child-like robot called iCub. While registration is required to attend the entire conference, the keynote lectures are open to the public (without needing to register) in the lecture hall of the CITEC Building.  

Some 20 talks will be given at the conference on topics including large-scale research projects at CITEC, such as the “caring” apartment with service robots, or the ICSpace virtual training environment that provides assistance for athletic training. Projects featuring strategic partnerships of the Cluster of Excellence CITEC will also be presented. In strategic projects between CITEC researchers and the v. Bodelschwingh Bethel Foundation, for instance, virtual assistants and “Billie,” a companion for daily living, where de-veloped. In other talks, two CITEC researchers will speak about how their time at the Cluster of Excellence continues to influence their work to the present day.

Endowing Technical Systems with Natural Behavior 

The kick-off talk to the conference will be given by CITEC Coordinator Professor Dr. Helge Ritter and his Deputy Coordinator Professor Dr. Britta Wrede on 24 October at 9:05 am. They will talk about how cognitive interaction technology can enrich research on artificial intelligence. “Artificial intelligence is often delivered to us in a kind of ‘unembodied’ manner – via computer and Smartphones,” says Helge Ritter. “We humans, however, are used to having the partner we’re interacting with be in the same space – and have a physical body. Our approach encompasses these kinds of natural situations and assumes we can understand what’s going on in a person’s mind. We apply these findings to technical systems such as robots and speech assistants.” CITEC research makes use of methods from artificial intelligence, such as supervised learning and deep learning.

Discussing the Influence of Technology on Our Understanding of the Human

Both the use of technology and familiarization with technical systems influence people’s attitudes and behaviors. This is a topic that will be addressed by both keynote speakers, among others, in the panel discussion “The Other Intelligence: How Will Technology Change Our Concept of the Human Being?” Like the keynote lectures, this panel discussion (held on 24 October at 4:30pm) is also free and open to the public.

As part of the pre-programme to the CITEC Conference, “Science Cinema spezial” with Hiroshi Ishiguro will take place on Wednesday, 23 October, at 7pm in Bielefeld’s Kamera Filmkunsttheater (Kamera art cinema). The Japanese film “Sayōnara” will be screened, followed by a discussion with Hiroshi Ishiguro and Helge Ritter. The science-fiction drama is considered to be the first film featuring an android robot as an actor.

The Cluster of Excellence CITEC began its work in November 2007. At the end of October this year, the Cluster of Excellence funding will be coming to an end. As an institute of Bielefeld University, CITEC will continue its research on intelligent technical systems that adapt to their human users to provide support at home and in the workplace.

More information
The conference

Campus Festival Bielefeld steigt am 18. Juni 2020

Musikfans haben schon ein Date in Bielefeld für nächstes Jahr: Der Termin für das Campus Festival Bielefeld 2020 steht fest. Am 18. Juni 2020 geht’s auf dem Hochschulgelände wieder hoch her. Wie in den vergangenen Jahren werden mehr als 25 Bands, Künstlerinnen und Künstler bei Deutschlands größtem Campusfestival auftreten. 15.000 Besucherinnen und Besucher feierten bei der 5. Ausgabe in diesem Jahr eine ausgelassene und friedliche Open-Air-Party. Zu den Headlinern in den letzten Jahren gehörten Casper, Cro, Alligatoah, Annenmaykantereit und Fritz Kalkbrenner. Die ersten Namen für das CFB 2020 werden im Frühjahr veröffentlicht.

Tickets für das Festival kann man sich schon ab Montag, 4. November 2019, sichern. Die Kooperationspartner Bielefeld Marketing, Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld und Vibra Agency vertreten weiter die Haltung: ein erstklassiges Programm zum sehr fairen Preis. Reguläre Tickets kosten 29 Euro (inkl. Gebühren). Studierende, Schüler und Beschäftigte von Uni und FH können sich Tickets für 22 Euro (inkl. Gebühren) kaufen. Die nochmal ermäßigten Campus-Tickets für Studis von Universität und Fahhochsule (17 Euro) kommen wie immer nach dem Start des Sommersemesters in den Verkauf.

Die rabattierten 22-Euro-Tickets gibt’s ausschließlich in der Tourist-Information Bielefeld (Niederwall 23, Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr), im UniShop (zentrale Halle der Universität, Montag und Dienstag 10 bis 14 Uhr, Mittwoch bis Freitag 12 bis 16 Uhr) und in den Geschäftsstellen der Neuen Westfälischen. Die regulären Festivalkarten sind in allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter www.adticket.de erhältlich.


Mehr unter Campusfestival Bielefeld.

Lectures For Future: Der Mensch in einer begrenzten Umwelt

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld laden zu der neuen interdisziplinären Vortragsreihe „Lectures for Future: Der Mensch in einer begrenzten Umwelt“ ein. Zum Auftakt spricht der Biologieprofessor Dr. Oliver Krüger am Dienstag, 15. Oktober, um 18.15 Uhr im Hörsaal 5 zu „Klimawandel in der Gefriertruhe der Erde“.

Menschliches Handeln führt zu langfristigen Veränderungen auf der Erde, mittlerweile in einem solchen Ausmaß, dass Geologen dafür einen neuen Epochenbegriff, das sogenannte Anthropozän, das Zeitalter des Menschen, vorgeschlagen haben. Erderwärmung, das Massenaussterben von Tier- und Pflanzenarten sowie Ansammlungen von Schadstoffen und Plastikmüll, gefährden lokale und globale Lebensgrundlagen.

Die Biologin Dr. Anne-Kathrin Warzecha, die Historikerin Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland und der Physiker Dr. Matthias Schmidt-Rubart sind die Initiatoren der neuen Vortragsreihe „Lectures for Future: Der Mensch in einer begrenzten Umwelt“. Sie laden interessierte Mennchen aus der Universität und aus Stadt und Region zu den Vorträgen ein. Die Initiatorengruppe freut sich über eine kritische und konstruktive Diskussion mit interessierten Laien und Fachleuten, Studierenden und Bürgerinnen und Bürgern. Insbesondere Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und Studierende sind ausdrücklich zur aktiven Teilnahme eingeladen.

Ziel ist die gemeinsame Diskussion über wissenschaftliche Untersuchungen, ihre Bedeutung für die Gesellschaft und auch über mögliche Maßnahmen zur Abwehr der Klima- und Umwelt-schäden. Ganz bewusst überschreiten die Vorträge die Disziplinengrenzen, insbesondere auch zwischen Natur- und Geisteswissenschaften. Die Probleme des Anthropozäns, von denen der Klimawandel nur eines ist, seien so komplex, dass weder Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler noch Forschende aus der Soziologie, der Ökonomie oder der Geschichtswissenschaft allein Lösungen für sie finden können, so die Initiatorengruppe. Sie möchte mit dieser Veranstaltungsreihe, die in unregelmäßigen Abständen Vorträge in der Universität Bielefeld und der Bielefelder Innenstadt anbietet, nicht nur die Wissenschaft mit den Bürgerinnen und Bürgern in einen näheren Dialog bringen, sondern auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untereinander.

Kontakt:
Dr. Anne-Kathrin Warzecha,
E-Mail: ak.warzecha@uni-bielefeld.de
Juniorprof. Dr. Eleonora Rohland,
E-Mail: eleonora.rohland@uni-bielefeld.de
Dr. Mathias Schmidt-Rubarts,
E-Mail: matthiasr@physik.uni-bielefeld.de

Der Tag danach: Jubiläumsempfang mit 750 Gästen

Mit 750 Gästen feiert die Universität am 4. Oktober im Audimax ihren Empfang im Jubiläumsjahr. Professor Dr. Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts spricht über „Der Blick von außen – Mythen und Wahrheiten über die Universität Bielefeld“ und gibt den Zuhörerinnen und Zuhörern einen unterhaltsamen Einblick in die Besonderheiten der Universität. Weitere Höhepunkte: Verleihung des Karl Peter Grotemeyer-Preises für hervorragende Leistungen und persönliches Engagement in der Lehre, Verleihung des Gleichstellungspreises und die Präsentation von Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer zu den Aktivitäten der Universität neben Forschung und Studium.

  • Grotemeyer-Preisträger Dr. Dominik Cholewa, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Oberbürgermeister Pit Clausen, Hochschulratsvorsitzende Dr. Annette Fugmann-Heesing, Festredner Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgericht und Kanzler Dr. Stephan Becker (v.l.) beim Jubiläumsempfang im Audimax der Universität. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Das Trikot mit der Nummer 10 überreicht die Vorsitzende des Hochschulrates Dr. Annette Fugmann-Heesing Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer zur Wiederwahl als Rektor. Das klassische „Spielmacher-Trikot“ und eine Spielführerarmbinde rüsten ihn bestens für seine neue Amtszeit. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Der Gleichstellungspreis wird in diesem Jahr in der Kategorie Professorinnengewinnung vergeben. Prof. Dr. Martin Egelhaaf, Prorektor für wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung (2.v.l.), übergibt die Auszeichnung an Prof. Dr. Detlef Sack und Prof. ‘in Dr. Tomke König (Fakultät für Soziologie), Dr. Katrin Velten (Fakultät für Erziehungswissenschaft), Prof. Dr. Ralf Stöcker (Abteilung Philosophie), Prof. Dr. Markus Nebel (Technische Fakultät) (v.l.) Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Das Percussion Trio der Hochschule für Musik Detmold gestaltete den Jahresempfang musikalisch. Besetzung: Kazuyo Tsunehiro, Konstantinos Argyropoulos und Ayami Okamura. Präsentiert werden unter anderem Werke von Claude Debussy und Philip Glass. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Dr. Peter Müller-Rockstroh besucht als Mitglied der Gründungsgremien von Universität und Studierendenwerk den Jubiläumsempfang in der Universität. Im Auftrag des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) hat er damals die Interessen der Studierenden vertreten und die Mitbestimmungsmöglichkeiten in die Planungen zur neuen Bielefelder Universität mitgestaltet. Er saß auch im Preisgericht des Architektenwettbewerbs und hat mit seiner Stimme zur Realisierung der Eingebäudelösung für die Universität beigetragen – damals als Modell „Bahnhof“ bezeichnet. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • 750 Gäste kommen zum Jubiläumsempfang der Universität. Eine gute Gelegenheit sich über die Entwicklung der Universität zu informieren und die Ereignisse im Jubiläumsjahr Revue passieren zu lassen. Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer gibt Einblicke in die aktuelle Situation der Universität und erläutert besonders das Thema „Third Mission“, also Aktivitäten, die neben Forschung und Lehre direkt in die Gesellschaft wirken. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Prof. Dr. Andreas Voßkuhle begeistert mit seinem Festvortrag, der die Besonderheiten der Universität herausstellt. Mit Prof.‘ in Getrude Lübbe-Woff hat er einige Zeit gemeinsam am Bundesverfassungsgericht gearbeitet. Sie war die erste Studentin der Fakultät für Rechtswissenschaft, die als Gründungsfakultät ebenfalls in diesem Jahr Geburtstag feiert. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Den Karl Peter Grotemeyer-Preis, benannt nach dem ehemaligen Rektor der Universität Bielefeld, übergibt Prof. ‘in Dr. Claudia Riemer, Prorektorin für Studium und Lehre, in diesem Jahr an Dr. Dominik Cholewa. Die Universitätsgesellschaft Bielefeld, vertreten durch Martin Wilde (Sponsor Deutsche Bank) und den Vorsitzenden Herbert Vogel finanziert den Preis für hervorragende Leistungen in der Lehre seit mehr als 20 Jahren (v.r.). Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele
  • Prof. Dr. Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts, spricht über „Der Blick von außen – Mythen und Wahrheiten über die Universität Bielefeld“. Obwohl der gebürtige Detmolder nicht selbst an der Universität Bielefeld gearbeitet hat, besitzt er doch eindeutig „Insiderwissen“. Zum Beispiel dadurch, dass zahlreiche Richter am Bundesverfassungsgericht in Bielefeld gearbeitet haben. So sei das Gebäude schon nicht mehr in Fußballfeldern zu messen, sondern eher mit der Größe des Saarlandes vergleichbar. Die besondere Kultur der Universität macht er am Beispiel der Jura-Band fest, in der Studierende und Professoren gemeinsam spielen. An anderen juristischen Fakultäten sei so etwas nicht vorstellbar. Und er wünscht der Universität in diesem Sinne „Keep on Rocking“. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele

An der Universität Bielefeld beginnt das Wintersemester

Heute (07.10.2019) startet an der Universität Bielefeld das Wintersemester 2019/2020. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Sven Wolski, Annika Vinzelberg vom AStA-Referat für Gleichstellung und der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen haben die neuen Studierenden im Audimax will-kommen geheißen.

Rund 4.000 neue Einschreibungen verzeichnet die Universität zum Wintersemester, etwa so viel wie im letzten Jahr. Hierbei handelt es sich um eine vorläufige Zahl, die endgültigen Zahlen stehen Anfang Dezember fest, denn noch nicht alle Zulassungsverfahren sind abgeschlossen. Die meisten Neueinschreibungen verzeichnen aktuell die Fächer Bildungswissenschaften (Lehramt), Soziologie und Wirtschaftswissenschaften.

Der Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) Sven Wolski, Annika Vinzelberg vom AStA-Referat für Gleichstellung, Dr. Jens Schröder, Geschäftsführer des Studierendenwerkes, Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen begrüßen die neuen Studierenden an der Universität Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld

Jetzt gehen auch die Jubiläumsfeierlichkeiten an der Universität Bielefeld in die letzte Runde. Bis zum Jahresende erwarten die Studierenden noch zwei besondere Veranstaltungshöhepunkte: am 23. und 24. Oktober die Geburtstagsparty #ubijubi im Lokschuppen
und am 14. November die Studierendenkonferenz „Student Research: Studierende machen Wissenschaft“.

An der Universität Bielefeld studieren rund 25.000 Menschen, mehr als 3.000 schließen hier jährlich ihr Studium ab. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften. Eine Medizinische Fakultät wird gerade gegründet; hier sollen 2021 die ersten Studierenden aufgenommen werden.

Der KuMu-Chor unter der Leitung von Stefan Ehring gestaltete die Erstsemesterbegrüßung musikalisch. Foto: Universität Bielefeld

Neue Professorinnen und Professoren an der Universität

Im Sommersemester 2019 haben Professorinnen und Professoren aus verschiedenen Fachgebieten einen Ruf an die Universität Bielefeld angenommen. Sie lehren und forschen in den Wissenschaftsgebieten British Studies, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Literaturwissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.

Juniorprof.’in Dr. Gigi Adair, Foto: Universität Bielefeld

Dr. Gigi Adair (38) ist seit September Juniorprofessorin für British Studies mit dem Schwer-punkt Migration/Cultures of the Global South an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Ihre Forschung befasst sich mit anglophonen Literaturen aus der Karibik, Afrika, Indien und Großbritannien. Schwerpunkte ihrer Forschung sind Diaspora (Minderheiten in der Fremde), Identität und Gemeinschaft und Migration. Gigi Adair studierte zuerst Gender Studies, Asienwissenschaften und Chemie an der University of Sydney (Australien), bevor sie an der Freien Universität Berlin einen Master of Arts in Anglistik abschloss und dort an der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien promovierte. Seitdem arbeitete sie wissenschaftlich an der Universität Potsdam und war Gastwissenschaftlerin an der University of Tokyo (Japan) und der Delhi University (Indien).


Prof. Dr. Lars Deile, Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Lars Deile (44) ist seit Juli als Professor für Didaktik und Theorie der Geschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie tätig. Aus dem Nachdenken darüber, was Geschichte ist, entwickelt er Ansätze zur Begründung und Gestaltung von Geschichtsunterricht. Dabei interessieren ihn besonders Prozesse der Wahrnehmung von Zeit und das Entstehen von Geschichte. Diesen Blick weitet er auch auf Ausprägungen und Veränderungen der Geschichtskultur jenseits der Schule. Daneben interessiert ihn die Kultur- und Bildungsgeschichte der Moderne, unter anderem die Geschichte des Festes. Lars Deile hat Geschichte, Englisch, Deutsch als Fremdsprache sowie Volkskunde und Kulturgeschichte in Jena und Dublin (Irland) studiert. Nach einer Zeit als Gymnasiallehrer war er als Geschichtsdidaktiker an der Universität Greifswald und der Freien Universität Berlin tätig und zuletzt als Juniorprofessor an der Universität Bielefeld.

Juniorprof. Dr. Roberto Ippoliti

Juniorprofessor Dr. Roberto Ippoliti ist seit April an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften im Arbeitsbereich Law and Economics tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen judicial efficiency (gerichtliche Effizienz) und Innovationen im Gesundheitsbereich. Dabei interessieren ihn besonders die Leistung der Gerichte und die Auswirkungen auf Marktdynamiken, sowie im Bereich Innovation die „smarten“ Produkte für ein innovatives und nachhaltiges Gesundheitssystem. Roberto Ippoliti studierte Economics and Finance und Economics and Public Policy an der University of Eastern Piedmont (Italien). Seine Promotion erfolgte 2012 an der University of Torino (Italien). Er war in Rom an der National School of Administration – Presidency of the Council of Ministers, an der University of Eastern Piedmont und der University of Torino tätig. Zusätzlich arbeitete er als wissenschaftlicher Experte für soziales Unternehmertum und Nachhaltigkeit im EU Forschungsprojekt “CoNSENSo”.

Prof.’in Dr. Mona Körte

Professorin Dr. Mona Körte (53) ist seit Juli 2019 Professorin für Allgemeine Vergleichende Literaturwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Wechselbeziehungen zwischen Literatur, Wissenschaft und Kunst, Mehrsprachigkeit und Übersetzung und deutsch-/europäisch-jüdische Literatur der Moderne. Sie studierte an der Goethe-Universität Frankfurt und der Freien Universität Berlin und promovierte und habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin. Bis 2018 leitete sie den Bereich Weltliteratur und das Forschungsprojekt Dantes Höllengesichter am Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin. 2015 war sie Max Kade Distinguished Visiting Professor an der University of Virginia/USA und 2010 Kurt-David-Brühl-Professorin am Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz/Österreich.

Prof. Dr. Paul Mecheril, Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Paul Mecheril (57) hat seit Juni die Professur für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration an der Fakultät für Erziehungswissenschaft inne. Er beschäftigt sich unter anderem mit methodologischen und methodischen Fragen interpretativer Forschung, Aspekten pädagogischer Professionalität und dem Verhältnis von migrationsgesellschaftlichen Zugehörigkeitsordnungen, Macht und Bildung. Zuvor war Paul Mecheril als Universitätsprofessor an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Universität Innsbruck/Österreich tätig. Er promovierte 1991 in Psychologie an der Universität Münster mit einer Arbeit über das sprachliche Geschehen in Psychotherapiegesprächen, die Habilitation 2001 an der Fakultät für Pädagogik der Universität Bielefeld widmete sich dem Phänomen der (Mehrfach-)Zugehörigkeiten in der Migrationsgesellschaft.


Prof.’in Dr. Christina Morina, Foto: Th. Gebauer

Professorin Dr. Christina Morina (43) ist seit September Professorin für Allgemeine Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Zeitgeschichte an der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Gesellschafts- und Erinnerungsgeschichte des Nationalsozialismus, in der politischen Kulturgeschichte des geteilten und vereinigten Deutschlands sowie in dem Verhältnis von Geschichte und Gedächtnis. Christina Morina studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Journalistik an den Universitäten Leipzig, Ohio und Maryland (USA) und wurde 2007 mit einer Arbeit über den Krieg gegen die Sowjetunion in der deutsch-deutschen Erinnerungskultur promoviert. Sie lehrte zunächst Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, wo sie sich 2017 mit einer Arbeit über die Ursprünge des Marxismus habilitierte. Vor ihrem Wechsel nach Bielefeld war sie von 2015 bis 2019 DAAD-Fachlektorin am Duitsland Institut der Universität Amsterdam (Niederlande).

Prof.‘ in apl. Dr. Joana Cholin

Professorin Dr. Joana Cholin ist im April zur außerplanmäßigen Professorin an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaften ernannt worden. Sie kam 2012 als Vertretungsprofessorin der Klinischen Linguistik an die Universität Bielefeld und kehrte 2017 nach einer Professurvertretung an der Ruhr-Universität Bochum als Vertretungsprofessorin der Psycholinguistik nach Bielefeld zurück. Cholin promovierte am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen (Niederlande), danach folgten Stationen in den USA (University of Illinois in Urbana-Champaign und Johns Hopkins University in Baltimore) und Spanien (Universidad de La Laguna, Teneriffa und Basque Center on Cognition, Brain and Language, San Sebastián). Ihre Forschungsschwerpunkte sind flüssige und nicht-flüssige Aspekte gesprochener Sprache bei mono- und bilingualen sprachgesunden und neurologisch beeinträchtigten Sprecher*innen.


Honorarprof. Dr. Klaus Wingenfeld, Foto: Universität Bielefeld

Dr. Klaus Wingenfeld ist seit Juli Honorarprofessor an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. Er studierte Soziologie an der Universität Münster und war dort Mitarbeiter im Institut für Medizinsoziologie. Nach Zwischenstationen in außeruniversitären Forschungsinstituten kam er 1995 zum Institut für Pflegewissenschaft (IPW) der Universität Bielefeld. Er promovierte in Bielefeld an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Jahr 2004 und wurde im gleichen Jahr zum Geschäftsführer des Instituts ernannt. Diese Funktion nimmt er bis heute wahr. Seitdem hat er zahlreiche Forschungsvorhaben im Bereich der Pflege koordiniert. In den letzten Jahren konzentrierten sich seine Aktivitäten auf Fragen der Einschätzung von Pflegebedürftigkeit und der Beurteilung der Versorgungsqualität in der Langzeitpflege. Verschiedene seiner Arbeitsergebnisse sind in die ab 2015 einsetzenden Pflegereformen eingeflossen.

Digitale Sprechstunde mit Dr. Alexa

„Gesundheit ist ein Thema, das alle angeht und alle bewegt. Es ist vielschichtig und wirft viele Fragen auf. Wir wollen das 25. Jubiläum unserer Fakultät nutzen, um mit den Bielefelderinnen ins Gespräch zu kommen“, erklärt Professor Oliver Razum, der Dekan der Fakultät für Gesundheitswissenschaften. „Gesundheitswissenschaften in Bielefeld“ ist daher der Titel einer Veranstaltungsreihe, die von Oktober bis Februar an ungewöhnliche Orte in Bielefeld einlädt: ins Kino, ins Café, in die Oldtimerbahn und ins Fußballstadion. „Hier haben Bürgerinnen Gelegenheit, mit uns über unsere Gesundheitsforschung zu sprechen“, so Professor Razum.

Die Themen spiegeln das breite Forschungs- und Arbeitsspektrum der Fakultät wider. Gleichzeitig zeigen sie, die Eingebundenheit der Forschung in und die Relevanz für gesellschaftlich aktuelle Gesundheitsthemen.

Für die einzelnen Veranstaltungen erhalten alle Interessierten Karten bei den jeweiligen Veranstaltungsorten – genaue Informationen zu der Kartenvergabe finden Sie auf der Homepage der Fakultät. Für die Veranstaltungen fällt eine symbolische Eintrittsgebühr in Höhe von 1 Euro an, diese Einnahmen werden gespendet.

Das Programm startet am Samstag, 26. Oktober 2019: Theater am Alten Markt, 19 bis 21 Uhr, Dr. Alexa bittet zur Sprechstunde: Gesundheit im digitalen Wandel. Juniorprofessor Dr. Christoph Dockweiler ist Professor für E-Public Health und erforscht, wie sich Bürger*innen neue Technik im Gesundheitswesen aneignen. Fragen sind zum Beispiel: Kann die digitale Sprechstunde den Arztbesuch ersetzen? Wie verlässlich ist Dr. Alexa und was sind die Vorteile und Herausforderungen dieser digitalen Möglichkeiten?

Das weitere Programm der Vortragsreihe im Wintersemester 2019/2020

25 Jahre Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Als bundesweit erste und bis heute einzige ihrer Art in Deutschland wurde die Fakultät für Gesundheitswissenschaften im Mai 1994 nach dem Muster vor allem in den USA bekannter, unabhängiger „Schools of Public Health“ gegründet. Praxisbezug und Interdisziplinarität prägen die Fakultät. Erster Dekan wurde Professor Dr. Klaus Hurrelmann, der aus der Fakultät für Pädagogik heraus der Aufbaukommission angehörte. Die Fakultät trieb bereits in ihrer Anfangszeit die Forschung auf medizinwissenschaftlichen Gebieten wie Pflegeforschung und Krankenhaussystemforschung voran.

Mehr Informationen zur Gründung der Fakultät in der Chronik.

Wo geht’s auf den „Pfad der Erkenntnis“?

Leuchtend gelbe Schilder mit dem Schriftzug „Campus Bielefeld“ stechen seit einigen Wochen auf dem Campusgelände ins Auge. Sie sind Teil eines neuen Leit- und Orientierungssystems, welches unter der Leitung des Wissenschaftsbüros der Bielefeld Marketing GmbH, von Fachhochschule, Universität, dem Bau- und Liegenschaftsbetriebs NRW Bielefeld in Kooperation mit dem Büro für Gestaltung Wangler & Abele aus München gemeinsam konzipiert und errichtet wurde.

Der Campus Bielefeld wächst: Die Fachhochschule und das CITEC-Gebäude auf dem neuen Campus Nord, die Experimentalphysik sowie das Gebäude X mit gemeinsamer Mensa und das Gebäude Z sind alleine in den vergangenen fünf Jahren hinzugekommen. Mit der neuen Medizinischen Fakultät OWL an der Universität Bielefeld und der Erweiterung der Fachhochschule wird die positive Entwicklung auf dem Campus auch zukünftig fortgesetzt.

Damit ist auch der Bedarf nach einem Leitsystem gewachsen. Pünktlich zum Start des Wintersemesters 2019/20 weisen nun rund 100 Hinweisschilder und Lagepläne den Weg. Dazu zählen unter anderem Mastschilder mit Wegweisern zu den Gebäuden, gut sichtbare Gebäudestelen, großflächige Lagepläne sowie Schilder mit Straßen- und Wegenamen. Die Beschilderung wurde zum großen Teil zweisprachig in Deutsch und Englisch und im einheitlichen Design des Campus Bielefeld gestaltet. Ein Teil der Lagepläne ist darüber hinaus auf die Bedürfnisse von Menschen mit Sehbehinderung ausgerichtet und mit Brailleschrift und taktilen Hinweisen gestaltet.

Vom Campus Nord bis Süd sind die Gebäude des Campus nun einfacher und schneller zu finden. Foto: Campus Bielefeld/S. Sättele

Die Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld, Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, erklärt, warum sich die Hochschulen für ein gemeinsames Leit- und Orientierungssystem entschieden haben: „Einen Hochschulcampus zu haben, ist eine enorme Bereicherung und bietet großes Potential für uns alle. Dass wir gemeinsam eine attraktive Wegweisung auf diesem Gelände entwickelten, ist selbstverständlich und natürlich auch ökonomisch sinnvoll.“
„Auch der Kanzler freut sich über die neue Beschilderung: „Mit dem neuen Leitsystem wird jetzt auch optisch deutlich, dass wir einen attraktiven, sich stetig weiterentwickelnden Campus Bielefeld haben“, so Dr. Stephan Becker.“

Vom „Lauf der Dinge“ bis zum „Gedankengang“: Mit dem neuen Leit- und Orientierungssystem wird auch das Namenskonzept des Campus erläutert. Der Bielefelder Wissenschaftsphilosoph und Leibniz-Preisträger Professor Dr. Martin Carrier entwickelte im Team das außergewöhnliche Konzept, das aus Begriffen der Wissenschaftstheorie und -philosophie besteht. Spaziergängerinnen und Spaziergänger sowie alle Besucherinnen und Besucher können auf den Pfählen der Schilder und großflächigen Elementen Erläuterungen zu den Namen der Straßen, Wege und Plätze nachlesen.

Baureporter Dirk hat sich das neues Leit- und Orientierungssystem einmal genauer angeschaut:

50. Sitzung des Hochschulrates

Im Jubiläumsjahr der Universität Bielefeld gibt es ein weiteres kleines 50. Jubiläum. Der Hochschulrat, der mittlerweile mehr als zehn Jahre das Rektorat berät und die Entwicklung der Universität mitgestaltet, hat zur 50. Sitzung geladen.

Fünf externe und fünf interne Mitglieder bilden in Bielefeld seit Mai 2008 dieses zentrale Organ, das mit dem Hochschulfreiheitsgesetz des Landes Nordrhein-Westfalen eingeführt wurde. Das Gremium ist zuständig für die Wahl des Rektorats, Fragen der Finanzen und Hochschulentwicklung, es berät die Hochschulleitung und übt die Aufsicht über deren Geschäftsführung aus.

Seit der ersten Stunde ist die Juristin Dr. Annette Fugmann-Heesing gewähltes Mitglied des Hochschulrates und mittlerweile in der dritten Amtszeit Vorsitzende. Fugmann-Heesing, ehemalige Finanzsenatorin in Berlin, ist der Universität Bielefeld als einstige Studentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin verbunden und freut sich über die aktuellen Entwicklungen, zu denen der Hochschulrat beigetragen hat:“ Bielefeld kann stolz auf diese Universität sein und wir im Hochschulrat sind es auch. Die Universität hat sich viel vorgenommen und wir werden sie tatkräftig dabei unterstützen, ihre Ziele zu erreichen“.

Der aktuelle Hochschulrat setzt sich aus folgenden Personen zusammen (in alphabetischer Reihenfolge): Dr. h.c. Britta Baron (extern), Dr. phil. Matthias Buschmeier (intern), Professor Dr. Martin Carrier (intern), Professorin Dr. Ulrike Davy (intern), Professor Dr. Herbert Dawid (intern), Professorin Dr. Gabriele Fischer von Mollard (intern), Prof. (i.R.) Dr. med. Cornelius Frömmel (extern), Dr. Annette Fugmann-Heesing (extern), Professorin Dr. Thisbe K. Lindhorst (extern) und Dr. Christian Freiherr von Twickel (extern). Der Hochschulrat amtiert bis 2023.

Weitere Informationen

24 geflüchtete Lehrkräfte für den Schuldienst vorbereitet

Ein Jahr lang haben sich 24 geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer im Programm „Lehrkräfte Plus“ an der Universität Bielefeld für den Schuldienst in Deutschland weiterqualifiziert. Am Montag, 30. September, haben sie in einer feierlichen Veranstaltung mit Schulministerin Yvonne Gebauer, Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer und Ulrich Kober, Direktor des Pro-gramms Integration und Bildung der Bertelsmann Stiftung, ihre Zertifikate für das erfolgreich absolvierte Programm erhalten. Beim Austausch mit der Ministerin ging es unter anderem um die Programmerfahrungen und die beruflichen Perspektiven der Absolventinnen und Absolventen.

8 Lehrerinnen und 16 Lehrer aus Algerien, Aserbaidschan, Irak, Syrien, Tunesien und der Türkei haben sich im Programmjahr 2018/19 für den Schuldienst in Nordrhein-Westfalen weiterqualifiziert. Damit schließt bereits der zweite Jahrgang das Qualifizierungsprogramm Lehrkräfte Plus an der Universität Bielefeld erfolgreich ab. Zeitgleich startet der dritte Jahrgang.

Ein Großteil der diesjährigen Absolventinnen und Absolventen nimmt am Anschlussprogramm Integration von Lehrkräften mit Fluchthintergrund der Bezirksregierung Detmold teil, das in ähnlicher Form bereits in der Bezirksregierung Arnsberg angeboten wird. Dabei unterrichten die Programmabsolventinnen und Programmabsolventen im Team Teaching gemeinsam mit erfahrenen Lehrkräften. Zusätzlich spezialisieren sie ihre Unterrichtssprache für den Beruf als Lehrkraft und vertiefen ihre pädagogischen Fähigkeiten.

Schulministerin Yvonne Gebauer: „Es ist sehr erfreulich, dass nahezu alle diesjährigen Absolventinnen und Absolventen eine konkrete Perspektive an einer Schule erhalten haben und dort nun unterrichten werden. Neben ihren fachlichen Kompetenzen als Lehrkraft bringen Sie zudem ein interkulturelles Gespür mit und auch ihre Mehrsprachigkeit kann im Schulleben von zusätzlichem Nutzen sein. ‚Lehrkräfte Plus‘ ebnet Lehrkräften mit Fluchthintergrund erfolgreich den Weg in das deutsche Schulsystem.“

NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (links) nutzte die Übergabe die Zertifikate an die ge-flüchteten Lehrerinnen und Lehrer auch zum Austausch und zum Gespräch.
Foto: Universität Bielefeld

„An der Universität konnten wir den Programmteilnehmenden den wichtigen und notwendigen Rahmen für eine Weiterqualifizierung als Lehrkraft im NRW-Schuldienst bieten: ein intensives und praxisorientiertes Training, die Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten und eine kontinuierliche Beratung durch die Programmverantwortlichen. Bestärkt durch diese erweiterten Kompetenzen können sie ab jetzt den Schuldienst, Schulen sowie Schülerinnen und Schü-ler bereichern“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld.

Ulrich Kober von der Bertelsmann Stiftung geht auf die positiven Effekte von „Lehrkräfte Plus“ für Kollegien ein: „Das Programm stellt nicht nur für die Teilnehmenden eine Chance dar – auch die Schulen profitieren. Denn die Absolventinnen und Absolventen bringen Lehrerfahrungen aus anderen Ländern mit, sie sprechen die Sprachen von geflüchteten Schülerinnen und Schülern und ihren Familien. Mit ihren Kompetenzen und Perspektiven bereichern sie Kollegien: Sie können Brücken bauen und ein Vorbild für geflüchtete Schülerinnen und Schüler sein.“

Das zwölfmonatige Programm der Bielefeld School of Education wird in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Bildung NRW, der Bertelsmann Stiftung und den Kommunalen Integrationszentren durchgeführt. Die Teilnehmenden steigern ihre bereits vorhandenen Deutschkenntnisse im Deutschlernzentrum PunktUm der Universität Bielefeld auf das Sprachniveau C1. Teilnahmevoraussetzung waren Deutschkenntnisse mindestens auf B1-Niveau. Zusätzlich vertiefen sie ihre fachlichen und didaktischen Kenntnisse. Abschließend hospitieren sie als Lehrkräfte in Schulen und erproben sich in Unterrichtspraxis.

Lehrkräfte Plus an der Universität Bielefeld war 2017 das erste Weiterqualifizierungsprogramm für geflüchtete Lehrkräfte in NRW. Im April 2018 begann an der Ruhr-Universität Bochum das namensgleiche Schwesterprogramm.

Weitere Informationen: Das Programm Lehrkräfte Plus

Modernes Bielefeld-Graffiti für die Uni-Halle

Das zwölf Quadratmeter große und 120 Kilogramm schwere Graffiti des Bielefelder Künstlers Denis Kelle hängt jetzt in der zentralen Universitätshalle. Auf dem vier Mal drei Meter großen Graffiti sind neben dem BIE-Logo auch die Sparrenburg und die Kunsthalle als Bielefelder Wahrzeichen sowie die markante Architektur des Universitätsgebäudes zu sehen – als Symbiose von Stadt und Universität.

„In Bielefeld gehören Stadt und Universität eng zusammen, das hat das gemeinsame Uni.Stadt.Fest eindrucksvoll bewiesen. Das auffällige Graffiti im XXL-Format soll eine bleiben-de Erinnerung an das gelungene Jubiläumsfest sein“, sagt Oberbürgermeister Pit Clausen. Das Uni.Stadt.Fest war ein Geschenk der Stadt Bielefeld an die Universität zu ihrem Jubiläum und wurde von Universität und Bielefeld Marketing organisiert. Gefeiert wurde am 15. Sep-tember an den drei Orten Alter Markt, Bürgerpark und Campus. Während des Festes hatte Oberbürgermeister Pit Clausen bereits eine Miniatur des Bielefeld Graffitis als Geschenk an Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer übergeben.

Der Graffiti-Sprayer Denis Kelle, einst selbst Student an der Universität Bielefeld, hatte zuvor drei Tage lang die Räume der WissensWerkStadt Bielefeld zur Fertigstellung des Kunstwerks genutzt. Der ideale Ort, um das enorm große Bild dort auch bis zur Aufhängung in der Uni-Halle so lange unterzubringen. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer freut sich sehr über das Riesengeschenk: „Die Universitätshalle bekommt einen neuen Hingucker und eine schöne Erinnerung an unser 50-jähriges Jubiläum.“

Blick in die Historie: Gründung der Fakultät für Mathematik

Ohne große Medienresonanz vervollständigt die Fakultät für Mathematik am 24. Oktober 1969 das Trio der Bielefelder Gründungsfakultäten. Zum Dekan wird Prof. Dr. Jens Mennicke gewählt. Zu diesem Zeitpunkt gehören der Fakultät neben Mennicke noch die Professoren Dr. Andreas Dress, Dr. Karl Peter Grotemeyer (zu diesem Zeitpunkt Prorektor und später langjähriger Rektor der Universität), Dr. Bernd Fischer und Dr. Gerhard Schiffels an. Ein großer Teil der Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter der Fakultät kommt übrigens mit Grotemeyer von der FU Berlin.

Die Professoren Dr. Karl Peter Grotemeyer und Dr. Andreas Dress zur Konzeption der Fakultät für Mathematik. Ausschnitt aus der WDR-Dokumentation „Das Hochschulporträt Bielefeld“, 1969. Quelle: WDR und cinetv (Universitätsarchiv Bielefeld, FS 31)

Teil des Gründungskonzeptes der Universität waren auch das Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW), das Institut für Didaktik der Mathematik (IDM) und der Forschungsschwerpunkt Mathematisierung (FSP Mathematisierung), die in der Aufbauphase der Universität als zentrale wissenschaftliche Einrichtungen entstanden. Alle drei Institute sind eng mit der Fakultät verzahnt. Bereits mit der Gründung legte die Fakultät die im Wesentlichen bis heute geltende Grundstruktur fest, die Gliederung der Mathematik in die drei Bereiche Algebra, Analysis und Angewandte Mathematik, und etablierte eine erfolgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Bielefelder Mathematik ist Spitze

In der Folgezeit konnte sich die Fakultät national und international einen hervorragenden Ruf erarbeiten. Mehrere Sonderforschungsbereiche, Forschungsgruppen und Graduiertenkollegs, durchgängig Spitzenplätze in Rankings in Forschung und Lehre, die hohe Anzahl deutscher und ausländischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die zum Beispiel ihr Forschungsstipendium von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung oder Mittel aus Förderungsprogrammen der DFG oder der Europäischen Union nutzen, um in Bielefeld zu forschen, sowie eine überdurchschnittliche Zitierhäufigkeit waren und sind Beleg dafür.

Prof. Dr. Andreas Dress über die Interdisziplinarität der Fakultät für Mathematik. Interview vom 7.2.2018. Quelle: Universitätsarchiv Bielefeld

Notiz am Rande: Auch wenn die Mathematik nur die dritte Fakultät der neuen Universität war, so konnte sie doch für sich in Anspruch nehmen, den ersten Studenten der Universität in ihren Reihen zu haben. Am 23. Oktober 1969 und damit einen Tag vor der Fakultätsgründung wurde mit dem Mathematikstudenten Günther Quandt der erste Bielefelder Universitätsstudent überhaupt immatrikuliert.

Demokratie – Hoffnungsträger oder Auslaufmodell?

Die Demokratien des „Westens“ steckt in der Krise. In Europa sind rechtspopulistische Parteien auf dem Vormarsch oder an der Regierung. Die klassischen Volksparteien scheinen sich auf dem absteigenden Ast zu befinden, die Sozialdemokratie verliert Einfluss. In dieser Situation stellt sich die Frage nach der Zukunft der Demokratie. Das ist das Thema des Forums Offene Wissenschaft im Wintersemester 2019/2020. Jeden Montag um 18 Uhr beleuchten im Hörsaal 4 Referentinnen und Referenten aus verschiedenen Disziplinen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

Die Vortragsreihe beginnt am Montag, 7. Oktober, mit dem Vortrag des Publizisten Albrecht von Lucke, Redakteur der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ zum Thema „Transformation der Volksparteiendemokratie“.

Die weiteren Vorträge:
14.10.2019
Formen der Demokratie und die schwierige Aufgabenbestimmung von
Demokratietheorie in Zeiten der Krise der Demokratie

Prof. Dr. Oliver Flügel-Martinsen, Politikwissenschaft, Universität Bielefeld

21.10.2019
Grundgesetz als Heimat: Wünsche und Glückwünsche zum 70. Jubiläum der deutschen Verfassung. Und warum man Demokratie lernen muss, immer und immer wieder.
Dr. Heribert Prantl („Süddeutsche Zeitung“), Honorarprofessor für Rechtswissenschaft, Universität Bielefeld.
Der Vortrag wird zusammen mit der Fakultät für Rechtswissenschaft im Rahmen der Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag ihrer Gründung veranstaltet.

28.10.2019
Demokratie in der europäischen Union. Eine dieser Abschiedstourneen?
Prof. Dr. Detlef Sack, Politikwissenschaft, Universität Bielefeld

04.11.2019
Inklusion, Responsivität, Autonomie: Die Genese von Demokratie in einer funktional differenzierten Weltgesellschaft
Prof. Dr. Rudolf Stichweh, Soziologie, Universität Bonn

11.11.2019
Soziale Konsistenz als Voraussetzung der Demokratie?
Prof. Dr. Andreas Fisahn, Rechtswissenschaft, Universität Bielefeld

18.11.2019
Wider die Begeisterung für die direkte Demokratie
Prof. Dr. Martin Morlok, Politikwissenschaft, Institut für Deutsches und Internationales Parteienrecht und Parteienforschung, Universität Düsseldorf

25.11.2019
Weimarer Verfassung und Grundgesetz –
Gibt es Voraussetzungen der Demokratie?

Prof. Dr. Christoph Gusy, Rechtswissenschaft, Universität Bielefeld

02.12.2019
Gefährden die Eliten die Demokratie? Elitenverhalten und der Weg in den Rechtspopulismus
Prof. Dr. Michael Hartmann, Soziologie, Technische Universität Darmstadt

09.12.2019
Autoritärer Nationalradikalismus in Europa. Ein antidemokratisches Wachstumsmodell?
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, Soziologie, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung, Universität Bielefeld

16.12.2019
Demokratie mit Schlagseite – warum Lobbyismus ein gesellschaftliches Problem ist
Ulrich Müller, Politikwissenschaft, LobbyControl, Köln

06.01.2020
Politik mit Gefühl
Prof. Dr. Ute Frevert, Geschichtswissenschaften, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin

13.01.2020
Europa: Können Demokratien (wieder) zusammenbrechen
Prof. Dr. Ursula Birsl, Politikwissenschaft, Universität Marburg

20.01.2020
Mediatisierte Demokratie – eine interdisziplinäre Forschungsperspektive
Prof. Dr. Jeanette Hofmann, Politik- und Sozialwissenschaft, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, Freie Universität Berlin

27.01.2020
Was lernen Kinder von Benjamin Blümchen über Politik?
Prof. Dr. Bettina Zurstrassen, Soziologie, Universität Bielefeld

Alle Vorträge werden vom Campusradio aufgezeichnet und unter der Rubrik „Der Hörsaal“ immer am folgenden Sonntag wiederholt: Sonntag 14 Uhr auf der Frequenz 87.9 MHz oder als Livestream.

Die Veranstaltungsreihe wird von der Universitätsgesellschaft Bielefeld e.V. gefördert und in Zusammenarbeit mit der Kontaktstelle Wissenschaftliche Weiterbildung durchgeführt.

Weitere Informationen

Semestereröffnungskonzert: Bühnen- und Filmmusik von Wagner, Gershwin und Mangiones

Bühnen- und Filmmusiken des 19. und 20. Jahrhunderts präsentieren die Bielefelder Philharmoniker bei ihrem Konzert am Montag, 7. Oktober. Ab 20 Uhr verwandelt sich die zentrale Universitätshalle vor dem Westend wieder in einen Konzertsaal. Das traditionelle Semestereröffnungskonzert wird von Alexander Kalajdzic geleitet. Der Eintritt ist frei.

Im Mittelpunkt des Abends steht George Gershwins Suite aus der Oper „Porgy and Bess“. Diese Musik wurde erst nach dem frühen Tod des Komponisten ein Welterfolg. Die Philharmoniker spielen zudem das Vorspiel von Wagners Tristan mit dem, von den Musiktheoretikern seiner-zeit heiß diskutierten „Tristan-Akkord“. Eine andere Klangwelt bietet Alexander Glazunovs „Entr’acte“ aus der Ballett-Suite „Raymonda“ von 1897 und Francis Poulencs mit der Tanzsuite zum Ballett „Les biches“ (1923) den Besucherinnen und Besuchern.

Außerdem auf dem Programm des Abends: Bernard Herrmanns „Scéne d’amour“ aus der Mu-sik zu Hitchcocks „Vertigo“ (1958), die Orchesterfassung von Edvard Griegs Klavierstück „Hoch-zeitstag auf Troldhaugen“ und die Jazz-Kompositionen „Trumpet Concerto“ des Swing-Musikers Harry James mit Manuel Viehmann (Trompete und Flügelhorn) sowie Chuck Mangio-nes Titelmusik zum Film „Children of Sanchez“.

Weitere Informationen zum Konzert

Gleichstellungsranking: Universität Bielefeld in der Spitzengruppe

Im bundesweiten „Hochschulranking nach Gleichstellungsaspekten 2019“ des Kompetenzzentrums Frauen in Wissenschaft und Forschung bildet die Universität Bielefeld gemeinsam mit der Universität Jena und der Universität Potsdam die Spitzengruppe der Rangliste mit 10 von 12 Punkten; keine Universität erlangte 11 oder 12 Punkte. Das Ranking ist heute (19.09.2019) veröffentlicht worden. Es vergleicht anhand von Zahlen, wie sich Hochschulen im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern verändern.

Das CEWS-Hochschulranking bildet drei Ranggruppen: Spitzengruppe, Mittelgruppe, Schlussgruppe. In vier der sechs Kategorien landet die Universität Bielefeld aktuell in der Spitzengruppe: bei den Post-Docs, Professuren, bei der Steigerung des hauptberuflichen wissen-schaftlichen Personals sowie der Steigerung des Professorinnenanteils. Bei den Promotionen und dem hauptberuflichen wissenschaftlichen Personal belegt die Universität Bielefeld die Mittelgruppe.

Das diesjährige Ranking beruht auf den quantitativen Daten des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2017. Eingeflossen sind die Daten von 292 Hochschulen: 63 Universitäten, 134 Fachhochschulen und 44 Künstlerischen Hochschulen. Zusätzlich zu dem Hochschulranking beinhaltet die Veröffentlichung ein Ranking der Bundesländer, das auf ähnlichen Kennzahlen beruht.

Seit dem Jahr 2003 veröffentlicht das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS; GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften) im 2-Jahres-Rhythmus dieses Ranking. Es macht Entwicklungen und Trends sichtbar und hat sich als ein Bestandteil der Qualitätssicherung für Gleichstellung an Hochschulen etabliert.

Das Ranking

Personalnachrichten aus der Universität

• Professorin Dr. Elena Esposito an das Wissenschaftskolleg zu Berlin geladen
• Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus ist Mitinitiatorin der Pekinger Erklärung
• Professor Dr. Karl-Josef Dietz im internationalen Exekutivkomitee der Biowissenschaften
• Professor Dr. Wolfgang Greiner in den Bewertungsausschuss zur Ärztevergütung berufen
• Professor Dr. Carsten Reinhardt als ZiF-Direktor ernannt.

Prof’in Dr. Elena Esposito, Foto: Universität Bielefeld/M. Adamski

Professorin Dr. Elena Esposito (58) ist eine der 46 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die neu an das Wissenschaftskolleg zu Berlin geladen wurden. Die Forschenden sowie drei Künstler kommen aus allen Teilen der Welt und widmen sich während ihres meist zehnmonatigen Aufenthalts einem individuellen Arbeitsvorhaben. Frei von universitären Verpflichtungen können sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren und gleichzeitig vom Austausch mit ihren Co-Fellows profitieren. Elena Esposito, die im März den ERC Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) erhalten hat, interessiert sich für Prognosen und ihre sozialen Folgen. Dabei legt die Soziologin ihren Fokus auf neue Formen der Voraussage, die statt durch algorithmische Berechnung entstehen. Esposito ist eine der führenden Vertreterinnen der soziologischen Systemtheorie. Sie ist Professorin an der Università di Bo-logna Emilia in Italien und seit 2016 Professorin für Soziologie und ihre interdisziplinäre Vernetzung an der Universität Bielefeld.

Prof’in Dr. Katharina Kohse-Höinghaus, Foto: Universität Bielefeld

Professorin Dr. Kohse-Höinghaus (67) gehört als Chinaexpertin und Leopoldina-Mitglied zu den Initiatorinnen einer engeren wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China. Im Rahmen einer gemeinsamen Konferenz der Nationalen Akademie Leopoldina und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (CAS) in der Nähe von Peking veröffentlichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am 9. September die gemeinsame „Beijing Declaration on Basic Science“ (Pekinger Erklärung zur Grundlagenforschung). Darin bekennen sich die Akademien zu einer langfristig orientierten, vertrauensvollen Wissenschaftskooperation jenseits nationaler und kultureller Grenze, die auf freie und unabhängige Grundlagenforschung, offene Kommunikation und frühe akademische Autonomie von Nachwuchswissenschaftler*innen setzt. Professorin Kohse-Höinghaus ist Senior-Researcherin der Universität Bielefeld und Ehrensenatorin. Sie leitete seit 1994 den Arbeitsbereich Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld und engagiert sich seit mehr als 20 Jahren in hochrangigen wissenschaftlichen Organisationen. Sie ist unter anderem Trägerin des Chinesischen Staatspreises, des Friendship Award der Volksrepublik China und von Ehrenprofessuren mehrerer chinesischer Universitäten.

Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Foto Universität Bielefeld

Professor Dr. Wolfgang Greiner (54) ist als unparteiisches Mitglied in den Bewertungsausschuss Ärzte der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen und der Deutschen Krankenhausgesellschaft berufen worden. Die Trägerorganisationen haben sich auf den Bielefelder Wissenschaftler verständigt. Es geht dabei um Bewertung von Leistungen in der ambulanten Gebührenordnung (EBM), die auch Krankenhäuser betreffen könnten. Im letzten Sachverständigenratsgutachten wurden dazu Empfehlungen gegeben, die Professor Greiner jetzt praktisch umsetzen soll. Der Bewertungsausschuss Ärzte erarbeitet das bundeseinheitliche Vergütungssystem für Ärzte und entwickelt es weiter. Bei unterschiedlichen Auffassungen der Trägerorganisationen wird das Gremium um unparteiische Mitglieder erweitert. Wolfgang Greiner lehrt und forscht seit 2005 „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität Bielefeld.

Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Karl-Josef Dietz (62) ist auf der 33. Generalversammlung der International Union of Biological Sciences (IUBS) in Oslo in das Exekutivkomitee der IUBS für das kommende Triennium gewählt. Die IUBS wurde vor 100 Jahren mit dem Ziel gegründet, die Biowissenschaften international zu vertreten und wissenschaftliche Projekte zu fördern, die interdisziplinär und international durchgeführt werden. In Zeiten der sich zuspitzenden Debatte um Klimawandel und Nachhaltigkeit spielen die Biowissenschaften und damit die IUBS bei der Lösungssuche eine wichtige Rolle.

Prof. Dr. Carsten Reinhardt, Foto: Conrad Erb and Conrad Erb Photography

Neu in das Direktorium des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld wurde der Historiker Professor Dr. Carsten Reinhardt (Foto), Fakultät für Ge-schichtswissenschaft, Philosophie und Theologie der Universität Bielefeld, aufgenommen. Die Amtszeit von Professorin Dr. Véronique Zanetti als Mitglied des Direktoriums wurde um weitere vier Jahre verlängert. In den Wissenschaftlichen Beirat des ZiF wurden zwei neue Mitglieder berufen: die Physikerin Dr. Christine Siberhorn, Professorin für Integrierte Quantenoptik an der Universität Paderborn und Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preisträgerin. Zudem wurde die Chemikerin Dr. Angelika Kühnle ernannt, sie ist Professorin für Physikalische Chemie an der Universität Bielefeld. Für vier Jahre wiedergewählt wurden Professor Dr. Artemis Alexiadou, Professor Dr. Helge Ritter und Professor Dr. Walter Erhart.

Von Platz 250 auf Platz 166 im weltweiten THE-Ranking

Einen großen Sprung nach vorn macht die Universität Bielefeld im neuen Times Higher Education (THE) Ranking, das gestern (11.09.2019) veröffentlicht wurde: von Platz 250 auf Platz 166. Das britische Wissenschaftsmagazin THE vergleicht 1.400 Universitäten in 92 Ländern weltweit.

Nachdem die Universität Bielefeld schon im THE Ranking der 350 jungen Universitäten weltweit im Juni auf Platz 20 landete, ist das erneut ein großer Erfolg im 50. Jahr ihres Bestehens. „Ich danke allen, die zu diesem großartigen Ergebnis beigetragen haben“, sagt Gerhard Sagerer, der Rektor der Universität Bielefeld.

Einen großen Sprung nach vorn macht die Universität Bielefeld im neuen Times Higher Education (THE) Ranking. Foto: Universität Bielefeld

Zum 16. Mal veröffentlichte das Magazin „Times Higher Education“ (THE) das Ranking. Es basiert auf 13 Indikatoren, die in fünf Kategorien eingeteilt und unterschiedlich stark bewertet wurden: Qualität der Lehre, Forschungsreputation, Zitation, Forschungstransfer in die Industrie und der Anteil ausländischer Wissenschaftler und Studierender.

Die aktuelle internationale Rankingliste wird angeführt von der University of Oxford in Großbritannien; beste deutsche Universität ist im internationalen Vergleich die Ludwig-Maximilians-Universität München (Platz 32). Die Universität Bielefeld ist in Deutschland die Nummer 19 und kommt in Nordrhein-Westfalen auf Platz 4.

Das Ranking im Detail.

Bielefeld University has made a great leap forward in the new Times Higher Education (THE) Ranking that was published last week (11.09.2019): from Rank 250 to Rank 166. The British academic journal THE compares 1,400 universities across 92 countries in the world.

After already landing at Rank 20 in the THE Ranking of 350 young universities worldwide, this is another great success to mark Bielefeld University’s 50th anniversary. ‘I thank everybody who has contributed to this splendid outcome,’ says Gerhard Sagerer, the rector of Bielefeld University.

Bielefeld University makes a great leap forward in the new Times Higher Education (THE) Ranking. Photo: Bielefeld University

This is the sixteenth time that the journal ‘Times Higher Education’ (THE) has published the ranking. It is based on 13 indicators that are distributed across five categories and differ strongly in the way they are weighted:  quality of teaching, research reputation, citations, knowledge transfer to industry, and the proportion of foreign academics and students.

The current international ranking is headed by the University of Oxford in Great Britain; the best German university in the international comparison is Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) (Rank 32). Bielefeld University is Number 19 in Germany and Number 4 in North Rhine-Westphalia.

The Ranking in detail.

Stiftung Studienfonds OWL ausgezeichnet

Bereits zum zweiten Mal darf sich die Stiftung Studienfonds OWL über eine Auszeichnung des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft freuen. Im Rahmen des Wettbewerbs „Rückenwind für Hürdenläufer“ wurden bundesweit fünf Preisträger ausgewählt und mit jeweils 5.000 Euro prämiert. Die feierliche Bekanntgabe und Preisverleihung fand am 6. September in der Fachhochschule Bielefeld statt und wurde von Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Dr. Volker Meyer Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, in Anwesenheit von NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen vorgenommen.

Anlässlich der Jahresveranstaltung sagt Bundesbildungsministerin Karliczek: „Das Deutschlandstipendium ist die größte öffentlich-private Bildungspartnerschaft in Deutschland. Es bringt Menschen zusammen, die sich gemeinsam für junge Talente, für unsere Zukunft engagieren. Und das kommt allen zugute. Ich freue mich über alle Beteiligten, die sich für diese neue Stipendienkultur einsetzen.“

„Neben Leistung und Engagement ergeben sich aus den individuellen Lebenswegen der Studierenden weitere wichtige Förderkriterien. Sie müssen bei der Stipendienvergabe berücksichtigt werden und noch stärker ins allgemeine Bewusstsein rücken“, erläutert Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. „Auch die Stiftung Studienfonds OWL hat hier bereits zahlreiche sehr gut funktionierende Verfahren zur Auswahl und Förderung von Studierenden entwickelt, die in ihrem Leben so mache Hürde meistern mussten.“ Der Wettbewerbsbeitrag der Stiftung Studienfonds OWL trug den Titel „Ein Staffelstab für Hürdenläufer“. Im Rahmen der Wettbewerbsausstellung überreichte Studienfonds-Geschäftsführerin Katja Urhahne der Bundesministerin symbolisch einen Staffelstab.

Die Preisverleihung war eingebettet in die „Jahresveranstaltung zum Deutschlandstipendium“, die erstmalig in Ostwestfalen-Lippe stattfand. Die Verantwortlichen zeigen sich sehr zufrieden: „Es ist uns eine große Ehre, in diesem Jahr Ausrichterinnen sein zu dürfen und es freut uns, dass wir neben den Ministerinnen zahlreiche Programmverantwortliche, Hochschulleitungen und insbesondere auch Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der ganzen Republik bei uns begrüßen und mit ihnen in einen lebendigen Austausch treten konnten,“ resümiert Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld. Der Vorsitzende der Stiftung Studienfonds OWL und Präsident der Technischen Hochschule OWL, Professor Dr. Jürgen Krahl, ergänzt: „Dass wir einer der fünf Preisträger im bundesweiten Wettbewerb geworden sind, freut uns ganz besonders. Es zeigt, dass sich das Engagement des Studienfonds OWL für Chancengleichheit in der Bildung lohnt. Unser Ziel ist es, dass jeder, der begabt und motiviert ist studieren kann – unabhängig von seiner finanziellen Situation. Der Preis ist eine wunderbare Auszeichnung für dieses Engagement.“

Studieren ab 15 für begabte Schülerinnen und Schüler

Zum Wintersemester 2019/2020 können begabte und überdurchschnittlich engagierte Schülerinnen und Schüler wieder in das Schülerstudium einsteigen. Den neuen Teilnehmerinnen und Teilnehmern stehen 14 Fächer zur Auswahl: Chemie, DAF – Deutsch als Fremdsprache, Erziehungswissenschaft, Geschichte, Informatik, Latein (Eignungstest!), Mathematik, Philosophie, Physik, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Sozialwissenschaften, Soziologie und Wirtschaftswissenschaften. Am Montag, 2. September, findet dazu von 17 bis 18 Uhr eine Informationsveranstaltung im X-Gebäude, Raum X-E1-203, der Universität Bielefeld statt.

Die Universität Bielefeld bietet seit vielen Jahren das Schülerstudium und Begabtenförderungsprogramm Studieren ab 15 an. Jedes Jahr nehmen zirka 80 Schülerinnen und Schüler aus der Region Ostwestfalen-Lippe an diesem Programm teil. Das Programm bietet die Möglichkeit, einen authentischen Einblick in ein Studium an der Universität zu gewinnen. Auf Wunsch können die Schülerinnen und Schüler an Prüfungen teilnehmen und erste Leistungspunkte für ein späteres Regelstudium erwerben.

Bewerben können sich motivierte und begabte Schülerinnen und Schüler bis zum 10. September. Informationen zum Programm finden sich hier.

CeBiTec-Schüler*innen-Akademie: Big Data im Fokus

Technologien für die Entschlüsselung von Erbgut haben sich in der jüngsten Vergangenheit schnell weiterentwickelt. Mithilfe spezieller Sequenzierverfahren werden riesige Datenmengen generiert. Aus ihnen lassen sich sowohl Funktionsweisen biologischer Prozesse als auch Produktionswege für neue biobasierte Produkte ableiten. Die 8. CeBiTec-Schülerinnen-Akademie bietet Schülerinnen und Schülern aus OWL die Möglichkeit, sich mit diesem innovativen Wissenschafts- und Arbeitsfeld in der Biotechnologie auseinander zu setzen: Die 15 Jugendlichen arbeiten mit Erbgut in Laboren, werten Daten aus, besuchen Vorträge von Forschenden und tauschen sich mit ihnen bei Abendveranstaltungen aus. Das Centrum für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld veranstaltet die Schülerinnen-Akademie vom 19. bis 23. August. Dabei steht die Rolle der Genomsequenzierung und Bioinformatik – somit auch der Umgang mit Big Data – im Fokus.

In der diesjährigen CeBiTec-Schülerinnen-Akademie erforschen die Teilnehmenden die Erbsubstanz von verschiedenen Bodenbakterien. Mithilfe einer neuen Sequenziertechnologie ist es möglich, die gesamte DNA dieser Mikrorganismen in kürzester Zeit zu entschlüsseln. „Bei dieser Oxford Nanopore-Technology wird ein mobiles Gerät verwendet, das kleiner ist als ein Mobiltelefon. Nur wenig Material aus dem Organismus reicht aus, um das Gesamtgenom zu bestimmen“, erklärt Professor Dr. Jörn Kalinowski, Leiter der AG Mikrobielle Genomik und Biotechnologie. Dabei entstehen riesige Datenmengen, deren bioinformatische Auswertung hohe Anforderungen sowohl an die IT-Ausstattung als auch die auswertende Person stellt. „Im CeBiTec arbeitet die Genomik deshalb eng mit der Bioinformatik zusammen. Diese Arbeitsweisen sollen den Jugendlichen in der 8. CeBiTec-Schülerinnen-Akademie vermittelt werden“, ergänzt Professor Dr. Alfred Pühler, Leiter der AG Genomforschung industrieller Mikroorganismen.

Neben den Lerneinheiten soll der Austausch der Jugendlichen untereinander und zu Forschenden zustande kommen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen bei Abendveranstaltungen Gelegenheit, mit Studierenden, Promovierenden sowie Professorinnen und Professoren vom CeBiTec zu sprechen. Zudem findet eine Informationsveranstaltung für die Jugendlichen statt, die über Studienmöglichkeiten an der Universität Bielefeld Auskunft gibt. „Wir freuen uns natürlich, Teilnehmende der CeBiTec-Schüler*innen-Akademie später als Studierende in den Naturwissenschaften oder in der Medizin wiederzusehen“, sagt Professor Dr. Norbert Grotjohann, Leiter des teutolab-biotechnologie, der mit Jörn Kalinowski und Alfred Pühler die Akademie leitet.

Die CeBiTec-Schülerinnen-Akademie „Die Rolle von Genomforschung und Bioinformatik in der Biotechnologie/Synthetischen Biologie“ ist eine Veranstaltung des CeBiTec und wird von der Osthushenrich-Stiftung aus Gütersloh finanziell gefördert. Die Bezirksregierung Detmold und das teutolab-biotechnologie vermitteln Kontakt zu den Schulen in Ostwestfalen-Lippe. Für die Teilnahme konnten sich besonders interessierte und begabte Schülerinnen aus der Qualifikationsphase 1 der gymnasialen Oberstufe bewerben.

Das Programm wird von mehreren Arbeitsgruppen des Centrums für Biotechnologie (CeBiTec) der Universität Bielefeld in der letzten Sommerferienwoche, vom 19. bis 23. August mit 15 Schülerinnen und Schülern aus Ostwestfalen-Lippe durchgeführt. Die Organisation erfolgt durch das teutolab-biotechnologie der Biologiedidaktik.

Die Teilnehmenden der diesjährigen Schüler*innen-Akademie kommen von folgenden Schulen: Johanneum Wadersloh, Max-Planck-Gymnasium Bielefeld, Peter-August-Böckstiegel Gesamtschule Borgholzhausen-Werther, Kopernikus-Gymnasium Neubeckum, August-Hermann-Francke-Gymnasium Detmold, Privates Liebfrauengymnasium Büren, Gymnasium Harsewinkel, Brackweder Gymnasium, Öffentlich-Stiftisches Gymnasium Bethel, Widukind Gymnasium Enger, Gymnasium Heepen, Evangelisches Gymnasium Werther.

Weitere Informationen sind hier zu finden.

Kurzzeitige Sperrung des Parkhauses 3

Ab sofort muss der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW) als Eigentümer der Universitätsgebäude kleinere Reparaturarbeiten an Betonteilen im Parkhaus 3 vornehmen. Das Parkhaus steht deshalb bis etwa Ende August nicht zur Verfügung. Alternative Parkmöglichkeiten bestehen in der Tiefgarage des Gebäude X, in den Parkhäusern 1 und 2 sowie auf dem ehemaligen Frauenparkplatz. Das Parkhaus 3 befindet sich rechts neben dem Gebäude X, von der Universitätsstraße aus gesehen.

Bis Ende August ist das Parkhaus 3 an der Universitätsstraße gesperrt.

Aus dem Leben des Mäusebussards

Seit 30 Jahren erforscht Professor Dr. Oliver Krüger mit seinem Forschungsteam den Mäusebussard in Ostwestfalen. Die von ihm geleitete Langzeitstudie ist eine der umfangreichsten in Europa. research_tv begleitet sein Forschungsteam zu den Nestern.

(mehr …)

Mathematik erlebbar machen

Sich mit Mathematik beschäftigen und Spaß daran haben – für viele ein unvorstellbares Zusammenspiel. Doch das könnte sich in Bielefeld bald ändern. Ab heute sind die moBiel-Stadtbahnen mit Plakaten bestückt, auf denen Knobelaufgaben abgedruckt sind. Sie laden die Fahrgäste dazu ein, mitzurätseln und an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Dahinter steckt die Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld, die als Gründungsfakultät in diesem Jahr gemeinsam mit der Universität ihren 50. Geburtstag feiert. Und es handelt sich um mehr als nur ein Gewinnspiel.

Nicht nur Pippi Langstrumpf macht aus ihrer Rechenschwäche kein Geheimnis. Und Schreibwarengeschäfte verkaufen Grußkarten mit dem Aufdruck „Mathe ist ein Arschloch“. „Mir scheint, es ist gesellschaftlich akzeptiert und geradezu schick, mit Mathematik nichts anfangen zu können. Ganz anders ist das etwa bei Lesen und Schreiben“, sagt Dr. Guido Elsner, für den Mathematik vor allem eines ist: eine Leidenschaft. Er kam vor 26 Jahren an die Universität Bielefeld. Nach seinem Mathematikstudium promovierte er, heute ist er Akademischer Geschäftsführer an der Fakultät für Mathematik und in dieser Rolle für das Jubiläum verantwortlich. Unterstützt wird er dabei von Masterstudentin Marina Brüggershemke, die auch Mitglied der Mathematik-Fachschaft ist. Und von moBiel, dem Sponsor der Rätselaktion.

Die Fakultät für Mathematik blickt auf ein ereignisreiches und forschungsstarkes halbes Jahrhundert zurück. 1989 wurde der erste Sonderforschungsbereich bewilligt, seither verging kein Jahr ohne große Forschungsprojekte. Heute ist die Bielefelder Mathematik sogar weltweit sichtbar. Das habe sie auch ihren Gründungsvätern zu verdanken, die im Übrigen allesamt bis zu ihrem Ruhestand an der Universität Bielefeld geblieben seien, meint Elsner. „Wir können stolz darauf sein, international ganz oben mitzuspielen“, sagt er. „Das ist auch insofern besonders, weil Bielefeld mit seiner vergleichsweise jungen Universität kein traditioneller Forschungsstandort ist.“ Was die Mathematikfakultät sonst noch ausmacht? Der rege Austausch zwischen Fakultätsverwaltung, Lehre und Studierenden, findet Marina Brüggershemke und Elsner erinnert sich, dass das schon in den 1990er Jahren so gewesen ist, als er selbst studierte.

Prof. Dr. Karl Peter Grotemeyer und Prof. Dr. Andreas Dress zur Konzeption der Fakultät für Mathematik. Ausschnitt aus der WDR-Dokumentation „Das Hochschulporträt Bielefeld“, 1969. Mehr Informationen zur Historie finden sich in der Chronik. Quelle: WDR und cinetv (Universitätsarchiv Bielefeld, FS 31)

All das will die Fakultät für Mathematik in diesem Jahr feiern und aus der Universität hinaus in die Stadtöffentlichkeit tragen. Bürgerinnen und Bürger sollen die Chance bekommen, Mathematik auf spielerische Art zu erleben. Und zwar mithilfe vier verschiedener Knobelaufgaben, die unter dem Motto „bielefeld zählt weiter – knobeln & gewinnen“ zum Grübeln einladen. Die Idee ist nicht ganz neu. Bereits 2008 gab es im Rahmen des Jahres der Mathematik eine solche Rätselaktion. Elsner erinnert sich, dass sie schon vor elf Jahren gut ankam. „Nachdenken ist eine menschliche Triebfeder“, glaubt er. „Ob jung oder alt – wer freut sich nicht über große und kleine Aha-Erlebnisse?“ Lösungen, aber auch Ideen und Lösungsansätze können online oder postalisch eingereicht werden. Im Rahmen des Uni.Stadt.Festes am 15. September werden die Gewinnerinnen und Gewinner verkündet. Der Hauptgewinn: ein Reisegutschein in das renommierte Mathematikum in Gießen. Doch worum es abseits der Gewinne eigentlich geht, bringt Brüggershemke auf den Punkt: „Die Menschen sollen ihre Freude am Knobeln entdecken oder wiederentdecken. Wir wollen mit ihnen darüber ins Gespräch kommen und sie davon überzeugen, dass Mathematik lebendig und so viel mehr ist als subtrahieren und multiplizieren.“

Wer einen Blick auf die Knobelaufgaben wirft, darf feststellen: Die Fakultät für Mathematik der Universität Bielefeld könnte einen Teil dazu beitragen, das von Pippi Langstrumpf und Co. lädierte Image der Mathematik in ein neues Licht zu rücken.

Alle Informationen zu „bielefeld zählt weiter – knobeln & gewinnen“ 

Für jeden Rätseltyp sei etwas dabei, finden Dr. Guido Elsner und Studentin Marina Brüggershemke. Foto: Universität Bielefeld /M. Müller
  • Im Jubiläumsjahr der Fakultät für Mathematik gibt es ein weiteres öffentliches Highlight: Das Theaterstück „Mathematische Spaziergänge mit Emmi Noether“ am 26. September um 19 Uhr im Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld.
  • Zudem findet am 26. und 27. September die Jubiläumstagung „50 Jahre Mathematik in Bielefeld – die Einheit der Mathematik“ statt. Den Festvortrag hält Professor Dr. Günther Günter M. Ziegler, Berlin. 

Universität trauert um Alt-Rektor Professor Helmut Skowronek

Im Alter von 87 Jahren ist der ehemalige Rektor der Universität Bielefeld, Professor Dr. Helmut Skowronek, am 26. Juli in Bielefeld verstorben. Auch nach seiner Emeritierung blieb der Psychologe Skrowonek der Universität als Osteuropa-Beauftragter noch verbunden und betreute die Kooperationen zwischen der Universität Bielefeld und osteuropäischen Hochschulen.

Helmut Skowronek wurde 1971 Professor für Pädagogische Psychologie in Bielefeld und zugleich Gründungsdekan seiner Fakultät, die damals noch die Fächer Pädagogik, Psychologie und Philosophie vereinte. Er war leidenschaftlicher Hochschullehrer und allgemein hochanerkannter Experte für Pädagogische Psychologie. Das von ihm mitentwickelte Bielefelder Screening zur Früherkennung von Lese-Rechtschreibschwierigkeiten hat Standards gesetzt.

Von 1983 bis 1989 war Skowronek zunächst Prorektor für Lehre, Studienangelegenheiten und Weiterbildung, von 1992 bis 1996 dann dritter Rektor der Universität Bielefeld als Nachfolger von Professor Dr. Karl Peter Grotemeyer und Professor Dr. Ernst Mestmäcker.

Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer: „Die Universität ist Helmut Skowronek zu großem Dank verpflichtet. Er hat die schwierige Aufgabe übernommen, nach 23 Jahren Ära Karl-Peter Grotemeyer die Geschicke der Universität zu lenken. In seiner Zeit an der Spitze der Universität, aber auch darüber hinaus, hat er sich mit großem Kampfgeist für die Interessen der Universität eingesetzt und viel für ihr Ansehen im In- und Ausland getan.“

Helmut Skowronek, 1931 in Breslau geboren, hat sich zudem aus tiefer Überzeugung und aufgrund prägender Erlebnisse aus Krieg und Nachkriegszeit für eine polnisch-deutsche Aussöhnung eingesetzt. Als Hochschullehrer und Rektoratsmitglied setzte er sich demgemäß immer für ein Stipendienprogramm an der Universität Bielefeld und allgemein die Förderung von polnischen Studierenden ein. Später richtete er gemeinsam mit seiner Frau aus privaten Mitteln eine Stiftung ein, die mit Stipendien Studierende und Doktoranden aus Polen unterstützt hat. Für seine Verdienste auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Zusammenarbeit und Versöhnung war er 1998 mit dem „Offizierskreuz des Verdienstordens der Republik Polen“ ausgezeichnet worden. 2011 erhielt Skowronek für seine herausragenden Verdienste als Wissenschaftler die Ehrendoktorwürde der Warschauer Hochschule für Sozial- und Kulturwissenschaften.

Personalnachrichten aus der Universität

• Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland ist neue Direktorin des CIAS

• Professorin Dr. Elke Winter forscht als Humboldt-Stipendiatin in Bielefeld

• Professor Dr. Karl-Josef Dietz Vorsitzender des Nationalkomitees der Biologiewissenschaft

• Professor Dr. Markus Artz im Vorstand der Bankrechtlichen Vereinigung


Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland. Foto: Philipp Ottendörfer

Juniorprofessorin Dr. Eleonora Rohland (39) ist zur neuen Direktorin des Center for InterAmerican Studies (CIAS) gewählt worden. Das CIAS ist eine fakultätsübergreifende Einrichtung der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie sowie der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld, die sich in Forschung und Lehre mit dem amerikanischen Doppelkontinent auseinandersetzt. Das CIAS wurde 2011 gegründet und fungiert seither als Dach für diverse Drittmittelprojekte, wie zum Beispiel die vom BMBF geförderten Projekte „Die Amerikas als Verflechtungsraum“, „Entangled Black Americas“ und das Maria Sibylla Merian Center for Advanced Latin American Studies (CALAS). Eleonora Rohland ist seit 2015 Juniorprofessorin für die Verflechtungsgeschichte der Amerikas an der Universität Bielefeld. Sie hat 2014 an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Zuvor war sie Promotionsstipendiatin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI), wo sie unter anderem das Graduiertenkolleg „Herausforderung der Demokratie durch den Klimawandel“ koordinierte.

Professorin Dr. Elke Winter.

Professorin Dr. Elke Winter, Professorin für Soziologie an der University of Ottawa (Kanada) hat ein Humboldt-Forschungsstipendium für erfahrene Wissenschaftler erhalten, das sie an die Universität Bielefeld und die Universität Konstanz führt. Im Sommersemester 2019 und im Sommersemester 2020 erforscht sie Fragen der Migration, Ethnizität, Multikulturalität, nationalen Identität und Staatsbürgerschaft. Insbesondere arbeitet sie an einer Studie zu Flüchtlings- und Einwanderungsintegration mit Schwerpunkt Deutschland und Europa. Elke Winter ist zu Gast in der von Professor Dr. Thomas Faist geleiteten Arbeitsgruppe „Transnationale Beziehungen, Entwicklung- und Migrationssoziologie“ an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Die Arbeitsgruppe befasst sich insbesondere mit den Themen Klimawandel, Umweltzerstörung und Migration, Mitgliedschaft und Staatsbürgerschaft, zunehmende Formen der Mobilität (z.B. internationale Studierende), soziale Ungleichheiten in der Migration und der transnationalen sozialen Frage. Elke Winter lehrt und forscht an der School of Sociological and Anthropological Studies der University of Ottawa. Sie ist außerdem Mitglied des Center for Interdisciplinary Research on Citizenship and Minorities (CIRCEM) der Universität, wo sie den thematischen Schwerpunkt Migration, Pluralismus und Citizenship leitet. Zudem ist sie Mitglied der Royal Society of Canada’s College of New Scholars, Artists and Scientists, der Nationale Akademie der Wissenschaften von Kanada. 

Professor Dr. Karl-Josef Dietz. Foto: Universität Bielefeld

Professor Dr. Karl-Josef Dietz (62) ist im Juni von den biologischen Fachgesellschaften zum Vorsitzenden des Deutschen Nationalkommitees (DNK) der International Union of Biological Sciences gewählt worden. Das Deutsche Nationalkomitee vertritt die wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Interessen seiner Mitglieder in den internationalen Verbänden der International Union of Biological Sciences (IUBS), der International Union of Microbiological Societies (IUMS) sowie dem International Council of Science (ICSU).

Professor Dr. Markus Artz. Foto: Paul Maassen

Professor Dr. Markus Artz, Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld, ist Ende Juni in den Vorstand der Bankrechtlichen Vereinigung gewählt worden. Die „Bankrechtliche Vereinigung-Wissenschaftliche Gesellschaft für Bankrecht e.V.“ verfolgt den Zweck, die wissenschaftliche Behandlung aller das Bankrecht betreffenden Fragen zu fördern. Sie bringt Juristinnen und Juristen aller Berufsrichtungen miteinander ins Gespräch, um im Rahmen von Vortragsveranstaltungen einen Gedankenaustausch über nationale und internationale bankrechtliche Fragen zu ermöglichen. Markus Artz (Jahrgang 1969) ist seit 2009 Professor an der Universität Bielefeld und lehrt und forscht zu Bürgerlichem Recht, Europäischem Privatrecht, Handels- und Wirtschaftsrecht sowie Rechtsvergleichung.

Professor Dr. Wolfgang Greiner ist erneut für vier Jahre in den Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen berufen worden. Das Institut erstellt fachlich unabhängige Gutachten beispielsweise zu Arzneimitteln und Verfahren der Diagnose und Früherkennung. Wolfgang Greiner (Jahrgang 1965) lehrt und forscht seit 2005 „Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement“ an der Universität Bielefeld.

Filmaufnahmen mit Drohne

Am heutigen Dienstag, 23. Juli, wird eine Drohne über das Universitätsgelände fliegen. Der Flug ist genehmigt. Auf den aufgenommenen Bildern werden keine Gesichter von Menschen zu erkennen sein. Die Drohne entspricht allen offiziellen Bedingungen. Es erfolgt kein Flug über Menschenansammlungen.

Der Tag danach: Akustischer Kult auf dem Campus

10.000 Besucherinnen und Besucher haben am 12. Juli während der Nacht der Klänge die Universität Bielefeld auf eine ganz besondere Art genossen. Auch im Jahr des 50. Geburtstages der Universität war die außergewöhnliche Architektur der Universität durch Musik, Sprache, Tanz und Klangexperimente neu erlebbar. Mehr als 40 Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler an 34 Stationen – insgesamt über 400 Mitwirkende konnte das Zentrums für Ästhetik der Universität Bielefeld als Organisator gewinnen.

  • Erstmals bei der Nacht der Klänge: die Dudelsackspieler der Teuto District Pipeband Bielefeld. Sie geleiten die Besucherinnen und Besucher von der Uni-Halle ins Audimax. Foto: Universität Bielefeld/J. Weiher
  • Viele Zuschauer zieht das Jugendtanzensemble „Nastjenka“ unter Leitung von Galina Ivanova an. Der Besuch aus Bielefelds russischer Partnerstadt Nowgorod führt Volkstänze und Tänze zur Musik bekannter Komponisten auf. Foto: Universität Bielefeld
  • Die kreativen Vintage-Kunstinstallationen eroberen mit Jazz-, Blues, Funk-, Swing-, Soul- und Rock ’n‘ Roll-Musik sowie dem Charme vergessener Stummfilme die Herzen des Publikums. Foto: Universität Bielefeld/J. Weiher
  • ATS (American Tribal Style Bellydance) – gekonnt vorgeführt von der Bielefelder Gruppe „Cocorua“: Aufwändige, bunte Kostüme mit fliegenden Röcken, dynamische Gruppenimprovisation mit Zimbeln und komplexen Formationswechseln. Foto: Universität Bielefeld
  • Das Jazzorchester OWL spielt bei der Nacht der Klänge Stücke von Michel Camilo und Pat Metheny, Jacob Mann und John Clayton. Foto: Universität Bielefeld/J.Weiher
  • Die Schönheit der Schleife mit einer Violine, etwas Gesang und einer Batterie von Loop- und Effektgeräten lässt Raimund Gitsels aka Gee and the Plastic Strings live orchestrale Arrangements entstehen. Foto: Universität Bielefeld/J.Weiher
  • Z.O.F.F. – vier Frauen und fünf Männer mit jeder Menge Offbeat-Power sorgt vor dem Gebäude X für Stimmung. Ein kunterbunter Haufen, der die Klangfarben des Balkans auf die Open-Air-Bühne bringt. Foto: Universität Bielefeld

Universitätsgesellschaft Bielefeld unterstützt internationale Studierende

Aus Brasilien und aus Indien kommen in diesem Jahr die Stipendiaten der Universitätsgesellschaft Bielefeld für internationale Studierende in englischsprachigen Master-Programmen an der Universität Bielefeld. Alex Juan Do Couto aus Brasilien befindet sich im ersten Semester seines Masters in Sociology (International Track). Shreya Dimri studiert Behavior: From Neural Mechanisms to Evolution.

Auf das Stipendium für internationale Studierende hatten sich elf junge Männer und acht Frauen beworben. Ihre Herkunft zeigt die bunte Vielfalt der Studierenden an der Universität Bielefeld. Sie stammen aus der Türkei, aus Mexiko, Kolumbien, Argentinien, Ghana, Indien, Brasilien, Kirgisistan, Südkorea, Pakistan, Ekuador, Iran, Venezuela und Japan. Sieben von ihnen studieren Sociology (International Track), jeweils drei InterAmerican Studies und Data Science, jeweils zwei Quantitative Economics und History, Economics and Philosophy of Science. Außerdem waren die Studienangebote Behavior: From Neural Mechanisms to Evolution und Intelligent Systems vertreten.

Das Stipendium richtet sich an hervorragend qualifizierte internationale Studierende im ersten oder zweiten Fachsemester eines englischsprachigen Masterprogramms, die sich durch ihre besondere akademische Leistung und ihr gesellschaftliches Engagement hervorheben.

Das Auswahlverfahren wird von der UGBi und dem International Student Services Center im International Office der Universität gemanagt. Dort hat Dr. David Seaman gemeinsam mit Dr. Birgit Osterwald die umfangreichen Bewerbungsunterlagen geprüft. Osterwald ist die langjährige Leiterin der Volkshochschule Gütersloh, die nach ihrem Eintritt in den Ruhestand für die Universitätsgesellschaft die Betreuung der vielfältigen Stipendien-Aktivitäten übernommen hat.

Vorstandsvorsitzender Herbert Vogel, Dr. David Seaman, Alex Juan Do Couto, Shreya Dimri und Dr. Birgit Osterwald (v.l.) bei der Mkitgliederversammlung der Universitätsgesellschaft Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld/S. Sättele

Zu den Stipendiaten:

Alex Juan Do Couto aus Brasilien befindet sich im ersten Semester seines Masters in Sociology (International Track). Seinen Schwerpunkt hat er im akademischen und beruflichen Bereich sowie im Rahmen seines ehrenamtlichen Engagements auf soziale Ungleichheit gelegt. Sein langfristiges Ziel ist es, in einer Non-Profit-Organisation soziale Projekte verwirklichen zu können. Die Universität Bielefeld ist wegen der thematischen Vielfalt im Bereich Soziologie seiner Meinung nach besonders gut geeignet, dieses Ziel zu erreichen. Seine finanzielle Situation ist eine große Herausforderung für ihn, da seine Familie seine Bildung nicht finanziell unterstützen kann. Seine Ausgaben versucht er möglichst gering zu halten, indem er bei einem Freund in der Nähe von Duisburg wohnt und von dort aus nach Bielefeld pendelt.

Shreya Dimri kommt aus Indien und studiert Behavior: From Neural Mechanisms to Evolution. Im Gespräch mit der Jury überzeugte sie durch ihre Begeisterung für ihr Fach. Sie verdeutlicht, dass sie das Verhalten von Tieren weiter erforschen möchte, um mehr von ihnen zu lernen und nennt Jane Goodall als Vorbild. Sie findet es wichtig, langfristig eine Balance zwischen Natur und Modernisierung zu ermöglichen und hat schon in Projekten zu dieser Thematik in Indien mitgewirkt. Generell hat sie den Anspruch, wissenschaftliche Erkenntnisse so darzustellen, dass möglichst viele Menschen diese verstehen. Bislang wurde sie von ihren Eltern finanziert, was nicht mehr möglich ist.

Der Tag danach: Jubiläumsball unterm Blumendach

Das runde Jubiläum bot auch für den Universitätsball den perfekten Rahmen. Eine aus 400 Blumen gesteckte florale 50 zierte die Decke über der stets gut gefüllten Tanzfläche. Rund 650 Menschen aus Universität, Stadt und Region waren der Einladung in die Universität gefolgt.

  • Der Rektor der Universität, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, begrüßt gemeinsam mit der Moderatorin Solveig Münstermann, ehemalige Leiterin WDR-Studio OWL, etwa 650 Gäste. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Auftritt der Tanzgruppe des Hochschulsports, die mit ihrer Show zweimal begeistern kann. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Es darf unter 400 Blumen, die als „Florale 50“ den Tanzbereich schmücken, getanzt werden. In den Tanzpausen haben die Gäste die Gelegenheit, sich über weitere Jubiläumsprojekte und Highlights, zum Beispiel die Chronik und den Showroom, zu informieren. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Oberbürgermeister Pit Clausen (l.) und der neue Geschäftsführer der Universitätsgesellschaft Dr. Rainer Wend werben im Gespräch mit Solveig Münstermann für den Verein der Förderer. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Die Chris Genteman Group und DJ Kai Friese sorgen für eine stets gut gefüllte Tanzfläche. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Das Studierendenwerk erhält viel Lob für die Beköstigung der Ballgäste. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Die Studierendenkarten waren innerhalb von 48 Stunden ausverkauft. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers
  • Mit Dessertvariationen verwöhnt Konditormeister Jörg Kraume die Ballgäste. Foto: Universität Bielefeld/N. Hinkers

Uni-Modernisierung: Generalunternehmer für 1. Bauabschnitt beauftragt

Der Bau und- Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB) hat für den 1. Bauabschnitt einen Generalunternehmer beauftragt. Damit kann die Modernisierung des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld weiter voranschreiten. „Ich freue mich sehr, dass ein zentraler Meilenstein zur Modernisierung des 1. Bauabschnitts unseres Universitätshauptgebäudes erreicht wurde“, sagt Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld. „Leider hat es länger gedauert als ursprünglich geplant. Es war aber nötig und richtig, dass der BLB im Jahr 2016 die Planungen grundsätzlich geprüft und das Projekt 2017 – in enger Zusammenarbeit mit uns – neu aufgesetzt hat. Das Ergebnis tragen wir mit. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nun zügig vorankommen.“

Dazu die Pressemitteilung des Bau-und Liegenschaftbetriebs vom 5. Juli:

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes Nordrhein-Westfalen treibt mit der Beauftragung eines Generalunternehmers für die Modernisierung des 1. Bauabschnittes des Bielefelder Universitätshauptgebäudes das Großprojekt weiter voran. Die Realisierung des Projektes verläuft nach dem Neustart im Jahr 2017 weiterhin nach Plan.

Der Auftragserteilung ging eine rund einjährige intensive Phase der Angebotsplanung und Verhandlung voraus. Letztlich erhielt die Ed. Züblin AG aus Dortmund gegenüber zwei weiteren Bewerbern den Zuschlag. „Mit der Beauftragung eines international agierenden Generalunternehmers für die Modernisierung des 1. Bauabschnittes des Hauptgebäudes der Universität Bielefeld haben wir einen wichtigen Meilenstein für dieses Projekt erreicht“, kommentierte Wolfgang Feldmann, der zuständige Projektleiter des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes Nordrhein-Westfalen (BLB NRW), die jüngste Entwicklung.

Der Generalunternehmer beginnt nun mit der vertieften Entwurfsplanung des rund 60.000 Quadratmeter großen Bauabschnitts, der die Gebäudeteile A, B, K, R, S und J beinhaltet. Zudem werden weitere Abbruch- und Brandschutzmaßnahmen sowie Untersuchungen am Bauwerk durchgeführt. Diese Phase wird etwa ein Jahr dauern und zusätzlich auch die Planung für das detaillierte Logistikkonzept beinhalten. „Der BLB NRW setzt alles daran, dass sowohl ein störungsfreier Bauablauf als auch der Betrieb der Universität Bielefeld sichergestellt sind“, erläuterte Feldmann. Die Fertigstellung des 1. BA plant der BLB NRW für das Jahr 2023.

Die Projektplanungen erfolgen in enger Abstimmung mit der Universität. „Ich freue mich sehr, dass jetzt dieser zentrale Meilenstein erreicht ist“, kommentierte Dr. Stephan Becker, Kanzler der Universität Bielefeld. „Ich bin zuversichtlich, dass wir nun zügig vorankommen.“ Hierzu sagte Feldmann: „Für die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der Universität bin ich sehr dankbar.“

Hintergrund:

BLB NRW setzt auf partnerschaftliches Verfahren
Bei der Vertragsgestaltung mit dem neuen Generalunternehmer wählt der BLB NRW nun zum zweiten Mal in Nordrhein-Westfalen ein partnerschaftliches Vergabe- und Vertragsmodell. Dabei bringt das Bauunternehmen bereits in der Phase der Ausführungsplanung sein gesamtes bautechnisches und logistisches Know-how in das Projekt ein. Dieses Vorgehen trägt maßgeblich zu einer effektiveren Bauausführung bei.

Nacht der Klänge im Jubiläumsjahr: Akustischer Kult auf dem Campus

Auch im Jahr des 50. Geburtstages der Universität Bielefeld gibt es eine große Nacht der Klänge – am 12. Juli, dem letzten Tag der Vorlesungszeit. Seit 2004 wird bei dieser Kult-Veranstaltung die außergewöhnliche Architektur der Universität durch Musik, Sprache, Tanz und Klangexperimente neu erlebbar gemacht. Die Nacht der Klänge hat diesmal ebenfalls Geburtstag und ist mit 15 Jahren jetzt im Teenie-Alter. Gleich zwei Geburtstage also und ein ganz besonders vielfältiges Programm. Um 20 Uhr starten parallel an vielen Stellen die Musikangebote. Der Eintritt ist frei.

Schon lange zieht die Nacht der Klänge auch Künstlerinnen und Künstler von außerhalb der Universität magisch an. Diesmal auch open air: Erstmals wird zwischen Hauptgebäude und Gebäude X eine Bühne aufgebaut. Die A-capella-Truppe Female Affairs wechselt sich hier mit dem Z.O.F.F. – Zentralorchester finnischer Fischmärkte ab. Herausragende Musiker sind auch die drei Herren von Boogielicious, die weit mehr zu bieten haben als Boogie. Erstmals dabei sind auch das Duo FLOW, die Band carlmeinhardt und TheKeySongDuo genau wie der Klangkünstler Markus Beuter, der unter dem Titel Acuisha eine Installation aus Aufnahmen präsentiert, die er aus dem Amazonasgebiet mitgebracht hat. Die weiteste Anreise hat diesmal das Jugendtanzensemble Nastjenka aus Bielefelds Partnerstadt Nowgorod.


Die Universität Bielefeld – ein klanglichen Erlebnispark

Musikalische Konstellationen von Klassik bis Punk, von Jazz, Rock und Pop über Elektronik bis zu afrikanischer und südamerikanischer Percussion werden geboten. Diverse Chöre und Singgruppen aus unterschiedlichen Stilrichtungen geben sich ein Stelldichein. Mit dem Jazzorchester OWL und der Uni-BigBand sind gleich zwei große Jazz-Formationen zu Gast. Beim Tanz sind unter anderem Step- und American Tribal Style Bellydance dabei, aber auch Experimentelles. Ungewöhnliche, zum Teil skurrile Klanginstallationen gehören ebenso zum Programm wie ein originelles Live-Hörspiel-Musical. Die Nacht der Klänge ist kein reines Musikspektakel, sondern offen für alle Formen akustischer Kunst.

RetroManiak alias Kemal Aslan zeigt wieder seine kreativen Vintage-Kunstinstallationen. Foto: Julia Weiher

Mehr als 40 Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler an 34 Stationen machen diesmal mit – über 400 Mitwirkende. Dabei sind auch wieder alte Bekannte: Offbeat-Elevator mit Ska-Musik im Lastenaufzug, der DaChor und die Bläser von Megaforte im Hallenbad, und der Universitätschor gibt sich diesmal very British mit populärer Klassik, unterstützt von den Dudelsackspielern der Teuto District Pipeband Bielefeld. Nach dem großen Erfolg vom vergangenen Mal freut sich das Blasorchester 3 Sparren wieder, wenn die Zuhörer es spontan mit Kazoos unterstützen. Die Gruppe frakment extended lädt mit Blick auf das Universitätsjubiläum zu einer audio-visuellen Zeitreise durch fünf Jahrzehnte ein. Mit spannenden Beiträgen beteiligt sich das Fach Kunst- und Musikpädagogik an der Nacht der Klänge: Klassiker der Neuen Musik wie Luciano Berios „Sequenza III“ kontrastieren mit dem neugegründeten, auf Pop-Klänge ausgerichteten KuMu-Chor.

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer zeigt sich angesichts der kommenden Nacht der Klänge hocherfreut: „Diese Veranstaltung ist nach nun 15 Jahren aus dem Kulturleben der Uni Bielefeld nicht mehr wegzudenken – schon gar nicht im Jubiläumsjahr. Die Türen der Universität stehen am 12. Juli für wirklich alle wieder ganz weit auf und es ist für jede und jeden etwas dabei – garantiert!“

Für das leibliche Wohl sorgen wieder das Studierendenwerk Bielefeld und das Restaurant „Univarza“.

Der Eintritt ist frei. Um das Spenden von „Kultureuros“ wird gebeten. Die Nacht der Klänge ist eine Veranstaltung des Zentrums für Ästhetik der Universität Bielefeld mit freundlicher Unterstützung durch die Universitätsgesellschaft Bielefeld, das Studierendenwerk Bielefeld und Bielefeld Marketing.

Das Programm ist ab sofort online zu finden.

Zentrum für Hochbegabung eröffnet

Das „Osthushenrich-Zentrum für Hochbegabungsforschung an der Fakultät für Biologie (OZHB)“ der Universität Bielefeld ist heute (2. Juli) offiziell eröffnet worden. Angereist waren neben Vorstandsmitglieder der Osthushenrich-Stiftung auch Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl. Das OZHB bildet die Basis für verschiedene übergreifende Angebote, um naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler effektiv zu fördern und Lehrkräfte aus- und weiterzubilden. Zudem werden im OZHB unterschiedliche Forschungsansätze verfolgt, die sich mit naturwissenschaftlicher Begabung und Hochbegabung sowie Diagnostik befassen.

Geleitet wird das Zentrum von dem Biologiedidaktiker Professor Dr. Claas Wegner. Er ist Leiter und Initiator des Projekts „Kolumbus-Kids“ an der Universität Bielefeld, das seit vielen Jahren hochbegabte Kinder aus den Schulen der Region naturwissenschaftlich fördert. Durch das OZHB wird es aus seiner Sicht möglich, umfangreichere und detailliertere Begabtenforschung zu betreiben. „Das Zentrum eröffnet die Chance, forschungs- und unterrichtpraktische Ziele zu erreichen und beispielsweise neue Diagnoseverfahren für jüngere Kinder zu entwickeln“, freut sich Professor Wegner. Zudem werden im Rahmen des Zentrums zwei neue weiterbildende Studiengänge implementiert.
Ein viersemestriges weiterbildendes Studium vermittelt in verschiedenen Modulen fachdidaktisches Wissen zur Hochbegabtenförderung und richtet sich an bereits qualifizierte Lehrkräfte. Sie sollen in den Schulen das Potential von Schülerinnen und Schülern erkennen.
Geplant ist weiterhin ein weiterbildendes Studium mit dem Schwerpunkt MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Es soll Lehrerinnen und Lehrer in die Lage versetzen in den Schulen MINT-Angebote für Schülerinnen und Schüler anzubieten.

Prof. Dr. Jacob Engelmann, Prodekan der Fakultät für Biologie der Universität Bielefeld, Marianne Thomann-Stahl, Regierungspräsidentin der Bezirksregierung Detmold, Prof. Dr. Claas Wegner, Leiter des Osthushenrich-Zentrums für Hochbegabung, Dr. Burghard Lehmann, Geschäftsführer der Stiftung mit NAO und Dr. Ulrich Hüttemann, Vorstandsmitglied der Stiftung (v. l.) bei der Eröffnung des Zentrums.
Foto: Universität Bielefeld

Ermöglicht wurde die Einrichtung des Zentrums durch die Osthushenrich-Stiftung, die Bildung von Kindern und Jugendlichen fördert und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Förderung von Hochbegabten legt. Die Stiftung unterstützt das Zentrum, das vor einem Jahr ins Leben gerufen wurde, mit 500.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren. „Durch das OZHB werden Schülerinnen und Schülern vielseitige Angebote zur Förderung einer naturwissenschaftlichen Hochbegabung gegeben“, so Dr. Ulrich Hüttemann Vorstandsmitglied der Osthushenrich-Stiftung.

Weitere Informationen zum Zentrum für Hochbegabungsforschung finden sich hier.

Blick in die Historie und Blick nach vorn: Rechtswissenschaft als erste Fakultät gegründet

Von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt konstituiert sich am 28. Juni 1969 im Schloßkrug in Schloß Holte die erste Fakultät der Universität Bielefeld. Erst zehn Tage später berichtet die Neue Westfälische in einer knappen Meldung, dass der Vorsitzende des Gründungsausschusses Prof. Dr. Mestmäcker mitgeteilt habe, dass sich die rechtswissenschaftliche Fakultät gebildet und Prof. Dr. Jochen A. Frowein zum ersten Dekan gewählt habe. Diese Zurückhaltung geben die Juristen in der Folgezeit auf und machen auch bundesweit auf sich aufmerksam.

Bereits in den Gründungsgremien war die Rechtswissenschaft stark vertreten. Neben Prof. Dr. Ernst-Joachim Mestmäcker, der das Fach im Gründungsausschuss – ab 1967 als Vorsitzender – vertrat und im September 1969 zum ersten Rektor der Universität gewählt wurde, saßen mit Ernst-Wolfgang Böckenförde, Günther Jahr, Armin Kaufmann, Werner Maihofer und Dieter Nörr 1966 fünf weitere Juristen im Wissenschaftlichen Beirat, die im Planungsprozess die Fachbereichskommission Rechtswissenschaft bildeten.

Das „Bielefelder Modell“ der einstufigen Juristenausbildung

Die Fachbereichskommission Rechtswissenschaft sah ihren Beitrag im Rahmen der Reformuniversität Bielefeld in der Notwendigkeit einer Reform des juristischen Studiums und nahm dabei die jahrzehntelange Kritik an einer zu theoretischen, praxisfernen, langen und zu einseitig auf das Richteramt angelegten Juristenausbildung auf. Nachdem 1971 die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Erprobung anderer Ausbildungsformen geschaffen worden waren, lieferte die Fakultät in Bielefeld – neben anderen Universitäten der Bundesrepublik – einen eigenen Beitrag zur sogenannten einstufigen Juristenausbildung („Bielefelder Modell“). Im Wintersemester 1973/74 nahm der erste Ausbildungsjahrgang mit 187 Teilnehmern an der Universität Bielefeld das Studium im Rahmen der einstufigen Ausbildung auf. Kennzeichen waren eine enge Verbindung von praktischer und theoretischer Ausbildung, eine Schwerpunktbildung in der Endphase der Ausbildung, eine Verteilung des Prüfungsstoffes auf die gesamte Ausbildungszeit und eine Betreuung der Studierenden in Kleingruppen.

Öffentliche Anhörung von Sachverständigen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung zum Bielefelder Modell der einstufigen Juristenausbildung, die der Justizausschuss des NRW-Landtags am 26. Januar 1984 im ZiF durchgeführt hatte. Ergebnis: Das Modell sei richtungsweisend und habe sich bewährt, die Neuordnung auf Bundesebene, die ein Ende des Bielefelder Modells bedeute, ein Schritt in die falsche Richtung.
Fotograf: Manfred Kettner

Primär aus politischen Gründen wurde nach dem Regierungswechsel 1982/83 dieses Reformprojekt bundesweit abgebrochen. Ein Gesetzesentwurf, der wesentliche Teile des „Bielefelder Modells“ enthielt, wurde nicht mehr umgesetzt.

Sprungbrett Bielefeld

Seitdem bildet die mittlerweile größte Fakultät der Universität zwar wieder auf traditionelle Weise in einer zweistufigen Ausbildung (Studium und Referendariat) Juristinnen und Juristen aus, ist aber weiterhin gegenüber aktuellen Studienreformbestrebungen aufgeschlossen. Bewahrt hat sich die inzwischen internationaler, jünger und weiblicher gewordene Fakultät darüber hinaus eine besondere Wertschätzung der Grundlagenfächer Philosophie, Geschichte und Soziologie.

Die Fakultät bedeutete für einige ihrer Angehörigen auch ein Sprungbrett in höhere Ämter. Maihofer wurde wenige Jahre nach seiner Berufung nach Bielefeld Bundesminister für besondere Aufgaben (1972-1974) und anschließend Bundesinnenminister (1974-1978) in einer sozialliberalen Koalition. Und nicht weniger als fünf Bielefelder oder ehemalige Bielefelder Professorinnen und Professoren bekleideten das Amt eines Bundesverfassungsrichters bzw. einer Bundesverfassungsrichterin.

  • Prof. Dr. Werner Maihofer: 1972-1974 Bundesminister für besondere Aufgaben und 1974-1978 Bundesinnenminister. Prof. Dr. Dieter Grimm: 1987-1999 Bundesverfassungsrichter. – Fotograf: Stefan Hörttrich
  • Prof. Dr. Ernst-Wolfgang Böckenförde: 1983-1996 Bundesverfassungsrichter. – Foto: Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Udo Steiner: 1995-2007 Bundesverfassungsrichter. – Foto: Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Hans-Jürgen Papier: 1998-2010 Bundesverfassungsrichter, davon 2002-2010 Präsident des Bundesverfassungsgerichts. – Foto: Universität Bielefeld
  • Prof. Dr. Gertrude Lübbe-Wolff: 2002-2014 Bundesverfassungsrichterin. – Foto: Universität Bielefeld

Spannende Notiz am Rande: Der in Bielefeld geborene Bernhard Schlink startete als wissenschaftlicher Assistent von der Fakultät für Rechtswissenschaft aus nicht nur eine Karriere als Professor für Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie, sondern auch als Bestsellerautor.

Hang zur Praxis

Die Fakultät für Rechtswissenschaft war schon vor 50 Jahren ein Vorreiter ihres Faches, erinnert sich der Dekan Professor Dr. Markus Artz – in der Ausbildung ebenso wie in der Forschung.

Herr Artz, was war zur Gründungszeit besonders?

Markus Artz: Trifft man mit Absolventen der Anfangsjahre unserer Fakultät zusammen, erinnern sie sich stets an das besondere Ausbildungsformat, das in Nordrhein-Westfalen exklusiv in Bielefeld gepflegt wurde: Im „Bielefelder Modell“* wurden praktische Stationen bei Staatsanwaltschaften, Gerichten und Behörden in das universitäre Studium integriert. So war es möglich, die Studierenden praxisorientiert und in einem Zug zum Volljuristen auszubilden – zu dieser Zeit eine einzigartige Möglichkeit.

Was zeichnet die Fakultät heute aus?

Markus Artz: Unsere Forscherinnen und Forscher pflegen in vielen Bereichen intensive Kontakte zur Praxis und Rechtspolitik. So wurde etwa der Kollege Thomas Wischmeyer in die Datenethikkommission der Bundesregierung berufen und Ansgar Staudinger zum Präsidenten des Deutschen Verkehrsgerichtstags gewählt. Durch die Berufung junger Forschender ist die Fakultät außerdem gewachsen, sie zählt derzeit 29 Professorinnen und Professoren. Dadurch haben sich neue Forschungsschwerpunkte entwickelt, etwa im Bereich der Digitalisierung oder des Rechts von Familienunternehmen.

Wohin wird sich die Rechtswissenschaft in Bielefeld zukünftig entwickeln?

Markus Artz: Die Fakultät wird auch zukünftig versuchen, interdisziplinär und international orientiert zu forschen. In den vergangenen Jahren haben wir die universitäre Examensvorbereitung stark ausgebaut. Wir bieten jetzt und zukünftig unseren Studierenden ein außergewöhnliches Programm, um sich an der Fakultät gut unter Verzicht auf einen kommerziellen Repetitor auf die Staatsprüfung vorzubereiten.


Professor Markus Artz, Dekan der
Fakultät für Rechtswissenschaft. Foto: Paul Maaßen

Internationales THE-Ranking: Universität Bielefeld unter den TOP 20 der jungen Universitäten weltweit

Die Universität Bielefeld ist eine der 20 besten jungen Universitäten weltweit. Das geht aus dem neuen Times Higher Education (THE) Young University Rankings hervor, das gestern (26.06.2019) erschienen ist. Das britische Wissenschaftsmagazin THE vergleicht mehr als 350 Universitäten aus der ganzen Welt, die nicht älter als 50 Jahre sind. Unter den deut-schen bewerteten Universitäten belegt die Bielefelder Platz 3, NRW-weit Platz 2.

„Im 50. Jahr unseres Bestehens Platz 20 auf der Weltrangliste. Das ist das beste Ergebnis, das unsere Universität in diesem Ranking je erreicht hat. Mein Dank gilt allen Mitgliedern dieser Universität, die mit viel Engagement dieses Ergebnis erarbeitet haben. Ein Höhepunkt in un-serem Jubiläumsjahr“, freut sich der Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer. Zum achten Mal in Folge ist die Universität Bielefeld bewertet worden, die bisher beste Platzierung war die 22. im Jahr 2017.

Das Ranking stellt die Universitäten in verschiedene Bewertungskriterien gegenüber: Leistung in Forschung und Lehre, Innovationsstärke, Zitationen und internationale Ausrichtung. In der Kategorie Forschung belegt die Universität Bielefeld Platz 1 unter den gerankten deutschen Universitäten und Platz 14 weltweit.

Der Vergleich der jungen Universitäten ist eine Ergänzung zum „World University Ranking“, in dem der wissenschaftliche Ruf stark gewichtet wird. Alteingesessene Universitäten erreichen in diesem Vergleich oft bessere Platzierungen als ihre jüngeren Konkurrenten, die sich diesen Ruf erst erarbeiten. Um das aktuelle und zukünftige Potenzial dieser „aufgehenden Sterne“ besser abzubilden, führt die THE seit 2012 ein eigenes Ranking durch. Dabei wird die wissen-schaftliche Reputation weniger stark gewichtet. Das „Young Universities Rankings“ hieß bis zum Jahr 2016 „THE 150 Under 50“. 2017 wurden erstmals nicht 150, sondern 200 Universitäten weltweit in die Wertung mit aufgenommen, in diesem Jahr sind es bereit 351. Rang 1 im neuen Ranking belegt die Hong Kong University of Science and Technology.

An der Universität Bielefeld im Bundesland Nordrhein-Westfalen studieren 25.000 Menschen. Die Fächerpalette reicht von Geistes- bis Naturwissenschaften, von Sozial- bis Technikwissenschaften. Eine Medizinfakultät befindet sich gerade in Gründung; hier sollen 2021 die ersten Studierenden aufgenommen werden.

Weitere Informationen:
THE Young University Rankings 2019
https://www.timeshighereducation.com/world-university-rankings/2019/young-university-rankings

50 Jahre Fakultät für Soziologie: Gelebte Vielfalt

Die Fakultät für Soziologie ist eine der größten sozialwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland. Am 26. Juni feiert sie das 50-jährige Bestehen. Schon zur Gründung war sie einzigartig, erzählen die Dekanin Professorin Dr. Joanna Pfaff-Czarnecka und der Dekanatsassistent Dr. Markus Göbel.

Frau Pfaff-Czarnecka – was war zur Gründungszeit besonders?
Joanna Pfaff-Czarnecka: Die Bildungsreform war in vollem Gange, die Öffentlichkeit setzte sich mit dem Nationalsozialismus auseinander und war gleichzeitig mit dem Zusammenwachsen zu einer Weltgesellschaft konfrontiert. Die Gründung unserer Fakultät fiel in eine höchst interessante Zeit. Und sie ist die bis dato erste und einzige autonome soziologische Fakultät in Deutschland. In der Anfangszeit war deshalb auch die Soziologie als Lehr- und Studienfach besonders wichtig. In der Forschung dagegen ging es bunt zu: Systemtheorie, Sozialpolitik, Entwicklungssoziologie, Politikwissenschaft, Geschichte der Soziologie und vieles mehr standen im Programm.

Was zeichnet die Fakultät heute aus?
Markus Göbel: Besonders prägend ist unsere Forschung zur Weltgesellschaft und Transnationalisierung, zur Ungleichheit und Geschlechtern, obgleich die Bielefelder Soziologie unter einem Dach eine ganze Anzahl von sozialwissenschaftlichen Disziplinen vereint. Dabei haben wir bis heute den Anspruch, alles Soziale in der Gesellschaft nicht nur theoretisch zu erfassen, sondern daraus auch Gesellschaftstheorien zu entwickeln. Wir bezeichnen das gerne als Luhmann’sche Hintergrundstrahlung – angelehnt an Niklas Luhmann, unseren ersten Professor und einen der wichtigsten deutschsprachigen Vertreter der soziologischen Systemtheorie.

Wohin wird sich die Soziologie in Bielefeld zukünftig entwickeln?
Joanna Pfaff-Czarnecka: Die Fakultät wird vielseitig bleiben: Fragen zur Evolution der Weltpolitik, Globalisierung, Migration und Ungleichheit werden unsere Forschung sicherlich prägen. Diese Forschungsfragen haben auch Potenzial für Verbünde, die über die Fakultätsgrenzen hinausreichen können – etwa mit der Geschichtswissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft oder den Wirtschaftswissenschaften. So oder so bleibt es spannend. Denn wie schon zur Gründung befinden wir uns auch heute in gesellschaftlich interessanten Zeiten, die es zu ergründen gilt.

Joanna Pfaff-Czarnecka, Dekanin der Fakultät für Soziologie, und Markus Göbel, Dekanatsassistent. Foto: Universität Bielefeld

Weitere Informationen:
https://50jahre.uni-bielefeld.de/event/50-jahre-fakultaet-fuer-soziologie/

Dieser Artikel erschien erstmals im „BI.research“, dem Forschungsmagazin der Universität Bielefeld im Mai 2019.

Die Fakultät für Soziologie
Die Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld ist eine der größten sozialwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa. Hier studieren rund 3.000 Menschen, mehr als 30 Hochschullehrende und 40 akademische Mitarbeitende lehren und forschen in elf Arbeitsbereichen. In der Forschung prägen die Weltgesellschaftsforschung und die Ungleichheitsforschung die Fakultät. Zwei Professorinnen forschen hier mit ERC Grant, der bedeutenden EU-Forschungsförderung für Einzelwis-senschaftler. Der Bielefelder Soziologe Niklas Luhmann hat das Außenbild der Fakultät über viele Jahrzehnte mitgeprägt. Der Luhmann’sche Zettelkasten wurde gerade digitalisiert und ist öffentlich zugänglich.

Der Chronikbeitrag zur Gründung der Fakultät:
https://50jahre.uni-bielefeld.de/chronik/einzigartig-die-gruendung-der-fakultaet-fuer-soziologie/

Weitere Highlights aus dem Jubiläumsprogramm der Fakultät für Soziologie

Sammelband: „Hochschulexperimentierplatz Bielefeld“ – 50 Jahre Fakultät für Soziologie
Volker Kruse und Torsten Strulik haben den Sammelband herausgegeben (Transcript Verlag, 508 Seiten, ISBN: 978-3-8376-4411-1). Der Band führt in über 20 Beiträgen Innen- und Außenansichten unterschiedlicher Autorinnen und Autoren auf die Fakultät für Soziologie zusammen. Die Aufsätze stammen von derzeitigen und ehemaligen Mitgliedern der Fakultät sowie von Gastautorinnen und Autoren, die ihre persönlichen Beziehungen zur Bielefelder Fakultät thematisieren. Ein weiterer Bestandteil des Bandes sind 14 Essays von Studierenden, die sehr persönliche Erlebnisse mit ihrer Fakultät und der Universität Bielefeld be-schreiben.

Outdoor-Ausstellung: „Das ABC der Geschichte und Soziologie“ (Uni-Jubiläumsprojekt)
Die Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS), die Graduiertenschule der Fakultät für Soziologie, organisiert eine Outdoor-Ausstellung. Die Ausstellung umfasst 26 fast zwei Meter große Holzbuchstaben-Skulpturen von A bis Z. Jeder Buchstabe steht dabei für ein Forschungsprojekt aus der Soziologie oder der Geschichte, das derzeit an der BGHS von Promovierenden bearbeitet wird oder bereits erfolgreich abgeschlossen wurde. Die Ausstellung ist von Anfang Juli bis Mitte Oktober 2019 auf der Uni-Wiese zu sehen und Teil des Programms zum Uni.Stadt.Fest am 15. September.

Öffentliche Veranstaltungsreihe: Die Vielfalt der Gesellschaft
http://www.uni-bielefeld.de/soz/fakultaet/50jahre.html

Trauer um Professor Dr. Ludwig Huber

Der Pädagoge und ehemalige Leiter des Oberstufen-Kollegs Professor Dr. Ludwig Huber ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Er hatte 1989 die Nachfolge von Hartmut von Hentig als Wissenschaftlicher Leiter des OS angetreten und an der damaligen Fakultät für Pädagogik (heute Erziehungswissenschaft) zu Wissenschaftsdidaktik geforscht und gelehrt. „Ludwig Huber hat die Schul- und Hochschullandschaft als Experte für Forschendes Lernen mitgeprägt“, sagt Rektor Professor Dr.-Ing. Sagerer. „Er war ein herausragender Kopf der Bielefelder Erziehungswissenschaft.“

Bereits 1968 begleitete der gebürtige Bielefelder seinen Vorgänger, Hartmut von Hentig, als Assistent an die Universität Bielefeld und baute das Oberstufen-Kolleg und die Laborschule mit auf. Das OS war deshalb stets eine Herzensangelegenheit für den Pädagogen. 1971 wechselte er an die Hamburger Universität und lehrte und forschte dort bis zu seiner Rückkehr nach Bielefeld als damals erster Professor für Hochschuldidaktik.

Auch nach seiner Emeritierung 2002 blieb Ludwig Huber der Wissenschaft erhalten. In zahlreichen Workshops und Vorträgen gab er sein Wissen weiter, und engagierte sich auch in diesem Sommersemester noch im Organisationsteam für das Forum Offene Wissenschaft, das seit Jahrzehnten Vorträge zu gesellschaftlich relevanten Themen an der Universität Bielefeld anbietet.

Prof. Dr. Ludwig Huber.
Foto: Universität Bielefeld

Unigewimmel: Das Buch zum Universitätsjubiläum

Die Universität Bielefeld präsentierte heute im UniShop ihr Buch zum 50. Jubiläum: Unigewimmel. Ein Wimmelbuch für Erwachsene. Der Potsdamer Illustrator Peter Menne, selbst einst Student in der Leineweberstadt, hat es gezeichnet, und gab Professor Dr. Reinhold Decker, dem Prorektor für Informationsmanagement der Universität Bielefeld, sowie Medienvertreterinnen und -vertretern einen kleinen Einblick in seine Arbeit.

(mehr …)

„Rehabilitation muss sensibler für Diversität werden“

Menschen mit Migrationshintergrund nehmen Rehabilitation seltener in Anspruch als Menschen ohne Migrationshintergrund, obwohl sie einen teilweise höheren Bedarf haben. Gesundheitswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universität Bielefeld, der Universität Witten/Herdecke und der Universität zu Lübeck sind den Gründen hierfür nachgegangen. Tugba Aksakal von der Universität Bielefeld hat als Nachwuchswissenschaftlerin mitgeforscht. Drei Fragen an Tugba Aksakal:

(mehr …)

Der Brexit zeigt: Die EU ist ein Friedensprojekt


In research_tv erläutert der Rechtswissenschaftler Professor Dr. Franz C. Mayer von der Universität Bielefeld, warum die Europäische Union als Friedensprojekt funktioniert und welche Rolle das Recht für den zivilisatorischen Fortschritt spielt. „Der Brexit zeigt, dass es besser ist, der eigenen Bevölkerung gut zu erklären, worum es bei der Europäischen Union im Kern geht.“

(mehr …)

Uni-Sitzmöbel im Wandel: Von Bananen und Gurken

Pünktlich zum Sommersemester sind die grünen Außenmöbel zurück auf der Uni-Wiese zwischen Hauptgebäude und Gebäude X. Sie sind nicht die einzigen beliebten Sitzmöbel in der Geschichte der Universität.

(mehr …)

Blick in die Historie: Das Richtfest am ZiF

Im März 1972 feiert das Gebäude des ZiF am Wellenberg – heute Methoden – Richtfest. In der Neuen Westfälischen heißt es daraufhin, die „Bastion der Wissenschaft“ sei im Rohbau fertiggestellt. Nachdem die Bauarbeiten im Mai 1971 begonnen hatten, wird das Gebäude im Oktober 1972 bezogen. Konzeptionell geht es den Planern von Anfang an um die Institutionalisierung folgender Prämisse: Interdisziplinarität als Verfahren.

(mehr …)

Weil Wissenschaft offen sein muss

Im Sommer- wie im Wintersemester öffnet Hörsaal 4 der Universität Bielefeld montags um 18 Uhr c.t. seine Türen für all diejenigen, die an aktuellen gesellschaftlichen Debatten interessiert sind – und das bereits seit mehr als 20 Jahren. Das Forum Offene Wissenschaft (FOW) hat eine lange Tradition, die auch im kommenden Sommersemester fortgeführt wird und somit bis in die Zukunft reicht.  

(mehr …)

Personalnachrichten aus der Universität

  • Drei Bielefelder Wissenschaftler in Fachkommission Integrationsfähigkeit berufen
  • Professor Thomas Hellweg im Beirat des Maier-Leibnitz-Zentrums
  • Professorin Anne Sanders erhält „Helmut-Schippel-Preis“
  • Professor Ansgar Staudinger neuer Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages
(mehr …)

Blick in die Historie: Start des teutolabs-Chemie im Jahr 2000

Im Beisein der damaligen NRW-Bildungsministerin Gabriele Behler geht im Februar 2000 das teutolab-Chemie, ein Mitmach- und Experimentierlabor für Schüler und Schülerinnen, an den Start. Es gilt als erstes Mitmachlabor an einer Universität, ist Prototyp und Vorbild für viele ähnliche Schülerlabore.

(mehr …)

Ausgezeichnet: Die besten Doktorarbeiten aus 2018

(mehr …)

Personalnachrichten aus der Universität Bielefeld

  • Ehrenprofessur für Professorin Dr. Katharina Kohse-Höinghaus
  • Kanzler Dr. Stephan Becker in Arbeitsgruppe der WKN berufen
  • Professor Dr. Kai Kauffmann zum Rektoratsbeauftragten für WissensWerkStadt ernannt
(mehr …)

Der Tag danach … Start der Wunschstern-Aktion

Die Wunschstern-Aktion in der Universität Bielefeld ist gestartet. 1.100 Wünsche von Jugendlichen und Erwachsenen der unterschiedlichen Einrichtungen in Bethel können jetzt erfüllt werden.

(mehr …)

Editorial des Rektors

50 Jahre Universität Bielefeld: ein Grund zu feiern und ein Grund, uns in einem neuen Medium zu präsentieren.

(mehr …)
© 2020
Universität Bielefeld

Impressum
Datenschutz