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Ein Blick zurück auf 2020

Die Universität Bielefeld blickt auf das Jahr 2020 zurück. Die Coronapandemie hat den Alltag in Studium und Lehre bestimmt. Doch auch in der Forschung, bei der Modernisierung und Erweiterung des Campus und der Weiterentwicklung der Medizinischen Fakultät ist viel passiert. Die Universität wünscht besinnliche Festtage und alles Gute für das neue Jahr.

Hier geht’s zu den einzelnen Themen des Jahres.

Januar

Verleihung der Dissertationspreise

Februar

Fünf Millionen Euro für das Deutsche Netzwerk für Bioinformatik-Infrastruktur

März

  • Die Universität wird in den reduzierten Basisbetrieb versetzt
  • Die Universität hilft mit Desinfektionsmittel und Schutzkleidung

April

Start ins Online-Semester

Mai

„FlowBie Siggi“ startet in Bielefeld
Neuheiten aus der Uni-Baustelle

Juni

  • Große Räumlichkeiten für Studienprüfungen in Corona-Zeiten
  • Erster Professor an der Medizinischen Fakultät OWL

Juli

  • Neue Methode für schnellere Corona-Testergebnisse,
  • Corona-Nothilfefonds für Studierende

August

Anschubfonds Medizinische Forschung: erste sechs Kooperationsprojekte bewilligt

September

  • Hörsaalgebäude Y feiert „Dichtfest“
  • ERC Starting Grants für zwei junge Forschende der Universität
  • Startschuss für ersten Neubau der Medizinischen Fakultät OWL
  • Zweiter Auszug des Luhmann-Zettelkastens jetzt online verfügbar

Oktober

  • Das Wintersemester beginnt
  • Genomforscher Alfred Pühler wird Ehrensenator

November

  • ERC Synergy Grant für Informatikerin Barbara Hammer
  • Obstbaumaktion der Universität Bielefeld (interner Link)
  • XXL-Baustellenkräne für den ersten Bauabschnitt

Dezember

Tag für Absolvent*innen diesmal online

Was Rassismus für die Identität von Gesellschaften bedeutet

Zu jeder Nation gehört die Vorstellung, dass ihre Mitglieder durch bestimmte Gemeinsamkeiten verbunden sind. Die Nation erscheint als eine Gemeinschaft von Menschen – und das obwohl sich diese Menschen persönlich zum größten Teil nie begegnen werden. Welche Bedeutung haben Rassismus und Rassekonstruktionen für die Identität von nationalstaatlich verfassten Gesellschaften? Das diskutieren Wissenschaftler*innen am 17. und 18. Dezember auf der interdisziplinären Online-Tagung „Rasse und das Imaginäre von Gesellschaft im Zeitalter der Migration“. Die Konferenz wird vom Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld organisiert.

Wer zu einer Gesellschaft gehört und wer „anders“ ist, sei das Ergebnis von Vorstellungen, die gepflegt, und von Geschichten, die erzählt werden, sagt Tagungsleiter Professor Dr. Paul Mecheril. Foto: Universität Bielefeld

Wer zu einer Gesellschaft gehört und wer „anders“ ist, sei vor allem das Ergebnis von Vorstellungen, die gepflegt, und von Geschichten, die erzählt werden, sagt Professor Dr. Paul Mecheril, der an der Universität Bielefeld Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Migration lehrt. Er leitet die Online-Tagung Mitte Dezember.

Die Vorstellungen zur Zugehörigkeit bekommen Mecheril zufolge in einer Zeit zunehmender Migration eine konkrete Bedeutung: „Die nationalstaatliche Ordnung ist darauf angewiesen, Fragen der Zugehörigkeit zu beantworten, zu klären, wer Bürger*in eines Landes ist und wer nicht. Und diese Bestimmung und Vorstellung des Eigenen stabilisiert sich durch den Bezug auf die erdachten und phantasierten Anderen“, sagt der Forscher.

„Auf unserer Tagung möchten wir aus dem Blickwinkel der Rassismus-Theorie auf das Imaginäre von Gesellschaft schauen“, so Paul Mecheril. Zwar habe sich die deutsche und die europäische Gesellschaft schon lange den Antirassismus auf die Fahnen geschrieben. Auch seien sich Wissenschaftler*innen längst einig, dass es keine menschlichen Rassen gibt. Dennoch spielen Rassekonstruktionen laut Mecheril immer wieder eine Rolle, wenn es darum geht, die Zugehörigkeit und Identität von Menschen zu definieren.

Um der Rolle nachzugehen, die Rassekonstruktionen bei der Konstruktion von deutscher und europäischer Identität zukommt, wird es auf der Tagung neben Vorträgen vor allem moderierte Zweiergespräche zwischen den 20 Wissenschaftler*innen geben. In den Gesprächen soll deutlich werden, wie Forschende aus Disziplinen wie Migrationsforschung, Pädagogik, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Germanistik, Kulturanthropologie und Politikwissenschaft das Thema Migration angehen.

Ebenfalls auf dem Programm: Eine Lesung der Autorin und Rassismusforscherin Pasquale Virginie Rotter und eine Performance der Künstlerin Soyong Ki.

Die Tagung ist die erste des neuen Arbeitsbereichs Migration der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Bielefeld und ist als Startschuss einer mehrjährigen Forschungskooperation geplant.

Für Interessierte ist eine Teilnahme an der Online-Tagung möglich. Dazu wird um Anmeldung im ZiF-Tagungsbüro bei trixi.valentin@uni-bielefeld.de gebeten. Die Tagungssprache ist Deutsch.

Weitere Informationen

Website der Tagung mit Programm und Link zur Teilnahme

Das war der Tag für Absolvent*innen 2020

Alles ganz anders in diesem Jahr: Der Tag für Absolvent*innen wurde am Freitag, 4. Dezember, aus der Uni-Halle als Livestream gesendet. Die Absolvent*innen konnten das Programm so von zuhause aus genießen. Der Abend brachte eine glückliche Siegerin beim Absolvent*innen-Quiz, Live-Musik und Poetry-Slam aus der Uni-Halle – alles live gesendet an die heimischen Bildschirme. Eine Rückschau auf den Abend mit den schönsten Bildern.  

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Mit Experimentierlust und Gespür für Themen: Hertz 87.9 sendet seit 20 Jahren

Mit Sondersendungen und Social-Media-Aktionen feiert das Campusradio Hertz 87.9 diese Woche den Sendestart vor 20 Jahren. Eine Gruppe von Studierenden setzte sich Ende der 1990er-Jahre für die Gründung des Senders ein. Am 6. Dezember 2000 ging das Campusradio zum ersten Mal auf Sendung – live und mit einer eigenen Frequenz. Seitdem berichten die Redakteur*innen über Themen aus Wissenschaft, Hochschulpolitik, Musik, Kultur und Sport. „Hertz 87.9 ist seit 20 Jahren ein Teil der Medienlandschaft von Bielefeld“, sagt Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld.

„Der Sender hat sein eigenes Profil entwickelt: Er ist eine Art Wissenschaftsradio für Bielefeld geworden – mit ausgezeichneten Berichten über Forschung, Lehre und Hochschulpolitik“, erklärt Sagerer. „Zum Profil des Senders gehört eine kritische, aber konstruktive Berichterstattung. Hertz 87.9 passt bestens in die Universität, weil es als Ausbildungsradio Medienkompetenz vermittelt und Studierende für den Journalismus qualifiziert. Viele der Redakteur*innen engagieren sich ehrenamtlich und leisten in ihrer Freizeit eine tolle Arbeit für den Sender. Einen ganz herzlichen Glückwunsch zu 20 Jahren Hertz 87.9!“

  • Denis Sasse, ehemaliger Hertz-Chefredakteur (2008-2009 und 2011-2014), heute wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Uni Bielefeld: „Ich weiß noch ganz genau, wie ich 2005 das erste Mal in die Hertz-Redaktion gekommen bin. Mein erster Blick fiel auf das Mikrofon und ich habe mir direkt gesagt: Ich werde niemals moderieren, niemals vor Leuten sprechen. Dann ging es relativ schnell, dass ich doch moderiert habe. Ich habe zehn Jahre bei Hertz mitgearbeitet. Und jetzt bin ich Dozent an der Uni Bielefeld und spreche vor Studierenden. Das ist das, was Hertz mir mit auf den Weg gegeben hat. Und damit alles Gute zum 20-jährigen Geburtstag. Macht weiter so!“ Foto: Denis Sasse
  • Veronika Vielrose, eine der aktuellen beiden Chefredakteurinnen von Hertz 87.9, Bildungswissenschaften-Studentin: „20 Jahre Hertz 87.9 – 20 Jahre Familienzusammenhalt. Wir sind nicht nur Ausbildungsradio, wir sind auch eine Familie. Wir gehören alle zusammen. Wir kommen aus unterschiedlichen Ecken und Studiengängen, aber hier sind wir alle zugehörig und haben unseren Platz gefunden. Und das geht seit 20 Jahren. Alles Gute, Hertz 87.9. Ich hoffe, das wird mindestens die nächsten 20 Jahre ähnlich aussehen!“ Foto: privat
  • Maria Tzankow, erste Chefredakteurin von Hertz 87.9 (1999-2001), heute Referentin Öffentlichkeitsarbeit/ Marketing bei der Industrie- und Handelskammer zu Berlin: „20 Jahre ist das her, alter Schwede! ‚Der Sender mit dem Ralf‘ – so hat das StadtBlatt in Bielefeld damals getitelt. Ich hatte einen Mitbewohner, der Ralph hieß, und er hat, wie viele andere auch, eine Station-ID abgegeben, also den Sendernamen angesagt. Für die Zeiten, in denen keine Live-Sendungen laufen, spielt der Studiorechner Songs und aufgezeichnete Sendungen automatisch ab. Weil unsere Sendeautomation zu Beginn des Sendestarts noch nicht so ganz reibungslos funktioniert hat, wurde die Station-ID mit dem Ralph mindestens viermal in der Stunde gespielt. Das war sehr lustig. Liebes Hertz, alles, alles Gute zum Geburtstag. Ich bin gleichermaßen stolz wie glücklich. Und Euch Studierenden wünsche ich für die nächsten 20 Jahre weiterhin so viel Elan und fröhliches Sammeln von Zusatzqualifikationen.“ Foto: Maria Tzankow
  • Christian Schütte, Mitgründer von Hertz 87.9, heute Programmleiter Deutschlandfunk Nova: „Dass Hertz 87.9 jetzt 20 Jahre alt wird, freut mich ganz besonders, denn ich habe Hertz damals mit aufgebaut. Ich habe dort eine Menge gelernt: nicht nur die Grundlagen des Radiojournalismus – moderieren, Nachrichten schreiben, Reportagen machen. Ich habe auch viel gelernt über Projektmanagement und über agiles Arbeiten. Es hat mir immer eine Menge Spaß gemacht und ich bin stolz, dass es das Campusradio noch immer gibt. Hertz ist eine Bereicherung – für Bielefeld, für die Universität und für die Redakteur*innen, die sich dort engagieren. Alles Gute für die nächsten 20 Jahre.“ Foto: Christian Schütte
  • Thomas Rademacher, ehemaliger Chefredakteur von Hertz 87.9 (2019-2020) und Student der interdisziplinären Medienwissenschaft: „Alles Gute zum Geburtstag, liebes Campusradio! Ich habe in meiner Zeit dort mindestens genauso viel gelernt wie in meinem Studium, aber vor allen Dingen habe ich dort eine tolle Zeit mit vielen Freund*innen verbringen können. Und deswegen wünsche ich Euch, liebe Redakteur*innen bei Hertz 87.9, dass der Sender mindestens weitere 20 Jahre die Möglichkeit gibt, dort zu lernen und Spaß zu haben.“ Foto: Thomas Rademacher

Initiative für Gründung kam von Studierenden

Als die Sendeantenne auf dem Bielefelder Telekom-Hochhaus am Nachmittag des 6. Dezember 2000 erstmals das Signal von Hertz 87.9 übertrug, erlebten die Redakteur*innen eine Überraschung: Im Gegensatz zu anderen Campusradios war der Sender nicht nur in der Innenstadt zu hören, sondern auch im Umland und teilweise sogar noch 20 Kilometer außerhalb von Bielefeld. „Da haben wir gemerkt: Hertz ist kein kleines Nischenradio, sondern ein richtig ordentlicher Radiosender. Das war ein großartiges Gefühl“, sagt Maria Tzankow, die in dem Jahr Chefredakteurin war.

Es war keine Professor*innen und keine Fakultät, sondern eine Gruppe von Studierenden, die die entscheidende Arbeit dafür leistete, dass das Campusradio Hertz 87.9 im Jahr 2000 an den Start ging. Die Gruppe gehörte zum UniFunk-Projekt, 1992 ins Leben gerufen von der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft, der Fakultät für Pädagogik und dem Rektorat der Universität Bielefeld. 1995 erlaubte das Land Nordrhein-Westfalen durch eine Gesetzesänderung, dass Mitglieder von Hochschulen nicht kommerzielle Radiosender betreiben dürfen. Nach einigen erfolglosen Anläufen entwickelten studentische Redakteur*innen des Uni-Funk-Projekts ein umfassendes Konzept für ein Campusradio und überzeugten das Rektorat von der Idee. Es folgte die Suche nach Geldgeber*innen. Die Westfälisch-Lippische Universitätsgesellschaft (heute: Universitätsgesellschaft Bielefeld) etwa überwies 10.000 Mark für die Anschaffung der Studioausrüstung. Teuerster Posten von Hertz 87.9 ist damals wie heute die Miete der Senderantenne auf dem Telekom-Hochhaus, die derzeit monatlich 1.200 Euro kostet.

Schon vor Pandemie auf digitale Zusammenarbeit eingestellt

Mehr als 1.500 Studierende haben in den vergangenen beiden Jahrzehnten das Programm des Radios gestaltet, das aus dem untersten Stockwerk des C-Trakts der Universität sendet. Sie kamen zum großen Teil von der Universität Bielefeld, außerdem von der Fachhochschule Bielefeld. Viele von ihnen qualifizierten sich über das Seminar „Radiojournalismus: On Air bei Hertz 87.9“ oder den Radiocrashkurs für die Mitarbeit in der Redaktion. „Mich beim Radiocrashkurs anzumelden, war das Allererste, was ich an der Uni gemacht habe, noch bevor ich in meine erste Vorlesung gegangen bin“, erzählt Mira Riegauf, eine der beiden Chefredakteurinnen des Senders.

Seit der Gründung sendet Hertz 87.9 aus dem Gebäudeteil C der Universität. Foto: Jörg Heeren

Wie zahlreiche Redaktionsmitglieder von Hertz 87.9 hat die Studentin zunächst als freie Mitarbeiterin gearbeitet und ausprobiert, welche Tätigkeiten ihr liegen. Danach hat sie mehrere Ressorts geleitet: Wissenschaft, Hochschulpolitik und Kunst & Kultur. Seit 2019 ist sie im Team für die Ausbildungsleitung zuständig, aktuell mit Steven Hartig. Die Chefredaktion hat sie zusätzlich dazu übernommen – gemeinsam mit Veronika Vielrose im Oktober 2020.

„Wir haben die Chefredaktion mitten in der Pandemiesituation übernommen“, sagt Veronika Vielrose, die ebenfalls über den Crashkurs zu Hertz gekommen ist. Auch sie hat eine zweite Aufgabe neben der Chefredaktion. Seit 2019 ist sie gemeinsam mit Steffi Polnik für die Musikredaktion zuständig. „Durch die Pandemie liegen unsere Prioritäten momentan woanders als bei unseren Vorgänger*innen in der Chefredaktion. Wir kümmern uns darum, den Sendebetrieb aufrecht zu erhalten und weiterhin ein funktionierendes Hygienekonzept beizubehalten.“ Inzwischen laufen die meisten Sendungen wieder wie gewohnt. „Wir haben vorher schon viel online miteinander gearbeitet, das zahlt sich jetzt auch aus. Redakteur*innen aus dem Homeoffice ins Studio zuschalten, Interviews über Videochat führen und mehr auf Social Media setzen – das ist für uns kein Problem“, so Veronika Vielrose. Trotzdem bringe die Umstellung einen deutlichen Mehraufwand für die Redaktion mit sich. „Da sind alle Redakteur*innen noch viel mehr gefragt.“

Ein Studiorechner namens Lisa

Derzeit betreiben rund 50 Redakteur*innen den Sender. Jede Woche laufen um die zehn moderierten Sendungen. Zum Programm gehörten von Anfang an das Magazin „Der Morgen“, die Kinosendung „Hertzklappe“, und die Musiksendungen, die bei Hertz 87.9 „InTakt“ im Namen tragen. Für das gesamte Musikprogramm des Senders liegen 36.000 Songs auf dem Studiorechner, den die Redaktion heute Lisa nennt. Bei der Gründung hieß er noch Ralph, benannt nach dem Mitbewohner der damaligen Chefredakteurin. Als neue Sendungen hinzugekommen sind unter anderem das Kulturmagazin „Kunststoff“, die Spielesendung „HertzLevel“ und „Ultraviolett“, ein Magazin zu Feminismus, Popkultur und Politik.

Welche Formate hauptsächlich gesendet werden, hängt von den Schwerpunkten und den Interessen der aktiven Redakteur*innen ab. „Die Menschen, die jeweils bei Hertz 87.9 mitarbeiten, bestimmen, was on air passiert“, sagt Mira Riegauf. „Dazu gehört auch, dass wir hier die Freiheit haben, zu experimentieren und neue Formate auszuprobieren.“ In jüngerer Zeit hat sich in der redaktionellen Arbeit ein neuer Schwerpunkt entwickelt. „Grundsätzlich passiert einfach mehr online. In den vergangenen Jahren sind zahlreiche Podcasts hinzugekommen. Unsere Social-Media-Kanäle werden deutlich mehr bespielt als früher, es gibt mehr crossmediale Produktionen“, berichtet Mira Riegauf. In den ersten Jahren hatte Hertz 87.9 noch eine MySpace-Seite. „Jetzt sind wir intensiv auf Facebook, Instagram und Twitter unterwegs.“

Themen im Programm, die anderswo untergehen

Die Redakteur*innen von Hertz 87.9 berichten aus Wissenschaft, Hochschulpolitik, Musik, Kultur und Sport. „Wir versuchen, Bereiche abzudecken, die andere Medien nicht bespielen“, sagt Veronika Vielrose. „Da wollen wir nah an unserer Zielgruppe, den Studierenden, sein.“ Das Campusradio sei ein Weg, Gegenöffentlichkeit herzustellen, sagte schon vor zehn Jahren der 2016 verstorbene Hertz 87.9-Mitgründer Mario Sarcletti. Die Redaktion versuche, „aus einem anderen Blickwinkel als andere Medien zu berichten und über Themen zu sprechen, die anderswo untergehen“, erklärte Sarcletti. Ein Beispiel war sein Bericht über rechtsradikale Literatur in der Universitätsbibliothek, der an der Universität für Aufsehen sorgte.

  • Das Campusradio ging im Dezember 2000 erstmals auf Sendung. Foto: Norma Langohr
  • Ausgezeichnetes Radio: Für Sendungen und Beiträge erhielten Redakteur*innen von Hertz 87.9 mehrfach den Campus-Radio-Preis der Landesanstalt für Medien NRW. 2007 gingen Preise an Michael Böddeker, Kathrin Sielker und Mario Sarcletti (v.l.). Foto: Archiv
  • Die Sendung „Der Morgen“ läuft von Anfang an im Programm des Campusradios. Das Bild zeigt die Redakteure Bernd Focke (li.) und Bastian Müller-Hennig im Jahr 2004. Foto: Norma Langohr
  • Hertz 87.9 sorgt mit dafür, dass studentische Themen öffentlich erörtert werden – wie 2004 bei einer Podiumsdiskussion anlässlich der Kommunalwahl. Foto: Archiv

Dass die Hertz-87.9-Redaktion mit Berichterstattung umzugehen weiß, zeigte sie auch 2006, als zwei Bielefelder Studenten am Rande des G8-Gipfels in St. Petersburg verhaftet wurden. Tagelang berichteten die Mitarbeiter*innen des Senders zu dem Vorfall und informierten andere Medien, was zu einem enormen Echo in der Presse führte. Nach einer Woche kamen die Studenten frei. „Es ist erstaunlich, was man als Redaktion in einer solchen Situation bewirken kann“, sagt Michael Böddeker, ehemaliger Chefredakteur des Campusradios, der an der damaligen Hilfsaktion beteiligt war. Er wechselte nach seinem Studium als Volontär zum Deutschlandradio. Heute arbeitet er bei Deutschlandfunk Nova. Wie zahlreiche frühere Mitarbeiter*innen des Campusradios gehört er zum Alumni-Netzwerk des Campusradios, außerdem ist er Mitglied des Programmbeirats, in dem er der aktuellen Redaktion beratend zur Seite steht.

Die Bielefelder Journalistin Claudia Fischer begleitete Hertz 87.9 ebenfalls viele Jahre als Mitglied des Programmbeirats. Sie hat sich wissenschaftlich mit Campusradios auseinandergesetzt und dazu ein viel beachtetes Grundlagenbuch veröffentlicht. Ihrer Ansicht nach haben Mitarbeiter*innen von Campusradios Kompetenzen, von denen private und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten profitieren können. „Wer sich in der Redaktion eines Campusradios engagiert, lernt den Radiojournalismus von der Pike auf kennen. Campusfunker*innen haben von der Themenfindung bis zur Produktion einer Sendung alles im Griff und sind in der Lage, sich selbst zur Arbeit zu motivieren“, sagt Fischer. „Wenn ich Radiochefin wäre, würde ich mich in den Redaktionen der Campusradios nach Nachwuchs umschauen.“

* Jörg Heeren, Autor dieses Beitrags, ist Referent Wissenschaftskommunikation der Universität Bielefeld. Während seines Studiums war er Mitglied der Redaktion von Hertz 87.9, unter anderem als Leiter des Ressorts „Hochschulpolitik und Nachrichten” von 2006 bis 2008. Heute gehört er zum Programmbeirat des Senders.

Campus Festival Bielefeld 2020 muss abgesagt werden

Nun ist es final: Aufgrund der Verordnung des Landes NRW vom 4. Mai 2020 kann das Campus Festival Bielefeld wegen der Corona-Krise endgültig nicht stattfinden. Der geplante Termin für die sechste Auflage des Festivals am 18. Juni 2020 ist somit abgesagt.

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Erfolg im Programm „Eine Uni – ein Buch“

Die Universität Bielefeld gehört zu den zehn Gewinnern bei der diesjährigen Ausschreibung „Eine Uni – ein Buch“. Sie bewarb sich mit dem Titel „Achtung Zensur! Über Meinungsfreiheit und ihre Grenzen“ der Kasseler Literaturwissenschaftlerin Nikola Roßbach. Mit dem Programm „Eine Uni – ein Buch“ wollen der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und die Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Diskussionsprozesse quer über alle Statusgruppen in ausgewählten deutschen Hochschulen anregen. Das Projekt wird mit 10.000 Euro gefördert.

Die Coronakrise führt die Aktualität des Themas „Zensur“ gerade vor Augen: Fake News-Erfinder und Verschwörungstheoretiker sind schnell mit dem Zensur-Vorwurf bei der Hand, wenn seriöse Medien es ablehnen, ihre Ansichten zu verbreiten. Zwar steht im Grundgesetz, eine Zensur finde in Deutschland nicht statt, schränkt dies aber sofort mit Hinweis auf gesetzliche Regelungen wie den Jugendschutz oder Persönlichkeitsrechte wieder ein.

„‘Zensur‘ ist ein schillernder Begriff, der sich weniger in Schwarz-Weiß-Schemata einordnen lässt, als viele das erwarten dürften, und seine Definition ist ein dynamischer, nicht endender Prozess, dem sich die Gesellschaft permanent zu stellen hat“, sagt Dr. Hans-Martin Kruckis, Programmleiter des Zentrums für Ästhetik der Universität Bielefeld, das bei der Ausarbeitung des Konzepts für „Eine Uni – ein Buch“ federführend war. „Bei Zensur geht es immer um Grenzziehungen, etwa zwischen Meinungsfreiheit und Beleidigung oder der Freiheit im Netz und berechtigten Urheberinteressen wie im Zusammenhang mit Upload-Filtern. Wo solche Grenzen zu ziehen sind, entscheidet über die Offenheit einer Gesellschaft und im Zweifel auch über die Stabilität einer Demokratie. Natürlich spielen dabei auch Tabuvorstellungen und Political Correctness eine wichtige Rolle – nicht zuletzt in den Wissenschaften.“

Dr. Hans-Martin Kruckis vom Zentrum für Ästhetik hat die Bewerbung der Universität Bielefeld für „Eine Uni – ein Buch“ geschrieben. Foto Universität Bielefeld

Nikola Roßbachs „Achtung Zensur!“ sei eine ideale Grundlage für eine Diskussion, an der möglichst alle in der Universität teilhaben sollen. „Das Buch erfasst das Phänomen ‚Zensur‘ in seiner ganzen Bandbreite“, erläutert Kruckis, „und es kommt ganz unakademisch daher, ist spannend zu lesen ist und argumentiert zugleich fundiert und differenziert.“

Bis Ende nächsten Jahres will man sich an der Universität Bielefeld in unterschiedlichsten Formaten dem Thema „Zensur“ widmen. Allerdings: Durch die Corona-Krise lassen sich viele der ursprünglich geplanten Veranstaltungen bis auf weiteres nicht realisieren. „Wir versuchen, zunächst einmal möglichst viel ins Digitale zu verschieben“, heißt es dazu aus dem Zentrum für Ästhetik. Dort hofft man auf bessere Rahmenbedingungen im nächsten Jahr. Unbedingt soll es dabei auch einen nicht nur virtuellen Austausch mit Nikola Roßbach über ihr Buch geben.

Nikola Roßbach ist Professorin für Neuere deutsche Literatur in Kassel und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Kontrolle und Normierung literarischen Wissens. Seit 2016 konzentriert sie sich in Forschung und Lehre verstärkt auf das Thema Zensur.

In der vierten Ausschreibungsrunde haben der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung zehn Ideen und Aktionen ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Förderung der Projekte war nicht das Werk selbst, sondern die Begründung, warum das Werk ausgewählt wurde und der Plan, wie die Kommunikation darüber erfolgen soll. Außergewöhnliche Kommunikationsformate sollen die Auseinandersetzung mit einem Thema über alle Hierarchiegrenzen hinweg fördern, die Kommunikationskultur in den Hochschulen weiterentwickeln sowie die Verbindung zwischen Hochschulen und Gesellschaft stärken. Die Auswahl der Hochschulen hat im März 2020 eine Jury aus den Bereichen Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft getroffen. Die Projektförderung beginnt mit dem Sommersemester 2020.

Weitere Informationen

FameLab Germany: Premiere als Streaming-Show

Das große Finale von FameLab Germany sollte in Bielefeld eigentlich vor mehr als 1.000 Zuschauer*innen in der Rudolf-Oetker-Halle steigen. In Corona-Zeiten ist das natürlich gerade nicht möglich, darum bringt Veranstalter Bielefeld Marketing den Wissenschaftswettbewerb jetzt erstmals als Live-Show ins Internet. Als Finalist mit dabei ist auch Niklas Hoffmann von der Universität. 

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Ein Blick zurück auf 2019

2019 war ein besonders ereignisreiches Jahr – die Universität Bielefeld ist 50 geworden. Zum Ende des Jahres blickt die Universität zurück, wünscht frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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Kreative Projektgruppenarbeit zum Thema „Nacht“

Studierende der Hochschule für Musik Detmold und der Universität Bielefeld arbeiten an der Schnittstelle zwischen Kunst und Musik. Sie kooperieren dabei mit dem Marta Herford.

In diesem Wintersemester kooperiert der Studiengang „Lehramt Musik“ der Hochschule für Musik Detmold mit den beiden Studienfächern Musik- und Kunstpädagogik der Universität Bielefeld. In dieser innovativen Lehrveranstaltung im Rahmen von Campus OWL begegnen sich nicht nur Studierende im fachübergreifenden Sinne, sondern arbeiten schulformübergreifend in den Bereichen Grundschule, Gymnasium und Gesamtschule. Der Austragungsort mag zumindest für Musikstudierende ungewöhnlich sein: Das Museum für zeitgenössische Kunst Marta Herford mit seiner aktuellen Ausstellung „Im Licht der Nacht. Vom Leben im Halbdunkel“ (26.10.19 bis 09.02.20). Ziel ist es, das Phänomen Nacht sowohl aus musik- als auch aus kunstpädagogischer Sicht zu beleuchten. 

Die Studierenden arbeiten in gemischten Gruppen bis zu fünf Personen Konzepte aus, die sie am 24.01.20 im Museum in Herford präsentieren werden. Die Zusammenarbeit zwischen beiden Disziplinen soll ihnen dabei auch im Hinblick auf ihren späteren Beruf als Kunst- und Musiklehrende zugutekommen. Geleitet wird das Projekt von den beiden Detmolder Professoren Dr. Ortwin Nimczik und Dr. Ekkehard Mascher sowie ihren Kollegen Prof. Dr. Petra Kathke und Prof. Dr. Johannes Voit aus Bielefeld. Nachdem es in der Vergangenheit bereits zu einer Zusammenarbeit zwischen dem Studiengang „Lehramt Musik“ und dem Marta Herford gekommen war, loten nun erstmalig beide Hochschulen die Querverbindungen zu der Themenvielfalt des bekannten Kunstmuseums gemeinsam aus. 

Die Studierenden waren eingangs dazu aufgefordert, eigene optische und akustische Eindrücke um die Phänomene Nacht und Zwielicht durch Fotos sowie analoge oder digitale Aufnahmen und Aufzeichnungen zu dokumentieren. Seitdem werden Themen aus dieser ersten Bestandsaufnahme in Projektgruppen vertieft. Ideen, wie von den beiden Detmolder Lehramtsstudentinnen Laura Relitzki und Johanna Schilling, beschäftigten sich etwa mit der Einrichtung eines dunklen Raums, in dem Texte über Träume mit einer mehrkanaligen Klangcollage konfrontiert werden, oder einem Mobile, bestehend aus Bildern zum Thema Nacht, das durch Klänge und Schattenprojektionen an Mehrdeutigkeit gewinnt. Alexander Schumacher, Bielefelder Student der Fachrichtung Kunst- und Musikpädagogik, bereitet mit seinem Team eine interaktive Klanginstallation vor. Mit Lautsprechern, die an unterschiedlichen Stellen des Raums positioniert werden, versucht er durch die Aufnahme und Wiedergabe von Geräuschen der Nacht, dem Phänomen als Klangforscher auf die Spur zu kommen.   

Bildunterschrift: Studierende der Universität Bielefeld und der HfM Detmold entwerfen in Projektgruppen kreative Konzepte zum Thema Nacht. Foto: Voit

„Von der Zusammenarbeit können Studierende beider Fachrichtungen profitieren“, erklärt Johannes Voit. Im Unterricht gehe es häufig um die Verknüpfung beider Disziplinen, wie z. B. musikalische Klänge einem Bild zuzuordnen oder bildnerische Äquivalente zu akustischen Eindrücken zu entwickeln. „Diese Querverbindung lassen sich exemplarisch an einem bestimmten Thema festgemacht“, ergänzt seine Kollegin Petra Kathke, „und die Nacht bietet dafür vielerlei Anlässe“. „Das Seminar soll als kreatives Praxisbeispiel im Hinblick auf die Didaktik der Studierenden im Unterricht dienen“, fasst Ortwin Nimczik die Idee der Zusammenarbeit auf. 

Die Ausstellung im Marta Herford widmet sich dem Phänomen der entgrenzten Nacht und beleuchtet anhand von 100 Gemälden, Skulpturen, Videos und Installationen von der frühen Moderne bis zur Gegenwart, wie das Ordnungsprinzip von Hell und Dunkel einem vielgestaltigen nächtlichen Leben weicht. Das Museum ruft in seinem Vermittlungsprogramm Bildungseinrichtungen aus OWL zur lebendigen Beteiligung auf. 

Jetzt mitmachen: FameLab sucht wieder junge Wissenschaftstalente

Wissenschaftsthemen mitreißend erklären und das in drei Minuten: Darum geht‘s beim internationalen FameLab-Wettbewerb für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Für den FameLab-Vorentscheid am 19. März 2020 sucht das Wissenschaftsbüro Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihre Themen spannend präsentieren. Die Vorrunde wird in der „WissensWerkStadt Bielefeld“ (Wilhelmstraße 3) ausgetragen, wo derzeit ein innovatives Wissenschaftshaus entsteht. Bis zum 5. März können sich Interessierte online anmelden.

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Ausstellung zu 45 Jahre Verfasste Studierendenschaft

Seit dem 13. November ist in der Unihalle und im UniQ die Ausstellung „45 Jahre Verfasste Studierendenschaft – Perestroika und Glasnost an der ‚Reformuniversität‘ Bielefeld“ zu sehen. Konzipiert wurde das Projekt des AStA im Rahmen des Uni-Jubiläums von Stefan Bröhl, Sanjay Kumar und Diether Horstmann. Was die Ausstellung vermitteln soll, erzählen die drei ehemaligen AStA-Referenten im Interview.

Was haben Perestroika und Glasnost mit der Reformuniversität zu tun?

Sanjay Kumar: Ähnlich wie die beiden Reformfelder Perestroika und Glasnost handelt es sich unserer Meinung nach auch bei der Reformuniversität um ein unvollendetes Demokratisierungsprojekt. Mit der Ausstellung wollen wir unter anderem den Anspruch der Studierendenschaft auf Demokratisierung und Mitbestimmung unterstreichen. Anhand von einzelnen Beispielen werden verschiedene Konfliktfelder, Kämpfe und Auseinandersetzungen gezeigt. Uns war wichtig, dass heutige Selbstverständlichkeiten wie z. B. die Möglichkeit einer Kinderbetreuung oder das Semesterticket langwierig und gegen Widerstände solidarisch erkämpft wurden.

Sie haben als prägendes Element der Ausstellung das sogenannte Chile-Bild gewählt. Warum?

Diether Horstmann: Eine ganze Generation von Studierenden kennt das Bild und seine Bedeutung nicht mehr. Uns war es wichtig, dieses Symbol für studentische Proteste, Partizipation und Demokratie wieder ins Bewusstsein zu holen.

Woher stammen die Informationen, die in der Ausstellung gezeigt werden?

Stefan Bröhl: Der überwiegende Teil der Informationen stammt aus dem Uni-Archiv. Außerdem haben wir Interviews mit Zeitzeug*innen, wie etwa ehemaligen AStA-Vorsitzenden, geführt. Die Gespräche haben uns geholfen, historische Unterlagen in den richtigen Kontext zu setzen. Für die tatkräftige Unterstützung sind wir dem Archiv sehr dankbar.

Ihre Ausstellung besteht aus Texttafeln auf Bauzäunen. Warum haben Sie diese Art der Präsentation gewählt?

Diether Horstmann: Das Bild der nicht vollendeten Baustelle hat unsere Ausstellung geprägt. Uns ist es wichtig zu zeigen, dass Studierende diesen Prozess mitgestalten können und sollen.
Sanjay Kumar: Wenn man die Universität mit einem Bauvorhaben gleichsetzt, dann sollten Studierende immer auch die Möglichkeit haben, in die Rolle von Architekt*innen zu schlüpfen.
Stefan Bröhl: Um es kurz zu machen: Demokratie lebt nicht vom Zugucken, sondern vom Mitmachen!

Die Ausstellung läuft noch bis zur Winterpause am 20. Dezember.

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Der Tag danach: Das Baustellenkino in einer Jubiläumsedition

Im Jubiläumsjahr der Universität zeigt sich auch das Baustellenkino in einer besonderen Version. Das Kino-Event kombinierte in der Jubiläumsausgabe den Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ mit der musikalischen Live-Untermalung durch den DJ Raphaël Marionneau. Seine gesampelten Klänge aus verschiedenen Grenzbereichen der Musik begleiteten den Filmabend am gestrigen Donnerstag (07.11.19).

  • In der Jubiläumsausgabe des Baustellenkinos war der Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ zu sehen. Foto: Universität Bielefeld/Mike-Dennis Müller
  • Rund 100 Jahre nach der Entstehung des Stummfilms, ist der Klassiker noch gut erhalten und digitalisiert worden. Das ist der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung und dem Hauptsponsor der Restaurierung, dem Medienunternehmen Bertelsmann, zu verdanken. Foto: Universität Bielefeld/Mike-Dennis Müller
  • Professorin Dr. Angelika Epple (li.) und Karin Schlautmann von Bertelsmann eröffnen gemeinsam den Abend mit Hintergrundinformationen zu dem Stummfilm und dessen Restaurierung. Foto: Universität Bielefeld/Mike-Dennis Müller
  • „Das Cabinet des Dr. Caligari“ ist weltweit einer der bedeutensten Stummfilme. Foto: Universität Bielefeld/Mike-Dennis Müller
  • Der DJ Raphaël Marionneau arbeitet im Grenzbereich zwischen Klassik, Chill-Out und Filmmusik. Seine spezielle Konzeptmusik, die unter dem Begriff „abstrait“ bekannt ist, hat Fans in ganz Europa. Foto: Universität Bielefeld/Mike-Dennis Müller

Stummfilmklassiker als Jubiläumshighlight beim Baustellenkino

Im Jubiläumsjahr der Universität gibt es in Kooperation mit dem Medienunternehmen Bertelsmann beim Baustellenkino ein Kinoerlebnis der besonderen Art. Der Stummfilmklassiker „Das Cabinet des Dr. Caligari“ von Robert Wiene aus dem Jahr 1920 kann am 7. November in der Universität in digitaler Kinoqualität (4K) neu erlebt werden. Zu den besonderen optischen Eindrücken gesellt sich ein akustisches Highlight: DJ Raphaël Marionneau arbeitet im Grenzbereich zwischen Klassik, Chill-Out und Filmmusik und begleitet den Stummfilm mit seiner speziellen Konzept-Musik. Das Baustellenkino in der Jubiläumsedition wird in diesem Semester nur einmal präsentiert. Es werden 500 Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr in der zentralen Universitätshalle vor dem Durchgang zum Audimax. Der Eintritt ist frei.

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Campus Festival Bielefeld steigt am 18. Juni 2020

Musikfans haben schon ein Date in Bielefeld für nächstes Jahr: Der Termin für das Campus Festival Bielefeld 2020 steht fest. Am 18. Juni 2020 geht’s auf dem Hochschulgelände wieder hoch her. Wie in den vergangenen Jahren werden mehr als 25 Bands, Künstlerinnen und Künstler bei Deutschlands größtem Campusfestival auftreten. 15.000 Besucherinnen und Besucher feierten bei der 5. Ausgabe in diesem Jahr eine ausgelassene und friedliche Open-Air-Party. Zu den Headlinern in den letzten Jahren gehörten Casper, Cro, Alligatoah, Annenmaykantereit und Fritz Kalkbrenner. Die ersten Namen für das CFB 2020 werden im Frühjahr veröffentlicht.

Tickets für das Festival kann man sich schon ab Montag, 4. November 2019, sichern. Die Kooperationspartner Bielefeld Marketing, Universität Bielefeld, Fachhochschule Bielefeld und Vibra Agency vertreten weiter die Haltung: ein erstklassiges Programm zum sehr fairen Preis. Reguläre Tickets kosten 29 Euro (inkl. Gebühren). Studierende, Schüler und Beschäftigte von Uni und FH können sich Tickets für 22 Euro (inkl. Gebühren) kaufen. Die nochmal ermäßigten Campus-Tickets für Studis von Universität und Fahhochsule (17 Euro) kommen wie immer nach dem Start des Sommersemesters in den Verkauf.

Die rabattierten 22-Euro-Tickets gibt’s ausschließlich in der Tourist-Information Bielefeld (Niederwall 23, Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 14 Uhr), im UniShop (zentrale Halle der Universität, Montag und Dienstag 10 bis 14 Uhr, Mittwoch bis Freitag 12 bis 16 Uhr) und in den Geschäftsstellen der Neuen Westfälischen. Die regulären Festivalkarten sind in allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen sowie unter www.adticket.de erhältlich.


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Science Cinema mit dem Robotik-Experten Hiroshi Ishiguro

Das Science-Fiction-Drama „Sayōnara“ gilt als erster Spielfilm mit einem Androiden als Schauspieler. „Geminoid F“ stellt einen treuen Roboter dar, der nach einer nuklearen Verseuchung einer jungen, kranken Frau zur Seite steht. Entwickelt wurde Geminoid F von dem japanischen Robotikforscher Professor Dr. Hiroshi Ishiguro. Er ist weltweit bekannt, seitdem er von sich einen Roboter-Doppelgänger konstruiert hat. Das „Science Cinema spezial“ präsentiert „Sayōnara“ und ein anschließendes Gespräch mit Hiroshi Ishiguro am Mittwoch, 23. Oktober, ab 19 Uhr im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld – als Vorprogramm zu der CITEC-Konferenz 2019.

Gemeinsam mit Professor Dr. Helge Ritter, Koordinator des Exzellenzclusters CITEC, spricht Hiroshi Ishiguro darüber, wie es zu dem Film kam und wie realistisch eine Zukunft mit menschengleichen Robotern ist. Der Eintritt zu dem englischsprachigen Filmabend ist kostenlos, Tickets können vorab online reserviert werden.

Ein Android als Beistand im Ödland

Ein Android als beste Freundin? Der Film „Sayōnara“ geht der Frage nach, wie menschlich ein Roboter werden kann. Der Roboter Geminoid F spielt in dem Film eine bedeutende Nebenrolle. Foto: Tokyo International Film Festival

In einem Japan der nahen Zukunft hat sich eine nukleare Katastrophe ereignet, die so schwerwiegend ist, dass die Bevölkerung evakuiert werden muss. Wer gehen darf, wird über Bewertungen geregelt. Wer eine hohe Bewertung hat, darf ausreisen. Menschen, die niedrig bewertet sind, müssen bleiben, auch wenn die Radioaktivität ihnen schwer zusetzt.
Tania (Bryerly Long) lebt, verlassen von ihrer Familie, auf radioaktiv verstrahltem Land. Als Mitbewohnerin bleibt der jungen Frau ein humanoider Roboter, ein Android namens Leona. Immer mehr Freunde und Nachbarn dürfen das Land verlassen. Tania harrt aus, bewusst, dass ihr Tod naht. Leona ist ihr einziger Trost. Der Roboter steht der schwerkranken Tania zur Seite, hilft mit mütterlichen Ratschlägen, versucht, sie aufzumuntern. Und während Tania emotional verhärtet, scheint der Android zunehmend menschlichere Züge zu offenbaren.

Der Regisseur des 2015 erschienenen Spielfilms ist Kôji Fukada. Der Film basiert auf einem Theaterstück, das der Robotikforscher Hiroshi Ishiguro zusammen mit dem Dramatiker Oriza Hirata geschrieben hat. 

Forscher sprechen über den Film

Prof. Dr. Hiroshi Ishiguro (li.) ist bekannt für seinen Roboter-Doppelgänger (re.). Der Robotikforscher ist zu Gast beim „Science Cinema spezial“ am 23. Oktober in der Kamera. Foto: Universität Osaka, Intelligent Robotics Laboratory

Der Film wird bei der Vorstellung in der Kamera auf Englisch gezeigt. Auch das Gespräch im Anschluss an den Film läuft auf Englisch. Die Gesprächspartner kennen sich seit vielen Jahren persönlich. Der Neuroinformatiker und Leibnizpreisträger Professor Dr. Helge Ritter von der Universität Bielefeld ist bekannt für seine Forschung zu manueller Intelligenz und taktilen Roboterhänden. Professor Dr. Hiroshi Ishiguro von der Universität Osaka entwickelt Roboter, die Menschen möglichst ähnlich sehen.

Am 24. Oktober, einen Tag nach dem Science Cinema, hält er eine Keynote auf der CITEC-Konferenz 2019. Die zweitägige Tagung unter dem Titel „Cognitive Interaction Technology meets AI“ (Kognitiver Interaktionstechnologie trifft Künstliche Intelligenz) würdigt zwölf Jahre Forschung des Exzellenzclusters CITEC. Ende Oktober läuft die Förderung des Exzellenzclusters aus. Als Institut der Universität Bielefeld setzt CITEC seine Forschung zu intelligenten technischen Systemen fort, die sich an Menschen anpassen und sie so zu Hause und im Beruf unterstützen.

Durch den Abend führt Professor Dr. Ipke Wachsmuth, emeritierter Professor für Künstliche Intelligenz von der Universität Bielefeld. 

Veranstalter dieses „Science Cinema spezial“ ist der Exzellenzcluster CITEC in Kooperation mit Bielefeld Marketing und dem Kamera Filmkunsttheater (Adresse: Feilenstraße 4 in Bielefeld). Eintrittskarten können hier online reserviert werden. Informationen zur CITEC-Konferenz 2019 gibt es auf dieser Website.

Die Universität feiert #ubijubi

Zum 50-jährigen Jubiläum veranstaltet die Universität ein besonderes Geburtstagsfest: Am 23. und 24. Oktober findet das Event #ubijubi in Kooperation mit dem Lokschuppen statt. Am 23. Oktober feiern die Studierenden zu DJs und bei einer Silentparty. Am 24. Oktober folgt ein Konzerttag mit namhaften Bands, Künstlerinnen und Künstlern. Zum Geburtstagsfest sind alle Musikbegeisterten eingeladen, Studierende der Universität Bielefeld erhalten vergünstigte Ticketpreise. Für das zweitägige Geburtstagsfest kommen unter anderem als Headliner der DJ Alle Farben und die Band Von Wegen Lisbeth in den Lokschuppen.

Am 23. Oktober, dem Festivaltag, tritt der international bekannte deutsche DJ und Musikproduzent Alle Farben auf. Vorab legen ab 22 Uhr die lokalen DJ-Größen Dry & Bolinger, Laurin Schafhausen und Marcel Sawitzki im Lokschuppen auf. Parallel dazu findet eine Silentparty statt, bei der die Gäste nicht zu Musik aus Lautsprecherboxen, sondern aus Funkkopfhörern feiern.

Am 24. Oktober, dem Konzerttag, spielen ab 17 Uhr die Acts Adam Angst, Blond, Majan und Gurr. Der Headliner des Abends ist die Band Von Wegen Lisbeth, die bereits beim Campus Festival 2018 aufgetreten ist.

Die Band Von Wegen Lisbeth. Foto: N. Lucas

Studierende der Universität Bielefeld bekommen die Tickets für die Events zu einem vergünstigten Preis im UniShop in der zentralen Universitätshalle. Für Studierende kosten Tickets für den Festivaltag je 14,90 Euro und für den Konzerttag je 19,90 Euro.

Wer beide Tage miterleben will, kann sich für 24,90 Euro eins der Kombi-Tickets sichern. Die Sparkasse Bielefeld ermöglicht die limitierten Tickets.

Nicht nur die Studierenden der Universität profitieren von den vergünstigten Ticketpreisen: Mit dem Studierendenausweis der Universität können sie ein Ticket sowohl für sich als auch für eine Freundin oder einen Freund kaufen, die oder der ebenfalls zu diesem Preis auf das Event kommt.

Der DJ und Musikproduzent Alle Farben. Foto: M. J. Schöler

Zudem können Nicht-Studierende Tickets zum Normal-Tarif beispielsweise bei konTicket oder Verkaufsstellen der Neuen Westfälischen kaufen. Die Tickets sind ebenfalls online bei Eventim erhältlich. Für den Festivaltag kostet der Eintritt je 17,90 Euro und für den Konzerttag 29,90 Euro zuzüglich Systemgebühren.

Weitere Informationen
Headliner: Alle Farben, Von Wegen Lisbeth
DJs am Festivaltag: Dry & Bolinger, Laurin Schafhausen, Marcel Sawitzki
Acts am Konzerttag: Adam Angst, Blond, Gurr, Majan
Ticketverkauf: UniShop, Eventim – Festivaltag, Eventim – Konzerttag
Location: Lokschuppen Bielefeld

Modernes Bielefeld-Graffiti für die Uni-Halle

Das zwölf Quadratmeter große und 120 Kilogramm schwere Graffiti des Bielefelder Künstlers Denis Kelle hängt jetzt in der zentralen Universitätshalle. Auf dem vier Mal drei Meter großen Graffiti sind neben dem BIE-Logo auch die Sparrenburg und die Kunsthalle als Bielefelder Wahrzeichen sowie die markante Architektur des Universitätsgebäudes zu sehen – als Symbiose von Stadt und Universität.

„In Bielefeld gehören Stadt und Universität eng zusammen, das hat das gemeinsame Uni.Stadt.Fest eindrucksvoll bewiesen. Das auffällige Graffiti im XXL-Format soll eine bleiben-de Erinnerung an das gelungene Jubiläumsfest sein“, sagt Oberbürgermeister Pit Clausen. Das Uni.Stadt.Fest war ein Geschenk der Stadt Bielefeld an die Universität zu ihrem Jubiläum und wurde von Universität und Bielefeld Marketing organisiert. Gefeiert wurde am 15. Sep-tember an den drei Orten Alter Markt, Bürgerpark und Campus. Während des Festes hatte Oberbürgermeister Pit Clausen bereits eine Miniatur des Bielefeld Graffitis als Geschenk an Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer übergeben.

Der Graffiti-Sprayer Denis Kelle, einst selbst Student an der Universität Bielefeld, hatte zuvor drei Tage lang die Räume der WissensWerkStadt Bielefeld zur Fertigstellung des Kunstwerks genutzt. Der ideale Ort, um das enorm große Bild dort auch bis zur Aufhängung in der Uni-Halle so lange unterzubringen. Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer freut sich sehr über das Riesengeschenk: „Die Universitätshalle bekommt einen neuen Hingucker und eine schöne Erinnerung an unser 50-jähriges Jubiläum.“

Semestereröffnungskonzert: Bühnen- und Filmmusik von Wagner, Gershwin und Mangiones

Bühnen- und Filmmusiken des 19. und 20. Jahrhunderts präsentieren die Bielefelder Philharmoniker bei ihrem Konzert am Montag, 7. Oktober. Ab 20 Uhr verwandelt sich die zentrale Universitätshalle vor dem Westend wieder in einen Konzertsaal. Das traditionelle Semestereröffnungskonzert wird von Alexander Kalajdzic geleitet. Der Eintritt ist frei.

Im Mittelpunkt des Abends steht George Gershwins Suite aus der Oper „Porgy and Bess“. Diese Musik wurde erst nach dem frühen Tod des Komponisten ein Welterfolg. Die Philharmoniker spielen zudem das Vorspiel von Wagners Tristan mit dem, von den Musiktheoretikern seiner-zeit heiß diskutierten „Tristan-Akkord“. Eine andere Klangwelt bietet Alexander Glazunovs „Entr’acte“ aus der Ballett-Suite „Raymonda“ von 1897 und Francis Poulencs mit der Tanzsuite zum Ballett „Les biches“ (1923) den Besucherinnen und Besuchern.

Außerdem auf dem Programm des Abends: Bernard Herrmanns „Scéne d’amour“ aus der Mu-sik zu Hitchcocks „Vertigo“ (1958), die Orchesterfassung von Edvard Griegs Klavierstück „Hoch-zeitstag auf Troldhaugen“ und die Jazz-Kompositionen „Trumpet Concerto“ des Swing-Musikers Harry James mit Manuel Viehmann (Trompete und Flügelhorn) sowie Chuck Mangio-nes Titelmusik zum Film „Children of Sanchez“.

Weitere Informationen zum Konzert

Premiere des Theaterstücks Spin verlegt

Die für den 6. September geplante Premiere von Spin im Theater am Alten Markt muss aus Krankheitsgründen auf Donnerstag, den 12. September verschoben werden. Auch die geplante Vorstellung am 11. September kann nicht stattfinden.

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Wissenschaftler*innen der Universität nehmen Platz auf dem „Blauen Sofa“

Publikation ist ein wichtiger Teil von Wissenschaft, Professorinnen und Professoren sind immer auch Autorinnen und Autoren. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Universität Bielefeld nehmen zwei ihrer Wissenschaftlerinnen und zwei ihrer Wissenschaftler Platz auf dem „Blauen Sofa“, dem gemeinsamen Autorenforum von Bertelsmann, ZDF, Deutschlandfunk Kultur und 3sat. Auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig ist es zur festen Institution geworden; heute gilt es als eines der erfolgreichsten Literaturformate Deutschlands. Am Dienstag, den 3. September 2019 um 19 Uhr, steht das „Blaue Sofa“ erstmals in der Bielefelder WissensWerkStadt. Die Universität und das internationale Medien-, Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen Bertelsmann laden gemeinsam ein. Moderiert wird die Veranstaltung von Thorsten Jantschek (Deutschlandfunk Kultur) und Ariane Binder (3Sat, Kulturzeit). Der Einlass ist frei.

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Nacht der Klänge im Jubiläumsjahr: Akustischer Kult auf dem Campus

Auch im Jahr des 50. Geburtstages der Universität Bielefeld gibt es eine große Nacht der Klänge – am 12. Juli, dem letzten Tag der Vorlesungszeit. Seit 2004 wird bei dieser Kult-Veranstaltung die außergewöhnliche Architektur der Universität durch Musik, Sprache, Tanz und Klangexperimente neu erlebbar gemacht. Die Nacht der Klänge hat diesmal ebenfalls Geburtstag und ist mit 15 Jahren jetzt im Teenie-Alter. Gleich zwei Geburtstage also und ein ganz besonders vielfältiges Programm. Um 20 Uhr starten parallel an vielen Stellen die Musikangebote. Der Eintritt ist frei.

Schon lange zieht die Nacht der Klänge auch Künstlerinnen und Künstler von außerhalb der Universität magisch an. Diesmal auch open air: Erstmals wird zwischen Hauptgebäude und Gebäude X eine Bühne aufgebaut. Die A-capella-Truppe Female Affairs wechselt sich hier mit dem Z.O.F.F. – Zentralorchester finnischer Fischmärkte ab. Herausragende Musiker sind auch die drei Herren von Boogielicious, die weit mehr zu bieten haben als Boogie. Erstmals dabei sind auch das Duo FLOW, die Band carlmeinhardt und TheKeySongDuo genau wie der Klangkünstler Markus Beuter, der unter dem Titel Acuisha eine Installation aus Aufnahmen präsentiert, die er aus dem Amazonasgebiet mitgebracht hat. Die weiteste Anreise hat diesmal das Jugendtanzensemble Nastjenka aus Bielefelds Partnerstadt Nowgorod.


Die Universität Bielefeld – ein klanglichen Erlebnispark

Musikalische Konstellationen von Klassik bis Punk, von Jazz, Rock und Pop über Elektronik bis zu afrikanischer und südamerikanischer Percussion werden geboten. Diverse Chöre und Singgruppen aus unterschiedlichen Stilrichtungen geben sich ein Stelldichein. Mit dem Jazzorchester OWL und der Uni-BigBand sind gleich zwei große Jazz-Formationen zu Gast. Beim Tanz sind unter anderem Step- und American Tribal Style Bellydance dabei, aber auch Experimentelles. Ungewöhnliche, zum Teil skurrile Klanginstallationen gehören ebenso zum Programm wie ein originelles Live-Hörspiel-Musical. Die Nacht der Klänge ist kein reines Musikspektakel, sondern offen für alle Formen akustischer Kunst.

RetroManiak alias Kemal Aslan zeigt wieder seine kreativen Vintage-Kunstinstallationen. Foto: Julia Weiher

Mehr als 40 Gruppen und Einzelkünstlerinnen und -künstler an 34 Stationen machen diesmal mit – über 400 Mitwirkende. Dabei sind auch wieder alte Bekannte: Offbeat-Elevator mit Ska-Musik im Lastenaufzug, der DaChor und die Bläser von Megaforte im Hallenbad, und der Universitätschor gibt sich diesmal very British mit populärer Klassik, unterstützt von den Dudelsackspielern der Teuto District Pipeband Bielefeld. Nach dem großen Erfolg vom vergangenen Mal freut sich das Blasorchester 3 Sparren wieder, wenn die Zuhörer es spontan mit Kazoos unterstützen. Die Gruppe frakment extended lädt mit Blick auf das Universitätsjubiläum zu einer audio-visuellen Zeitreise durch fünf Jahrzehnte ein. Mit spannenden Beiträgen beteiligt sich das Fach Kunst- und Musikpädagogik an der Nacht der Klänge: Klassiker der Neuen Musik wie Luciano Berios „Sequenza III“ kontrastieren mit dem neugegründeten, auf Pop-Klänge ausgerichteten KuMu-Chor.

Rektor Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer zeigt sich angesichts der kommenden Nacht der Klänge hocherfreut: „Diese Veranstaltung ist nach nun 15 Jahren aus dem Kulturleben der Uni Bielefeld nicht mehr wegzudenken – schon gar nicht im Jubiläumsjahr. Die Türen der Universität stehen am 12. Juli für wirklich alle wieder ganz weit auf und es ist für jede und jeden etwas dabei – garantiert!“

Für das leibliche Wohl sorgen wieder das Studierendenwerk Bielefeld und das Restaurant „Univarza“.

Der Eintritt ist frei. Um das Spenden von „Kultureuros“ wird gebeten. Die Nacht der Klänge ist eine Veranstaltung des Zentrums für Ästhetik der Universität Bielefeld mit freundlicher Unterstützung durch die Universitätsgesellschaft Bielefeld, das Studierendenwerk Bielefeld und Bielefeld Marketing.

Das Programm ist ab sofort online zu finden.

Der Tag danach: Campus Festival 2019

Bestes Wetter für die große Party zum 5. Campus Festival. Auf den Bühnen: Künstlerinnen und Künstler wie Alexander Marcus, Fritz Kalkbrenner oder die Donots, um nur eine Auswahl des Abends zu nennen. Die Bilder vom Campus Festival 2019 gibt’s hier.

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Theaterstück Spin anlässlich des Universitätsjubiläums

Die Universität Bielefeld und die Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld arbeiten seit Jahrzehnten auf vielfältige Art und Weise zusammen. Aktuell hat die Universität anlässlich ihres 50-jährigen Bestehens beim Theater Bielefeld ein Stück in Auftrag gegeben: Spin von David Gieselmann kommt im September als Uraufführung zur Premiere im Theater am Alten Markt. Die Proben dafür haben gerade begonnen.

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Der Tag danach: Lesung mit Bernhard Schlink

Für Bernhard Schlink sind die Gänge der Universitätsbibliothek ein vertrauter Anblick. Er war als wissenschaftlicher Assistent von 1975 bis 1977 an der Fakultät für Rechtswissenschaft der Universität Bielefeld tätig. Am Montagabend besuchte er aber nicht als Rechtsgelehrter, sondern als Schriftsteller die Universität, um aus seinem aktuellen Roman „Olga“ zu lesen.

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Bernhard Schlink liest aus seinem aktuellen Roman „Olga“

Der Roman „Der Vorleser“ – verfilmt unter dem Titel The Reader, in über 50 Sprachen übersetzt und mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet – begründete Bernhard Schlinks schriftstellerischen Weltruhm. Am Montag, 27. Mai, um 19.30 Uhr, liest der Autor anlässlich des Universitätsjubiläums in seiner ehemaligen Wirkungsstätte, der Universität Bielefeld, aus seinem aktuellen Roman „Olga“. Der Eintritt ist frei.

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Der Tag danach: Eröffnung des Jubiläums-Show Room

13 Quadratmeter groß und fast zwei Tonnen schwer: Mit dem Show Room zum Universitätsjubiläum ist ein wahres Schwergewicht entstanden. Erstmals öffentlich präsentiert worden ist der zum Ausstellungsraum ausgebaute Baucontainer bei den Bielefelder Nachtansichten am vergangenen Wochenende.

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Die Uni zeigt Gesicht

Wie sieht der Alltag an der Uni aus? Diese Frage haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Jubiläumsprojekts „Meine Uni – die Uni im Blick der Studierenden“ wörtlich genommen: Im Seminar „Vertiefende Werkstatt Kunst“ haben sich die Studierenden unter Anleitung von Marta Rozej-Galczynska fotografisch mit ihrer Uni auseinandergesetzt. Sie stellen ihre Ergebnisse ab dem 1. April in der Mensa und im UniQ aus.

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Altes Bild, neuer Rahmen – Der Universitätschor

Archivfotos von früher in der Campus-Umgebung von heute: Eine Institution, die schon lange zur Universität Bielefeld gehört, ist der Universitätschor.

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Der Tag danach: Die Identität der Uni tänzerisch interpretiert

Sieben anspruchsvolle Ziele setzt sich die Universität. Diese Leitbilder tänzerisch umzusetzen, hat sich ein Jubiläumsprojekt der Abteilung Sportwissenschaft vorgenommen und auf die Bühne gebracht.

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Reimen zum Uni-Jubiläum

Theoretische Physik und Lyrik, das passt ebenso wenig zusammen wie Biologiedidaktik und bildende Kunst. Trotzdem haben ausgerechnet zwei Promovendinnen der Physik und der Biologie ein literarisch-künstlerisches Projekt zum Uni-Jubiläum initiiert.

„Uns beiden fehlt das Kreative in der Arbeit“, erklärt Annika Bush auf die Frage, wie sie auf die Idee zum Projekt Meine Uni – Mein Reim kam. Dabei können Studierende, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Professorinnen und Professoren oder Ehemalige Reime über die Uni verfassen. Ob gereimter Zweizeiler, kurzer Limerick oder ein ganzes Gedicht: Fast alles ist erlaubt.

Im Mittelpunkt sollte dabei die Universität Bielefeld stehen. Die Reime können vom Campusleben handeln, von Luhmann oder Westend-Partys, von andauernden Bauarbeiten oder der zeitlosen Schönheit nackten Betons, gerne mit einem humorigen Unterton.

Von Irrungen bis Abschiedsschmerz

„Unsere Erwartung war, dass nur lustige Reime eingereicht würden“, sagt Mitinitiatorin Nina Kersting. Stattdessen sind bei den ersten Einreichungen durchaus einige Reime dabei, die etwa von den Irrungen und Wirrungen des Erstsemesterseins oder dem Abschiedsschmerz eines Absolventenzeugen.

Der eine oder andere der bisherigen Reime thematisiert auch den ersten Platz in einer augenzwinkernden Rangliste eines Online-Magazins, das „deutsche Universitäten nach Hässlichkeit sortiert“ haben will. Eigentlich sollen die Reime aber eher die schönen Seiten des Unilebens beleuchten und eine gewisse Verbundenheit mit der Universität Bielefeld ausdrücken. Schließlich sei es für alle schön, wenn man ein paar witzige Reime über die eigene Uni lesen könne, meinen die Macherinnen des Projekts.

Nina Kersting (l.) und Annika Bush sammeln im Projekt „Meine Uni – Mein Reim“ Reime über die Uni Bielefeld. Foto: Universität Bielefeld/ T. Belke

Die Idee zum Projekt kam über Nacht

Nina Kersting und Annika Bush kommen beide aus der Region, haben vor ihrer Promotion bereits an der Uni Bielefeld studiert. „Wir haben so viel aus der Uni mitgenommen“, resümiert Nina Kersting, „da wollten wir einfach etwas zurückgeben.“ Als sie las, dass Projekte zum 50-jährigen Uni-Jubiläum gesucht werden, sprach sie Kollegin Annika Bush an, ob sie sich nicht gemeinsam etwas überlegen wollten.

Die sagte spontan „Ja“, schlief ein paar Nächte darüber und hatte schließlich beim Aufwachen die Idee, Reime über die Uni zu sammeln. Von Anfang an sei klar gewesen, dass das Projekt etwas Kreatives beinhalten müsste und was es widerspiegeln sollte: Bielefeld und die Uni sind bunt und vielfältig.

Aus Uni-Reimen soll Kunst werden

Um das im Rahmen des Uni-Jubiläums einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen, schließt sich ans Sammeln der Reime ein Seminar an. Dort geht es darum, ausgewählte Reime künstlerisch darzustellen. Im kommenden Sommersemester bieten die beiden Initiatorinnen im Bachelor-Modul „Individuelle Ergänzung“ ein Seminar an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaftan an. Jede und jeder kann sich dort einen Reim aussuchen und ihn künstlerisch darstellen, beispielsweise mit Fotos oder Malerei. Die Ergebnisse sollen in der Uni ausgestellt werden. Auch online können die Reime mindestens bis zum Ende des Projekts nachgelesen werden.

Gemeinsames Reimen in der Mittagspause

Zunächst müssen aber möglichst viele Reime zusammenkommen. Neben dem Online-Formular liegen montags, mittwochs und freitags auch Flyer in der Mensa aus, die nicht nur das Projekt erklären, sondern auf denen Reime auch direkt notiert werden können.

Flyer in der Mensa laden zum Reimen ein, entweder direkt auf dem Flyer oder via QR-Code im Online-Formular. Foto: Universität Bielefeld/ T. Belke

„Zu zweit oder zu dritt hat man mehr Lust und kommt auch eher auf Ideen“, meint Annika Bush. Sie selbst reimt im Moment ständig gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen: „Es macht einfach Spaß, Uni in dieses Format hineinzubringen.“

Reime über die Uni zu verfassen sei aber nicht nur Pausenfüller, sondern auch Pausenschaffer, ergänzt Nina Kersting. Wenn bei ihrer Arbeit an „ultrarelativistischer Schwerionen-Kollisionsforschung“ – so das Thema ihrer Dissertation – mal eine Rechnung nicht klappt, macht sie sich so den Kopf wieder frei: „Das ist ja das Schöne: Reimen kann eigentlich jeder.“

Weitere Informationen

Bis Mitte März 2019 können mittels Flyer oder Online-Formular Reime eingereicht werden. Zum Sommersemester im April beginnt dann das dazugehörige Seminar. Voraussichtlich zum Ende des Sommersemesters 2019 und zu Beginn des anschließenden Wintersemesters ist die Ausstellung mit den visualisierten Reimen in der Uni zu sehen. Die Ausstellungstermine und -orte werden über den Eventkalender bekannt gegeben.

Meine Uni – Mein Reim

Eine 50-jährige Erfolgsgeschichte

Im Jahr 2019 feiert die Universität Bielefeld ein besonderes Jubiläum: Sie wird 50 Jahre – ein halbes Jahrhundert, in dem die Universität nicht nur Spuren in der Wissenschaftslandschaft Deutschlands hinterlassen hat, sondern auch die Stadt Bielefeld geprägt hat.

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