Dialog zwischen den Forschungswelten fördern


Autor*in: Hanna Metzen

Grenzen zwischen Disziplinen überwinden: Das ist das Ziel der Vortrags- und Diskussionsreihe „Transcending Boundaries. Impulse zu den Forschungswelten der Universität Bielefeld“, die am 15. Mai beginnt. Sie ist Teil des wissenschaftlichen Programms zum Jubiläum der Universität Bielefeld. Professorinnen und Professoren aller Fakultäten, vor allem Neuberufene, stellen an sechs Terminen Ausschnitte aus ihren aktuellen Arbeiten vor und geben Anstöße zur Weiterentwicklung der jeweiligen Forschungswelt. Den Auftakt der Reihe bildet die Veranstaltung „Globalising World: Chancen und Herausforderungen globaler Welten“.

„Mit der Vortragsreihe wollen wir den Dialog zwischen den verschiedenen Fachbereichen der Universität Bielefeld fördern und im Jubiläumsjahr die Relevanz unserer Forschung für die ganze Universität, aber auch darüber hinaus unmittelbar erfahrbar machen“, sagt Professor Dr. Martin Egelhaaf, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung. Vier Veranstaltungen der Reihe sind jeweils einer Forschungswelt zugeordnet: Globalising World, Material World, Socio-Technical World und Mathematical World. Die Forschungswelten stehen für die Forschungsschwerpunkte der Universität Bielefeld. Im Programm kommen zwei weitere Schwerpunkte hinzu: schulbezogene Forschung und medizinische Forschung. Die Vortrags- und Diskussionsreihe soll einen Austausch innerhalb der Forschungswelten ermöglichen, aber auch Verbindungen zwischen den verschiedenen Welten herstellen. „Die Vortragsreihe bricht die komplexen Themen der einzelnen Forschungswelten herunter und ermöglicht einen Blick über den eigenen Tellerrand“, sagt Egelhaaf. Die Veranstaltungen richten sich an alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Forschungsinteressierte.

Die Auftaktveranstaltung am 15. Mai zur Forschungswelt „Globalising World“ thematisiert zum Beispiel Fragen zu Klimawandel oder Migration. Es diskutieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fakultät für Soziologie, der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie sowie der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft. Die vier Referentinnen und Referenten geben zunächst in kurzen Impulsvorträgen einen Einblick in ihre Forschung. In der anschließenden Diskussion sprechen sie über gemeinsame Schnittstellen. „Ich bin gespannt, welche Verbindungen sich zwischen unseren Arbeiten knüpfen lassen“, sagt Professor Dr. Holger Straßheim von der Fakultät für Soziologie, der sich in seinem Impulsvortrag mit dem Verhältnis von Politik und Wissenschaft beschäftigt.

Bielefelder Kultur der Interdisziplinarität

Die Vortrags- und Diskussionsreihe passt dabei besonders gut zur interdisziplinären Ausrichtung der Universität Bielefeld, glaubt Straßheim. „Ich erlebe an der Universität Bielefeld eine ganz besondere Kultur der Überschreitung disziplinärer Grenzen, der Neugierde und der Gesprächsbereitschaft. Die Vortragsreihe ist ein geeignetes Format, um eine solche Kultur weiter zu fördern.“

Auch in den weiteren Veranstaltungen der Reihe werden die Forschungsschwerpunkte der Universität aus interdisziplinärer Perspektive beleuchtet. Den Abschluss bildet die Veranstaltung „Mathematical World: Wie kann Mathematik die Welt erklären? – Wie kann man Mathematik erklären?“ am 18. Dezember. „Mathematik steckt in fast allem. Deswegen ist es wichtig, dass hier neben der Mathematik verschiedene Fachbereiche wie Biologie, Wirtschaftswissenschaften oder auch Mathematikdidaktik zusammenarbeiten“, sagt Professorin Dr. Miriam Lüken von der Fakultät für Mathematik. Sie erforscht, wie junge Kinder Mathematik nutzen, um die Welt zu verstehen. Forschungstransfer ist ihr besonders wichtig: „Ich freue mich sehr auf den interdisziplinären Austausch“, sagt Lüken.

Prof. Dr. Martin Egelhaaf, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung, Prof. Dr. Holger Straßheim von der Fakultät für Soziologie und Prof. Dr. Miriam Lüken von der Fakultät für Mathematik (v.l.). Foto: Universität Bielefeld
Prof. Dr. Martin Egelhaaf, Prorektor für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Gleichstellung, Prof. Dr. Holger Straßheim von der Fakultät für Soziologie und Prof. Dr. Miriam Lüken von der Fakultät für Mathematik (v.l.). Foto: Universität Bielefeld

Die Vortragsreihe findet an sechs Terminen jeweils mittwochs von 16 bis 18 Uhr im Gebäude X (Hörsaal X-E0-001) statt.

Die Termine im Überblick:

  • 15. Mai: Globalising World: Chancen und Herausforderungen globaler Welten
  • 12. Juni: Material World: Von Nanostrukturen zu biologischen Systemen
  • 10. Juli: Medizinische Forschung: Welche Medizinforschung passt zur Universität Bielefeld?
  • 23. Oktober: Socio-Technical World: Über das Zusammenleben in technischen und digitalen Lebenswelten
  • 6. November: Schulbezogene Forschung: Welche Schule(n) haben wir? Welchen Unterricht brauchen wir?
  • 18. Dezember: Mathematical World: Wie kann Mathematik die Welt erklären? – Wie kann man Mathematik erklären?

Die Vortragenden der Auftaktveranstaltung:

  • Prof. Dr. Priska Daphi, Fakultät für Soziologie
  • Jun.-Prof. Dr. Eleonora Rohland, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie, Abteilung Geschichtswissenschaft
  • Prof. Dr. Julia Roth, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft
  • Prof. Dr. Holger Straßheim, Fakultät für Soziologie
  • Moderation: Prof. Dr. Herbert Dawid, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

Weitere Informationen auf der Webseite zum wissenschaftlichen Jubiläumsprogramm.

Die Vortragsreihe im wissenschaftlichen Programm ist eines der Jubiläumsprojekte, die im Jubiläumsjahr der Universität Bielefeld gefördert werden. Große Events wie der Jubiläumsball oder das Uni.Stadt.Fest wechseln sich ab mit kleineren Veranstaltungen, die von engagierten Beschäftigten und Studierenden selbst organisiert werden.