CITEC unterstützt Forschung zu Querschnittslähmung


Autor*in: Universität Bielefeld

Ein Projekt am Exzellenzcluster Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC) unterstützt die Forschung zu Rückenmarkverletzungen – speziell zu der Frage, wie sich Nerven neu bilden. Dafür arbeitet der Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld gemeinsam mit der Universitätsklinik Düsseldorf und dem Center for Neuronal Regeneration an einer strukturierten Datenbank, deren Inhalt mit einer KI (künstlichen Intelligenz) automatisiert aus der Grundlagenforschung extrahiert wurde. Dies ermöglicht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen effizienten Zugang zu bereits durchgeführten Studien und trägt dazu bei, Versuche an Tieren zu vermeiden, Wissen aus der Grundlagenforschung in die Klinik zu übertragen und neue Therapien zu entwickeln.

Nachdem die Entwicklungsphase des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes abgeschlossen ist, beginnt jetzt die praktische Phase des Projekts. In der Entwicklungsphase erarbeiteten die Forschenden auf Grundlage einer kleinen Datenbasis ein maschinelles Lernverfahren, das automatisiert auf eine große Menge an Daten angewandt werden kann. Die medizinische Expertise lieferten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Düsseldorf. Für die Datenbank wollen die Forschenden möglichst alle Studienberichte verwenden, die öffentlich verfügbar sind – das sind um die 7.000 Dokumente. „Darüber hinaus wollen wir die Verlage ansprechen, um eine noch größere Datenbasis verwenden zu können“, sagt Professor Dr. Philipp Cimiano, Koordinator des Projekts. Er leitet die Forschungsgruppe Semantische Datenbanken, die zur Technischen Fakultät und dem Exzellenzcluster CITEC der Universität Bielefeld gehört.

Die Datenbank soll 2021 den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der medizinischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. „Die Datenbank gibt Forschenden in der Medizin neue Möglichkeiten in diesem Bereich. Sie können einfach herausfinden, auf welche Messdaten sie bei unterschiedlichen Rückenmarksverletzungen besonders achten müssen“, sagt Cimiano. „So können sie berechnen, wie gut die Chance ist, dass sich die Nerven regenerieren. Und es kann gewichtet werden, wie erfolgversprechend bestimmte Therapieverfahren sind.“

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Psink mit rund 700.000 Euro. Psink steht für „Automatically Populating a Preclinical Spinal Cord Injury Knowledge Base to Support Clinical Translation“ (Automatische Erstellung einer Wissensbasis zur Unterstützung der Translation von der präklinischen Forschung auf die klinische Anwendung bei Rückenmarksverletzungen). 

Weitere Informationen gibt es auf der Projektwebseite und der vorläufigen Version der Datenbank.